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Jahresbericht des Pflanzenschutzdienstes Baden-Württemberg 2001

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In der bakteriologischen Diagnose wurden an eingesandten Pflanzen(teilen) die in Tab. 5.3b<br />

erwähnten phytopathogenen Bakterien nachgewiesen.<br />

Tab. 5.3b: Nachgewiesene phytopathogene Bakterien an Kern-, Stein- und Beerenobst<br />

Pflanzenart Symptom(e) Isolierte Bakterien<br />

Apfel Triebnekrose, Blütennekrose,<br />

Blattflecken<br />

Pseudomonas syringae pv. syringae<br />

Apfel Fruchtflecken,<br />

Blattflecken,<br />

Triebnekrosen<br />

Pseudomonas syringae pv. papulans (siehe unten)<br />

Birne Blütennekrose,<br />

Triebnekrose<br />

Pseudomonas syringae pv. syringae<br />

Kirsche Triebnekrose Pseudomonas syringae pv. syringae<br />

Pflaume Trieb- und Stammnekrosen Pseudomonas syringae pv. syringae;<br />

Pseudomonas syringae pv. mors prunorum<br />

Erdbeere Blattflecken,<br />

systemischer Befall<br />

Xanthomonas fragariae<br />

Walnuss Blattflecken Xanthomonas campestris pv. juglandis<br />

5.3.1 Kernobst<br />

5.3.1.1 Besondere Beobachtungen<br />

RP S: Die Schorfsituation war in den „Problemmonaten“ Mai und Juni zu beherrschen, wenn nicht<br />

innerbetriebliche Schwierigkeiten (z. B. hohe Fahrgeschwindigkeit, Unterdosierung, falsche Terminbzw.<br />

Mittelwahl) hinzukamen.<br />

Zur Monatswende April/Mai ergaben sich sehr günstige Infektionsbedingungen für den<br />

Birnengitterrost. Auch in Erwerbsanlagen zeigten sich abhängig von der Mittelwahl deutliche<br />

Befallsunterschiede.<br />

Die tierischen Schaderreger Frostspanner (Operophtera brumata), Blütenstecher (Anthonomus<br />

pomorum) wurden durch den anhaltenden Kälteeinbruch zwar gehemmt, traten jedoch zahlenmäßig<br />

sehr stark auf. Beim Frostspanner zeigte sich auch im Spätherbst ein sehr starker Flug. Die Mehlige<br />

Apfelblattlaus trat erst Ende der Blüte schädigend auf. Bekämpfungsprobleme gab es keine. Die<br />

Grüne Apfelblattlaus trat nicht schädigend auf und konnte durch Nützlinge kontrolliert werden.<br />

RP TÜ: Starke Hagelschläge (25.05., 31.05., 03.06.) vernichteten große Teile der Ernte. In den betroffenen<br />

Gebieten konnte überwiegend nur Mostobst geerntet werden.<br />

Krankheiten: Zu Infektionsterminen für Feuerbrand (Erwinia amylovora) kam es am 04.05. (Apfel u.<br />

Birne), 14. - 17.05. (nur Apfel) und am 25.05. (für Neupflanzungen in Blüte). Ende Mai wurde an<br />

Birnen (Erwerbsanlagen) bereits deutlicher Befall beobachtet. Ab Ende Juni wurde auch aus Apfelanlagen<br />

vermehrt Befall gemeldet: Raum Waggershausen/Raderach/Schnetzenhausen, Ettenkirch/<br />

Hirschlatt, Tettnang/Neukirch. Teilweise waren Rodungen erforderlich. Eine deutliche Verstärkung <strong>des</strong><br />

Befalls wurde ab August im Streuobst festgestellt; es war fast ausschließlich die Birnensorte<br />

„Oberöstereichische Weinbirne“ betroffen. Der Befallsschwerpunkt im östlichen Bodenseekreis und im<br />

Kreis Ravensburg breitet sich langsam Richtung Westen (Hauptanbaugebiet) aus.<br />

Der Ascosporenflug <strong>des</strong> Schorfpilzes (Venturia inaequalis) begann bereits am 29.März.; ein starker<br />

Sporenausstoß erfolgte am 7. April, weitere am 10.4., 15/16.4., 22.4. und am 25.04..<br />

Termingerechte Behandlungen waren oft wegen Überschwemmung in den Anlagen nicht möglich. Im<br />

Mai kam es zu weiteren Sporenflügen (4.5., 14/15.5.). Befall wurde bereits Anfang Mai beobachtet;<br />

Blatt- u. Fruchtschorf waren relativ häufig; die Entwicklung wurde durch die trockene Sommerwitterung<br />

gebremst. Durch die Niederschläge im August und September kam es zu einem hohen<br />

Spätschorfrisiko; dies war als Befall an den Blattunterseiten deutlich zu erkennen. Die hohen<br />

Temperaturen ab Mai ergaben günstige Bedingungen für den Mehltau (Podosphaera leucotricha).<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2001</strong>

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