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Analoge Tricktechnik im Zeitalter digitaler Medien - Institut für ...

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2. Gegenstand<br />

Der Begriff der Modellan<strong>im</strong>ation wird häufig dann verwendet, wenn sich die<br />

Kreaturen vom Wesen der klassischen Puppe entfernt haben. Hierzu gehören<br />

auch Figuren aus Ton oder Knete, <strong>für</strong> die sich die spezielle Bezeichnung Kne-<br />

tan<strong>im</strong>ation, Clay An<strong>im</strong>ation bzw. Claymation durchgesetzt hat. 15<br />

2.2.2.2 Sachan<strong>im</strong>ation<br />

Bei der Sachan<strong>im</strong>ation – auch Sachtrick – werden dreid<strong>im</strong>ensionale Objekte<br />

Bild um Bild in ihrer Position verändert. Anders als bei der Puppenan<strong>im</strong>ation,<br />

werden die Objekte weder verfremdet noch mit M<strong>im</strong>ik oder Gestik versehen.<br />

Sie stehen einzig und allein <strong>für</strong> sich. 16 , 17<br />

2.2.2.3 Pixilation<br />

Natürlich kann grundsätzlich alles an<strong>im</strong>iert werden. Das gilt auch <strong>für</strong> Men-<br />

schen. Dieses Verfahren wird durch den Begriff „Pixilation“ beschrieben. Die<br />

Bezeichnung kann hierbei vom englischen Wort „pixilated“ hergeleitet wer-<br />

den. Also „leicht verrückt“. In Abhängigkeit von den aufgenommenen Bewe-<br />

gungsphasen (von Personen) werden hierbei reale Abläufe unterbrochen. Dar-<br />

aus resultieren bizarre Szenen, die den Menschen roboterartig erscheinen las-<br />

sen. Das Interessante an diesem Verfahren ist: Während bei Sach- oder Puppe-<br />

nan<strong>im</strong>ation meist versucht wird, eine flüssige Bewegung zu erzeugen, ver-<br />

sucht die Pixilation das genaue Gegenteil erreichen. Sie zerhackt die Bewe-<br />

gung. Darüber hinaus ist zu beobachten, dass der lebende Mensch plötzlich zu<br />

einem Gegenstand mutiert. Betrachtet man erneut den Wortursprung von<br />

„An<strong>im</strong>ation“ in diesem Kontext, dann erscheint dieser Sachverhalt ein wenig<br />

paradox: An<strong>im</strong>ation soll etwas zum Leben erwecken. Doch hier wird einem<br />

Lebewesen das Leben entzogen. Man kann vermuten, dass An<strong>im</strong>ation etwas<br />

Subversives in sich birgt und nicht nur etwas beleben kann, sondern auch et-<br />

was wiederbeleben kann. Diese These wird jedoch an späterer Stelle konkreti-<br />

siert. 18<br />

15 Vgl. Faigle, Daniel (2006): Freilandeier – Konzeption und Realisation eines Stop – Motion<br />

– An<strong>im</strong>ationsfilmes. Diplomarbeit an der Fachhochschule Stuttgart. Online-Publikation.<br />

http://www.hdm-stuttgart.de/~curdt/Faigle.pdf. Zugriff am 01.06.2011. S.16.<br />

16 Vgl. Schoemann 2003, S. 30-32.<br />

17 Vgl. Richter 2008, S. 65.<br />

18 Vgl. Furniss 1998, S. 159.<br />

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