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Jahresbericht des Pflanzenschutzdienstes Baden-Württemberg 2001

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58<br />

Einsatz von Wachstumsreglern an Osteospermum<br />

In Zusammenarbeit mit der Staatsschule für Gartenbau in Hohenheim wurden folgende Mittel zur<br />

Wachstumsregulierung bei der starkwachsenden Sorte ‚Kalanga’ und der schwachwachsenden Sorte<br />

‚Orania Peach’ geprüft (Tab. 5.4f).<br />

Tab. 5.4f: Einsatz von Wachstumsreglern an Osteospermum<br />

Versuchsglieder Aufwand Hinweise zur Anwendung<br />

1 Unbehandelt -<br />

2 Basacel 0,3 % 1x gießen, 1x spritzen<br />

3 Topflor 0,05 % 2x spritzen (taufeucht)<br />

4 Topflor 0,1 % 1x spritzen (taufeucht)<br />

5 Topflor 0,1 % 2x spritzen (taufeucht)<br />

6 Caramba 0,1 % 1x spritzen<br />

7 Caramba 0,1 % 2x spritzen<br />

8 Cycocel 720 0,17 % 1x gießen, 1x spritzen<br />

9 Regalis 0,25 % bzw. 1,5 l/ha 1x spritzen 600 l/ha<br />

10 Regalis 0,25 % bzw. 1,5 l/ha 2x spritzen 600 l/ha<br />

Die Gieß- und Spritzbehandlung mit dem Vergleichsmittel B a s a c e l erzielte eine deutliche<br />

Wuchshemmung und eine gute Verkaufsqualität. Die Wirkung von C y c o c e l 720 war, wie zu<br />

erwarten, gleich gut. T o p f l o r und C a r a m b a erwiesen sich als nahezu wirkungslos. R e g a l i s<br />

dagegen hemmte das Wachstum sichtbar. Die Pflanzen der Sorte ‚Orania Peach’ erreichten sowohl<br />

bei ein-, als auch bei zweimaliger Anwendung gute Verkaufsqualität.<br />

5.5 Engerlinge <strong>des</strong> Feldmaikäfers und anderer Blatthornkäfer<br />

LfP: Feldmaikäfer<br />

Befallssituation und Bekämpfungsmaßnahmen<br />

In den drei am stärksten befallenen Gemarkungen (Bruchsal-Obergrombach, Dielheim und<br />

Walzbachtal-Jöhlingen) waren Obstbäume, Jungreben, Grünspargel, Viehweiden und Hausgärten<br />

geschädigt. In allen Gemeinden waren jeweils höchstens eine handvoll Landwirte betroffen. Diese<br />

waren im Jahre 2000 darauf hingewiesen worden, dass eine evtl. Bekämpfungsaktion von ihnen<br />

beantragt werden muss (s. <strong>Jahresbericht</strong> 2000 Pflanzenschutzdienst, S. 71). Nachdem die Landwirte<br />

nicht aktiv geworden waren, bat das RP KA am 25. 1. die Landwirte zu einer Besprechung in das<br />

ALLB Bruchsal. Danach wurden Käfergrabungen anberaumt, die aufgrund der schwierigen<br />

Witterungsbedingungen erst Anfang März abgeschlossen werden konnten.<br />

Die Grabungsergebnisse wurden bei einer Behördenbesprechung (unter Beteiligung von betroffenen<br />

Landwirten und Verbandsvertretern) am 30.3. im Rathaus der Stadt Bruchsal vorgestellt. Nach langer<br />

Diskussion wurde beschlossen, eine Bekämpfung vom Hubschrauber aus durchzuführen.<br />

Behördentermine in den Gemeinden bzw. Ortsteilen unter Einbeziehung der Naturschutzbehörden der<br />

Landkreise Karlsruhe bzw. Rhein-Neckar-Kreis dienten der Feinabstimmung der Waldpartien, die zu<br />

behandeln oder davon auszuschließen waren. Der Maikäferflug begann in der ersten Aprilhälfte. Trotz<br />

der kurzen zur Verfügung stehenden Zeit konnten die Vorbereitungen (Waldrandbegehung, Einholen<br />

der Ausnahmegenehmigungen, Mittelbestellung) rechtzeitig erfolgen.<br />

Als problematisch erwies sich die Aufteilung der Kosten, da alle drei Gemeinden Präzedenzfälle<br />

befürchteten, wenn sie Steuergelder für einige wenige Landwirte ausgäben. Die Stadt Dielheim<br />

übernahm ihren Kostenanteil nur für einen verhältnismäßig kleinen Teil der behandlungsbedürftigen<br />

Waldpartien. In Bruchsal-Obergrombach waren die Sitzungen <strong>des</strong> Ortschafts- und <strong>des</strong> Stadtrates<br />

nicht mehr rechtzeitig anzusetzen, so dass auf dieser Markung eine Bekämpfung nicht durchgeführt<br />

werden konnte. Den Kostenanteil der Gemeinde Walzbachtal übernahm die OGA Bruchsal als<br />

wichtigster Abnehmer <strong>des</strong> dort produzierten Obstes.<br />

Zur Abwehr der Eiablage durch die Maikäfer wurden in Walzbachtal-Jöhlingen und Dielheim<br />

Maikäfernetze in Teilen von Obstanlagen und in Rebgassen ausgelegt. Die Insektizidausbringung vom<br />

Hubschrauber aus erfolgte am 4. und 11. Mai. Die zur Beurteilung <strong>des</strong> Bekämpfungserfolgs durchzuführenden<br />

Engerlingsgrabungen werden weitergeführt. Ab Mitte Mai wurden Waldränder und<br />

Baumgruppen in benachbarten Ortschaften auf Maikäferbefall kontrolliert. Maikäferbesatz wurde<br />

festgestellt in Wiesloch-Baiertal, Zuzenhausen, Dielheim-Balzfeld, Eschelbach, Tairnbach, Rotenberg<br />

und Rauenberg (Rhein-Neckar Kreis) sowie Bruchsal-Stadt, Bruchsal-Untergrombach, Bruchsal-<br />

Obergrombach, Weingarten, Gondelsheim und Walzbachtal-Jöhlingen (Kreis Karlsuhe) beobachtet.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2001</strong>

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