rudolf steiner gesamtausgabe vorträge vorträge vor mitgliedern der ...

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06.01.2013 Aufrufe

sehr in Erwägung ziehen. Wirklich, wenn alles aus unserer Initiative hervorgehen müßte, was das äußere Leben trägt, dann würden wir uns sehr verwundern, wie anders es vor sich gehen würde. Denken Sie einmal: Sie stehen jeden Morgen auf. Sie kommen kaum zu dem Entschluß, aufzustehen, Sie tun es aus Gewohnheit. Und Sie kommen wirklich nicht zu einer genaueren Erkenntnis dessen, was das heißt, daß man so zusammenhängt mit der ganzen Welteinrichtung, daß man in gewissen Zeiten in dem einen und anderen Zustand sein Leben zubringen muß, daß das in entsprechender Weise pendeln muß — ja, wo wäre solche Überlegung, das verläuft ganz gewohnheitsmäßig. Und nun versuchen Sie einmal zu überlegen, wie vieles so verläuft, daß wir gewissermaßen als Automaten durch das Leben gehen. Dann kommen Sie darauf, zu erkennen, daß ungeheuer viel Passives ist im Leben zwischen dem Aufwachen und dem Einschlafen, aber viel Aktives in dem Leben zwischen dem Einschlafen und dem Aufwachen. Da ist völlige Aktivität, ungeheure Aktivität. Interessant ist, daß Menschen, die verhältnismäßig träge sind im äußeren Leben zwischen dem Aufwachen und dem Einschlafen, gerade die geschäftigsten sind zwischen dem Einschlafen und dem Aufwachen. Da ist der Mensch ungeheuer tätig, nur im normalen Leben weiß er es nicht. Und wenn man genauer hineinsieht in das, was die Seele - also Ich und Astralleib - da treibt, so ist diese Tätigkeit wirklich mit dem ganzen Dasein des Menschen innig zusammenhängend. Wenn wir so durch das Leben schreiten, nehmen wir ja bewußt außerordentlich wenig von diesem Leben mit. Wir verarbeiten das Leben, so wie es äußerlich an uns herankommt, durchaus nicht vollständig. Ich möchte ein naheliegendes Beispiel nehmen. Sehen Sie, jetzt hören Sie sich diesen Vortrag an, der, sagen wir, eine Stunde dauert. Ja, wirklich ohne irgend jemandem nahetreten zu wollen von den lieben Freunden, die hier sitzen, darf ich sagen: Es wäre möglich, ungeheuer viel mehr in den Worten dieses Vortrages zu hören, als die einzelnen verehrten Freunde hören, die hier sitzen. Denn es wäre möglich, viel mehr zu hören, als ich selber weiß von dem, was ich sagen kann. Aber Sie werden - dieses soll nur gesagt werden, um das andere zu betonen - nach Hause gehen, Sie werden

sich ins Bett legen und schlafen und morgen früh aufwachen. Und in der Zeit zwischen dem Einschlafen und Aufwachen werden Sie - allerdings ganz unbewußt für das normale Bewußtsein - vieles von dem, was Sie jetzt gar nicht in der Lage sind zu hören, verarbeiten. Sie verarbeiten es ungeheuer genau in Ihrem nächsten Schlafe, und vielleicht auch noch in den anderen Nächten verarbeiten Sie es. Man sieht die Seele in einer ganz anderen Weise zwischen Einschlafen und Aufwachen das verarbeiten, was aufgenommen wird. Und selbst wenn das vorkäme, daß jemand sehr unaufmerksam zugehört hätte, aber nur etwas hingebungsvoll wäre, so würde er schon durch das Hingebungsvolle doch mit seiner Seele verbinden dasjenige, was in dem Vortrag an geistigen Potenzen, an geistigen Impulsen liegt. Und das würde dann während des Schlafes verarbeitet, wie wir es brauchen, nicht nur für das nächste Leben bis zum Tode, sondern über den Tod hinaus. So verarbeiten wir das ganze Leben, wie es verläuft im Wachzustande, vom Aufwachen bis zum Einschlafen. Alles, was wir den Tag über erleben, das verarbeiten wir während der Nacht, so daß wir sozusagen Lehren daraus ziehen, wie wir es brauchen für unser ganzes folgendes Leben über den Tod hinaus, bis in die nächste Inkarnation hinein. Wir sind unsere eigenen prophetischen Verarbeiter unseres Lebens, wenn wir in Schlaf versinken. Dieses Schlafleben ist ein tief Rätselvolles, weil es viel inniger zusammenhängt mit dem, was wir erleben, als es mit dem äußeren Bewußtsein zusammenhängen kann. Aber wir verarbeiten das alles unter dem Gesichtspunkte seiner Fruchtbarkeit für das folgende Leben. Was wir aus uns machen können dadurch, daß wir das erfahren haben, darauf geht unsere Arbeit in der Zeit zwischen dem Einschlafen und dem Aufwachen. Wenn wir in der Seele energischer, mächtiger werden oder wenn wir uns Vorwürfe zu machen haben -: wir verarbeiten das, was wir auf diese Art erleben, so, daß es Lebensfrucht wird. Sie sehen daraus, meine lieben Freunde, daß dieses Leben zwischen dem Einschlafen und Aufwachen wirklich ungeheuer bedeutungsvoll ist, daß es tief einschneidet in das ganze Menschenrätsel. Nun kommt dem Geistesforscher eines Tages die Intention - ja,

sich ins Bett legen und schlafen und morgen früh aufwachen. Und<br />

in <strong>der</strong> Zeit zwischen dem Einschlafen und Aufwachen werden Sie<br />

- allerdings ganz unbewußt für das normale Bewußtsein - vieles von<br />

dem, was Sie jetzt gar nicht in <strong>der</strong> Lage sind zu hören, verarbeiten.<br />

Sie verarbeiten es ungeheuer genau in Ihrem nächsten Schlafe, und<br />

vielleicht auch noch in den an<strong>der</strong>en Nächten verarbeiten Sie es.<br />

Man sieht die Seele in einer ganz an<strong>der</strong>en Weise zwischen Einschlafen<br />

und Aufwachen das verarbeiten, was aufgenommen wird. Und<br />

selbst wenn das <strong>vor</strong>käme, daß jemand sehr unaufmerksam zugehört<br />

hätte, aber nur etwas hingebungsvoll wäre, so würde er schon durch<br />

das Hingebungsvolle doch mit seiner Seele verbinden dasjenige, was<br />

in dem Vortrag an geistigen Potenzen, an geistigen Impulsen liegt.<br />

Und das würde dann während des Schlafes verarbeitet, wie wir es<br />

brauchen, nicht nur für das nächste Leben bis zum Tode, son<strong>der</strong>n<br />

über den Tod hinaus.<br />

So verarbeiten wir das ganze Leben, wie es verläuft im Wachzustande,<br />

vom Aufwachen bis zum Einschlafen. Alles, was wir den Tag<br />

über erleben, das verarbeiten wir während <strong>der</strong> Nacht, so daß wir sozusagen<br />

Lehren daraus ziehen, wie wir es brauchen für unser ganzes<br />

folgendes Leben über den Tod hinaus, bis in die nächste Inkarnation<br />

hinein. Wir sind unsere eigenen prophetischen Verarbeiter unseres<br />

Lebens, wenn wir in Schlaf versinken. Dieses Schlafleben ist<br />

ein tief Rätselvolles, weil es viel inniger zusammenhängt mit dem,<br />

was wir erleben, als es mit dem äußeren Bewußtsein zusammenhängen<br />

kann. Aber wir verarbeiten das alles unter dem Gesichtspunkte<br />

seiner Fruchtbarkeit für das folgende Leben. Was wir aus uns machen<br />

können dadurch, daß wir das erfahren haben, darauf geht unsere<br />

Arbeit in <strong>der</strong> Zeit zwischen dem Einschlafen und dem Aufwachen.<br />

Wenn wir in <strong>der</strong> Seele energischer, mächtiger werden o<strong>der</strong><br />

wenn wir uns Vorwürfe zu machen haben -: wir verarbeiten das, was<br />

wir auf diese Art erleben, so, daß es Lebensfrucht wird. Sie sehen<br />

daraus, meine lieben Freunde, daß dieses Leben zwischen dem Einschlafen<br />

und Aufwachen wirklich ungeheuer bedeutungsvoll ist, daß<br />

es tief einschneidet in das ganze Menschenrätsel.<br />

Nun kommt dem Geistesforscher eines Tages die Intention - ja,

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