Jahresbericht des Pflanzenschutzdienstes Baden-Württemberg 2001
Jahresbericht des Pflanzenschutzdienstes Baden-Württemberg 2001
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8 Applikationstechnik<br />
8.1 Ackerbau<br />
LfP: Im Ackerbau wurden weitere Möglichkeiten zur Verringerung <strong>des</strong> Eintrages von<br />
Pflanzenschutzmitteln in Oberflächengewässer untersucht. Hierzu gehören der Einfluss von Hecken,<br />
krautigen Saumstreifen, unbehandelten Randstreifen der Kultur oder eines aufgestellten Windschutzes.<br />
Dabei wurde generell festgestellt, dass die Abdrift nur dann reduziert wird, wenn das<br />
abdriftmindernde Element die Höhe der Düsen am Gestänge deutlich überragt. Bei Hecken und<br />
Windschutz ist die Abdriftreduzierung direkt dahinter am größten (über 75%) und verringert sich mit<br />
zunehmender Entfernung.<br />
Abb. 8.1: Versuchsaufbau zur Messung der abdriftmindernden Wirkung eines Windschutzes.<br />
Bekämpfung von Blatt- und Ährenkrankheiten in Winterweizen durch gezielte Behandlungsmaßnahmen<br />
mit unterschiedlichen Düsentypen und Wasseraufwandmengen.<br />
In einem Großparzellenversuch wurden mit einem Praxisschlepper Flachstrahldüsen (XR),<br />
Antidriftdüsen (Drift-Guard) und die neuen AirMixdüsen (AM) der Größen 02 bis 05 für<br />
Wassermengen von 150 bis 300 l/ha getestet. Die Parzellengröße betrug 112,5 qm. Der erforderliche<br />
Spritzdruck lag zwischen 1,7 (05er-Düse) und 2,3 bar (02er-Düse). Die Fahrgeschwindigkeit lag<br />
praxisgerecht zwischen 5,6 (02er-Düsen) und 6,0 km/h (alle anderen Düsen).<br />
In den Kontrollparzellen wurde der Mehltaubefall mit 30%, Septoria mit 18% und Rost mit 60%<br />
eingestuft. Alle geprüften Düsen konnten den Befall mit Blattkrankheiten deutlich reduzieren. Bei den<br />
verschiedenen Düsentypen wurden im Zusammenhang mit den Wassermengen erstmals<br />
Unterschiede bei den Krankheitsbonituren sichtbar. Bei der Einzelbeurteilung wie auch im<br />
Gesamtdurchschnitt wurden die Krankheiten am besten mit einer Wasseraufwandmenge von 300 l/ha<br />
bekämpft. Mit 150 l/ha konnte der Befall zwar reduziert werden, bei Mehltau und Septoria war diese<br />
Reduktion jedoch unzureichend. Dasselbe gilt für die anderen Wasseraufwandmengen. Im Einzelnen<br />
wurde mit den AirMix-Düsen bei Septoria eine Befallsreduktion von 15 - 17% erreicht, bei Rost 55 bis<br />
59% und bei Mehltau wurden 25-29% bessere Werte ermittelt als in den Kontrollparzellen. Insgesamt<br />
waren die AirMix-Düsen gegenüber den anderen Düsen bei den visuellen Bonituren immer überlegen.<br />
Der Vergleich zwischen Drift-Guard-Düsen und den XR-Flachstrahldüsen fiel bei der visuellen Bonituren<br />
zu Gunsten der DG-Düsen aus.<br />
Die ermittelten Ertragswerte der behandelten Varianten lagen um 67-83% vor der Kontrolle. Den<br />
höchsten Ertragszuwachs mit ca. 30 dt/ha Mehrertrag brachte die XR (Flachstrahl-Düse 11004) mit<br />
einem Wasseraufwand von 250 l/ha. An zweiter Stelle rangierte in diesem Jahr die AirMix-04 ebenfalls<br />
bei 250 l/ha Wasser. Den dritten Platz belegte die AirMix-02 mit 150 l/ha Wasser. Der schlechteste<br />
Ertragseinfluss wurde mit der Drift-Guard-Düse 10003 ermittelt. Fazit <strong>des</strong> diesjährigen Versuchs ist,<br />
dass die geprüften Düsen die fungizide Wirkung der Pflanzenschutzmittel nicht negativ beeinflussen<br />
und dass der Einsatz dieser Düsen ertragliche Vorteile bringt. Blattkrankheiten können je nach<br />
85<br />
Pflanzenschutzdienst <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>