06.01.2013 Aufrufe

Jahresbericht des Pflanzenschutzdienstes Baden-Württemberg 2001

Jahresbericht des Pflanzenschutzdienstes Baden-Württemberg 2001

Jahresbericht des Pflanzenschutzdienstes Baden-Württemberg 2001

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

28<br />

in diesem Jahr jedoch nur im Kernversuch durchgeführt werden. In diesem Jahr waren alle Varianten<br />

rentabel. Nach Abzug der Kosten für Pflanzenschutzmittel lag der J u w e l F o r t e P a c k + O p u s<br />

T o p (Var. 4) und die Kombination aus F l a m e n c o F S und S t r a t e g o nach den<br />

Berechnungen der Wirtschaftlichkeit auf den ersten beiden Plätzen. Platz drei belegte die alleinige<br />

Behandlung mit S t r a t e g o (1,0 l/ha; ab BBCH 49). Spitzenreiter bei den Doppelbehandlungen war<br />

die frühe Behandlungskombination zwischen einer Blattbehandlung mit Fl a m e n c o F S und einer<br />

Ährenbehandlung mit S t r a t e g o . Die Behandlung mit den Mitteln <strong>des</strong> J u w e l F o r t e P a c k<br />

und der kostengünstigen Ährenbehandlung mit O p u s T o p brachte nicht nur wirkungs- und<br />

ertragsspezifisch einen großen Erfolg, sondern ist derzeit auch preislich nicht uninteressant. Auch die<br />

frühe S t r a t e g o - Anwendung in Kombination mit einer Ährenbehandlung durch P r o n t o P l u s<br />

+ B r a v o ist eine hervorragende Alternative. Von den Einzelmaßnahmen liegt derzeit das etwas<br />

kostengünstigere S t r a t e g o knapp vor J u w e l T o p. Insgesamt betrachtet sind die neuen<br />

Produkte und Produktkombinationen eine Bereicherung.<br />

Auch in den frühen Anbaugebieten (Versuchsplan B) lassen die Ergebnisse erste Tendenzen ableiten.<br />

Die geprüften Mittel und Mittelkombinationen waren in der Wirkung sehr gut und zeichnen sich<br />

besonders durch ein breites Wirkungsspektrum sowie eine gute Langzeitwirkung aus und schließen<br />

die gemeinsamen Wirkungslücken optimal. Es zeigte sich auch, dass Doppelbehandlungen auch in<br />

frühen Gebieten Vorteile gegenüber den Einzelbehandlungen haben können.<br />

Hinsichtlich der fungiziden Wirkung gegen Septoria - Blattflecken waren die Wirkungsgrade erwartungsgemäß<br />

gut. Im Kernversuch schnitt Variante 4 mit Fortress (BBCH 25 – 29) und dem J u w e l<br />

F o r t e P a c k (BBCH 32 - 37) am besten ab. Die an PRO_PLANT - orientierten, ortsüblichen<br />

Behandlungsmaßnahmen lagen auf dem selben Niveau. Am schlechtesten schnitten die<br />

Einzelbehandlungsmaßnahmen mit J u w e l T o p bzw. S t r a t e g o ab. Bei Rost zeigte sich ein<br />

ähnliches Bild. Mehltau spielte nur am Standort <strong>des</strong> ALLB Bruchsal eine größere Rolle. In den<br />

Boniturwerten spiegelte sich der positive Einfluss von F o r t r e s s wider. Die anderen Kombinationen<br />

und Einzelanwendungen schnitten sehr schlecht ab.<br />

Die erzielten Erträge der Doppelbehandlungen lagen im Gesamtdurchschnitt <strong>des</strong> Kernversuchs um 22<br />

bis 64% über der Kontrolle. Bei den Einzelmaßnahmen liegt J u w e l T o p um 17% vor S t r a t e g o.<br />

Von den fakultativ angelegten Varianten wurde durch die Mischung aus A c a n t o + G l a d i o (Var.<br />

14) das beste Ergebnis erzielt. Auch die Mischung aus S t r a t e g o + P r o n t o P l u s brachte ein<br />

hervorragen<strong>des</strong> Ergebnis.<br />

Aus den drei Versuchen lassen sich über die berechneten Marktleistungen jahresspezifische<br />

Tendenzen ableiten. Eine vergleichende Bewertung der Wirtschaftlichkeit der unterschiedlichen<br />

Maßnahmen kann wie in Teil A nur im Kernversuch durchgeführt werden.<br />

Alle Varianten waren rentabel. Nach Abzug der Kosten für Pflanzenschutzmittel lag auch in Teil B der<br />

J u w e l F o r t e P a c k + O p u s T o p (Var. 4) in der Wirtschaftlichkeit der<br />

Pflanzenschutzmaßnahmen auf dem ersten Platz. Standortspezifisch waren die Ergebnisse sehr<br />

unterschiedlich. Grundsätzlich war jedoch J u w e l T o p oder J u w e l F o r t e in Kombination mit<br />

einem anderen Präparat bei den Spitzenreitern.<br />

Abschließend kann festgehalten werden, dass die landwirtschaftliche Praxis mit den neuen Fungiziden<br />

Produkte mit breiter Wirksamkeit und hoher Leistungsfähigkeit an die Hand bekommt.<br />

Insgesamt zeigt die diesjährige Wirkungseinstufung, dass die Kombination aus J u w e l T o p und<br />

F o r t r e s s im J u w e l F o r t e P a c k eine wesentliche Bereicherung im ackerbaulichen<br />

Fungizidsortiment ist. Durch die relativ späten Behandlungsmaßnahmen fallen die alleinigen<br />

Behandlungen in der Wirkung gegen Vegetationsende insgesamt etwas ab. Diese Tatsache bestätigt<br />

sich auch in den einzelnen Ertragswertzahlen. Bei MEKA II-Maßnahmen fielen die Erträge im<br />

Vergleich zu den Doppelmaßnahmen deutlich ab. Nach bisherigen Erkenntnissen bringt eine frühe<br />

Anwendung <strong>des</strong> J u w e l F o r t e P a c k s im Stadium BBCH 30 wesentliche Vorteile. Das Blatt<br />

wird dann, bei verlängerter Wirkungsdauer, weitestgehend von Krankheiten freigehalten. Das bringt<br />

nicht ganz unwesentliche Vorteile in der gesamten Vegetationsperiode. In der Folgebehandlung kann<br />

der Anwender aus der Vielzahl der Mittel für die Ährenbehandlung die Produkte mit der größten<br />

Preisvorzüglichkeit wählen.<br />

Vergleich neuer Fungizide gegen Krankheiten an Wintergerste (LV 81).<br />

Insgesamt gesehen spielten Mehltauinfektionen nur eine untergeordnete Rolle. Der Befall mit<br />

Netzflecken lag bei den Abschlussbonituren der Kontrollvarianten zwischen 5 und 68%.<br />

Rhynchosporium-Blattflecken bereiteten größere Probleme. Der Befall in den Kontrollparzellen lag je<br />

nach Zeitpunkt der Auswertung zwischen 3 und 53%. Standortspezifisch wurde über Ramularia-<br />

Blattflecken (Buchen), sog. Teerflecken (Horb) und Ascochyta-Blattflecken (Markdorf) berichtet. Die<br />

Befallseinstufung dieser speziellen Gerstekrankheiten war dabei sehr unterschiedlich.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2001</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!