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Jahresbericht des Pflanzenschutzdienstes Baden-Württemberg 2001

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3. Auftreten seltener Schadorganismen und<br />

Besonderheiten in der Wirkungsweise von<br />

Pflanzenschutzmitteln<br />

RP S: Der Befall mit der aus Südeuropa zugewanderten Kastanienminiermotte (Cameraria ohridella)<br />

breitet sich in wärmebegünstigten Gebieten zwar weiter aus, es herrscht aber der Eindruck, dass die<br />

Schwere <strong>des</strong> Befalles im Jahre <strong>2001</strong> ein wenig nachgelassen hat. Der durch den Mottenbefall<br />

(Minierfraß) bedingte vorzeitige Blattfall hat sich zeitlich deutlich in den Herbst verlagert. Es treten<br />

einige heimische Vögel als Fraßfeinde und etliche Schlupfwespen als Ei- und Larvenparasitoide<br />

dieser blattminierenden Motte auf. Ob diese Gegenspieler oder aber ganz andere Ursachen (z.B.<br />

Befall mit dem „Echten Mehltau der Kastanie“, Erysiphe flexuosa) diese leichte Abschwächung <strong>des</strong><br />

Befalles hervorgerufen hat oder ob es sich gar um eine eher zufällige Entwicklung handelt, ist unklar.<br />

Aus den Gemarkungen Schwäbisch Hall sowie Bad Cannstatt werden - zum ersten Male seit 1995 -<br />

wieder kleine lokale Vorkommen <strong>des</strong> Eichenprozessionsspinners (Thaumetopoea processionae)<br />

gemeldet. Die dadurch verursachten Schäden blieben jedoch unbedeutend bzw. wie im Falle Bad<br />

Cannstatt, zumin<strong>des</strong>t lokal begrenzt.<br />

Engerlinge <strong>des</strong> Feldmaikäfers (Melolontha melolontha) wurden gemeldet aus Weinsberg, dem<br />

nördlichen Mainhardter Wald, Nürtingen, Backnang und Öhringen.<br />

In vier Kopfsalatbeständen im Kreis Heilbronn besteht der Verdacht eines Befalles mit LRNV (lettuce<br />

ring necrose virus). Die visuelle Beurteilung war positiv (Symptome 5 - 6 Wochen nach Pflanzung:<br />

Blätter eines Blattkranzes mit ringförmigen bzw. fleckigen braunen, später zusammenfließenden<br />

Nekrosen, dann Blattrisse). Proben wurden im Oktober zur eingehenderen Diagnose an die LfP<br />

Stuttgart sowie das Institut für Pflanzenvirologie der Biologischen Bun<strong>des</strong>anstalt für Land- und<br />

Forstwirtschaft übersandt. Ergebnisse standen zur Zeit der Erstellung dieses Berichtes noch aus. Da<br />

das Virus durch den Bodenpilz Olpidium brassicae übertragen wird, ist eine Sanierung kaum möglich.<br />

Das Virus trat bisher in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> nicht auf, aus den Niederlanden (Unter-Glas-Anbau) und<br />

den USA sind Auftreten und Schäden bekannt.<br />

LfP: In der Baumschule zur Anzucht virusfreier Obstgehölze der LfP, Renningen, trat im August <strong>2001</strong><br />

erstmalig die Zitronenblattlaus (Aphis spiraecola) auf. Da diese Blattlausart gegenüber sehr vielen<br />

Wirkstoffen resistent und ein potentieller Virusüberträger ist, wurde ein Bekämpfungsversuch<br />

durchgeführt.<br />

Tab. 3a : Ergebnisse eines Versuches zur Bekämpfung der Zitronenblattlaus (Aphis spiraecola) an Apfel<br />

Variante Wirkungsgrad in %<br />

Konz. in % 2 Tage nach Behandlung 6 Tage nach Behandlung<br />

Unbehandelt - 244 Läuse 224 Läuse<br />

Confidor WG 70 0,05 79,1 99,4<br />

Karate Zeon Technologie 0,05 70,1 95,6<br />

Bulldock 0,03 71,6 93,8<br />

ME 605 Spritzpulver 0,05 52,7 84,8<br />

Oleo Ekamet 1,00 34,2 25,6<br />

Pflanzenschutzdienst <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

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