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Jahresbericht des Pflanzenschutzdienstes Baden-Württemberg 2001

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66<br />

Abb. 6.1e: Bewertung <strong>des</strong> Nützlingseinsatzes in Gemüse durch die Berater<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

% der Bestände<br />

Gurke<br />

Tomate<br />

Bohne<br />

Paprika<br />

Aubergine<br />

Petersilie<br />

Durchschnitt<br />

aller<br />

Zierpflanzen<br />

schlecht ausreichend befriedigend gut sehr gut<br />

Durchschnitt<br />

aller<br />

Gemüse<br />

Die Antworten unterscheiden sich zwischen den Jahren immer etwas, aber die Tendenz ist stets die<br />

gleiche. Kulturen, die von nur wenigen Schädlingsarten befallen werden, lassen sich in der Regel<br />

besser mit Nützlingen schützen als stärker attackierte Pflanzenarten. Die beste Beurteilung der<br />

flächenmäßig wichtigen Kulturen erhielt dieses Mal die biologische Schädlingsbekämpfung in<br />

Tomatenbeständen, gefolgt von Paprika und Gurke. Der biologische Pflanzenschutz in Tomaten<br />

wurde in 82 % der Bestände als sehr gut bis befriedigend bezeichnet. Im Jahr 1999 war dies noch in<br />

93,9% der Bestände der Fall. Mit sehr gut bis befriedigend wird die biologische<br />

Schädlingsbekämpfung in Paprika und Auberginen in 95 % und 93 % der Bestände beurteilt, obgleich<br />

sehr gute Beurteilungen in der Aubergine fehlen. Insgesamt ist die Bewertung schlechter als in den<br />

vorherigen Jahren. Auch das Bekämpfungsergebnis in den Gurkenbeständen ist mit 81% sehr guten<br />

bis befriedigenden Beurteilungen zwar als gut einzustufen, aber etwas schlechter als bei der letzten<br />

Erhebung.<br />

Bei den weniger wichtigen Gemüsekulturen schneidet der Nützlingseinsatz in Basilikum,<br />

Gemüseaussaaten, Rettich, Aussaaten und diversen Freilandkulturen gut ab, während er nur in der<br />

Petersilie als weniger erfolgreich bezeichnet werden muss. Die Nützlinge arbeiten in dieser Kultur in<br />

der kalten Jahreszeit nicht zuverlässig.<br />

Die Qualität der versandten Nützlinge scheint sich sehr gebessert und stabilisiert zu haben. Nur ein<br />

Berater beschwert sich deutlich über die Qualität der Nützlinge:<br />

- Die Qualität von Aphidius ervi und Phytoseiulus persimilis war mitunter unzureichend.<br />

Seit 1999 sind einige Nützlingsarten vom Markt genommen worden und keine neuen hinzu<br />

gekommen. Neue Nützlingsarten können <strong>des</strong>halb nicht erprobt werden. Manche Berater setzen aber<br />

erprobte Nützlinge in weiteren Kulturen ein oder prüfen sie gegen neue Schädlingsarten:<br />

- Macrolophus caliginosus war nicht überzeugend bei Poinsettien zur Bekämpfung von Bemisia<br />

tabaci. Eretmocerus eremicus wurde ebenfalls versuchsweise gegen B. tabaci bei Poinsettien<br />

eingesetzt, zeigte aber kaum Wirkung. Bei Kohl im Freiland war ein natürliches Trichogramma-<br />

Vorkommen zu beobachten. Orius spec. trat bei Porree spontan auf und bekämpfte Thripse sehr<br />

aktiv.<br />

- Mit den Larven <strong>des</strong> Zweipunktmarienkäfers Adalia bipunctata ließ sich in einer Paprikakultur<br />

gegen Myzus persicae gute Wirkung erzielen. Es treten immer wieder neue, bisher unbekannte<br />

oder bei chemischem Pflanzenschutz früher mitbekämpfte Schädlinge im Gewächshaus auf, die<br />

zum Teil empfindliche Schäden anrichten können:<br />

- Die Zikade Empoasca decipiens schädigt Gurkenpflanzen durch Saugen an den Blättern. Bei<br />

einem Massenauftreten, wie es seit einigen Jahren auf der Insel Reichenau und in jüngster Zeit<br />

auch im Raum Heilbronn zu beobachten ist, schädigen die Zikaden Gurkenbestände und die<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2001</strong>

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