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Jahresbericht des Pflanzenschutzdienstes Baden-Württemberg 2001

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5.4.2 Versuche<br />

RP S: Im Zierpflanzenbau wurden zwei Versuche durchgeführt:<br />

gegen Blattläuse an Zierpflanzen (Verbenen) unter Glas<br />

gegen Schildläuse an Zierpflanzen (Draceaena marginata).<br />

LfP: Bekämpfung von Echtem Mehltau an Euphorbia pulcherrima<br />

Mitte Oktober <strong>2001</strong> wurde in Deutschland zum ersten mal Echter Mehltau (Oidium sp.) an<br />

Weihnachtssternen festgestellt.<br />

Von den zugelassenen Pflanzenschutzmitteln verspricht aufgrund seiner systemischen Eigenschaften<br />

nur B a y m a t f l ü s s i g (0,075 %), eine Wirkung bei Befall. Wiederholte Behandlungen führen<br />

jedoch zu Aufhellungen an den Rändern der Hochblätter (Brakteen).<br />

Deshalb wurde die Wirksamkeit und Verträglichkeit von D i s c u s (0,15 kg/ha), F o l i c u r (0,5 l/ha)<br />

und S y s t h a n e 2 0 E W (0,45 l/ha) geprüft.<br />

Anfang Dezember wurden über den Versuchspflanzen Konidien von befallenen Pflanzen<br />

abgeschüttelt. Die Kultur der Weihnachtssterne (Sorten: ‚Cortez white’; ‚Capri Pink’; ‚Elegance Bright<br />

Red’; ;Capri Red’) erfolgte bei einer Luftfeuchte von ca. 70% und bei Tag-/Nachttemperaturen von 19<br />

°C/17 °C. Zu Beginn der Behandlung am 27.12 waren bereits ca. 5 % der Blattfläche befallen.<br />

Die Mittel D i s c u s, F o l i c u r und S y s t h a n e 2 0 E W zeigten eine deutliche kurative Wirkung<br />

und waren dem Mittel B a y m a t flüssig überlegen. Bei einem Wasseraufwand von 1000 l/ha konnten<br />

weder Spritzflecken noch Pflanzenschäden festgestellt werden. Bei einer höheren Wassermenge und<br />

großtropfiger Ausbringung kann es bei D i s c u s jedoch zu Spritzflecken kommen. Mit einer<br />

Genehmigung der Mittel D i s c u s, F o l i c u r und S y s t h a n e 2 0 E W im Zierpflanzenbau ist im<br />

Jahr 2002 zu rechnen.<br />

Einsatz von Wachstumsreglern an Euphorbia pulcherrima<br />

Die Zulassung von B a s a c e l endete am 31.12.2000. Infolge der Indikationszulassung ist die<br />

Anwendung seit dem 1.07.<strong>2001</strong> verboten. Das einzige derzeit zugelassene Mittel T o p f l o r ist<br />

schwierig in der Anwendung und in der Wirkung nicht immer zufriedenstellend. Deshalb wurden in<br />

Zusammenarbeit mit der Staatsschule für Gartenbau in Hohenheim weitere Mittel zur<br />

Wachstumsregulierung bei der starkwachsenden Sorte ‚Santa Claus’ und der schwachwachsenden<br />

Sorte ‚Royal Red’ geprüft (Tab.5.4e).<br />

Tab. 5.4e: Einsatz von Wachstumsreglern an Euphorbia pulcherrima<br />

Versuchsglieder Aufwand Hinweise zur Anwendung<br />

1 Unbehandelt -<br />

2 Basacel 0,25% bzw. 2,5 l/ha max. 5 Anw. 1000 l/ha<br />

3 Topflor 0,025% 2 x spritzen 600 l/ha<br />

4 Topflor 0,05% 2 x spritzen 600 l/ha<br />

5 Topflor 0,1% 2 x spritzen 600 l/ha<br />

6 Caramba 0,1% max. 5 Anw. 600 l/ha<br />

7 Caramba 0,15% max. 3 Anw. 600 l/ha<br />

8 Cycocel 720 0,15% bzw. 1,5 l/ha max. 5 Anw. 1000 l/ha<br />

9 Regalis 0,25% bzw. 1,5 l/ha max. 3 Anw. 600 l/ha<br />

10 Regalis 0,5% bzw. 3l/ha max. 3 Anw. 600 l/ha<br />

T o p f l o r 0,1% und C a r a m b a 0,15 % hatten nach einer Anwendung eine so starke<br />

Hemmwirkung, dass Topflor nicht mehr eingesetzt werden musste und C a r a m b a nur noch bei<br />

‚Santa Claus’. Allerdings waren diese Varianten auch besonders inhomogen, da Triebe, die nicht<br />

getroffen wurden, durchgewachsen sind. Die Ergebnisse der anderen Varianten waren<br />

zufriedenstellend, obwohl die Unterschiede zwischen den Varianten nicht besonders groß waren. Vor<br />

allem bei der schwach wachsenden Sorte ‚Royal Red’ waren bei Versuchsende keine deutlichen<br />

Unterschiede mehr zu erkennen.<br />

Andere Versuchsansteller berichten von Schäden durch C a r a m b a an den Sorten ‚Cortez’ und<br />

‚Peterstar’. Die Verträglichkeit von C a r a m b a sollte <strong>des</strong>halb intensiv geprüft werden.<br />

57<br />

Pflanzenschutzdienst <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>

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