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rudolf steiner gesamtausgabe vorträge vorträge vor mitgliedern der ...

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greifen. Das Bild, das wir von ihm gebildet haben, bleibt im wesentlichen<br />

dasjenige, was wir uns schon gebildet haben. Es ist etwas ganz<br />

Radikales, das in dem Verhältnis zweier Menschen eintritt. Wie gesagt,<br />

es ist etwas, was trivial für den Gedanken klingt, was aber tief<br />

eingreifend ist in unser Innenleben, in dem einzelnen Falle, wo es<br />

eintritt: die Tatsache, daß Erinnerung uns wird eine Menschenseele,<br />

die bisher durch ihre physische Verkörperung auf uns von außen<br />

her einen Eindruck gemacht hat.<br />

Aber vergleichen wir nun diese Erinnerung mit an<strong>der</strong>en Erinnerungen,<br />

die wir uns sonst aus unseren Erlebnissen bilden. Wir leben<br />

ja zu einem großen Teile unser physisches Leben in Erinnerungen<br />

aus. Wir wissen von dem, was wir erlebt haben. Sagen wir zum Beispiel,<br />

wir wissen von Ereignissen, die an uns <strong>vor</strong>übergezogen sind,<br />

von denen wir Gedanken behalten haben, wir wissen, daß wir uns<br />

durch diese Gedanken an verflossene Zeiten wenden können, in denen<br />

die betreffenden Ereignisse stattgefunden haben. Überblicken<br />

wir nun aber dasjenige, was wir so in dem größten Teile unserer Erinnerungen<br />

haben - ich sage, in dem größten Teile unserer Erinnerungen<br />

-, so tragen wir in Gedanken etwas in uns, was nicht mehr<br />

da ist: verflossene Ereignisse, Ereignisse, <strong>der</strong>en Wirklichkeit wir<br />

nicht mehr in <strong>der</strong> äußeren Welt antreffen können, die <strong>der</strong> Vergangenheit<br />

angehören.<br />

Ganz an<strong>der</strong>s ist <strong>vor</strong> unserem seelischen Auge, wenn wir das Geistige<br />

<strong>der</strong> Geisteswissenschaft aufgenommen haben, dasjenige, was<br />

wir Erinnerung an einen Verstorbenen nennen müssen, Erinnerung<br />

an eine Seele, die durch die Pforte des Todes gegangen ist. Ganz an<strong>der</strong>s<br />

ist das. Da tragen wir Gedanken in uns, aber für diese Gedanken<br />

ist etwas Wirkliches da, allerdings nicht in <strong>der</strong> uns zugänglichen<br />

äußeren, physischen Welt, aber in <strong>der</strong> geistigen Welt. Dasjenige,<br />

worauf sich diese Gedanken beziehen, das ist da, obzwar es nicht in<br />

die Sphäre unserer Sichtbarkeit eintreten kann. Das ist eine ganz an<strong>der</strong>e<br />

Erinnerungs<strong>vor</strong>stellung als eine Erinnerungs<strong>vor</strong>stellung an etwas,<br />

was hier in <strong>der</strong> physischen Welt vergangen ist. Wenn wir die<br />

Tatsache, die hier <strong>vor</strong>liegt, im Verhältnis zu <strong>der</strong> gesamten Welt einmal<br />

betrachten wollen, so können wir sagen: Wir tragen in unserer

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