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Analoge Tricktechnik im Zeitalter digitaler Medien - Institut für ...

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3. Analyse<br />

sich folgende Anhaltspunkte extrahieren: Die Digitalisierung führte zu merkli-<br />

chen Umsatzeinbußen, die zum einen Teil darauf zurückzuführen sind, dass<br />

die Möglichkeiten, sich Raubkopien zu besorgen, ausgeweitet wurden. Im Ge-<br />

gensatz zu Audiokassetten, war es mittels CD-Brenner mittlerweile mögliche<br />

qualitativ hochwertige Kopien zu erzeugen. Die auf CD gebrannte Musik lässt<br />

sich nicht so einfach mechanisch abnutzen, wie die Kassette und ermöglicht<br />

eine eins zu eins Kopie der Musik, was ein Grund <strong>für</strong> den Rückgang der Ver-<br />

käufe originaler Tonträger ist. Zum anderen Teil ist ein weiterer Aspekt <strong>für</strong> die<br />

Umsatzeinbußen, dass es dem Kunden nicht möglich ist in den klassischen<br />

<strong>Medien</strong> wie Radio oder Fernsehen interessante Musik zu bekommen. 47<br />

„Mit Recht.“ stellt Renner <strong>im</strong> Verlauf des Interviews klar. „Die Industrie hat<br />

sich viel zu lange darauf konzentriert, musikalisch belanglose Titel <strong>für</strong>s Radio<br />

zu produzieren. Radio macht aber keine Hits mehr, es spielt sie nur. Die wich-<br />

tigste Plattform <strong>für</strong> Musik hat sich unter privatwirtschaftlichem Druck zum<br />

Hintergrundmedium degradiert. Um möglichst hohe Zuhörerquoten zu schaf-<br />

fen, wird der kleinste gemeinsame Nenner gesendet. Das Gegenteil von aufre-<br />

gender, authentischer Musik. Zumindest das öffentlich-rechtliche Radio muss<br />

versuchen, das Medium wieder relevant zu machen. Mit spannenden neuen<br />

Künstlern und deren Musik würde es gelingen, den Gebührenzahlern eine ech-<br />

te Alternative und der Popkultur eine Plattform zu geben „ 48<br />

Geldmangel und Umsatzeinbußen der Branche durch Raubkopien und belang-<br />

lose Musik scheinen weniger Platz <strong>für</strong> künstlerische Exper<strong>im</strong>ente und damit<br />

so komplexe Mittel wie die An<strong>im</strong>ation geboten zu haben. Es lässt sich vermu-<br />

ten, dass sich die Kluft zwischen Kunst und Kommerz infolgedessen vergrö-<br />

ßert hat, so dass es weniger Zwischenformen gab und die komerziellgewichte-<br />

te Musik bzw. Optik zu noch weniger subtilen Mittel griff. Sollte dies zutref-<br />

fen, würde das eine weitere Erklärung da<strong>für</strong> bieten warum An<strong>im</strong>ationen <strong>im</strong><br />

Mainstreambereich kaum noch anzutreffen sind.<br />

47 Vgl. Dallach, Christoph & Wellershof, Marianne(2002): Der Markt wackelt wie blöd,<br />

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-23786345.html Zugriff am 13.06.2011<br />

48 Ebd. Zugriff am 13.06.2011<br />

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