DKB - TAG Wohnungsgesellschaft Berlin-Brandenburg mbH
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Panorama<br />
Unterwasserreise vom<br />
Strelasund bis zum Polarmeer<br />
Das neue Ozeaneum in der alten Hansestadt Stralsund bietet<br />
faszinierende Einblicke in die Meere des Nordens<br />
Hoch über den Köpfen der Besucher<br />
ringen ein Pottwal und ein Riesenkalmar<br />
auf Leben und Tod miteinander.<br />
Die Besucher des im Juli eröffneten<br />
Ozeaneums in Stralsund werden<br />
Zeuge eines sonst in den Tiefen<br />
des Meeres verborgenen Schauspiels,<br />
das der Riesenkalmar nicht gewinnen<br />
kann. Der Pottwal gilt als das<br />
größte mit Zähnen bewehrte Tier<br />
des Planeten. Die stattlichsten Männchen<br />
werden bis zu 21 Meter<br />
lang und bringen gut 60<br />
Tonnen auf die Waage.<br />
Ein spezielles Organ<br />
im Gehirn erlaubt diesen<br />
Meeressäugern<br />
Tauchgänge bis in<br />
3000 Meter Tiefe, wo<br />
sie den Riesenkalma -<br />
ren nachstellen. Reste<br />
dieser Tiere in Mägen<br />
von Pottwalen und Abdrücke<br />
von Saugnäpfen auf der<br />
Haut der Wale gelten als Indizien für<br />
Kämpfe zwischen den Giganten der<br />
Meere. Kein Mensch aber hat je einen<br />
solchen Tiefseekampf beobachten<br />
können.<br />
Diese Kampfszene ist eines von fünf<br />
verblüffend echt wirkenden Wal-Mo-<br />
Kontrastreich. Zwischen den historischen<br />
Hafen- und Speichergebäude blähen sich<br />
die „stählernen Segel“ des Ozeaneums.<br />
12<br />
dellen der Ausstellung „1:1 Riesen der<br />
Meere“ im Ozeaneum. In der 20<br />
Meter hohen tiefseedunklen Ausstellungshalle<br />
schweben neben dem<br />
Pottwal ein 26 Meter langer Blauwal,<br />
darunter ein mit Seepocken besetztes<br />
Buckelwalweibchen, begleitet von<br />
ihrem Kalb, und ein schwarzweißer<br />
Orca. Drei Galerieebenen und geschwungene<br />
Liegen eröffnen den<br />
Walewatchern ganz unterschiedliche<br />
Perspektiven auf die beeindruckenden<br />
Tiere. Die<br />
tiefen, über hunderte<br />
von Kilometer wahrnehmbaren<br />
Töne und<br />
Gesänge der Meeressäuger<br />
bilden den<br />
akustischen Rahmen<br />
dieser Inszenierung.<br />
Attraktion und Markenzeichen<br />
des Ozeaneums<br />
sind die riesigen<br />
Aquarien, die eine Reise durch<br />
die Unterwasserwelt der nördlichen<br />
Meere beschreiben. Fast so, als würde<br />
man von der Kaimauer vor dem<br />
Ozeaneum in den Stralsunder Hafen<br />
springen und durch Ost- und Nordsee<br />
bis ins Polarmeer tauchen und dabei<br />
die Bewohner der durchreisten Meere<br />
beobachten. Vom Sund durch die<br />
verschiedenen Regionen der Ostsee<br />
zur Beltsee, über Kattegat und Skagerrak<br />
bis in das Wattenmeergebiet<br />
in der Nordsee geht die Tauchfahrt –<br />
an Helgoland vorbei zu den Tiefseekorallen<br />
des Nordatlantik bis in die<br />
arktische Region.<br />
Im Ostseeaquarium steigt der Besucher<br />
direkt im Stralsunder Hafenbecken<br />
in die Tiefe und erlebt, wie vielfältig<br />
Flora und Fauna dieses Binnenmeeres<br />
sind. In den detailverliebt<br />
gestalteten Unterwasserwelten tummeln<br />
sich neben bekannten Fischarten<br />
wie Aal, Flunder oder Dorsch<br />
auch ungewöhnliche Tiere wie See-<br />
www.dkb-berlin-brandenburg.de<br />
Fotos (4): Ozeaneum | J.-M. Schlorke<br />
Kathedrale der Wale. Im Ozeaneum kann<br />
man diese Tiere mit allen Sinnen erfahren.<br />
wolf, Hornhecht oder auch der als lebendes<br />
Fossil geltende Stör.<br />
Im Nordseeaquarium werden die Lebensräume<br />
der Nordsee, des Nordatlantik<br />
und des Polarmeeres präsentiert.<br />
Besonders spektakulär ist<br />
das Tunnelaquarium, in dem man unter<br />
„Helgoland“ abtauchen kann.<br />
Über den Köpfen der Besucher ziehen<br />
Katzenhaie ihre Bahnen und zwischen<br />
dem für die Felseninsel so typischen<br />
rötlichen Gestein lauern<br />
Hummer, Taschenkrebse und Riesenkrabben<br />
auf Beute.<br />
Ein Gezeitenbecken simuliert im 30-<br />
Minuten-Takt den Einfluss von Ebbe<br />
und Flut auf das Leben im Wattenmeer,<br />
der Kinderstube vieler Fischarten<br />
und Lebensraum für Wattwürmer<br />
und zahlreiche Muschelarten.<br />
Der „offene Atlantik“ ist das größte<br />
Aquarium des Ozeaneums. Hinter einer<br />
50 Quadratmeter großen und 30<br />
Zentimeter starken geschwungenenPanoramascheibe<br />
aus Acryl<br />
ziehen Schwärme<br />
von Heringen und<br />
Makrelen an den<br />
Augen der Besucher<br />
vorbei und<br />
ändern unver-