Jahresbericht des Pflanzenschutzdienstes Baden-Württemberg 2001
Jahresbericht des Pflanzenschutzdienstes Baden-Württemberg 2001
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5.1. 2 Mais<br />
5.1.2.1 Besondere Beobachtungen<br />
RP S: An keimendem Mais verursachten Nacktschnecken (Agriolimax-, Arion-, Deroceras-Arten)<br />
Fraßschäden.<br />
Die Entwicklung <strong>des</strong> Maiszünslers (Ostrinia nubilalis) begann in der 1. Junidekade mit der<br />
Verpuppung der überwinterten Raupen. Der Flugbeginn wurde in der Lichtfalle nach der Monatsmitte<br />
festgestellt. Flughöhepunkte waren im wärmeren Gebiet vom 22. - 27. Juni und im kühleren Gebiet<br />
vom 05. - 09. Juli. Ab dem 26. Juni wurden Eigelege gefunden. Der Raupenschlupf begann ab Anfang<br />
Juli. Ab Ende August konnten stärkere Schäden in Form von abgeknickten Stängeln beobachtet werden.<br />
Von der Praxis wurden geringere Wirkungen der eingesetzten Trichogramma-Schlupfwespen<br />
beklagt.<br />
LfP: Im vergangenen Jahr wurde auf einem Versuchsfeld der Firma Advanta in Buggingen (südl.<br />
Freiburg) bei einer Wertprüfung für das Bun<strong>des</strong>sortenamt in Teilbereichen <strong>des</strong> Maisfel<strong>des</strong> ein durch<br />
wandernde Wurzelnematoden (Pratylenchus neglectus) verursachter Schaden festgestellt.<br />
Wurzeluntersuchungen im Juni <strong>2001</strong> wiesen einen P. neglectus-Besatz von 7919 Tiere in 10 g<br />
Wurzelfrischgewicht auf. Im Boden waren zu diesem Zeitpunkt 1200 Tiere in 250 cm³ nachweisbar.<br />
Die Schäden waren bis zur Ernte gut sichtbar. Die Wertprüfung konnte nicht durchgeführt werden.<br />
5.1.2.2 Versuche<br />
LfP: Auf der bei Renningen, ca. 25 km westlich von Stuttgart gelegenen Versuchsstation Ihinger Hof<br />
der Universität Hohenheim, wurde auf einem mit Stängelälchen (Ditylenchus dipsaci) hochverseuchten<br />
Feld der im Jahr 1999 begonnene Maissortenversuch weitergeführt. Ziel der Untersuchung<br />
war herauszufinden, ob die „Umfallkrankheit <strong>des</strong> Maises“ eine Sorteneigenschaft ist, die nur bei ganz<br />
bestimmten Sorten als auffälliges Krankheitsbild in Erscheinung tritt, während die übrigen Sorten ein<br />
normales Wachstum zeigen. Mit Unterstützung der Pflanzenzucht Oberlimpurg (Dr. Franck) wurden<br />
wiederum 12 Sorten ausgewählt.<br />
Die lang anhaltende Trockenheit in den Sommermonaten führte zu deutlichen Trockenschäden beim<br />
Mais. Typische Schadsymptome aufgrund von Ditylenchus dipsaci-Befall traten bei keiner Sorte auf.<br />
Nematodenversuche im Freiland sind in hohem Maße von der Bodenfeuchtigkeit und der Temperatur<br />
abhängig. Bei für den Nematoden ungünstiger Witterung führt auch eine hohe Frühjahrspopulation nicht<br />
zu einem sichtbaren Schaden. Die Untersuchungen werden auch im Jahr 2002 fortgeführt.<br />
5.1. 3 Zuckerrüben<br />
5.1.3.1 Besondere Beobachtungen<br />
RP S: Über die Unkrautbekämpfung wurden keine Besonderheiten berichtet. Gebietsweise traten an<br />
Rübenkeimlingen Schäden durch Moosknopfkäfer (Atomaria linearis) und Nacktschneckenarten auf.<br />
Die Bekämpfungsschwelle für die Cercospora-Blattfleckenkrankheit (Cercospora beticola) wurde<br />
verbreitet Anfang August überschritten. Eine 2. Schwellenüberschreitung trat jedoch nicht ein.<br />
Die Späte Rübenfäule (Rhizoctonia solani) verursachte nur vereinzelt Schäden, muss aber wegen der<br />
wirtschaftlichen Bedeutung und begrenzten Bekämpfungsmöglichkeiten sehr aufmerksam beobachtet<br />
werden.<br />
LfP: Vorkommen von Rübenzystenälchen in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>.<br />
Die Untersuchungen über das Vorkommen von Rübenzystenälchen (Heterodera schachtii) in <strong>Baden</strong>-<br />
<strong>Württemberg</strong> sind im Berichtsjahr weitergeführt worden. Ziel dieser Erhebung ist, die momentane<br />
Verbreitung und Gefährdung durch Rübenzystenälchen zu erfassen. <strong>2001</strong> haben sich an der Aktion 5<br />
Ämter beteiligt. Insgesamt wurden 17 Felder untersucht. In den untersuchten Proben konnten nur<br />
wenige Rübenzystenälchen nachgewiesen werden. Felder mit Überschreitungen der wirtschaftlichen<br />
Schadensschwelle von 500 Eiern und Larven je 100g Boden waren nicht dabei.<br />
Im Rahmen dieser Untersuchungen wurden seit 1998 insgesamt 268 Zuckerrübenfelder auf<br />
Rübenzystenälchen untersucht. Nach dieser vierjährigen Erhebung kann die Situation in <strong>Baden</strong>-<br />
<strong>Württemberg</strong> wie folgt beurteilt werden: Das Rübenzystenälchen Heterodera schachtii ist nach wie vor auf<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2001</strong>