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rudolf steiner gesamtausgabe vorträge vorträge vor mitgliedern der ...

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wurde er schwächer und immer schwächer, die Garben erloschen<br />

zuerst, bis es allmählich und unmerklich immer geringer wurde,<br />

und wie<strong>der</strong> nichts am Himmel war als die tausend und tausend einfachen<br />

Sterne.»<br />

Die Kin<strong>der</strong> saßen so die Nacht durch. Sie hörten nichts von einem<br />

Glockenklange von unten. Sie haben nur Schnee und Eis um<br />

sich, und die Sterne und die nächtliche Erscheinung über sich, im<br />

Gebirge, von <strong>der</strong> sie bis dahin nichts gehört hatten. - Die Nacht vergeht.<br />

Man war besorgt um die Kin<strong>der</strong>. Das ganze Dorf wurde ausgeschickt,<br />

die Kin<strong>der</strong> zu suchen. Man fand die Kin<strong>der</strong> und brachte sie<br />

nach Hause. Ich will alles übrige übergehen, will nur sagen, daß die<br />

Kin<strong>der</strong> fast erstarrt waren <strong>vor</strong> Kälte, daß sie ins Bett gebracht wurden,<br />

und es wurde ihnen gesagt, daß sie ihre Weihnachtsgeschenke<br />

bekommen würden. Die Mutter ging zu den Kin<strong>der</strong>n hinein. Das<br />

wird so erzählt:<br />

«Die Kin<strong>der</strong> waren von dem Getriebe betäubt. Sie hatten noch<br />

etwas zu essen bekommen, und man hatte sie in das Bett gebracht.<br />

Spät gegen Abend, da sie sich ein wenig erholt hatten, da einige<br />

Nachbarn und Freunde sich in <strong>der</strong> Stube eingefunden hatten und<br />

dort von dem Ereignisse redeten, die Mutter aber in <strong>der</strong> Kammer an<br />

dem Bettchen Sannas saß und sie streichelte, sagte das Mädchen:<br />

« Mutter, ich hab' heute nachts, als wir auf dem Berge saßen, den heiligen<br />

Christ gesehen.»»<br />

Es ist eine wun<strong>der</strong>schöne Darstellung. Die Kin<strong>der</strong> waren aufgewachsen<br />

ohne irgendeine Belehrung über das Weihnachtsfest; sie<br />

mußten die Weihenacht gerade in einer so furchtbaren Situation zubringen,<br />

oben auf den Bergen, in Schnee und Eis, nur die Sterne<br />

über sich, und diese Naturerscheinung. Sie werden aufgefunden,<br />

nach Haus gebracht, und das Mädchen sagt: «Mutter, ich habe heute<br />

nacht den heiligen Christ gesehen!» - Gesehen! Gesehen! Sie hat<br />

ihn gesehen! - so sagt sie.<br />

Es ist schon ein tiefer Sinn darin, wenn gesagt wird - was wir ja<br />

auch im Zusammenhang unserer Geisteswissenschaft schon oft betont<br />

haben -, daß wir den Christus nicht nur da finden können, wo<br />

wir ihn finden in <strong>der</strong> Entwickelung <strong>der</strong> Erdenzeit, historisch hinein-

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