Jahresbericht des Pflanzenschutzdienstes Baden-Württemberg 2001
Jahresbericht des Pflanzenschutzdienstes Baden-Württemberg 2001
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Gleich im ersten Jahr kam es dort in den Befallsgebieten zu Schädigungen an Kiefern. Die EU-<br />
Kommission hat daher erstmals am 11. Januar 2000 Maßnahmen beschlossen, die eine weitere<br />
Verbreitung <strong>des</strong> Schädlings in der EU verhindern sollen. Im Rahmen dieser Maßnahmen wurden in den<br />
EU-Ländern gezielte Untersuchungen an Kiefern durchgeführt mit dem Ziel, das Nichtauftreten <strong>des</strong><br />
Kiefernholznematoden festzustellen. Mit der Entscheidung der EU-Kommission vom 12. März <strong>2001</strong> wurde<br />
die Fortführung dieser Untersuchungen beschlossen. In <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> wurden entlang der<br />
Bun<strong>des</strong>autobahn A5 sowie in der Nähe <strong>des</strong> Güterbahnhofes in Singen Holzproben von abgestorbenen<br />
stehenden und lagernden Kiefern entsprechend den Vorgaben der BBA entnommen und untersucht.<br />
Zudem wurden von Sägewerken Holzspäneproben gezogen, sofern diese Kiefernholz verarbeitet haben.<br />
Insgesamt wurden 25 Kiefernholz-Mischproben untersucht. In einigen Proben konnten einheimische<br />
Bursaphelenchus-Arten nachgewiesen werden, insbesondere der Nachweis einer hohen<br />
Populationsdichte von Bursaphelenchus mucronatus in einer Probe vom Forstamt Breisach (Nähe<br />
Bremgarten-Hartheim) ist bemerkenswert, da sich B. mucronatus sowohl morphologisch als auch in<br />
Bezug auf Standortansprüche (Klima) kaum von B. xylophilus unterscheidet. Der einheimische B.<br />
mucronatus richtet an den bei uns vorkommenden Kiefern (Pinus sylvestris und P. nigra) nach<br />
derzeitigem Wissensstand keine Schäden an.<br />
Da der Nematode auch mit Verpackungsholz verbreitet werden kann, wurde von der EU-Kommission mit<br />
der Entscheidung vom 12. März <strong>2001</strong> zudem die Untersuchung von Verpackungsholz mit Ursprung in<br />
Kanada, China, Japan und den USA geregelt. Im Jahr <strong>2001</strong> wurden insgesamt 24 Proben von Palettenbzw.<br />
Verpackungsholz untersucht. In der Rinde kommt dieser Nematode in der Regel nicht vor, da jedoch<br />
in Rindenhumus bzw. Rindensubtraten i.d.R. auch Holzteile vorhanden sind, wurden auch Stichproben<br />
von Rindenprodukten (Rindenmulch) untersucht. Bursaphelenchus xylophilus konnte nicht nachgewiesen<br />
werden. Bislang wurde der Nematode außer in Portugal in keinem weiteren EU-Land in Kiefernbeständen<br />
gefunden.<br />
4.14 Warndienst<br />
Gesetz zum Schutz der Kulturpflanzen (Pflanzenschutzgesetz) vom 14.5.1998 § 34 Abs. 2Nr.30)<br />
RP S:<br />
Tab. 4.14a: Telefonischer und schriftlicher Warndienst<br />
schriftliche Warnmeldung Telefonischer Auskunftgeber<br />
Anzahl Auflage Anzahl Geräte Anzahl Anrufe<br />
Ackerbau 5 8000 11<br />
Obstbau 2 2600 1<br />
Gemüsebau 0 - 2<br />
Haus- und Kleingarten 0 - 0<br />
Sonstige 1 2500 0<br />
RP TÜ: Den Pflanzenschutz – Fax Bodensee bezogen 264 Teilnehmer in der Zeit vom 20.03. bis<br />
15.10.<strong>2001</strong> insgesamt 40 mal.<br />
In der Zeit vom 19. März bis 15. Oktober wurden 10 schriftliche Warnhinweise für Obst- und Ackerbau<br />
herausgegeben (Tab. 4.16b).<br />
Tab. 4.14b: Verteilung der schriftlichen Warnmeldungen<br />
Landkreis Verteilung der schriftlichen Warnmeldungen<br />
Bodenseekreis<br />
Ravensburg<br />
Konstanz/Stockach<br />
Waldshut<br />
Lindau<br />
verschiedene Kreise<br />
verschiedene (Handel, Industrie, Erzeugerorganisationen)<br />
Pflanzenschutzämter/Landwirtschaftsämter/Institute<br />
Schweiz<br />
Vorarlberg/Südtirol<br />
insgesamt 1169<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2001</strong><br />
268<br />
260<br />
387<br />
65<br />
26<br />
26<br />
89<br />
41<br />
4<br />
3