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Jahresbericht des Pflanzenschutzdienstes Baden-Württemberg 2001

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tengünstigen Möglichkeiten schnitt P r o n t o P l u s + B r a v o in Kombination mit der F o l i c u r-<br />

Ährenbehandlung am besten ab.<br />

Der Einsatz von G l a d i o brachte gegenüber allen anderen Möglichkeiten keine entscheidenden<br />

Vorteile. Dieses Bild könnte sich aber bei einer gewissen Preisvorzüglichkeit durchaus ändern. O p u s<br />

T o p im frühen und späten Bereich schnitten ertraglich nahezu identisch ab.<br />

Wirtschaftlichkeit: Nach den Berechnungen der Wirtschaftlichkeit der Maßnahmen lagen die<br />

ermittelten Ertragswerte beim frühen S t r o b i l u r i n - Einsatz sehr eng zusammen. Nach Abzug der<br />

Kosten für Pflanzenschutzmittel hatte die Kombination aus der frühen J u w e l T o p - Behandlung<br />

und der Ährenbehandlung mit P r o n t o P l u s + B r a v o vor den anderen Behandlungsvariationen.<br />

Bei den späten S t r o b i l u r i n - Einsätzen war der Einfluss auf den Ertrag sehr weit gestreut, was<br />

sich auch in der Berechnung der Wirtschaftlichkeit der unterschiedlichen Maßnahmen widerspiegelte.<br />

Vor und nach Abzug der Pflanzenschutzmittelkosten belegte die Kombination aus S t r a t e g o und<br />

P r o n t o P l u s + B r a v o die Spitzenposition; dicht dahinter liegt A c o n t o, ebenfalls kombiniert<br />

mit P r o n t o P l u s + B r a v o. Aufgrund der Preissituation für die in der Intensivvariante<br />

eingesetzten Mittel, ist deren Einsatz zwar wirtschaftlich, im Grunde genommen aber trotzdem indiskutabel,<br />

zumal es bessere und ertragreichere Möglichkeiten gibt. Ein besonderes Augenmerk muss<br />

auf die kostengünstigen Alternativen gerichtet werden. Während das Ergebnis <strong>des</strong> O p u s T o p -<br />

Einsatzes im frühen Zeitraum geringfügig günstiger war als zum späten Zeitpunkt, fielen die<br />

Berechnungen für die Kombination der derzeit kostengünstigsten Mittel P r o n t o P l u s + B r a v o<br />

und G l a d i o zwar wirtschaftlich aus, deren Gesamtergebnis aber war im Vergleich zu den anderen<br />

Produktkombinationen miserabel. Ausgezeichnet schnitt dagegen die Paarung aus P r o n t o P l u s<br />

+ B r a v o gefolgt von einer Ährenbehandlung mit F o l i c u r ab. Am Ende war diese Kombination<br />

wirkungs- und ertragsspezifisch sowie auch wirtschaftlich den frühen S t r o b i l u r i n - Einsätzen<br />

gleichzusetzen und nach Abzug der Kosten in den meisten Fällen sogar weit besser als die späten<br />

S t r o b i l u r i n - Einsätze.<br />

Fazit: Die moderne Landwirtschaft stellt immer höhere Anforderungen an das Leistungsvermögen von<br />

Fungiziden. Bei gezieltem Einsatz erfüllen S t r o b i l u r i n e diese Anforderungen der Praxis. Denn<br />

mit Hilfe der neuen Produktgeneration ist es auch im intensiven Getreideanbau möglich, den<br />

eingeschlagenen integrierten Behandlungsweg noch weiter zu optimieren und voranzubringen. Die<br />

Anzahl der Behandlungen kann durch die Selektivität und das breite Wirkungsspektrum bei extrem<br />

hohen Wirkungsgraden weiter reduziert werden. S t r o b i l u r i n e sind im Winterweizenanbau heute<br />

einer der wichtigsten Bausteine für einen wirtschaftlichen Fungizideinsatz. In der Wirkung sind sie<br />

sowohl als protektiv wie auch als heilend einzustufen. Ein sicherer und langanhaltender Schutz vor<br />

Neuinfektionen scheint durch den Einsatz dieser Präparate gewährleistet. Als Garant für hohe Erträge<br />

bei verbesserter Qualität sind sie nahezu ein Muss im Getreideanbau. Die Ergebnisse zeigen, dass<br />

die gesamte S t r o b i l u r i n - Palette in der Anwendung sehr flexibel ist. Aus physiologischen<br />

Gründen ist es günstiger, die Pflanzen in den frühen Entwicklungsstadien langanhaltend und sehr<br />

gezielt gegen Blattkrankheiten zu schützen. Nur durch den frühen Einsatzzeitpunkt im Blattbereich<br />

wird das volle Wirkungspotential von Strobilurinen voll ausgeschöpft. Der dann gesunde Blattapparat<br />

hat in der Weiterentwicklung bis hin zur Ernte immer deutliche Vorteile.<br />

Die Leistung eines schon in frühen Stadien durch Blattkrankheiten angegriffenen Pflanzenbestan<strong>des</strong><br />

kann durch eine S t r o b i l u r i n - Ährenbehandlung nicht immer gerettet werden. Diese Tatsache<br />

spiegelt sich in den Ertragswerten und darauffolgend auch in der Wirtschaftlichkeit der Maßnahmen<br />

nieder. Die frühen Maßnahmen waren von zwei Ausnahmen abgesehen immer günstiger als die<br />

späten. Im frühen Bereich behauptete sich J u w e l T o p, im späten S t r a t e g o und A c a n t o.<br />

Unabhängig von den Ergebnissen die mit S t r o b i l u r i n e n erzielt wurden, sind auch die<br />

Ergebnisse beachtenswert, die durch die Blattbehandlung mit P r o n t o P l u s + B r a v o und die<br />

Ährenbehandlung mit F o l i c u r erzielt wurden. Hier zeichnete sich in nahezu allen Bereichen das<br />

Können dieser Produktkombination ab. F o l i c u r scheint für P r o n t o P l u s + B r a v o der<br />

optimale Partner zu sein. In Wirkung, Ertragseinfluss und Wirtschaftlichkeit kommt diese Kombination<br />

nicht nur den Ergebnissen der meisten S t r o b i l u r i n e n sehr nahe, sondern ist zudem noch ein<br />

sehr wirksamer Schutz gegen Ährenfusariosen.<br />

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Pflanzenschutzdienst <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>

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