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Jahresbericht des Pflanzenschutzdienstes Baden-Württemberg 2001

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7.1.2.5 Auswirkungen verschiedener Molluskizide in Winterraps<br />

Die im Vorjahr begonnenen Versuche zur Erfassung der Wirkung verschiedener Molluskizide auf<br />

Schneckenbesatz und Pflanzenzahl bei Winterraps wurden im Berichtsjahr fortgeführt. Benachbarte<br />

unterschiedlich gesäte Rapsbestände (Reihenabständen, 17 und 34 cm) wurden mit Schneckenkorn<br />

unterschiedlicher Formulierungen (M e s u r o l und F e r r a m o l) in unterschiedlichen Dosierungen<br />

behandelt und mit „unbehandelt“ als Kontrolle verglichen (Tab. 7.1e).<br />

Tab. 7.1e: Einfluss zweier Molluskizidwirkstoffe auf Schneckenbesatz und Bestan<strong>des</strong>dichte bei Winterraps in den<br />

Jahren <strong>2001</strong>/<strong>2001</strong>, Berolzheim.<br />

Anzahl Schnecken/ m² Anzahl Pfl./ m²<br />

Variante 18 cm 36 cm 18 cm 36 cm<br />

Kontrolle 4,0 1,0 32,7 34,2<br />

Flächenbehandlung<br />

Ferramol<br />

Reihenbehandlung<br />

Ferramol<br />

Gesamtergebnis<br />

Ferramol<br />

Flächenbehandlung<br />

Mesurol<br />

Reihenbehandlung<br />

Mesurol<br />

Gesamtergebnis<br />

Mesurol<br />

3,0 2,0 29,3 28,3<br />

3,0 2,0 29,5 40,5<br />

3,0 2,0 29,4 34,4<br />

2,0 0,0 28,4 37,3<br />

2,0 2,0 29,3 37,4<br />

2,0 1,0 28,9 37,4<br />

Im Vergleich zu M e s u r o l lässt sich tendenziell eine geringere Wirkung von F e r r a m o l erkennen.<br />

Diese Feststellung trifft sowohl für die Flächen- als auch für die Bandbehandlung, unabhängig vom<br />

Reihenabstand, zu. Die Ergebnisse sind grundsätzlich als Zwischenbefund zu werten, die noch keine<br />

verbindliche Aussage zulassen.<br />

7.1.2.6 Versuche zur Bekämpfung von Drahtwürmern und Dry Core im Kartoffelanbau<br />

Seit einigen Jahren treten im Kraichtal Schäden an Kartoffelknollen, vor allem bei der Sorte<br />

„MonaLisa“ auf. Die Befallssymptome haben charakteristische Züge, die an die durch Drahtwürmer<br />

verursachten Löcher erinnern. Vorversuche auf den befallenen Feldern ließen keine Beziehung<br />

zwischen Elateridenbesatz und Befallsstärke erkennen. Die Zunahme <strong>des</strong> Anteils befallener Knollen<br />

im Lager, legt die Vermutung nahe, dass ein anderer, möglicherweise nicht tierischer Schaderreger für<br />

diese Befallssymptome in Frage kommen könnte. Die Isolierung und Erregerbestimmung wiesen das<br />

Vorhandensein von Rhizoctonia solani nach, der als Erreger die „Dry Core“-Krankheit verursacht. Die<br />

vom Erreger gebildeten „Sporenstifte“, die im Fleisch der Kartoffelknolle stecken, fallen oft während<br />

<strong>des</strong> Lagerns ab und hinterlassen schwarz gefärbten zylindrischen Löcher.<br />

Um die Ursachen einzugrenzen und Bekämpfungswege zu ermitteln sind zwei Versuchsserien in das<br />

Versuchsprogramm aufgenommen worden. Es handelt sich um die folgenden Versuche:<br />

Kalkstickstoff gegen Drahtwurm und Dry Core mit den Versuchsvarianten<br />

1) Kontrolle (30 kg N), 2) 80 kg/ha K A S, 3) 80 kg N/ha als K a l k s t i c k s t o f f, 4) 80 kg N/ha als<br />

K A S + M o n c e r e n - G und 5) 80 kg N/ha K a l k a m m o n s a l p e t e r + M o n c e r e n.)<br />

Mittel gegen Dry Core: Der Versuch umfasst ein Feld-Screening der Wirkung verschiedener<br />

Beizmittel, die kurz vor der Pflanzzeit im Tauchverfahren an die Knollen angebracht wurden oder bei<br />

bzw. nach der Pflanzung im Gießverfahren appliziert werden. Bei den Versuchsmitteln handelt es sich<br />

um Kalkstickstoff in zweierlei Aufwandmengen, K a l k s t i c k s t o f f + M o n c e r e n-Beize, Bacillus<br />

subtilis, sowie A m i s t a r - Beize.<br />

Die Ergebnisse weisen auf insgesamt sehr niedrigen Dry Core und Drahtwurm Besatz am Versuchsort<br />

hin. Obwohl Kontrolleffekte zu erkennen waren, lässt das festgestellte Befallsniveau kaum<br />

Schlussfolgerungen zu. Weitere Versuchsergebnisse sind abzuwarten.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2001</strong>

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