Analoge Tricktechnik im Zeitalter digitaler Medien - Institut für ...
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2.2.1 Traditionelle <strong>Tricktechnik</strong>en in 2D<br />
2.2.1.1 Zeichentrick<br />
2. Gegenstand<br />
Filmhistorisch betrachtet, ist der Zeichentrick die bekannteste und populärste<br />
An<strong>im</strong>ationstechnik, die in erster Linie auf Zeichnungen und gemalte Bilder<br />
zurückgreift. Für eine Sekunde Film wurden zu Beginn 24 Bilder benötigt, die<br />
auf dünnes Papier gezeichnet wurden. Sämtliche statische Bestandteile wur-<br />
den durchgepaust, was die Arbeit vereinfachen sollte. 9 Die einzelnen Phasen-<br />
bilder werden jedoch seit 1910 meist auf Folien aus durchsichtigem Zelluloid<br />
gezeichnet. Bei diesem Zeichenprozess werden die jeweiligen Bilder auf ver-<br />
schiedene Ebenen aufgeteilt. Dadurch müssen statische Bestandteile nicht je-<br />
des mal neu gezeichnet werden und man kann die unterschiedlichen Objekte<br />
unabhängig voneinander bearbeiten. So lassen sich auch die Zeichenschritte<br />
auf verschiedene Zeichner aufteilen, was die Arbeit <strong>im</strong> Allgemeinen erleich-<br />
tert. 10<br />
2.2.1.2 Rotoskopie<br />
Genau genommen ist die Rotoskopie kein An<strong>im</strong>ationsverfahren, sonder viel-<br />
mehr ein Hilfsmittel, um möglichst natürliche Bewegungen in einer An<strong>im</strong>ati-<br />
on entstehen lassen zu können.<br />
Das Rotoskopieverfahren wurde 1914 von Max Fleischer erfunden und findet<br />
seine Verwendung ursprünglich <strong>im</strong> Zeichentrickfilm. Der Realfilm dient dabei<br />
als Grundlage. Es werden ganze Szenen mit Schauspielern, Tieren oder spezi-<br />
ellen Maschinen mittels Kamera aufgenommen. Der daraus resultierende Film<br />
wird dann so projiziert, dass die verschiedenen Bewegungsphasen Bild <strong>für</strong><br />
Bild abgezeichnet werden können. 11 In heutigen Zeiten bezeichnet „Rotosko-<br />
pie“ auch ein etwas abgewandeltes Verfahren, das in vielen computergestütz-<br />
ten Videobearbeitungsprogrammen zum Einsatz kommt: Zum Beispiel lassen<br />
sich Objekte in einem Video markieren und samt ihrer Bewegung von Hinter-<br />
grund oder anderen gewünschten Bereichen freistellen. Zwar hat sich am<br />
9 Vgl. Schoemann, Annika (2003): Der Deutsche An<strong>im</strong>ationsfilm. Von den Anfängen bis zur<br />
Gegenwart 1909-2001. Sankt Augustin: Gardez Verlag. S. 46-62.<br />
10 Vgl. Richter 2008, S.65f.<br />
11 Vgl. Leonhard, Joach<strong>im</strong>-Felix (2001): <strong>Medien</strong>wissenschaft. Ein Handbuch Zur Entwicklung<br />
der <strong>Medien</strong> und Kommunikationsformen. S.1039-1040.<br />
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