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Jahresbericht des Pflanzenschutzdienstes Baden-Württemberg 2001

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Der Befallsdruck mit Blattmehltau war allgemein gering, lediglich beim ALLB Ludwigsburg wurde im<br />

Versuch 5 % Befall ermittelt. Blattseptoria und Ährenseptoria traten in den Versuchen von den ÄLLB<br />

Heidenheim, Sinsheim (Sorte „Monopol“) stark und in Ludwigsburg und Sinsheim (Sorte „Petrus“)<br />

schwächer auf. Deutlicher Befall durch die Blattfleckenkrankheit DTR wurde im Versuch <strong>des</strong> ALLB<br />

Ludwigsburg festgestellt, während im Versuch <strong>des</strong> ALLB Sinsheim verstärkt Braunrostbefall zu<br />

verzeichnen war. Der Befallsdruck durch Ährenfusarium war in den diesjährigen Versuchen gering bis<br />

mittel. Die befallene Ährenfläche schwankte von 1,3 % im Versuch <strong>des</strong> ALLB Heidenheim bis zu 11 %<br />

Befall beim ALLB Sinsheim (Sorte „Monopol“). Im Versuch <strong>des</strong> ALLB Ludwigsburg betrug die<br />

fusariumbefallene Ährenfläche 2,4 %, im Versuch <strong>des</strong> ALLB Sinsheim (Sorte „Petrus“) 1,7 %.<br />

Insgesamt lagen zu diesem Programm „Maßnahmen gegen Fusarium an Weizen“ aus 4 Jahren 14<br />

Versuche (M 28B) zur Auswertung vor. In zwei Versuchen konnte wegen starker Niederschläge mit<br />

Hagel (ALLB Offenburg) bzw. Trockenschäden (ALLB Stockach) auf dem Versuchsfeld keine<br />

Beerntung durchgeführt werden. Der Befall mit Krankheiten reichte von gering bis mittel. Tendenziell<br />

wiesen die Bearbeitungsvarianten den geringsten Fusarium - Befall auf, in denen das Maisstroh<br />

gemulcht bzw. untergepflügt wurde. Durch den Einsatz von gegen Fusarium teilwirksamen Fungiziden<br />

(C a r a m b a, F o l i c u r) konnte der Besatz an befallenen Weizenähren zwischen 41 - 70% reduziert<br />

werden. Bei den angebauten Weizensorten konnten Befallsunterschiede bei Fusarium festgestellt<br />

werden. Im Durchschnitt der Versuche wurden durch die Fungizidbehandlungen Mehrerträge<br />

zwischen 6,3 und 9,9 dt/ha erzielt. Die bereinigte Marktleistung lag in den fungizibehandelten<br />

Parzellen bei 44 von 86 Werten unter denen der unbehandelten Kontrollparzellen. Somit waren<br />

Bearbeitungs- und Behandlungsmaßnahmen, bedingt durch den allgemein geringen Befallsdruck von<br />

Mehltau und Septoria, nur zu 49% wirtschaftlich. Zukünftig könnte es aber zu einer anderen<br />

Werteinschätzung kommen, wenn bei bestimmten Fruchtarten Grenzwerte festgesetzt würden, wie sie<br />

in den dargestellten Versuchen erreicht wurden.<br />

Maßnahmen zur Klärung der Folgen von hohem Getreideanteil (75%) in der Fruchtfolge (M 29):<br />

Vorfrucht: Winterweizen<br />

Vom ALLB Sinsheim wurde ein weiterer Versuch aus dem im Herbst 1999 anlaufenden<br />

Versuchsprogramm M 29 „Klärung der Folgen von hohem Getreideanteil (75 %) in der Fruchtfolge<br />

<strong>2001</strong>“ durchgeführt. Die Versuchsfläche wurde in zwei Blöcke unterteilt:<br />

I. = Normalbeizung mit A r e n a C (200 ml/dt Saatgut) und<br />

II. = Beizung mit J o c k e y (Wurzelschutzbeize).<br />

In jedem Block wurden drei Pflanzenschutzvarianten mit vier Wiederholungen in Blockanlage (1. keine<br />

Fungizidbehandlung, 2. Fungizidbehandlungen „Intensiv“, 3. Krankheitsbekämpfung nach<br />

PRO_PLANT) durchgeführt. Der Winterweizen (Sorte Cardos) wurde betriebsüblich mit 130 kg/ha =<br />

240 Körner./m² ausgesät.<br />

Die Unkrautbekämpfung erfolgte einheitlich und betriebsüblich über die gesamte Versuchsfläche. Als<br />

Blattkrankheit trat im wesentlichen nur die Septoria-Blattfleckenkrankheit auf. Der Erstbefall wurde am<br />

30.04.<strong>2001</strong> mit 1,9 % festgestellt. Bis zum 25.06. steigerte sich der Blattbefall auf 41 % bzw. 32 %.<br />

Am 09.07. (BBCH 85) waren die obersten drei Blätter zu 81 % abgestorben. Parasitärer Halmbruch<br />

und die Schwarzbeinigkeit traten nur gering auf. Die ermittelten Befallswerte weisen ein sehr uneinheitliches,<br />

heterogenes Bild auf. Obwohl Unterschiede im Schwarzbeinigkeitsbefall zwischen A r e n a<br />

C und J o c k e y festgestellt wurden, waren aufgrund <strong>des</strong> geringen Vermorschungsgra<strong>des</strong> am Halmgrund<br />

keine großen Auswirkungen auf den Ertrag zu erwarten. Deutliche positive Ertragszuwächse<br />

wurden durch die Fungizidbehandlungen in den Varianten 2 und 3 gegenüber der unbehandelten<br />

Kontrolle erzielt. Das hohe Ertragsniveau in den mit Jockey gebeizten Parzellen ist durch den<br />

Befallsdruck durch Krankheiten nicht zu erklären. Ein Grund könnte in diesem Jahr die um 14 Tage<br />

spätere Abreife der Sorte Cardos gewesen sein. Dadurch kam die spezielle Wirkung von J o c k e y<br />

auf den Wurzelbereich und das intensive Fungizidprogramm in der jeweiligen Behandlungsvariante 2<br />

voll zur Ausnutzung. Die Unterschiede in der Wirtschaftlichkeit zwischen den Beizvarianten sind in<br />

diesem Jahr bei J o c k e y deutlich höher als im Jahr 2000.<br />

Zusammenfassend kann zu diesem Versuch festgestellt werden, dass der Einsatz von J o c k e y<br />

gegen Schwarzbeinigkeit sich ertraglich und wirtschaftlich positiv auswirkte. Im Versuch 2000 wurden<br />

dagegen keine Unterschiede hinsichtlich Ertrag und Wirtschaftlichkeit zwischen den mit A r e n a C<br />

und mit J o c k e y gebeizten Parzellen festgestellt. Die diversen anderen Blatt- und Ährenkrankheiten<br />

wurden durch die eingesetzten Fungizide gut bekämpft, was sich ebenfalls als wirtschaftlich erwiesen<br />

hat.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2001</strong>

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