06.01.2013 Aufrufe

Jahresbericht des Pflanzenschutzdienstes Baden-Württemberg 2001

Jahresbericht des Pflanzenschutzdienstes Baden-Württemberg 2001

Jahresbericht des Pflanzenschutzdienstes Baden-Württemberg 2001

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Eine weitere Variante mit P a r a S o m m e r und K u m u l u s W G in Mischung auf den Boden<br />

ausgebracht, war ebenfalls wirkungslos.<br />

Aus verschiedenen Versuchen und Selektionen an der LVWO Weinsberg wurden zwölf Himbeerklone<br />

und sieben Brombeerklone serologisch und mittels Himbeer- und krautigen Indikatoren auf Virusbefall<br />

untersucht. In zwei Himbeer- und zwei Brombeer-Proben lag Virusbefall vor.<br />

5.4 Zierpflanzenbau und Zierrasen, Bäume und<br />

Sträucher<br />

5.4.1 Besondere Beobachtungen<br />

RP S: Weiter in Ausbreitung begriffen ist die Rhododendron-Knospenbräune (Pycnostysanus<br />

azaleae). Bei einer Überprüfung im Spätjahr waren viele alten Blütenknospen dicht mit<br />

Konidienträgerbündeln besetzt und an einem Großteil der neuen Blütenknospen zeigten<br />

Verbräunungen, dass sie bereits ebenfalls schon wieder infiziert waren. An den geschädigten<br />

Knospen konnten stets zum Teil mehrere Eigelege der Zikade (Graphocephala coccinea) gefunden<br />

werden.<br />

Die Blattbräune der Kastanie (Guignardia aesculi) verursachte witterungsbedingt nur sehr schwache<br />

Schäden, hingegen trat an einigen Standorten der Echte Mehltau (Phyllactinia guttata) auf.<br />

Die Kastanienminiermotte bleibt weiterhin die Hauptursache für Blattschäden und vorzeitigen<br />

Blattbefall an Kastanien.<br />

An Thuja waren Triebbräunungen sehr häufig zu beobachten. Neben Witterung und Wasserhaushalt<br />

waren auch pilzliche Erreger hierfür verantwortlich (z. B. Kabatina thujae). Zu extremen Schäden<br />

führte im Jahr <strong>2001</strong> der anfänglich unterschätzte Befall der Sitkafichtenlaus. Teilweise gingen alle<br />

Nadeljahrgänge (ausgenommen Maitrieb) verloren und es kam zu Baumfällungen.<br />

LfP: Aufgrund <strong>des</strong> erstmaligen Auftretens von Ralstonia solanacearum an Pelargonien im Oktober<br />

2000 in Deutschland wurde im Frühjahr <strong>2001</strong> 104 Proben Pelargonienjungpflanzen, die insgesamt<br />

1380 Einzelpflanzen enthielten, insbesondere mit Herkunft Kenia mittels Immunfluoreszenztest und<br />

PCR auf latenten Befall mit Ralstonia solanacearum untersucht. Ralstonia solanacearum wurde in<br />

keiner Probe nachgewiesen.<br />

Da Ralstonia solanacearum einen sehr weiten Wirtspflanzenkreis aufweist, wurde in einem<br />

Infektionsversuch überprüft, ob die aus den Pelargonien im Oktober 2000 isolierte Rasse 3, Biovar 2<br />

von Ralstonia solanacearum auch andere Zierpflanzen infizieren kann. In einem Sortiment von<br />

inokulierten Zierpflanzen reagierten Calibrachoa-Pflanzen auf die Infektion mit einer Welke erst der<br />

unteren Blätter, dann der gesamten Pflanze, die schließlich abstarb. In den Gefäßen war<br />

Bakterienschleim zu finden. Ein Welken und Vertrocknen der unteren Blätter, jedoch ohne Absterben<br />

der gesamten Pflanze wurde auch bei Petunien, Fuchsien und Verbenen beobachtet. Die Bakterien<br />

wurden in vielen Fällen aus den geschädigten Pflanzen auch reisoliert. Andere Arten wie Begonien,<br />

Impatiens, Kalanchoe, Lobelien, Streptocarpus sowie Bidens ferulifolia zeigten ebenso wie die unbehandelten<br />

Kontrollen keine Symptome.<br />

In der mykologischen Diagnose gelangten 607 Einsendungen zur Untersuchung. Von den Befunden in<br />

Zierpflanzen, Bäumen und Sträuchern werden nur die nichtalltäglichen angeführt (Tab. 5.4a und<br />

Tab.5.4b).<br />

53<br />

Pflanzenschutzdienst <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!