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Jahresbericht des Pflanzenschutzdienstes Baden-Württemberg 2001

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Versuche zur Kontrolle von Pseudomonas mit chemischen und biologischen Pflanzenschutzmitteln<br />

bzw. Pflanzenstärkungsmitteln wurden im Labor, Gewächshaus und Freiland durchgeführt. Aufgrund<br />

der Gewächshausergebnisse und der epidemiologischen Studien wurde in sieben Freilandversuchen<br />

in den Großräumen Offenburg, Bad Krotzingen und Immenstaad eine gezielte Behandlung <strong>des</strong><br />

Stammes vom Boden bis in die Krone mit weißer Farbe und Kupfer im Herbst durchgeführt. Durch das<br />

Weißeln wurden die Frostrisse und durch die Kupferbehandlung die Pseudomonaden-Population auf<br />

der Stammoberfläche messbar reduziert. Um den Bekämpfungserfolg zu gewährleisten, ist diese<br />

umweltfreundliche Kombinationsbehandlung jeden Herbst zu wiederholen. Die ersten<br />

vielversprechenden Ergebnisse lassen einen positiven Abschluss der Versuche in den Folgejahren<br />

erwarten.<br />

Das Zwetschensortiment in den beiden Scharkaversuchen Breisach und Weil der Stadt wurde<br />

ergänzt bzw. erneuert. Interessante Hybriden der Universität Hohenheim, darunter auch Kreuzungen<br />

mit der scharkaresistenten Sorte Jojo, sowie neue Sorten der FH Geisenheim wurden aufgepflanzt<br />

und mit scharkakranken Chips infiziert. Ziel ist es, scharkaresistente Sorten zu finden, die bei<br />

unterschiedlicher Reifezeit über ausgezeichnete Fruchteigenschaften verfügen.<br />

Lan<strong>des</strong>versuch 4: Die Versuche zur Bekämpfung <strong>des</strong> Pflaumenwicklers im Zwetschenanbau vom<br />

Vorjahr wurden im Berichtsjahr fortgesetzt. Neben verschiedenen Insektiziden wurde an einem<br />

Standort erneut das biotechnische Verfahren mit mikroverkapseltem Pheromon zur Verwirrung <strong>des</strong><br />

Pflaumenwicklers erprobt, das im Sprühverfahren ausgebracht wird. Am Standort RP Karlsruhe<br />

kamen neben I n s e g a r und S t e w a r d das Verwirrungsverfahren zum Einsatz (Tab. 5.3f). Am<br />

Standort <strong>des</strong> ALLB Offenburg war dieser Pflaumenwickler-Versuch wegen zu geringem Befall in der<br />

Kontrolle nicht aussagekräftig auswertbar.<br />

Tab. 5.3f: Ergebnis der Pflaumenwicklerbekämpfung <strong>2001</strong><br />

Variante Mittelaufwand<br />

kg/ha/m Kh<br />

Anzahl Behandlungen % WG<br />

Unbehandelt (% Befall) (3,6)<br />

Insegar 0,2 3 85,6<br />

Steward 0,085 4 61,2<br />

Check Mate OFM-F (Pheromon) 0,05 3 45,7<br />

Der Befallsdruck war bei diesem Versuch gering. Das zugelassene I n s e g a r schnitt am besten ab,<br />

während S t e w a r d trotz vier Behandlungen unzureichend wirkte. Das mikroverkapselte Pheromon<br />

C h e c k M a t e O F M – F erreichte nur einen Wirkungsgrad von 45,7 %.<br />

Mit dem Zulassungsende von L e b a y c i d gestaltet sich künftig die Bekämpfung der Kirschfruchtfliege<br />

sehr schwierig. Gleichwertige Pflanzenschutzmittel sind nicht verfügbar, da das einzig<br />

zugelassene D i m e t h o a t eine zu lange Wartezeit (21 Tage) hat und nur noch bis 2004 zur<br />

Verfügung stehen wird. Daher wurden die seit drei Jahren im Arbeitskreis Lückenindikationen Obstbau<br />

unternommenen Kirschfruchtfliegenversuche an verschiedenen Standorten fortgeführt, um mögliche<br />

wirksame Alternativen zu L e b a y c i d zu prüfen.<br />

In den Versuchen der LfP Stuttgart und <strong>des</strong> RP Karlsruhe bestätigte sich zum wiederholten Male,<br />

dass das Standardpräparat L e b a y c i d die besten Wirkungsgrade aufweist. Die Anwendung <strong>des</strong><br />

Mittels in verringerter Aufwandmenge bzw. im Köderverfahren fiel dagegen ab. Von den Prüfmitteln<br />

zeigten die neuen Insektizide C a l y p s o und das Versuchsprodukt N i – 2 5 eine gute Wirkung (90<br />

bzw. 83% WG) und müssen weiter geprüft werden. Die anderen eingesetzten Präparate erwiesen sich<br />

in diesem Versuch in ihrer Kirschfruchtfliegenwirkung als unzureichend (Tabelle 5.3g).<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2001</strong>

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