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Analoge Tricktechnik im Zeitalter digitaler Medien - Institut für ...

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3. Analyse<br />

entstanden ist. 42 Es gibt noch viele weitere derartige Parallelen, allerdings<br />

würde dies Stoff <strong>für</strong> eine weitere Arbeit bieten. Es reicht erst mal zu wissen,<br />

dass es sie gibt. Doch anhand des Beispiels von Cher lässt sich ziemlich gut<br />

erkennen, das eine starker Zusammenhang zwischen aktueller Musikprodukti-<br />

on und aktuellem technischem Fortschritt besteht. Zwar lassen sich viele Mu-<br />

siker von den neuen Möglichkeiten inspirieren, doch scheint eine starke Rela-<br />

tion zwischen der gewählten Technik und dem Image des Musikers zu beste-<br />

hen. Betrachtet man nochmals Punkt 2.4.1 und Punkt 2.4.3, so kann die Ver-<br />

wendung analoger Techniken die Authentizität eine Musikers betonen, wäh-<br />

rend die Nutzung <strong>digitaler</strong> Techniken auf eine künstliche Inszenierung zu deu-<br />

ten vermag, wobei auch die künstliche Inszenierung <strong>im</strong> best<strong>im</strong>mten Fällen zur<br />

Authentizität beitragen kann. 43 Auch in der Musik spielt es eine bedeutende<br />

Rolle, welche Instrumente verwendet werden. Sind es analoge oder digitale<br />

Instrumente? Man denke beispielsweise an eine gitarrenlastige Metalband, die<br />

sich zum Ziel gemacht hat, Metal der alten Schule zu schreiben. Eine solche<br />

Band wird allein aus Authentizitätsgründen stets mit analogen Gitarrenverstär-<br />

kern auftreten. Ein analoger Röhrenverstärker ist in diesem Genre unersetz-<br />

lich. Die Klangverzerrung, die solch ein Verstärker erzeugt, steht <strong>für</strong> ein be-<br />

st<strong>im</strong>mtes Lebensgefühl, das dem Publikum bekannt ist. Demnach könnte die<br />

Verwendung analoger <strong>Tricktechnik</strong>en <strong>im</strong> Musikvideo als Antihaltung gegen-<br />

über den modernen Techniken interpretiert werden, während sie gleichzeitig<br />

die Authentizität der Band betont. Diese auf eigener Beobachtung beruhende<br />

Hypothese leitet zum Gedanken hin, dass sowohl die verwendeten Instrumen-<br />

te als auch die verwendeten <strong>Tricktechnik</strong>en einen Symbolcharakter besitzen<br />

müssen. Nicht zuletzt: Was bildlich zu sehen ist, sagt etwas über den Musiker<br />

oder die Band aus.<br />

Jörg Gerle plädiert da<strong>für</strong>, den Musikclip <strong>für</strong> das bessere Verständnis wertfrei<br />

in „Mainstream“ und „Arthaus“ zu unterteilen. 44 Die Trennung erfolgt aber<br />

42 Vgl. Auto-Tune: http://www.wie-wie.de/ratgeber/622/was-ist-auto-tune.html. Zugriff am<br />

12.06.2011.<br />

43 Ein aktuelles Beispiel da<strong>für</strong>, wäre „Lady Gaga“. Im Rahmen der Arbeit lässt sich dies<br />

nicht genauer analysieren. Jedoch ist es ein Ausnahmefall <strong>für</strong> die Pole: Authentizität – Inszenierung,<br />

der erwähnt werden muss.<br />

44 Vgl. Gerle, Jörg (2010): Der Musikclip <strong>im</strong> <strong>Zeitalter</strong> der digitalen Reproduzierbarkeit. Herausgegeben<br />

von Peter Moormann in „Musik <strong>im</strong> Fernsehen. Sendeformen und Gestaltungsprinzipien“.<br />

S. 135-145. Gerle führt diese Begriffe in Analogie zum Film an.<br />

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