rudolf steiner gesamtausgabe vorträge vorträge vor mitgliedern der ...
rudolf steiner gesamtausgabe vorträge vorträge vor mitgliedern der ... rudolf steiner gesamtausgabe vorträge vorträge vor mitgliedern der ...
Menschen bringt, nicht etwas ist, was sich erst durch das geistige Schauen entwickelt, sondern was immer vorhanden ist, immer da ist, und was die Menschen, in unserem gegenwärtigen Zeitalter namentlich, nur nicht sehen sollen; man darf schon sagen: nicht sehen sollen. Denn die Entwickelung des geistigen Lebens hat namentlich in den letzten Jahrzehnten einen solchen Fortgang genommen, daß, wer sich so recht überläßt demjenigen, was man heute im materialistischen Zeitalter das «geistige Leben» nennt, sich gerade einen Schleier breitet über dasjenige, was im Innern des Menschen lebt. Diejenigen Begriffe und Ideen werden in unserem gegenwärtigen Zeitalter am meisten entwickelt, die am stärksten verbergen dasjenige, was geistig im Menschen vorhanden ist. Wir dürfen schon einmal, um uns in der rechten Weise zu stärken für unsere besondere Aufgabe, insofern wir in der Geisteswissenschaft stehen, gerade in bedeutungsvoller Jahreszeit auf die ganz besonders finstere Seite des heutigen Geisteslebens hinweisen, die ja auch vorhanden sein muß, wie die Finsternis in der äußeren Natur vorhanden sein muß, aber die man eben wahrnehmen muß, deren Dasein man sich zum Bewußtsein bringen muß. Wir durchleben gewissermaßen eine finstere Kulturzeit in bezug auf das geistige Leben. Wir haben nicht notwendig, immer wiederum darauf aufmerksam zu machen, daß wir die großen Errungenschaften, auf welche die Menschheit dieses finsteren Zeitalters so stolz ist, wohl zu würdigen wissen; aber dabei bleibt doch in bezug auf die geistigen Angelegenheiten die Sache bestehen, daß die Begriffe und Ideen, die in unserer Zeit geschaffen werden, gerade für diejenigen, die sich am eifrigsten in diese Begriffe hineinversetzen, am meisten verhüllen dasjenige, was in der Seele des Menschen lebt. Und so darf denn auch das Folgende erwähnt werden: Besonders stolz ist unser Zeitalter auf sein klares Denken, das es sich angeeignet haben will durch die bedeutsame wissenschaftliche Schulung. Besonders stolz, sage ich, ist unser Zeitalter. Allerdings nicht so stolz, daß das etwa zur Folge hätte, daß jetzt alle Menschen recht viel denken wollten. Nein, das hat es nicht im Gefolge, sondern es hat im Gefolge, daß die Menschen sagen: Nun ja, in unse-
em Zeitalter, da muß man viel denken, wenn man etwas wissen will über die geistige Welt. Selber darüber etwas zu denken ist jedoch schwer. Aber die Theologen, die tun das, die denken darüber nach! Also, da unser Zeitalter ein sehr fortgeschrittenes ist, das ja erhaben ist über das finstere Zeitalter des Autoritätsglaubens, so muß man hinhören auf diejenigen, die über geistige Dinge denken können, auf die Theologen. Und fortgeschritten ist unser Zeitalter in bezug auf die Rechtsbegriffe, die Begriffe, was recht und unrecht ist, was gut und böse ist. Unser Zeitalter ist das Zeitalter des Denkens. Aber, daß diese Vorstellung so weit hinaus ist über den Autoritätsglauben, das hat nicht dazu geführt, daß jeder sich dem unterziehen will, tiefer nachzudenken über Recht oder Unrecht, sondern darüber denken die Juristen. Und weil wir schon einmal über das Zeitalter des Autoritätsglaubens hinaus sind, muß man es den aufgeklärten Juristen überlassen, zu denken über das, was gut und böse, was recht und unrecht ist. Und in bezug auf körperliche Verhältnisse, auf körperliche Heilungen: Weil man da erst recht nicht weiß, was zuträglich oder unzuträglich sein könnte in diesem Zeitalter, das so frei sein will von Autoritätsglauben, geht man zu den Ärzten. Das könnte auf allen Gebieten ausgeführt werden. Gerade viele Anlagen hat ja unser Zeitalter nicht, zu verzweifeln etwa wie Faust, in der Art: Habe nun, ach! Philosophie, Juristerei und Medizin, Und leider auch Theologie! Durchaus studiert, mit heißem Bemühn. Da steh' ich nun, ich armer Tor! Und bin so klug als wie zuvor... Es befolgt davon nur das eine, daß es eigentlich nichts von dem wissen will, woran der Faust irregeworden ist, aber um so mehr wissen will, wovon andere alles klar wissen auf den verschiedensten Gebieten, wo man über Wohl und Wehe des Menschen entscheiden will. Auf unser Denken ist unser Zeitalter so ungeheuer stolz, so stolz, daß diejenigen, die es dahin gebracht haben, sagen wir, gar einmal
- Seite 100 und 101: Bewußtsein umfassen. Aber es liegt
- Seite 102 und 103: dem tief höflich jedem Vorgesetzte
- Seite 104 und 105: nen heimgezahlt werden. Aug' um Aug
- Seite 106 und 107: issen hatte. Sie hatte sogar die Em
- Seite 108 und 109: hen. Endlich erlauscht er ein Gespr
- Seite 110 und 111: Denken Sie, wie interessant es ist,
- Seite 112 und 113: ten des Hofrates angesehen. Von sei
- Seite 114 und 115: ten, ist ihnen unangenehm. Also erz
- Seite 116 und 117: die Pforte des Todes herankommen»,
- Seite 118 und 119: jenige, was man eigentlich immer ge
- Seite 120 und 121: ausgeführt habe, daß, wenn Erfind
- Seite 122 und 123: sonst so uneinig sind, indem sie in
- Seite 124 und 125: haben, wurden sie aus dem ursprüng
- Seite 126 und 127: ihm vorher Nichtbestimmtes in die E
- Seite 128 und 129: henbleibt. Es wird nicht mit dem Le
- Seite 130 und 131: dem Hirtenspiel, mit dem Spiel der
- Seite 132 und 133: Leute jahraus, jahrein die Messe h
- Seite 134 und 135: Christ-Gedanke. Und so wird der Chr
- Seite 136 und 137: suchen dürfen und glauben, daß di
- Seite 138 und 139: den kann: Hinein kam das, was durch
- Seite 140 und 141: ichtigen Weise vor, daß hineingefl
- Seite 142 und 143: Gar klar die Hülle sich vor dir er
- Seite 144 und 145: An die Weihnachtszeit schließt sic
- Seite 146 und 147: SIEBENTER VORTRAG Berlin, 21. Dezem
- Seite 148 und 149: Und derjenige, der aufbringen kann
- Seite 152 und 153: etwas Philosophisches zu lesen in i
- Seite 154 und 155: weiterkommen könnten, aus dem tote
- Seite 156 und 157: unermeßlich. - Es klingt schön! E
- Seite 158 und 159: man nicht erkennen kann. — Wenn n
- Seite 160 und 161: durch aus, daß man in einer gewiss
- Seite 162 und 163: chen ja nicht in einzelnen Worten,
- Seite 164 und 165: ten in den Katakomben vor sich gega
- Seite 166 und 167: neren Wahrheit desjenigen, was in d
- Seite 168 und 169: sten und kaum etwas Ernsteres und H
- Seite 170 und 171: wurde er schwächer und immer schw
- Seite 172 und 173: Geister Eurer Seelen, wirkende Wäc
- Seite 174 und 175: Nicht konnte erwachen Olaf, Bevor a
- Seite 176 und 177: Es wiehert' nicht mein schwarzes Pf
- Seite 178 und 179: Ich schaute wie in das Paradies, Da
- Seite 180 und 181: In Brooksvalin, wo Seelen Dem Weltg
- Seite 182 und 183: Da spricht der Waage Zunge, Und Wel
- Seite 184 und 185: Zu Seite: 22 Rudolf Steiner, «Die
- Seite 186 und 187: Zu Seite: 117 Ganze Götterwelten w
- Seite 188: Zu Seite: 154 Fritz Mauthner, 1849-
em Zeitalter, da muß man viel denken, wenn man etwas wissen will<br />
über die geistige Welt. Selber darüber etwas zu denken ist jedoch<br />
schwer. Aber die Theologen, die tun das, die denken darüber nach!<br />
Also, da unser Zeitalter ein sehr fortgeschrittenes ist, das ja erhaben<br />
ist über das finstere Zeitalter des Autoritätsglaubens, so muß man<br />
hinhören auf diejenigen, die über geistige Dinge denken können,<br />
auf die Theologen. Und fortgeschritten ist unser Zeitalter in bezug<br />
auf die Rechtsbegriffe, die Begriffe, was recht und unrecht ist, was<br />
gut und böse ist. Unser Zeitalter ist das Zeitalter des Denkens.<br />
Aber, daß diese Vorstellung so weit hinaus ist über den Autoritätsglauben,<br />
das hat nicht dazu geführt, daß je<strong>der</strong> sich dem unterziehen<br />
will, tiefer nachzudenken über Recht o<strong>der</strong> Unrecht, son<strong>der</strong>n darüber<br />
denken die Juristen. Und weil wir schon einmal über das Zeitalter<br />
des Autoritätsglaubens hinaus sind, muß man es den aufgeklärten<br />
Juristen überlassen, zu denken über das, was gut und böse, was<br />
recht und unrecht ist. Und in bezug auf körperliche Verhältnisse,<br />
auf körperliche Heilungen: Weil man da erst recht nicht weiß, was<br />
zuträglich o<strong>der</strong> unzuträglich sein könnte in diesem Zeitalter, das so<br />
frei sein will von Autoritätsglauben, geht man zu den Ärzten. Das<br />
könnte auf allen Gebieten ausgeführt werden. Gerade viele Anlagen<br />
hat ja unser Zeitalter nicht, zu verzweifeln etwa wie Faust, in <strong>der</strong><br />
Art:<br />
Habe nun, ach! Philosophie,<br />
Juristerei und Medizin,<br />
Und lei<strong>der</strong> auch Theologie!<br />
Durchaus studiert, mit heißem Bemühn.<br />
Da steh' ich nun, ich armer Tor!<br />
Und bin so klug als wie zu<strong>vor</strong>...<br />
Es befolgt davon nur das eine, daß es eigentlich nichts von dem wissen<br />
will, woran <strong>der</strong> Faust irregeworden ist, aber um so mehr wissen<br />
will, wovon an<strong>der</strong>e alles klar wissen auf den verschiedensten Gebieten,<br />
wo man über Wohl und Wehe des Menschen entscheiden will.<br />
Auf unser Denken ist unser Zeitalter so ungeheuer stolz, so stolz,<br />
daß diejenigen, die es dahin gebracht haben, sagen wir, gar einmal