Jahresbericht des Pflanzenschutzdienstes Baden-Württemberg 2001
Jahresbericht des Pflanzenschutzdienstes Baden-Württemberg 2001
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7 Integrierte Pflanzenschutzverfahren<br />
7.1 Ackerbau<br />
RP S: Das Vorhaben „Modellbetriebe - integrierte Pflanzenproduktion“ wurde von den Ämtern für<br />
Landwirtschaft in Heidenheim und Ludwigsburg fortgeführt. Die Ergebnisse sind in der Broschüre<br />
„Modellbetriebe <strong>2001</strong>“ zusammengefasst. Die Neukonzeption der „Modellbetriebe“ mit anderen<br />
Zielsetzungen und überregionaler Schwerpunktbildung ist noch nicht abgeschlossen.<br />
LfP: Vorhaben „Modellbetriebe für integrierte Pflanzenproduktion“<br />
Ziel und Ablauf <strong>des</strong> Vorhabens sowie Ergebnisse sind in den <strong>Jahresbericht</strong>en 1981 bis 2000 beschrieben.<br />
Im Berichtsjahr wurden in insgesamt vier Betrieben fünf Versuche zu den auslaufenden<br />
Versuchsprogrammen und drei Versuche zu Programmen mit Pilotcharakter durchgeführt. Ergebnisse<br />
und Erfahrungen sind in der Broschüre „Modellbetriebe für integrierte Pflanzenproduktion <strong>2001</strong>“<br />
zusammengestellt.<br />
Maßnahmen gegen Fusarium an Weizen (M 28A):<br />
Zu diesem, im Herbst 1998 angelaufenen Versuchsprogramm, wurde beim ALLB Sinsheim bereits in<br />
der Vegetation 1997/98 ein Pilotversuch durchgeführt. Der 1998 als Versuch M 28A „Maßnahmen<br />
gegen Fusarium an Weizen“ angelegt wurde. Der Versuchsplan M 28A umfasst folgende fünf<br />
Behandlungsvarianten: 1 = Kontrolle, 2=Behandlungmit G l a di o (0,8 l/ha)oder U n i x + G l a d io<br />
(0,6 + 0,5 l/ha) in BBCH 32, gefolgt von J u w e l T o p oder A m i s t a r (1,0 l/ha) in BBCH 39/49; 3 =<br />
wie Variante 2 plus einen zusätzlichen Einsatz von F o l i c u r (1,0 l/ha) in BBCH 61/65, 4 = O p u s<br />
T o p (1,0 - 1,2 l/ha in BBCH 37/39, 5 = wie Variante 4 plus zusätzlicher Behandlung mit F o l i c u r<br />
(1,0 l/ha) gegen Fusarium in BBCH 61/65. Des weiteren sind im Versuchsplan M 28A drei Bearbeitungsvarianten<br />
(I = unbearbeitete Maisstoppeln, II= Maisstoppeln nach der Ernte gemulcht, III =<br />
Maisstoppel untergepflügt) ausgewiesen bzw. vorgesehen.<br />
Nach diesem Versuchsplan liegt in diesem Jahr ein Ergebnis mit zwei Bearbeitungsvarianten vom<br />
ALLB Freiburg zur Auswertung vor. Der Befallsdruck durch Krankheiten wie Septoria-Blattflecken,<br />
Ährenseptoria, Braunrost, DTR und Fusarium auf der Ähre war gering. Zum Ende der Weizenabreife<br />
wurde in beiden Bearbeitungsblöcken (I = Maisstroh unbearbeitet und III = Maisstroh untergepflügt)<br />
etwa 11 % Befall durch Schwärzepilze in den unbehandelten Kontrollparzellen registriert. Der Anteil<br />
fusariumbefallener Ähren lag in der Bearbeitungsvariante I bei 2% und in Variante III bei 3,3%. In den<br />
mit Fungiziden behandelten Parzellen wurden Werte zwischen 0 und 1% ermittelt. Das hohe<br />
Ertragsniveau von 82,7 dt/ha in der Kontrollvariante (I =Maisstroh nicht gemulcht) ließ nur noch in den<br />
Behandlungsvarianten 2 und 3 durch den Fungizideinsatz bedingte Mehrerträge erzielen, während<br />
alle übrigen Varianten unter dem Ertragsniveau der Kontrolle lagen bzw. diese Höhe nur knapp<br />
erreichten.<br />
In der Wirtschaftlichkeit schneidet das Bearbeitungsverfahren III (Maisstoppeln untergepflügt und<br />
Normalsaat mit Kreiselegge und Sämaschine) deutlich schlechter ab als das Verfahren I (Maisstoppel<br />
nicht bearbeitet, Mulchsaat).<br />
Aufgrund <strong>des</strong> geringen und späten Befallsdruckes durch Krankheiten konnten durch den Einsatz der<br />
Fungizide keine wirtschaftlichen Ergebnisse erzielt werden. Die mehrfachen Fungizidanwendungen in<br />
Variante I 2, I 3, I 5, III 2, III 3 und III 5 waren unrentabel.<br />
Maßnahmen gegen Fusarium an Weizen (M 28B):<br />
In den Versuchsjahren 1998 – 1999 wurden zum Versuchsprogramm „Maßnahmen gegen Fusarium<br />
an Weizen“ Versuche nach 2 Plänen (M 28A und M 28B) durchgeführt. Ab dem Jahr 2000 hat man<br />
sich mehrheitlich auf den Versuchsplan M 28 B geeinigt und hat diesen noch modifiziert.<br />
Der Versuchsplan M 28B beinhaltet sechs Behandlungsvarianten (1 = Kontrolle, 2 = Behandlung mit<br />
A m i s t a r oder J u w e l T o p (1,0 l/ha) in BBCH 39, 3 = wie Nr. 2 mit zusätzlicher Behandlung<br />
gegen Fusarium mit C a r a m b a (1,5 l/ha) in BBCH 61 - 69, 4 = wie Nr. 2 mit F o l i c u r in BBCH 61<br />
bis 69 und 5 = wie Nr. 2 mit F o l i c u r und C o r b e l in Tankmischung (1,0 + 0,5 l/ha) oder O p u s<br />
T o p in BBCH 61 - 69). Als Variante 6 wurde fakultativ eine Beratervariante angefügt mit mehreren<br />
Fungizidbehandlungen je nach Bedarf. Des weiteren sind im Versuchsplan M 28B drei Bearbeitungsvarianten<br />
(I = unbearbeitete Maisstoppeln, II= Maisstoppeln nach der Ernte gemulcht, III = Maisstoppel<br />
untergepflügt) ausgewiesen bzw. vorgesehen.<br />
In diesem Jahr liegen zu diesem Programm vier Versuchsergebnisse von drei Standorten zur<br />
Auswertung vor.<br />
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Pflanzenschutzdienst <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>