rudolf steiner gesamtausgabe vorträge vorträge vor mitgliedern der ...
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en hatten, sondern nur aufgeweckte Kinder waren, solche Hilfe, wie die leisten, kann man zum Beispiel nicht mehr leisten, wenn man im späteren Alter stirbt. Da hat man auch seine Aufgabe. Jeder muß sich seinem Karma fügen und soll nicht denken: Ich möchte in diesem oder jenem Lebensalter sterben; sondern man stirbt in dem Alter, in dem einen das Karma sterben läßt. Solche Hilfe, die man leisten kann als Seele für jene Seelen, die da erwarten ihre Inkarnation, kann man also nicht mehr leisten, wenn man im späteren Lebensalter stirbt. Das hängt damit zusammen, daß man in der ersten Lebenshälfte in einer gewissen "Weise der geistigen "Welt noch nähersteht als in der zweiten Lebenshälfte. In einer anderen Weise ist es wieder nicht der Fall; aber in einer gewissen Weise steht man der geistigen Welt näher in der ersten Lebenshälfte. Das ganze Leben verläuft nämlich so, daß, je länger man im physischen Leibe lebt, man sich desto mehr von der geistigen Welt entfernt. Ein Kind von einem Jahr steht der geistigen Welt noch sehr nahe. Es verläßt den physischen Plan und ist schnell drinnen in der geistigen Welt. Noch bis zum vierzehnten Jahr ist es so; da ist man so im physischen Leibe drinnen, daß man leicht in die Welt der Seelen kommen kann, die bald wiederum ihre Inkarnation suchen. Das bedingt, daß ein Sterben in sehr jugendlichem Alter damit verbunden ist, schon bei dem Tableau, das man da durchlebt, anderes zu erleben, als der erlebt, welcher in späterem Alter stirbt. Und da ist das fünfunddreißigste Lebensjahr eine wichtige Grenze. Wenn man vor dem fünfunddreißigsten Lebensjahr stirbt, dann erlebt man zunächst das Lebenstableau, dann geht man das Leben durch die Nächte zurück. Aber während dieser Rückschau auf das vergangene Leben sieht man wie von «hinter dem Spiegel», wie wenn man durch das Lebenstableau durchsehen würde, die geistige Welt, die man verlassen hat, indem man geboren worden ist. Die Perspektive geht noch hin auf die geistige Welt. Hat man das fünfunddreißigste Lebensjahr überschritten, so ist das ganz anders. Man sieht nicht so hinein, wie man selber drinnen war, bevor man geboren worden ist. Das ist etwas von dem, was einem jetzt gerade so besonders auffällt, wo so viele Menschen jung sterben. Denn dieses
«Die geistige Welt noch hinten sehen», das hat noch eine gewisse Bedeutung bis zum 35. Lebensjahr. Nach dem vierzehnten bis sechzehnten Lebensjahr ist es allerdings kein solch direktes Sehen mehr, aber von da ab bis zum fünfunddreißigsten Lebensjahr, wenn da gestorben wird, da ist es so, als ob in dem Lebenstableau, dem Rückblick, sich noch überall drinnen spiegeln würde das geistige Leben. Also wenn man ganz als Kind stirbt, sieht man eigentlich nicht viel von einem durchlebten Leben; da sieht man fast ganz gleich in die geistige Welt hinein. Wenn man als dreizehnjähriges Kind stirbt, so hat man schon einen Rückblick, aber dahinter liegt die geistige Welt. Man hat sie noch klar, die geistige Welt. Stirbt man noch später, so hat man sie zwar nicht unmittelbar, aber sie ist in dem enthalten, was man als eigenes Leben sieht. Man hängt also noch zusammen mit demjenigen, aus dem man herausgekommen ist, bis zum fünfunddreißigsten Jahr, so daß der, welcher vor dem fünfunddreißigsten Jahr stirbt, wirklich schon in diesen ersten Lebensabschnitten, die er da durchlebt in den Tagen, in denen er das Lebenstableau sieht, dann wiederum bei dem Rückgang durch die Seelenwelt, eigentlich durch dieses Erleben in eine Art Heimat, die er mit der Geburt verlassen hat, recht unmittelbar wiederum hineinkommt. Er hat unmittelbar das Erlebnis: Du kommst hinein in eine Welt, aus der du herausgetreten bist. Das ist von einer ungeheuren Wichtigkeit, denn jeder, der so stirbt, wird unmittelbar, wie Sie sehen, von einer gewissen Seite her leichter in die geistige Welt versetzt als einer, der später stirbt. Er trägt also aus dem Rückblick, den er hat nach dem Tode, in sein nächstes Leben zwischen Geburt und Tod ungeheuer viel Spirituelles, ungeheuer viel Geistiges hinein. Und die vielen, die in unserer jetzigen Zeit früh sterben, die werden auch von diesem Gesichtspunkte aus wichtige Träger der geistigen Wahrheiten und geistigen Erkenntnisse sein, wenn sie in einer nächsten Inkarnation wiederum herunterkommen auf die Erde. So sieht man, wie der ungeheure Schmerz, der sich ausgießt über die Welt, doch notwendig ist für den gesamten Verlauf des Daseins. Denn das Blut, das jetzt fließt, wird das Symbolum sein für eine gewisse Erfrischung des spirituellen Lebens in einer gewissen Zu-
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man im späteren Alter stirbt. Da hat man auch seine Aufgabe. Je<strong>der</strong><br />
muß sich seinem Karma fügen und soll nicht denken: Ich möchte<br />
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dem Alter, in dem einen das Karma sterben läßt. Solche Hilfe, die<br />
man leisten kann als Seele für jene Seelen, die da erwarten ihre Inkarnation,<br />
kann man also nicht mehr leisten, wenn man im späteren<br />
Lebensalter stirbt. Das hängt damit zusammen, daß man in <strong>der</strong> ersten<br />
Lebenshälfte in einer gewissen "Weise <strong>der</strong> geistigen "Welt noch<br />
nähersteht als in <strong>der</strong> zweiten Lebenshälfte. In einer an<strong>der</strong>en Weise<br />
ist es wie<strong>der</strong> nicht <strong>der</strong> Fall; aber in einer gewissen Weise steht man<br />
<strong>der</strong> geistigen Welt näher in <strong>der</strong> ersten Lebenshälfte. Das ganze Leben<br />
verläuft nämlich so, daß, je länger man im physischen Leibe<br />
lebt, man sich desto mehr von <strong>der</strong> geistigen Welt entfernt. Ein Kind<br />
von einem Jahr steht <strong>der</strong> geistigen Welt noch sehr nahe. Es verläßt<br />
den physischen Plan und ist schnell drinnen in <strong>der</strong> geistigen Welt.<br />
Noch bis zum vierzehnten Jahr ist es so; da ist man so im physischen<br />
Leibe drinnen, daß man leicht in die Welt <strong>der</strong> Seelen kommen<br />
kann, die bald wie<strong>der</strong>um ihre Inkarnation suchen. Das bedingt,<br />
daß ein Sterben in sehr jugendlichem Alter damit verbunden ist,<br />
schon bei dem Tableau, das man da durchlebt, an<strong>der</strong>es zu erleben, als<br />
<strong>der</strong> erlebt, welcher in späterem Alter stirbt. Und da ist das fünfunddreißigste<br />
Lebensjahr eine wichtige Grenze.<br />
Wenn man <strong>vor</strong> dem fünfunddreißigsten Lebensjahr stirbt, dann<br />
erlebt man zunächst das Lebenstableau, dann geht man das Leben<br />
durch die Nächte zurück. Aber während dieser Rückschau auf das<br />
vergangene Leben sieht man wie von «hinter dem Spiegel», wie<br />
wenn man durch das Lebenstableau durchsehen würde, die geistige<br />
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auffällt, wo so viele Menschen jung sterben. Denn dieses