Jahresbericht des Pflanzenschutzdienstes Baden-Württemberg 2001
Jahresbericht des Pflanzenschutzdienstes Baden-Württemberg 2001
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In Sommergerste hatten früher Mehltaubefall (Erysiphe graminis), Netzfleckenkrankheit und<br />
Rhynchosporium-Blattfleckenkrankheit eine wirtschaftliche Bedeutung.<br />
An Roggen und Triticale traten die Rhynchosporium-Blattfleckenkrankheit, Blattseptoria und Braunrost<br />
(Puccinia dispersa) sowie gebietsweise Mutterkornbefall (Claviceps purpurea) auf.<br />
An Hafer war auf humosen Standorten Mangan-Mangel ein Problem.<br />
Folgende Schädlinge traten in bekämpfungswürdiger Stärke auf:<br />
Winterweizen: gebietsweise Brachfliege (Delia coarctata), Weizengallmücken (Contarinia tritici,<br />
Sitodiplosis mosellana), Sattelmücke (Haplodiplosis equestris, insbesondere an Dinkel).<br />
Getreidehähnchen (Lema ssp.) und Blattläuse (Aphididae) verbreitet an verschiedenen Getreidearten.<br />
Im Herbst verursachten Nacktschnecken (Agriolimax-, Arion-, Deroceras-Arten) an keimenden<br />
Wintergetreide Fraßschäden. Begünstigt durch die milde Oktoberwitterung konnten Blattläuse früh<br />
gesäte Wintergerstenfelder besiedeln.<br />
LfP: In Wintergerste wurden in mehreren Fällen auf Böden mit niedrigem pH-Wert Schäden durch<br />
wandernde Wurzelnematoden (Pratylenchus crenatus) festgestellt. Insbesondere die Nematodenart P.<br />
crenatus kann sich im pH-Bereich 4-5 sehr stark vermehren. Schäden äußern sich durch extreme<br />
Wachstumshemmungen und fehlende Bestockung.<br />
In eingereichten virusbefallsverdächtigen Wintergersten-Proben wurde in erster Linie Befall mit den<br />
bodenbürtigen Gelbmosaikviren (Barley yellow mosaic virus/BaYMV, Barley mild mosaic virus/BaMMV)<br />
nachgewiesen. Befall mit dem blattlausübertragbaren Gerstengelbverzwergungsvirus (Barley yellow<br />
dwarf virus/BYDV) oder dem zikadenübertragbaren Weizenverzwergungsvirus (Wheat dwarf<br />
virus/WDV) wurde nur in wenigen Fällen festgestellt.<br />
5.1.1.2 Versuche<br />
5.1.1.2.1 Hohenheimer Gemeinschaftsversuche<br />
In diesem gemeinschaftlichen Versuchsprogramm der Universität Hohenheim, der Lan<strong>des</strong>anstalt für<br />
Pflanzenschutz und der Regierungspräsidien mit den Ämtern für Landwirtschaft, Landschafts- und<br />
Bodenkultur wurden folgende Versuche durchgeführt:<br />
�� Bekämpfung von Ackerfuchsschwanz und breitblättrigen Unkräutern in Wintergerste (2.<br />
Versuchsjahr).<br />
�� Bekämpfung von Ackerfuchsschwanz und breitblättrigen Unkräutern (Klettenlabkraut) in<br />
Winterweizen (2. Versuchsjahr).<br />
�� Bekämpfung von Ungräsern und Unkräutern in Mais (1. Versuchsjahr)<br />
�� Bekämpfung von Unkräutern in Mais (1. Versuchsjahr).<br />
Die Ergebnisse dieser Versuche werden in den Berichten aus dem Fachgebiet Herbologie der<br />
Universität Hohenheim "Gemeinschaftsversuche <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> <strong>2001</strong>" beschrieben.<br />
5.1.1.2.2 Lan<strong>des</strong>versuche<br />
LfP: Bekämpfung von Problemunkräutern in Winter- und Sommergetreide (LV 79).<br />
Nach einem Versuchsjahr lassen sich aus den Ergebnissen erste Tendenzen ableiten. Die erzielten<br />
Wirkungsgrade waren sowohl in Sommer- als auch in Wintergetreide zufriedenstellend. Das neue<br />
Mittel F i r s t bewies eine gute Stabilität bei der Erfassung von Klettenlabkraut. Die Mittelkombinationen<br />
Z o o m + O r a t i o und P i c o + B a s a g r a n zeichnen sich besonders durch ein breites<br />
Wirkungsspektrum sowie eine gute Langzeitwirkung aus und schließen die gemeinsamen<br />
Wirkungslücken optimal. Die Einstufung der Wirkung der einzelnen Präparate sieht nach derzeitigem<br />
Stand folgendermaßen aus:<br />
H o e s t a r S u p e r: gute Dauerwirkung gegen Problemunkräuter wie Klettenlabkraut,<br />
Windenknöterich und Vogelmiere. Schwierigkeiten bestanden nur bei Stiefmütterchen und Ehrenpreis.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2001</strong>