Analoge Tricktechnik im Zeitalter digitaler Medien - Institut für ...
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4 Fazit / Ausblick<br />
4. Fazit / Ausblick<br />
Die Verwendung analoger <strong>Tricktechnik</strong>en kann nach diesen Beobachtungen<br />
und Vergleichen eine Menge an unterschiedlichster Aussagen mit sich führen.<br />
Man kann auf jeden Fall festhalten, dass sie <strong>im</strong> <strong>Zeitalter</strong> der digitalen <strong>Medien</strong><br />
noch längst nicht ausgedient haben. Vor allem hinsichtlich ihrer Verwendung<br />
<strong>im</strong> Musikvideo, spielen sie nicht nur seit Anfang der 90er Jahre eine <strong>im</strong>mer<br />
wieder bedeutende Rolle, wenn es gilt Musiker zu vermarkten, da sie oft eine<br />
gewisse Authentizität suggerieren. Abhängig von den kommerziellen oder<br />
künstlerischen Beweggründen spielt der Anspruch an einer solchen Authenti-<br />
zität <strong>im</strong>mer wieder eine wichtige Rolle. In diesem Punkt unterscheidet sich<br />
auch die analoge An<strong>im</strong>ationen von den computergenerierten An<strong>im</strong>ation, da<br />
Letztere oft mit einer Künstlichkeit einhergeht. Dieser Sachverhalt lässt sich<br />
deutlich am Vergleich zwischen „Sober“ und „Blue (Da Ba Dee)“ beobachten,<br />
in dem sich analoge und digitale An<strong>im</strong>ationen gegenüber stehen.<br />
Kombiniert mit toten Gegenständen, die aus ihrem alltäglichen Kontext geris-<br />
sen und zu neuem Leben erweckt werden, bringen die analogen Verfahren eine<br />
<strong>im</strong>posante Ästhetik mit sich, die eine eigene Bildsprache spricht und eine al-<br />
ternative Interpretation von Realität liefert. Auffällig ist, dass dadurch diese<br />
<strong>Tricktechnik</strong> tendenziell bei den künstlerisch ambitionierteren Musikern zum<br />
Einsatz kommt, weswegen sie in den Musikvideos eher auf der Seite des Art-<br />
haus zu finden ist. Dem gegenüber siedeln die gänzlich am Computer gene-<br />
rierten Musikvideos eher auf Seite des Mainstreamvideos an, was auch damit<br />
zusammenhängt, dass die Popmusik <strong>im</strong> Verlauf der Jahre mehr und mehr syn-<br />
thetisch erzeugte Töne zu klingen bringt.<br />
Zudem vermag sie in ihrer vom Fortschritt unterstützten Hybridform die glei-<br />
che Wirkung zu vermitteln. Der Computer erleichtert dabei viele Arbeits-<br />
schritte und bietet mehr Raum <strong>für</strong> Exper<strong>im</strong>ente. Man darf gespannt sein wel-<br />
che neuen Hybridformen durch den technischen Fortschritt in den kommen-<br />
den Jahren und Jahrzehnten zu Vorschein treten. Betrachtet man jedoch die<br />
Vielzahl an subkulturellen Bands, die ihre Vermarktung heutzutage selber in<br />
die Hände nehmen, kann man sicher sein, dass zumindest in diesem Bereich<br />
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