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GEMEINDEBRIEF - der evangelischen Kirchengemeinde Gevelsberg

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eingesetzt worden ist. Aber sie betonen<br />

die Notwendigkeit einer Unterweisung<br />

<strong>der</strong> getauften Christen in die Grundwahrheiten<br />

des Glaubens.<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> katechetischen Unterweisung<br />

kommt es bei Luther zur sog.<br />

Exploratio, einer Art Prüfung, o<strong>der</strong><br />

Abendmahlsverhör im Rahmen eines<br />

(jährlichen) Gottesdienstes. „Zum<br />

Abendmahl soll nur gehen, wer zuvor<br />

seinen Glauben aufgesagt hat“. In <strong>der</strong><br />

Kirchenordnung von 1529 wird die Unterrichtung<br />

<strong>der</strong> Jugend nach dem Kleinen<br />

Katechismus zur Pflicht gemacht<br />

und wird Inhalt des „Verhörs“ vor dem<br />

ersten Abendmahlsgang, verbunden mit<br />

Taufgedächtnis, Fürbitte und Segnung.<br />

Als <strong>der</strong> eigentliche geistige Vater von<br />

Konfirmandenunterricht und Konfirmation<br />

in <strong>der</strong> <strong>evangelischen</strong> Kirche gilt aber<br />

Martin Bucer (Ziegenhainer Zuchtordnung<br />

1538, Kasseler Kirchenordnung<br />

1539). Es ist <strong>der</strong> Kampf gegen die Wi<strong>der</strong>täufer<br />

in Straßburg, <strong>der</strong> ihn veranlasst<br />

im Gottesdienst <strong>der</strong> Konfirmation<br />

die Taufe zu erneuern.<br />

Pietismus und Aufklärung<br />

Im Pietismus hat Bekennen des Glaubens<br />

betont persönlichen Charakter. Die<br />

ausdrückliche Willenserklärung <strong>der</strong> KonfirmandInnen<br />

wird konstitutiv. Die Segenshandlung<br />

wird individuell ausgerichtet<br />

durch das Zusprechen eines Konfirmandenspruchs.<br />

In <strong>der</strong> Aufklärung verschiebt sich das<br />

Moment <strong>der</strong> Integration nicht in die<br />

Gesamtgemeinde<br />

Konfirmation<br />

Kirche, son<strong>der</strong>n in die bürgerliche Gesellschaft.<br />

Das Glaubensbekenntnis wird<br />

zum öffentlichen Eidschwur, <strong>der</strong> Konfirmandenspruch<br />

zum sittlichen Lebensmotto.<br />

Die Konfirmation wird zum<br />

lebenszyklischen Ereignis als Übergang<br />

vom Kind zum Erwachsenen-Werden.<br />

Ziel ist <strong>der</strong> „mündige Christ“.<br />

Vor allem die Aufklärung hat dazu beigetragen,<br />

dass KU und KO als für die Gesellschaft<br />

eingerichtete und bestimmte<br />

Veranstaltungen <strong>der</strong> Kirche in das<br />

Bewusstsein <strong>der</strong> Öffentlichkeit eingedrungen<br />

sind.<br />

Etablierung im 18./19. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />

Ende des 18. Jahrhun<strong>der</strong>ts war die öffentliche<br />

Konfirmation in den meisten<br />

Kirchenordnungen verankert. 1723 wurde<br />

die Konfirmation in Württemberg eingeführt<br />

als geistliche Unterweisung „zum<br />

Zwecke … <strong>der</strong> Tauferneuerung und <strong>der</strong><br />

Abendmahlszulassung für die Kin<strong>der</strong>“.<br />

Zuletzt 1832 in Hamburg.<br />

Aus: Martin Hin<strong>der</strong>er, Konfirmation im<br />

Bedeutungswandel<br />

05

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