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Jahresbericht des Pflanzenschutzdienstes Baden-Württemberg 2001

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F i r s t zeigte in diesem Jahr nach gebietsweiser mäßiger Anfangswirkung eine gute Dauerwirkung<br />

gegen alle Problemunkräuter.<br />

A r t u s fiel standortspezifisch in der Klettenlabkraut-, in der Vergissmeinnicht- und in der<br />

Ehrenpreiswirkung ab. Hier wäre es sinnvoll, einen Ergänzungspartner einzusetzen.<br />

Das Prüfmittel D O W 0 0 3 0 0 H hat offenbar Schwächen bei Ehrenpreisarten, Feldstiefmütterchen,<br />

Taubnessel und Ackerkratzdistel.<br />

Die Mittelkombinationen Z o o m + O r a t i o, P i c o + B a s a g r a n D P sowie F i r s t + H o e s t a r<br />

S u p e r ergänzten sich ideal, so dass Wirkungslücken geschlossen werden konnten. Insgesamt<br />

waren die Mischungen in der Wirkung besser als die Maßnahmen mit Einzelprodukten.<br />

Unabhängig von der Getreideart waren die Versuchsflächen in den unbehandelten Kontrollvarianten in<br />

unterschiedlich starkem Ausmaß (1 - 98%) verunkrautet. Im Frühjahr waren die Unkräuter aufgrund<br />

der milden Winterwitterung schon sehr weit entwickelt. An einigen Standorten wäre daher eine frühere<br />

Herbizidbehandlung notwendig gewesen, die durch häufige Niederschläge jedoch verhindert wurde. In<br />

den meisten Fällen wurden auch bei fortgeschrittener Entwicklung der Unkräuter gute Wirkungsgrade<br />

erzielt.<br />

Klettenlabkraut war über alle Kulturen hinweg Problemunkraut Nr.1. Zu den speziellen<br />

Problemunkräutern in Winterweizen gehörten vor allem Echte Kamille, Vogelmiere, Feld-<br />

Stiefmütterchen, Ehrenpreis, Ackerfrauenmantel und Vergissmeinnicht, außerdem waren<br />

Taubnesselarten und Ackerkratzdistel in den Beständen zu finden. Aber auch Rapsdurchwuchs stellte<br />

mancherorts ein größeres Problem dar. In den Sommergerstenbeständen waren vor allem<br />

Vogelmiere, Kamille, Knöterich-Arten sowie Nachtschatten und Ackerfuchsschwanz von Bedeutung. In<br />

Sommerweizen dominierten Hellerkraut, Vogelmiere und Knöterich. In Triticale kam vor allem<br />

Vogelmiere vor.<br />

Ertraglich wurden gebietsweise sehr gute Einflüsse festgestellt. In Winterweizen lag der erzielte<br />

Mehrertrag im Gesamtdurchschnitt zwischen 14 und 18%, in Triticale wurden 7 - 14%, in Hafer 1 - 9%,<br />

in Sommergerste 2 - 8% mehr Ertrag als in den entsprechenden Kontrollparzellen erzielt.<br />

Möglichkeiten zur Krankheitsbekämpfung in Winterweizen (LV 80).<br />

In den mittleren und späten Anbaugebieten (Versuchsplan A) traten die verschiedenen Septoria-<br />

Species an allen Standorten sowohl am Blatt- als auch an der Ähre auf. In den Kontrollen wurde die<br />

Schadschwelle immer überschritten. Hinsichtlich der fungiziden Wirkung gegen Septoria-Blattflecken<br />

waren die Wirkungsgrade erwartungsgemäß gut.<br />

Im Kernversuch schnitt Variante 2 (F l a m e n c o F S) gefolgt von S t r a t e g o, am besten ab. Im<br />

Vergleich zur Kontrolle wurde der Befall um durchschnittlich 29% reduziert. Am „schlechtesten“ schnitt<br />

die alleinige S t r a t e g o - Behandlung (Var. 7) mit 21% Befallsreduktion gegenüber der Kontrolle ab.<br />

Von den wenigen fakultativen Varianten lag die S t r o b i l u r i n -Kombination, bestehend aus einer<br />

frühen Maßnahme mit J u w e l F o r t e P a c k und einer späteren Ausbringung <strong>des</strong> neuen Produkts<br />

O p e r a, vor Radius kombiniert mit einer A c a n t o + G l a d i o - Behandlung. Das Schlusslicht<br />

bildeten die alleinige O p e r a - Anwendung sowie die kombinierte A c a n t o + G l a d i o -<br />

Behandlung. Insgesamt fallen die alleinigen Behandlungen in der Wirkung etwas ab. In der standortspezifischen<br />

Wirtschaftlichkeit der Maßnahmen sind sie aber nach wie vor Spitzenreiter.<br />

Mehltau wurde nur von den Standorten Biberach, Buchen, Göppingen, Ilshofen und Markdorf<br />

berichtet. Rostbefall meldeten Balingen (4%), Buchen (2%), Göppingen (2%), Horb (20%), Ilshofen<br />

(48%), Rottweil (2%) und Wildberg (2%). Durch die Behandlungsmaßnahmen konnten diese beiden<br />

Krankheiten in allen Fällen gut abgestoppt bzw. ganz verhindert werden.<br />

Örtlich wurde auch ein Befall durch HTR und Ährenfusariosen festgestellt. Halmbruch wurde aus<br />

Donaueschingen, Horb, Stockach, Ulm und Wildberg gemeldet. In keinem Fall waren diese<br />

Krankheiten ertragsrelevant. Bei den Bonituren der grünen Blattflächen lag die Kombination aus<br />

F l a m e n c o F S und S t r a t e g o mit 60% vorne.<br />

Alle Versuche wurden beerntet. Standortspezifisch lagen die Erträge der behandelten Varianten im<br />

Kernversuch um 3 - 39% über denen der Kontrolle. Die doppelten Behandlungsmaßnahmen lagen im<br />

Durchschnitt um 2 bis 6% vor den einfachen. Im Gesamtdurchschnitt war die Doppelbehandlung mit<br />

F l a m e n c o F S (2,3; BBCH 31-32) und S t r a t e g o (1,0; BBCH 49 - 51) an der Spitze.<br />

Im Jahresdurchschnitt <strong>des</strong> Kernversuchs liegt Variante 2 (F l a m e n c o F S (2,3; BBCH 31 - 32);<br />

S t r a t e g o (1,0; BBCH 49 - 51) um 18% vor der Kontrolle.<br />

Von den fakultativ angelegten Varianten wurde durch eine frühe R a d i u s – Behandlung, gefolgt von<br />

einer Ährenbehandlung mit A c a n t o + G l a d i o (Var. 8), das beste Ergebnis erzielt. Auch die<br />

Mischung aus F l a m e n c o + A m i s t a r brachte mit 18% Mehrertrag ebenfalls ein hervorragen<strong>des</strong><br />

Ergebnis und lag nur 6% hinter Var. 8.<br />

Aus den Versuchen lassen sich über die berechneten Marktleistungen jahresspezifische Tendenzen<br />

ableiten. Eine vergleichende Bewertung der Wirtschaftlichkeit der unterschiedlichen Maßnahmen kann<br />

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Pflanzenschutzdienst <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>

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