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04 05 Ed Ruscha Ledger Book, 2004, Acryl auf ungrundiertem Leinen, 55,8 x 46 cm Foto: Paul Ruscha © Ed Ruscha kub 2012.03 Ed Ruscha
Dass Schrift eine besondere Rolle für Ed Ruscha spielt, lässt sich allein schon an seinen bekannten Leinwandbildern ablesen, bei denen er einzelne Wörter oder Sätze so auf monochrome bezie hungs weise mit Farbverläufen versehene Bildflächen gesetzt hat, dass sie wie magisch vor diesen zu schweben scheinen. Nicht weni ger erwähnenswert sind in diesem Zusammenhang sein Schrift - zug aus Ameisen, 1972 entwickelt für die von Harald Szeemann kura tierte documenta 5, oder die Tatsache, dass er in den 1980er Jahren eine eigene Schrifttype entwarf, die er »Boy Scout Utility Modern« nannte und als einen »Buchstabenstil ohne Stil« bezeichnete. Wie produktiv sich Ed Ruscha mit dem geschriebenen Wort aus einandersetzt, ist sowohl in seinen Künstlerbüchern nachvoll - zieh bar, von denen in Bregenz alle zu sehen sind, als auch bei - spielsweise in den abstrakten Öl- und Acrylbildern der Serie City - scapes. Bei diesen platziert er rechteckige Formationen in der Weise auf einen in der Regel monochromen Grund, dass sie bei genauerem Betrachten die einzelnen Worte des jeweiligen Bildtitels in Länge und Abstand wiedergeben. Über ein Dutzend dieser Werke in der Ausstellung belegen nicht nur die atmosphärische Dichte, die in der Kombination von visueller Abstraktion mit den gedanklich zu übertragenden Worten entsteht, sondern auch eine merk würdige Direktheit, die zwischen Verzweiflung, Aggression und Humor changiert. Es ist bezeichnend, dass Ruscha in dieser Serie, die er einmal als »visuellen Lärm« bezeichnete, wie auch bei anderen Werkreihen von ihm selbst festgesetzte Regeln mitunter in der Folge lustvoll bricht. Bei einer späteren, vergleichbaren Serie von Vierfarbfoto- gravuren verwendet Ed Ruscha anstatt eines monochromen Hinter - grunds typische amerikanische Landschaftsfotos, die mit Titeln wie Your A Dead Man Assoziationen an Western auslösen. Zu den anderen ansonsten selten ausgestellten Arbeiten in der Ausstellung zählen seine Buchobjekte, auf deren Cover er beispiels weise mit Ölfarbe »The End« schreibt oder in deren Leinen umschläge er Wörter beziehungsweise einzelne Buchstaben bleicht, wie bei seinen O-Books. Diese werden so zu Bildträgern und behalten trotzdem ihren Objektstatus, bei dem der Buchinhalt und das (neue) Cover spannungsvoll in Beziehung treten. Ähnlich verhält es sich mit Oh No und Pep, beides im letzten Jahr speziell für die Bregenzer Ausstellung bearbeitete Lederfolianten. Darüber hinaus lassen sich hier auch bisher selten ausgestellte Fotografien des Künstlers entdecken, die auf den ersten Blick genau das wiedergeben, was im Titel zu lesen ist (zum Beispiel Single Book Flat), aber bei genauerer Betrachtung eben auch das Verhält nis von Text und Bild, von Zeichen und Bezeichnetem poetisch in Szene setzen.
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Ed Ruscha<br />
Ledger Book,<br />
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Leinen,<br />
55,8 x 46 cm<br />
Foto: Paul Ruscha<br />
© Ed Ruscha<br />
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