Jahresbericht des Pflanzenschutzdienstes Baden-Württemberg 2001
Jahresbericht des Pflanzenschutzdienstes Baden-Württemberg 2001
Jahresbericht des Pflanzenschutzdienstes Baden-Württemberg 2001
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Düsentyp mit Wasseraufwandmengen von 250 - 300 l/ha ausreichend bekämpft werden. Eine weitere<br />
Reduzierung der Flüssigkeitsmenge ist trotz verbesserten Erfolges und Erhöhung der Flächenleistung<br />
nicht sinnvoll.<br />
8.2 Obstbau<br />
LfP: Im Obstbau wurde eine große Anzahl weiterer Abdriftmessungen durchgeführt. Dadurch konnten<br />
weitere Injektordüsen verschiedener Hersteller in Verbindung mit beliebigen Obstbausprühgeräten in<br />
die Abdriftminderungsklasse 50% eingetragen werden. Auch bei einer Applikation unter<br />
Hagelschutznetzen entsteht, abhängig vom Düsentyp, beträchtlich weniger Abdrift.<br />
Für mehrere Sprühgerätetypen wurde eine noch weitergehende Abdriftminderung nachgewiesen, so<br />
dass die Abdriftminderungsklasse 90% wie von den Tunnelspritzgräten nun auch mit Sprühgeräten<br />
erreicht wird.<br />
Abb. 8.2a: Sprühgerät unter Hagelschutznetz<br />
(Abdriftminderungsklasse 50% mit Hohlkegeldüsen<br />
und Abdriftminderungsklasse 75 % mit Injektordüsen)<br />
Abb. 8.2b: Sprühgerät mit Radialgebläse und variablen<br />
Luftauslässen (Abdriftminderungsklassen 75 bzw.<br />
90%, je nach Verwendungsbestimmungen)<br />
Im Berichtsjahr wurde der mehrjährig angelegte Lan<strong>des</strong>versuch zur biologischen Wirksamkeit beim<br />
Einsatz von abdriftmindernden Düsen mit Injektordüsen im Kernobst weitergeführt. Eine<br />
abdriftarme Applikationstechnik verbessert die Chance einer Zulassung von Pflanzenschutzmitteln. In<br />
den umfangreichen Versuchen kamen die Injektordüsen: ID 9002, ID 90015 und partiell ID 9004 der<br />
Firma Lechler zum Einsatz. Die im Vorjahr verwendeten TD-Düsen der Firma Agrotop wurden durch<br />
technische Neuerungen, die AVI 8002 und AVI 80015 Düsen, ersetzt. Als Vergleich diente die in der<br />
Praxis gebräuchliche, feintropfige ATR Hohlkegeldüse gelb.<br />
Am Standort Karlsruhe wurden die Düsen bei der Bekämpfung von Spinn- und Rostmilben, am ALLB<br />
Markdorf bei der Apfelschorfbekämpfung und bei der LfP bei der Bekämpfung der Mehligen<br />
Apfelblattlaus und der Spinnmilbe erprobt. Auf diese Weise sollte ein breites Spektrum verschiedener<br />
Hauptschaderreger abgedeckt und dadurch eine aussagekräftigere Bewertung der eingesetzten<br />
Düsen ermöglicht werden. Zusätzlich wurden wiederum Varianten einbezogen, in denen die<br />
Injektordüsen einseitig ohne Trägerluftstromunterstützung getestet wurden.<br />
Die Injektordüsenvarianten mit beidseitiger Luftunterstützung zeigten bei der Erfassung der<br />
biologischen Wirksamkeit tendenziell die gleiche Wirkung wie die Standard-Vergleichsdüse ATR,<br />
unabhängig vom Düsentyp und vom Wasseraufwand. Nur an einem Standort der LfP schnitten bei der<br />
Bekämpfung der Mehligen Apfelblattlaus die 015-er Düsen mit geringerem Wasseraufwand (150 L/ha<br />
1 m Kronenhöhe) etwas schlechter ab als die 020-er Düsen (200 L/ha 1 m Kronenhöhe). In den<br />
Varianten mit nur einseitiger Luftunterstützung erzielten die Injektordüsen bei den Versuchen <strong>des</strong><br />
ALLB Markdorf und der LfP etwas schlechtere Wirkungsgrade als mit beidseitiger Luftunterstützung.<br />
Folglich sind Wirkungsschwächen im Randbereich von Raumkulturen beim Einsatz von Injektordüsen<br />
mit nur einseitiger Luftunterstützung bei eventueller dichter Belaubung <strong>des</strong> Bestan<strong>des</strong> und<br />
ungünstigen Windverhältnissen nicht auszuschließen. Doch ist im Vergleich der letzten Jahre eine<br />
ständige technische Verbesserung der Injektordüsen hinsichtlich der Erfordernisse der obstbaulichen<br />
Praxis zu beobachten.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2001</strong>