Sonnenwende - Kitzagrar
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Maschinenring Aktuell 6<br />
Bezirksforstinspektion Kitzbühel –<br />
Innsbruckerstraße 77 – 6380 St. Johann i. T.<br />
Tel.: +43(0)5352/62360; e-mail:<br />
katharina.schellhorn@tirol.gv.at<br />
Abb.: Typisches Borkenkäfernest<br />
Die Waldeigentümer sind besonders im heurigen<br />
Jahr aufgerufen ihre Wälder in regelmäßigen<br />
Abständen zu kontrollieren und im Bedarfsfall im<br />
Sinne einer ordentlichen Waldbewirtschaftung auch<br />
rasch zu handeln. Der schon zu diesem Thema<br />
ergangene mediale Aufruf des LH-Stv. Anton<br />
Steixner soll nicht ungehört verhallen!<br />
Die im Ort zuständigen Waldaufseher oder die<br />
jeweils zuständigen Organe der<br />
Bezirksforstinspektion Kitzbühel sind gerne bereit<br />
auf Wunsch fachliche Hilfestellungen in beratender<br />
Funktion zu leisten.<br />
Handhabe vor und nimmt den Waldeigentümer in<br />
die Pflicht. Demnach ist Schadholz umgehend<br />
bekämpfungstechnisch zu behandeln. Alternativ ist<br />
befallenes Holz sofort aus dem Wald auf einen zur<br />
bekämpfungstechnischen Behandlung geeigneten<br />
Ort zu verbringen und dort innerhalb von 48<br />
Stunden bekämpfungstechnisch zu behandeln.<br />
Bekämpfungstechnische Behandlungsweisen des<br />
befallenen Holzes sind insbesondere das Entrinden,<br />
das Einwässern oder Beregnen, das Zerkleinern, das<br />
Verbrennen, die künstliche Trocknung, der Einsatz<br />
von forstlichen Pflanzenschutzmitteln (z. B.<br />
Cymbigon, Fastac-Forst, Karate Forst) und das<br />
Begasen.<br />
Bezirksforstinspektion Kitzbühel<br />
Ein frisch befallener Baum ist daran zu erkennen,<br />
dass sich Bohrmehl im Bereich des Stammfußes<br />
ansammelt bzw. verstärkter Harzfluss im<br />
Mittelstammbereich feststellbar ist. Der<br />
Stehendbefall verläuft unter Umständen vor allem<br />
bei der Ausbildung der zweiten Käfergeneration so<br />
radikal, sodass die befallenen Bäume noch eine<br />
grüne vitale Krone haben, aber die Rinde am Stamm<br />
schon flächig abgeplatzt ist und in Stücken rund um<br />
den Baum am Boden liegt. Daher sind<br />
Gegenhangbeobachtungen nicht ausreichend.<br />
Vorjährige Käferlöcher sollten einmal wöchentlich<br />
im Nahbereich auf Stehendbefall überwacht<br />
werden. Durch Schneebruch geschädigte Bäume,<br />
vom Blitzschlag beschädigte Bäume und am Stock<br />
hängendes Wurfholz sind ideale<br />
Ausgangssituationen für Käfervermehrungen! Eine<br />
weitere Faustregel basierend auf jahrelanger<br />
Erfahrung ist, dass die umstehenden scheinbar<br />
gesunden Fichtenbäume eines Käfernestes samt den<br />
schon abgestorbenen Bäumen entnommen werden<br />
sollen, da diese in den überwiegenden Fällen auch<br />
schon einen Borkenkäferbefall aufweisen.<br />
Die Forstschutzverordnung sieht für<br />
gefahrdrohende Käfervermehrung eine restriktive<br />
Die beiden Borkenkäferarten benötigen für ihre<br />
Entwicklung die heimische Fichte. Dabei befallen<br />
die aus der Winterstarre erwachenden Käfer<br />
geschwächte Bäume, indem die weiblichen Käfer in<br />
der Rinde (Bastzone) Muttergänge anlegen und dort<br />
ihre Eier ablegen. Die aus den Eiern schlüpfenden<br />
Larven fressen sich vom Muttergang ausgehend<br />
zumeist quer zur Baumstammachse der Bastschicht<br />
entlang und unterbrechen über Kurz oder Lang den<br />
Saftstrom des befallenen Baumes. Der Baum stirbt<br />
ab. Die Entwicklung einer Generation Jungkäfer<br />
dauert in niederen Lagen (Tallagen) 5 bis 6 Wochen<br />
und in Hochlagen bis zu 8 Wochen.<br />
Von einer unbemerkten Befallsstelle im Wald<br />
ausgehend, ohne rechtzeitigem Eingreifen des<br />
Menschen, können bis zu drei Käfergenerationen<br />
einschließlich Geschwisterbruten heranreifen. Eine<br />
explosionsartige und entsprechend gefahrdrohende<br />
Vermehrung für den Waldbestand wäre die Folge,<br />
besonders wenn es sich um fichtendominierte<br />
Bestände handelt. Dazwischen stehende<br />
Mischbaumarten wie beispielsweise Weißtanne,<br />
Rotbuche und Bergahorn werden nicht befallen.<br />
Im Besonderen darf in diesem Artikel kurz auf die<br />
beiden Fichtenborkenkäfer (Buchdrucker und<br />
Kupferstecher) eingegangen werden.<br />
Borkenkäfer – die oft unterschätzte<br />
Gefahr im Wald