06.01.2013 Aufrufe

Analoge Tricktechnik im Zeitalter digitaler Medien - Institut für ...

Analoge Tricktechnik im Zeitalter digitaler Medien - Institut für ...

Analoge Tricktechnik im Zeitalter digitaler Medien - Institut für ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

2. Gegenstand<br />

„Der Unterschied zwischen den syntaktischen Grundbegriffen 'analog' und 'di-<br />

gital' kann am besten am Beispiel zweier unterschiedlicher Temperaturmess-<br />

geräte veranschaulicht werden. Bedenken wir zunächst die analoge Zeichen-<br />

funktion eines stufenlosen, unskalierten Quecksilberthermometers: Steigt die<br />

Außentemperatur, so dehnt sich das Quecksilber aus und die Quecksilbersäule<br />

steigt. Sie kann dabei eine unendliche Menge von möglichen Positionen errei-<br />

chen, da es theoretisch zwischen zwei erreichten Positionen <strong>im</strong>mer noch eine<br />

dritte gibt. Diese unendliche Differenzierung wird als syntaktische Dichte cha-<br />

rakterisiert. Von „analogen“ Repräsentationen spricht man also, wenn die<br />

Menge der Zeichen <strong>im</strong> mathematischen Sinn dicht oder kontinuierlich (ohne<br />

Zwischenstufen) ist.<br />

Demgegenüber bezeichnet der Begriff 'digital' ein diskontinuierliches, endlich<br />

differenziertes Zeichensystem. Als Beispiel <strong>für</strong> digitale Zeichen kann ein Tem-<br />

peraturmessgerät genommen werden, das über eine Mess-Skala verfügt: Die<br />

Skala ermöglicht es, Temperaturwerte in Zehntelgraden abzulesen. Auf diese<br />

Weise verwandelt sich das analoge Zeichensystem in ein digitales. Jede Positi-<br />

on der Quecksilbersäule wird einem best<strong>im</strong>mten, eindeutigen Wert auf der<br />

Skala zugeordnet. Digitale Zeichen sind also differenziert und damit diskonti-<br />

nuierlich.“ 2<br />

2.1.3 Digitalisierung<br />

Was hat dieses Beispiel <strong>für</strong> eine Bedeutung <strong>für</strong> die Begrifflichkeit von „analo-<br />

gen <strong>Tricktechnik</strong>en“? Im Titel der Arbeit steht der Begriff in Relation zum<br />

„<strong>Zeitalter</strong> <strong>digitaler</strong> <strong>Medien</strong>“. An dieser Stelle ist es unerlässlich den Bogen<br />

noch weiter zu spannen und <strong>im</strong> gleichen Zug die Bedeutung vom „digitalen<br />

<strong>Zeitalter</strong>“ anzureißen, bevor es gilt zu konkretisieren was als „analoge Trick-<br />

technik“ bezeichnet werden kann bzw. bezeichnet wird.<br />

2 Brandstätter, Ursula (2004): Bildende Kunst und Musik <strong>im</strong> Dialog. Ästhetische, zeichentheoretische<br />

und wahrnehmungspsychologische Überlegungen zu einem kunstspartenübergreifenden<br />

Konzept ästhetischer Bildung. Augsburg: Wissner. S. 108. Bezieht sich auf<br />

Nelson Goodman (1973): Sprachen der Kunst. Ein Anatz zu einer Symboltheorie, Frankfurt<br />

am Main: Suhrkamp. S. 166ff.<br />

4

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!