Jahresbericht des Pflanzenschutzdienstes Baden-Württemberg 2001
Jahresbericht des Pflanzenschutzdienstes Baden-Württemberg 2001
Jahresbericht des Pflanzenschutzdienstes Baden-Württemberg 2001
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
7.2 Gemüsebau<br />
RP S: Vom Spezialberater für integrierten Pflanzenschutz im Gemüsebau wurden während der<br />
Vegetationsperiode aktuelle Warndienstmeldungen für den Gemüsebau (Freiland und Unterglas)<br />
erarbeitet und den Gemüsegärtnern zur Verfügung gestellt.<br />
Das begrenzte Mittelangebot (Zulassungslücken) und die teilweise Wirkungslosigkeit der Mittel<br />
(Resistenzbildung) zwingt auch den Zierpflanzenbau, neben der Anwendung chemischer Produkte<br />
zum Einsatz von Nützlingen und biologischen Präparaten. Die eingesetzten Nützlinge wiederum<br />
bedingen eine Einengung der Palette chemischer Präparate, da sonst die Nützlinge abgetötet oder in<br />
ihrer Reproduktion eingeschränkt würden. Insofern stellen viele der heutigen Produktionsweisen im<br />
Gemüse- und Zierpflanzenbau längst „integrierte“ Verfahren dar.<br />
7.3 Obstbau<br />
RP S: Im Rahmen der Integrierten Obstproduktion werden vom Pflanzenschutzdienst <strong>Baden</strong>-<br />
<strong>Württemberg</strong> während der Saison regelmäßig Beratungsveranstaltungen zu aktuellen Kontrollen und<br />
Maßnahmen durchgeführt. Neben dieser Gruppenberatung sind Warndienstmeldungen über<br />
telefonische Auskunftgeber ein fester Bestandteil der fachlichen Betreuung und Information der<br />
Obstbauern im integrierten Pflanzenschutz während der Vegetationsperiode.<br />
Im Berichtsjahr fanden an 58 Tagen Gruppenberatungen statt. An 12 Standorten wurden insgesamt 79<br />
Treffen durchgeführt. Über die Gruppenberatung wurden durchschnittlich 21 Obstbauern je<br />
Veranstaltung erreicht. Mit dem telefonischen Auskunftgeber wurden die Obstbaubetriebe während der<br />
Vegetationsperiode über aktuelle Maßnahmen informiert.<br />
RP TÜ: Im Rahmen der Integrierten Obstproduktion werden im Regierungsbezirk Tübingen vom<br />
zuständigen Spezialberater für den integrierten Pflanzenschutz regelmäßig Gruppenberatungen<br />
durchgeführt. An 22 Standorten in fünf Landkreisen wurden an 24 Tagen insgesamt 88 Treffen<br />
angeboten. Wegen personeller Engpässe musste die ansonsten im Juni zusätzlich durchgeführte<br />
Begehung (22 Standorte, 6 Tage) entfallen. Die Gruppengröße lag bei durchschnittlich 20<br />
Teilnehmern. Der Trend zur rückläufigen Beteiligung hält an.<br />
Die Wintersprechtage an acht Tagen in drei Landkreisen finden weiterhin regen Zuspruch und zählen<br />
durchschnittlich 48 Teilnehmer.<br />
Im kommenden Jahr werden die Gruppen auf 20 Standorte reduziert, da der ökologische<br />
Pflanzenschutz mit ins Programm aufgenommen werden soll, und ein weiteres Engagement in KOB<br />
erforderlich ist.<br />
LfP: Im Rahmen der Integrierten Obstproduktion werden vom Pflanzenschutzdienst <strong>Baden</strong>-<br />
<strong>Württemberg</strong> während der Saison regelmäßig Beratungsveranstaltungen zur aktuellen<br />
Pflanzenschutzsituation und zu den anstehenden Kontrollen und Maßnahmen durchgeführt. Neben<br />
dieser Gruppenberatung stehen den Obstbauern Warndiensthinweise in schriftlicher Form,<br />
telefonische Auskunftgeber und regional auch Faxzusendungen zur Verfügung, um sich über<br />
anstehende Maßnahmen im Integrierten Pflanzenschutz zu informieren.<br />
Auch über das Internet werden aktuelle Mitteilungen bereitgestellt (www.landwirtschaft-mlr.badenwuerttemberg.de/ISP/start.htm).<br />
In den Informationsveranstaltungen und obstbaulichen Merkblättern<br />
<strong>des</strong> <strong>Pflanzenschutzdienstes</strong> wurde im Berichtsjahr insbesondere auf die Indikationszulassung ab dem<br />
1.7.<strong>2001</strong>, die Genehmigungsverfahren nach § 18 a und § 18 b PflSchG und die veränderten<br />
Abstandsauflagen zu Oberflächengewässern hingewiesen.<br />
Integrierter Kernobstanbau <strong>2001</strong> für das Herkunfts- und Qualitätszeichen <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
(HQZ): Die Integrierte Obstproduktion (IP) wird in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> im Zusammenwirken von MLR,<br />
Pflanzenschutzdienst, Lan<strong>des</strong>verband Erwerbsobstbau (LVEO) und den Erzeugergroßmärkten<br />
(Lizenznehmer) durchgeführt. Sowohl marktanliefernde wie selbstvermarktende Betriebe können unter<br />
dem HQZ vermarkten (Zeichennutzer). Voraussetzung dafür ist die Einhaltung der "Richtlinie für die<br />
integrierte und kontrollierte Erzeugung von Kernobst (bzw. Steinobst) in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>" und die<br />
Anmeldung bei einem der Lizenznehmer. Die Richtlinien werden zusammen mit den übrigen IP-<br />
Unterlagen (Technische Anleitungen, Ausnahmeregelung, IP-Pflanzenschutzmittelliste, Betriebsheft)<br />
vom Pflanzenschutzdienst fachlich bearbeitet und vom LVEO herausgegeben. Um die Einhaltung der<br />
Richtlinien zu überprüfen und gegenüber den Verbrauchern zu garantieren, werden die Betriebe in<br />
drei nach Art und Umfang festgelegten Formen kontrolliert. Die Kontrollen erstrecken sich auf<br />
83<br />
Pflanzenschutzdienst <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>