Analoge Tricktechnik im Zeitalter digitaler Medien - Institut für ...
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3. Analyse<br />
demnach stark davon abhängig, wo<strong>für</strong> die Techniken verwendet werden sol-<br />
len.<br />
3.2 Parallelen: Musik, <strong>Tricktechnik</strong> und Symbole<br />
Es gibt viele Strategien und Gründe, weshalb ein Musiker, eine Band oder ein<br />
Plattenlabel die neueste Computertechnik <strong>für</strong> die Musikvideoproduktion ver-<br />
wendet oder sich <strong>für</strong> altbewährte Systeme entscheidet. Ausschlaggebend <strong>für</strong><br />
die Entscheidung der verwendeten formalen Mittel sind in erster Linie drei<br />
Faktoren, denen hier auf den Grund gegangen werden muss: Der Technische<br />
Fortschritt an sich, <strong>im</strong>agebedingte, kommerzielle und künstlerische Aspekte.<br />
Da es schlussendlich um die Untersuchung von Musikvideos geht, erscheint<br />
es sinnvoll zunächst auf die Parallelen zwischen Musik und An<strong>im</strong>ation hinzu-<br />
deuten. Der technische Fortschritt in Zeiten <strong>digitaler</strong> <strong>Medien</strong> hat nicht nur be-<br />
achtlichen Einfluss auf die Produktionsweise von An<strong>im</strong>ationen genommen.<br />
Auch die Musik wurde von ihm infiltriert. Die Vor- und Nachteile lassen sich<br />
in vielerlei Hinsicht analog zur An<strong>im</strong>ation betrachten. So hat der Computer<br />
die unabhängigen Bearbeitungsmöglichkeiten von Kompositionselementen re-<br />
volutioniert. In der Musik ist es beispielsweise möglich verschiedenste Instru-<br />
mente und Gesänge zeitlich unabhängig voneinander aufzunehmen und erst in<br />
einem späteren Prozess zu arrangieren. Be<strong>im</strong> Zeichentrick hingegen wurde<br />
zwar ein ähnliches Verfahren schon um 1910 durch die Verwendung von Foli-<br />
en eingeführt, doch die Beisteuerung des Computers erlaubt nun auch <strong>im</strong> All-<br />
gemeinen eine unabhängige Manipulation einzelner Elemente einer An<strong>im</strong>ati-<br />
on. Dadurch lässt sich ableiten, dass sich der Klang ähnlich manipulieren<br />
lässt, wie die Optik, womit sich neue Türen <strong>für</strong> weitere Exper<strong>im</strong>entiermög-<br />
lichkeiten öffnen. (Vgl. Punkt 2.4.1) Denn ähnlich wie die Optik, lässt sich<br />
auch der Klang synthetisch am Rechner erstellen oder stark verfremden. Man<br />
denke nur an die visuelle Wirkung des Filmes „Sin City“ oder analog dazu an<br />
den „Chereffekt“ des Songs „Believe“(1996), der mit Hilfe von „Auto Tune“<br />
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