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Das neue ultraflache MacBook Air. - beim LSO

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Schulblatt AG/SO | 4/2011<br />

34<br />

pRAXIS<br />

Psychologische Studien kommen international recht einheitlich auf fünf bis sechs<br />

Prozent rechenschwache Kinder in jedem Jahrgang. So sitzt durchschnittlich in jeder<br />

Klasse ein Kind mit Dyskalkulie. Wie geht eine lehrperson am besten mit diesem um?<br />

hilfsmittel im<br />

mathematikunterricht<br />

Es bleibt meist ein langer Weg, bis ein<br />

Kind den Anschluss an die Klasse wiederfindet,<br />

auch wenn im schulischen Förder-<br />

dYSKAlKUlIe<br />

unterricht oder in der ausserschulischen<br />

Förderung an der Überwindung der Rechenschwäche<br />

gearbeitet wird. Was kann<br />

kurzfristig unternommen werden, um rechenschwache<br />

Kinder im Unterricht zu<br />

entlasten?<br />

ermutigung<br />

Ein rechenschwaches Kind ist meist entmutigt<br />

und dringend auf verständnisvolle<br />

Lehrkräfte und Eltern angewiesen. Man<br />

stärkt seinen Mut und sein Selbstvertrauen,<br />

indem man seine oft grossen Anstrengungen<br />

wertschätzt und seine Fortschritte,<br />

mögen sie im Vergleich zur Klasse noch<br />

so klein sein, anerkennt.<br />

leistungsanforderung<br />

anpassen<br />

Bei Kindern mit einer Legasthenie formuliert<br />

man üblicherweise individuelle Ziele.<br />

Es ist sinnvoll, bei Kindern mit einer Rechenschwäche<br />

ähnlich vorzugehen, indem<br />

man sie von Aufgaben befreit, die über<br />

die Grundanforderungen hinausgehen.<br />

hausaufgaben nach Zeit<br />

Die Hausaufgabenmenge sollte <strong>beim</strong><br />

rechenschwachen Kind verringert werden.<br />

Bewährt hat sich eine Zeitlimite.<br />

Eine Drittklässlerin zum Beispiel darf<br />

nach dreissig Minuten konzentrierter<br />

Arbeit aufhören, egal wie weit sie gekommen<br />

ist. Wichtig ist eine klare Absprache<br />

mit Kind und Eltern.<br />

Optimale Rechenwege<br />

Rechenschwache Kinder sind überfordert<br />

mit verschiedenen Lösungswegen. Es ist<br />

auf dem Zahlenstrahl lassen sich addition und Subtraktion einfach darstellen.<br />

Foto: zVg.<br />

notwendig, sie zum optimalen Lösungsweg<br />

anzuleiten. Dieser entspricht dem Zahlenstrahl.<br />

Er belastet das Arbeitsgedächtnis<br />

nicht übermässig und ist am wenigsten<br />

fehleranfällig. Dieser Rechenweg ist linear<br />

und kann so am Zahlenstrahl gezeichnet<br />

werden. Beispiel: 35 +27=35+20+7=52<br />

(und nicht: 30 + 20 und 5 + 7, also 50 + 12 =<br />

52). Der gleiche Weg funktioniert auch bei<br />

Subtraktionen: 52 – 16 = 52 – 10 – 6 = 36<br />

(und nicht 50 – 10 und 2 – 6, also 40 – 4 = 36).<br />

Arbeitsgedächtnis schonen<br />

Rechenschwache Kinder haben meist ein<br />

reduziertes Arbeitsgedächtnis. Sie müssen<br />

sich Zwischenergebnisse notieren können.<br />

Sie sind vom reinen Kopfrechnen zu befreien.<br />

Der Zeitdruck wirkt sich für sie<br />

lähmend aus, und Rechnungen sollen ihnen<br />

nicht nur hör-, sondern auch sichtbar<br />

dargeboten werden.<br />

material zur Veranschaulichung<br />

Nicht nur rechenschwache Kinder müssen<br />

greifen, um zu begreifen. Doch für sie ist<br />

es elementar, das Zehnersystem veranschaulicht<br />

zu sehen, um innere Bilder entwickeln<br />

zu können. Für das Begreifen des<br />

Zehnersystems hat sich das «Dienesmaterial»<br />

mit Einern, Zehnerstäben, Hunderterplatten,<br />

Tausenderwürfel bewährt (erhältlich<br />

im Schubi-Verlag). Es soll jedoch<br />

nicht zum Zählen benutzt werden.<br />

Der offene Zahlenstrahl oder Rechenstrich<br />

ist ein gutes Hilfsmittel, um Rechnungen<br />

zeichnerisch darzustellen. Er eignet sich<br />

vor allem zur Veranschaulichung von Additionen,<br />

Subtraktionen und Ergänzungsaufgaben.<br />

Aber auch Zeit- und Fahrplanaufgaben<br />

können so hilfreich dargestellt<br />

werden. Der heilpädagogische Kommentar<br />

zum Schweizer Zahlenbuch gibt dazu viele<br />

Anregungen.<br />

Rechenschwache Kinder brauchen im<br />

alltäglichen Mathematikunterricht Hilfestellungen,<br />

um wieder Mut für <strong>neue</strong> Entdeckungen<br />

zu finden.<br />

Verena hersberger, mabeth Isenring<br />

In nächsten Heft erscheint der letzte Artikel zum Thema.

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