rudolf steiner gesamtausgabe vorträge vorträge vor mitgliedern der ...

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06.01.2013 Aufrufe

kommt ihm mehr entgegen. Also die Tätigkeit ist eine geringere bei einer Seele, die noch hier auf Erden lebt, als bei einer Seele, die auch schon entkörpert ist, die innere Anstrengung ist eine geringere. Dadurch drückt sich eben der Unterschied aus für diejenigen, die zwischen dem Tod und einer neuen Geburt leben. Wenn Sie das nehmen, so werden Sie sich sagen: Wenn sich die Seele, nachdem sie durch die Pforte des Todes gegangen ist, in die geistige Welt so hineinlebt, hält sie nicht nur ihre Umschau über jene Wesen der höheren Hierarchien oder der Menschenseelen, die auch mit ihr in der geistigen Welt leben, sondern es taucht vor ihr auch die Welt der Seelen hier auf, namentlich derjenigen, zu denen sie Beziehung gehabt hat hier, bevor sie durch die Pforte des Todes geschritten ist. Es ist ja dieser bedeutsame Unterschied noch festzuhalten, daß, während hier der Mensch auf Erden im Grunde genommen das, was das Erdendasein ausmacht, immer um sich hat und nur im Geiste ergreifen kann - das «nur» ist natürlich sehr vergleichsweise nur zu nehmen - die «andere» Welt, so ist es, wenn die Seele in der geistigen Welt ist, gerade umgekehrt. Das, was sie dort von selbst sieht, das ist unsere Welt, die Welt, die von dort aus die jenseitige ist, während sie sich anstrengen muß, um die eigene Welt, in der sie dann ist, immer als Wahrnehmung zu haben, um sie sich immer zu konstruieren. Also dort ist das Diesseits dasjenige, was man sich immerfort erarbeiten muß, und das Jenseits ist dasjenige, was eigentlich immer sich wie von selbst ergibt. Nun aber tauchen innerhalb dieses Jenseits - was für uns Diesseits ist, von der anderen Seite gesehen aber das Jenseits — die Menschenseelen auf mit demjenigen, was in ihnen lebt, insbesondere diejenigen Menschenseelen, zu denen Beziehungen während der Erdenzeit angeknüpft worden sind. Diese Menschenseelen treten auf. Aber innerhalb, ich möchte sagen, dieses Meeres von geistigen Wahrnehmungen, die da von der anderen Welt hier an und in den Menschenseelen gemacht werden, treten zuweilen auf die Erinnerungen an diejenigen, die durch die Pforte des Todes gegangen sind. Stellen Sie sich das lebendig vor. Denken wir uns einmal hypothetisch, wir lebten in einem Zeitpunkte, in dem sich keine Seele irgendeines Toten erinnerte. Dann würden na-

türlich die Toten die Menschenseelen auch sehen, aber in diesen Menschenseelen würden keine Erinnerungen an die Toten leben. In dieses Meer, das sich den entkörperten Seelen darbietet, gehen nun hinein die Erinnerungen, die Erinnerungen an die Toten. Da leben sie drinnen. Das ist etwas, was durch den freien Willen der Menschen und durch die Liebe der Menschen hier hinzukommt zu dem, was der Tote von der anderen Seite immer sehen kann. Das ist also etwas, was hinzukommt. Sehen Sie, hier haben wir wieder einen Punkt, wo dem Geistesforscher wichtige Fragen aufgehen, wo der Geistesforscher die Frage aufwerfen muß: Was geschieht für denjenigen, der durch die Pforte des Todes gegangen ist, dadurch, daß er nun eingebettet sieht in die flutenden Seelen hier in unserer Welt die Erinnerungen, die diese flutenden Seelen an die Toten haben, was geschieht dadurch, daß er diese Erinnerungen wahrnimmt? Es ist bei der Geistesforschung so, daß man, wenn einem eine solche Rätselfrage aufgeht, diese Rätselfrage zuerst gründlich erleben muß. Man muß sich hineinleben. Wenn man nun anfängt zu spekulieren, wie die Lösung einer solchen Frage sein könnte, wie die Antwort sein könnte, dann kommt man sicher zunächst auf das Falsche. Denn das Anstrengen des gewöhnlichen, an das Gehirn gebundenen Verstandes, das gibt in der Regel durchaus keine Lösung. Man kann durch dasjenige, was innere Anstrengung ist, die Lösung nur vorbereiten. Die Lösungen von Rätselfragen, die sich auf die geistige Welt beziehen, ergeben sich wirklich so, daß sie herauskommen aus der geistigen Welt wie eine Begnadung. Man muß warten. Man kann eigentlich nichts anderes tun, als in der Frage so recht leben, immer wieder und wiederum die Frage durchmeditieren, die Frage mit allen Empfindungsqualitäten, die sie entwickeln kann, in der Seele aufleben lassen und ruhig warten, bis man - der Ausdruck ist wirklich ganz richtig gebraucht - gewürdigt wird, aus der geistigen Welt heraus eine Antwort zu bekommen. Und die kommt einem in der Regel von einer ganz anderen Seite zu, als man eigentlich denkt. Es kommt aus der geistigen Welt heraus dann die Antwort im rechten Augenblick, das heißt im Augenblick, wo man die eigene Seele ge-

kommt ihm mehr entgegen. Also die Tätigkeit ist eine geringere bei<br />

einer Seele, die noch hier auf Erden lebt, als bei einer Seele, die<br />

auch schon entkörpert ist, die innere Anstrengung ist eine geringere.<br />

Dadurch drückt sich eben <strong>der</strong> Unterschied aus für diejenigen,<br />

die zwischen dem Tod und einer neuen Geburt leben. Wenn Sie das<br />

nehmen, so werden Sie sich sagen: Wenn sich die Seele, nachdem<br />

sie durch die Pforte des Todes gegangen ist, in die geistige Welt so<br />

hineinlebt, hält sie nicht nur ihre Umschau über jene Wesen <strong>der</strong> höheren<br />

Hierarchien o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Menschenseelen, die auch mit ihr in <strong>der</strong><br />

geistigen Welt leben, son<strong>der</strong>n es taucht <strong>vor</strong> ihr auch die Welt <strong>der</strong><br />

Seelen hier auf, namentlich <strong>der</strong>jenigen, zu denen sie Beziehung gehabt<br />

hat hier, be<strong>vor</strong> sie durch die Pforte des Todes geschritten ist.<br />

Es ist ja dieser bedeutsame Unterschied noch festzuhalten, daß,<br />

während hier <strong>der</strong> Mensch auf Erden im Grunde genommen das, was<br />

das Erdendasein ausmacht, immer um sich hat und nur im Geiste<br />

ergreifen kann - das «nur» ist natürlich sehr vergleichsweise nur zu<br />

nehmen - die «an<strong>der</strong>e» Welt, so ist es, wenn die Seele in <strong>der</strong> geistigen<br />

Welt ist, gerade umgekehrt. Das, was sie dort von selbst sieht,<br />

das ist unsere Welt, die Welt, die von dort aus die jenseitige ist, während<br />

sie sich anstrengen muß, um die eigene Welt, in <strong>der</strong> sie dann<br />

ist, immer als Wahrnehmung zu haben, um sie sich immer zu konstruieren.<br />

Also dort ist das Diesseits dasjenige, was man sich immerfort<br />

erarbeiten muß, und das Jenseits ist dasjenige, was eigentlich<br />

immer sich wie von selbst ergibt. Nun aber tauchen innerhalb dieses<br />

Jenseits - was für uns Diesseits ist, von <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite gesehen<br />

aber das Jenseits — die Menschenseelen auf mit demjenigen, was in<br />

ihnen lebt, insbeson<strong>der</strong>e diejenigen Menschenseelen, zu denen Beziehungen<br />

während <strong>der</strong> Erdenzeit angeknüpft worden sind. Diese<br />

Menschenseelen treten auf. Aber innerhalb, ich möchte sagen, dieses<br />

Meeres von geistigen Wahrnehmungen, die da von <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />

Welt hier an und in den Menschenseelen gemacht werden, treten<br />

zuweilen auf die Erinnerungen an diejenigen, die durch die Pforte<br />

des Todes gegangen sind. Stellen Sie sich das lebendig <strong>vor</strong>. Denken<br />

wir uns einmal hypothetisch, wir lebten in einem Zeitpunkte, in<br />

dem sich keine Seele irgendeines Toten erinnerte. Dann würden na-

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