06.01.2013 Aufrufe

Jahresbericht des Pflanzenschutzdienstes Baden-Württemberg 2001

Jahresbericht des Pflanzenschutzdienstes Baden-Württemberg 2001

Jahresbericht des Pflanzenschutzdienstes Baden-Württemberg 2001

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Tab. 5.3g: Ergebnisse der Versuche zur Bekämpfung der Kirschfruchtfliege<br />

Varianten<br />

% Wirkungsgrad<br />

LfP RP KA<br />

Aufwandmenge<br />

Kg/ha/m Kh<br />

Belsen 1 Belsen 2 Belsen 3 Augustenberg<br />

Hedelfinger Schwarze<br />

Knorpel<br />

Schneiders Hedelfinger<br />

Unbehandelt (%Befall) (31,5) (9,5) (29,0) (4,3)<br />

Lebaycid 0,5 (1x) 96,8 98,3 100<br />

Lebaycid (red.) 0,175 (1x) 94,7 76,9<br />

Lebaycid im Köderverfahren 42,6<br />

Ni – 25 (Acetamiprid) 0,125 (1x) 82,5<br />

Hostaquick 0,5 (1x) 62,7<br />

Calypso 0,1 (2x) 89,7<br />

NeemAzal-T/S 2,5 (2x) 71,1 0<br />

Spruzit flüssig 0,5 (2x) 47,4<br />

Spinosad 0,15 (1x) 0<br />

Lan<strong>des</strong>versuch 9: Bei ungünstigen Witterungsbedingungen im Sommer tritt im Zwetschenanbau<br />

verstärkt der Pflaumenrost (Tranzschelia prunispinosa) auf. Mit dem Wegfall von S a p r o l N e u<br />

hat sich die verfügbare Pflanzenschutzmittelpalette für seine Bekämpfung verkleinert. Im Berichtsjahr<br />

wurde im Rahmen eines Lan<strong>des</strong>versuches an einem Standort im RP Stuttgart ein Versuch zur<br />

Bekämpfung <strong>des</strong> Pflaumenrostes durchgeführt.<br />

Erprobt wurden die Fungizide B a y c o r, S y s t h a n e 2 0 E W, F o l i c u r E M, F l i n t und<br />

das Versuchspräparat B A S 5 1 6 0 0 F mit jeweils zweimaliger Anwendung. Dabei schnitt F l i n t<br />

mit 100% Wirkung am besten ab, zeigte jedoch deutliche Spritzflecken, gefolgt von F o l i c u r E M<br />

mit 99% Wirksamkeit, B A S 5 1 6 0 0 F mit 95% und S y s t h a n e 2 0 E W mit 90%. B a y c o r<br />

brachte nur einen unzureichenden Wirkungsgrad von 50%.<br />

5.3.3 Beerenobst<br />

5.3.3.1 Besondere Beobachtungen<br />

RP S:<br />

Erdbeeren: Die häufig aufgetretenen flächigen Pflanzenausfälle waren besonders auf Rote Wurzelfäule<br />

(P. fragariae) und Verticillium (V. albo-atrum) zurückzuführen.<br />

Auf mehreren Ertragsflächen wurden Fraßschäden am Übergang vom Rhizom zum Blattstängel<br />

festgestellt. Diese Fraßschäden führten zu Blattwelke und anschließendem Blattverlust. Als<br />

„Verursacher“ dieser Schäden wurden Tausendfüßler und Laufkäfer gefunden.<br />

Der Erdbeermehltau (Sphaerotheca humuli) hatte im Sommer günstige Vermehrungsbedingungen.<br />

Infolge der feuchten Witterung herrschte starker Unkrautdruck in Neupflanzungen von Erdbeeren.<br />

Johannisbeeren/Stachelbeeren: Die Hauptmaßnahmen im Pflanzenschutz wurden bis zum<br />

01.07.<strong>2001</strong> mit den bis dahin noch zulässigen Mitteln durchgeführt. Somit konnten größere Pflanzenschutzprobleme<br />

vermieden werden.<br />

An Stachelbeeren nahmen Absterbeerscheinungen weiter zu, unabhängig vom Alter der Anlagen. Bei<br />

Laboruntersuchungen wurden neben Botrytis auch Phytophthora ssp. festgestellt.<br />

Himbeeren/Brombeeren: Im Himbeeranlagen zeigten sich Austriebschäden bei den Tragruten.<br />

Neben Witterungseinflüssen waren an diesem Komplex auch Rutenkrankheiten (insbesondere<br />

Botrytis) beteiligt.<br />

Bei Himbeeren schädigten die Spätfröste die aus dem Boden kommenden Jungruten. Der Markteil der<br />

Ruten zeigte glasige, später bräunliche Verfärbungen. Durch gezielten Herbizideinsatz wurde dieser<br />

erste Jungrutenaufwuchs beseitigt. Das Problem <strong>des</strong> Himbeersterbens (P. fragariae var. rubi) weitet<br />

sich laufend aus.<br />

In Himbeeren und Brombeeren mit durchwachsenden Blüten und verlängerten Kelchblättern wurde<br />

Befall mit Phytoplasmen festgestellt. Es handelte sich hierbei um die Rubus-Stauche (Rubus stunt), die<br />

durch Zikaden übertragen wird und die in Abhängigkeit von der Sorte zu o. g. Symptomen an den<br />

Tragruten und zu einer verstärkten Bildung von dünnen, verzwergten einjährigen Trieben führen kann.<br />

51<br />

Pflanzenschutzdienst <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!