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Jahresbericht des Pflanzenschutzdienstes Baden-Württemberg 2001

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Spitze. Dahinter liegt die Behandlungskombination bestehend aus F l a m e n c o F S und A m is<br />

t a r (BBCH 49).<br />

Bei einem angenommenen Preis von 28,18 DM/dt für Sommergerste übertrafen an den Standorten<br />

Bad Mergentheim und Biberach alle behandelten Varianten die Marktleistung der Kontrolle und waren<br />

auch nach Abzug der Pflanzenschutzmittelkosten rentabel. In der Wirtschaftlichkeit wurde das beste<br />

Ergebnis durch Variante 3 (H a r v e s a n + A m i s t a r) erzielt. Aufgrund der Preiswürdigkeit liegt<br />

G l a d i o (Var. 4) an zweiter Stelle. An den Standorten Pforzheim und Ellwangen wurden indiskutable<br />

Ergebnisse erzielt.<br />

Basierend auf bisherigen, gut abgesicherten Ergebnissen kann festgehalten werden, dass A m i s t a r<br />

in Sommergerste als Behandlungspartner nahezu ein Muss ist. Die neuen Produkte blieben in<br />

jeglicher Hinsicht hinter den Erwartungen zurück.<br />

Optimierung der Strategie bei der Ausbringung von Strobilurinen:<br />

Der Versuch wurde konzipiert, um die Selektivität und das breite Wirkungsspektrum von Strobilurinen<br />

näher zu bestimmen und die Erkenntnisse der Praxis von unabhängiger Seite aus zugänglich zu<br />

machen. Ein weiteres Ziel dabei war die Bestimmung <strong>des</strong> bestmöglichen Einsatzzeitpunktes um durch<br />

eine optimierte Nutzung das volle Wirkungspotential dieser Produkte ausschöpfen zu können. Ein<br />

Vergleich der Wirkung von S t r o b i l u r i n - Präparaten und Fungiziden anderer Wirkstoffgruppen<br />

sollte die Versuchsziele durch die Bestimmung von möglichen Wirkungslücken abrunden und<br />

praxisgerechte Behandlungsmöglichkeiten aufzeigen. Um der landwirtschaftlichen Praxis über den<br />

gesamten Sachverhalt auch einen finanziellen Überblick geben zu können und ggf. die Mittelauswahl<br />

zu erleichtern, wurden abschließend Ertrag und Wirtschaftlichkeit der jeweiligen Maßnahme<br />

gegenübergestellt.<br />

Wirkung: Der Mehltaubefall in den unbehandelten Kontrollparzellen wurde im gesamten Versuchszeitraum<br />

zwischen 5 und 15% eingestuft, Septoria lag zwischen 8 und 25%, HTR-Blattflecken<br />

zwischen 1 - 5% und der Befall mit Braunrost steigerte sich von 5 bis 33%. Grundsätzlich konnten alle<br />

eingesetzten Präparate den Befall mit Blattkrankheiten deutlich absenken.<br />

Bei differenzierter Betrachtung werden jedoch Wirkungsunterschiede deutlich. So wird bei A m i s t a r<br />

und S t r a t e g o die fehlende Mehltauwirkung im frühen Blattbereich sichtbar. J u w e l T o p, der<br />

J u w e l F o r t e P a c k und auch A c a n t o hatten hier eine ausreichende Wirkung. In der<br />

Septoria - Wirkung wurden nahezu alle Präparate gleich eingestuft. Deutliche Wirkungsvorteile hat<br />

A m i s t a r bei der Bekämpfung von HTR und Juwel Top bei Braunrost. Wirkungsspezifisch hat im<br />

frühen Blattbereich A c a n t o am besten abgeschnitten. Bei den Abschlussbonituren wurden weder<br />

Mehltau noch Rost festgestellt. Auch bei Septoria wurden bei diesem Präparat in Verbindung mit der<br />

Ährenbehandlung mit P r o n t o P l u s + B r a v o die besten Befallswerte vergeben.<br />

Beim späten Einsatzzeitpunkt wurden alle S t r o b i l u r i n-Präparate komplett gleich eingestuft. Der<br />

Befall lag besonders bei Mehltau, HTR und Rost in allen Fällen deutlich über der Schadensschwelle.<br />

In der Septoria - Wirkung (15% - Befall) wurden alle Mittel gleich schlecht bewertet.<br />

Die Intensivbehandlung mit F o r t r e s s T o p, J u w e l T o p bzw. P r o n t o P l u s + B r a v o<br />

lag bei Septoria und Rost ebenfalls über der Schadensschwelle, bei HTR jedoch genauso gut wie die<br />

frühe A c a n t o - Behandlung und der Befall mit Mehltau konnte die ganze Vegetationsperiode über<br />

gänzlich verhindert werden.<br />

Von den kostengünstigen Alternativen schnitt die Kombination aus einer frühen Blattbehandlung mit<br />

O p u s T o p, gefolgt von einer Ährenbehandlung mit P r o n t o P l u s + B r a v o, am besten ab.<br />

Die anderen geprüften Kombinationen lagen bei Mehltau, Septoria und HTR ungefähr auf dem selben<br />

Niveau. Bei der Bekämpfung von Rost schnitt die Bayer-Kombination bestehend aus P r o n t o P l u s<br />

+ B r a v o (im frühen Blattbereich) und F o l i c u r (auf die Ähre) am besten ab. Die bei dieser<br />

Produktkombination ermittelten Werte waren den Ergebnissen <strong>des</strong> frühen S t r o b i l u r i n - Einsatzes<br />

gleichzusetzen.<br />

Ertrag: Im Gesamtdurchschnitt lagen die Ergebnisse <strong>des</strong> frühen und <strong>des</strong> späten S t r o b i l u r i n -<br />

Einsatzes sehr eng zusammen. Die erzielten Mehrerträge lagen um 27 - 43% vor den Kontrollertragswerten.<br />

Bei direktem Vergleich brachte der frühe Einsatz rund 35% mehr Ertrag als die<br />

Kontrolle. Der späte Einsatz lag um 34% vor der Kontrolle. Bei differenziertem Vergleich waren A m i -<br />

s t a r und J u w e l T o p im frühen und S t r a t e g o und A c a n t o im späten Einsatzbereich<br />

besser. Der J u w e l F o r t e - P a c k schnitt in beiden Fällen gleich ab. Das beste Ergebnis <strong>des</strong><br />

frühen Behandlungszeitpunktes wurde durch J u w e l T o p (38% mehr Ertrag) erzielt. Zum späten<br />

Einsatzzeitpunkt lag S t r a t e g o um 43% vor der Kontrolle. Die Intensivbehandlung brachte im<br />

Vergleich zu den kostengünstigen Varianten den exakt gleichen Mehrertrag von 38%. Von den kos-<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2001</strong>

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