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Jahresbericht des Pflanzenschutzdienstes Baden-Württemberg 2001

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70<br />

Die Gegenspieler der Schädlinge an der Innenraumbegrünung werden in Foyers, Großraumbüros,<br />

Schwimmbädern, Schaugewächshäusern etc. eingesetzt. Da dies häufig von speziellen Beratern<br />

erfahrener Gärtnereien oder von den Besitzern an Hand der Broschüre „Integrierte Schädlingsbekämpfung<br />

an Pflanzen in Innenräumen“ der Lan<strong>des</strong>anstalt für Pflanzenschutz geschieht, sind die<br />

Pflanzenschutzberater seltener damit befasst. Flächendaten liegen zu diesem Einsatzbereich kaum<br />

vor.<br />

Die angegebene Betreuungsfläche <strong>des</strong> Zierpflanzenanbaus mit Nützlingseinsatz ist mit 34 ha<br />

Unterglasanbaufläche deutlich kleiner als bei der letzten Erhebung. Das Ergebnis der Befragung nach<br />

dem Bekämpfungserfolg in Zierpflanzenkulturen ist in Abb. 6.2c dargestellt. Die Beurteilungen <strong>des</strong><br />

Erfolgs in Zierpflanzen sind mit Ausnahme der Poinsettien besser als im Jahr 1999. Auf den<br />

Poinsettienjungpflanzen trat aber in größerem Umfang die Weiße Fliegen-Art Bemisia tabaci auf. Die<br />

Art ließ sich früher hinreichend gut mit Encarsia formosa bekämpfen. Mittlerweile sind aber viele<br />

Herkünfte hochgradig resistent gegen das Pflanzenschutzmittel C o n f i d o r geworden. Zusätzlich<br />

werden Pflanzen, die mit C o n f i d o r behandelt worden sind, von der Schlupfwespe nur nach<br />

mehrwöchiger Verspätung angeflogen. In der Zwischenzeit vermehrt sich die Weiße Fliege und die<br />

Schlupfwespe wirkt dann angeblich nicht mehr.<br />

Abb. 6.2c: Bewertung <strong>des</strong> Nützlingseinsatzes in Zierpflanzen (Berater<strong>2001</strong>)<br />

% der Bestände<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Poinsettie<br />

andere<br />

Topfpfl.<br />

Beet u.<br />

Balkonware<br />

schlecht ausreichend befriedigend gut<br />

sehr gut<br />

Grünpflanzen<br />

Schnittblumen<br />

Durchschnitt<br />

aller<br />

Zierpflanzen<br />

Abgesehen von den Problemen mit dem eingeschleppten Schädling in der Poinsettienkultur ist das<br />

Ergebnis der Erhebung zur biologischen Schädlingsbekämpfung in Zierpflanzen wirklich sehr<br />

ermutigend und zeigt, dass die Lan<strong>des</strong>anstalt für Pflanzenschutz auf dem richtigen Weg bei der<br />

fortlaufenden Erarbeitung von neuen Einsatzverfahren für die Nützlinge ist.<br />

Der chemische Pflanzenschutz mit persistenten Mitteln wie C o n f i d o r oder den Carbamaten und<br />

Pyrethroiden behindert ebenfalls die biologische Schädlingsbekämpfung, da behandelte Pflanzen von<br />

vielen Nützlingen nicht mehr aufgesucht werden. Wenn Schädlinge wie die Weiße Fliege Bemisia<br />

tabaci dann resistent gegen solche Mittel werden, ist der Schaden doppelt groß, da auch eine<br />

biologische Bekämpfung nicht mehr oder nur mit starker Verzögerung funktioniert. Die Jungpflanzenproduzenten<br />

sollten verpflichtet werden, den Gärtnern nur rückstandsfreie Stecklinge und<br />

Jungpflanzen an zu liefern.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2001</strong>

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