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1 - ArcH - Artland Resource Collection for History

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FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsander<br />

Elisabeth am 5. Oktober den jungen Schulte und war ihr dabei eine Aleke Talke Brickwedde,<br />

aus Schulten Beahauseung, behilflich. Diese, die Frau eines Soldaten, nahm die Schuld, als<br />

von ihr begangen, auf sich, und führte auch nochmals eine zweite Entführung des jungen<br />

Schulte Anfang Dezember aus. Der Richter Cassius zeigte dieses höheren Orts an und<br />

beantragte strenge bestrafung, zugleich gab er an, dass ein Dominikanermönch, namens<br />

Flechmann, sich in Ankum aufhalte, welcher mit der Tochter Elisabeth Anstifter dieser<br />

Entführungen sei. Die Aleke Talke Brickwedde wurde verurteilt, sie wurde danach 3 Tage, je<br />

2 Stunden an den Schandpfahl in Ankum geschlossen und dann gewaltsam aus der Schulten<br />

Behauseung verwiesen. Die Tochter Elisabeth Schulte wurde dagegen zu 20 Thl. Geldstrafe<br />

verurteilt. Die alte 65 jährige Frau Brickwedde beschwerte sich am 12.1.1725 darüber, dass<br />

sie ohne Schuld an drei Sonntagen an den Schandpfahl geschlossen worden sei. Sie sei auch<br />

aus dem Heuerhause verwiesen und so sei ihr Zutritt zu ihrem Manne und ihren 5 Kindern<br />

verwehrt worden. Es fand eine eingehende Untersuchung statt, die aber die Schuld der Frau<br />

Brickwedde feststellte und die Strafe als zu Recht verbusst anerkannte Dies wurde am<br />

22.1.1725 verkundet. Den bisherigen Vormündern wurden Laurenz Warnefeld und Diedrich<br />

Borgstede aus Gehrde beigeordnet. Am 10.3.1725 versuchte die Tochter der Frau<br />

Brickwedde den jungen Schulte aus Gehrde zu Entführen, was aber gehindert wurde, wie<br />

Richter cassius meldete. Am 2. Weihnachtstage versuchte die Elisabeth ihren Bruder zu<br />

Entführen, was aber nicht gelang. Die Versuche, den jungen Schulte von Gehrde<br />

<strong>for</strong>tzuholen, wurden trotz schwerer Strafanordnung mehrfach wiederholt.. Am 30. Juni wird<br />

berichtet, dass der Johann Schulte nun in der Gehrder Kirche aum heiligen Abendmahle<br />

zugelassen sei, es sei aber zu bedauern dass auch der älteste Schulten Sohn, welcher in der<br />

lutherischen Religion erzogen war, zur katholischen Religion übergetreten sei. Die<br />

Stiefmutter sei sehr einfaltig und wurde von dem katholischen Sohne und der Tochter<br />

Elisabeth vollständig beherrscht. Seit kurzem habe die Elisabeth sich auch als zum<br />

Kleppenorden gehörig bekannt und sich mit einer Taggenbrocks Tochter in einem zum Hofe<br />

gehörigen Heierhause einlogiert und suche auf alle Weise ihren Bruder Johann zum<br />

katholizismus zu bekehren, wie der Richter Cassius berichtete. Gerichtlich wurde<br />

vorgeschlagen, einen Warnefelds Sohn aus Talge auf den Schultenhof als Administrator zu<br />

setzen und diesem den Anerben beizugeben. Dies wurde aber hintertrieben. Die Stiefmutter<br />

behielt mit dem ältesten Sohne die Verwaltung. Der Richter Cassius schlug am 31.7.1728<br />

vor, den jungen Schulte bei dem Meyer zu Bergfeld oder dem Meyer zu Wehdel<br />

unterzubringen und diesem zur Erziehung zu übergeben. Man brachte den jungen Schulte<br />

daraufhin bei dem meyer zu Bergfeld unter. Nach kurzem Zeit wurde er auch von dort durch<br />

einen Pluntker entführt. Er war dann mehrere Jahre spurlos verschwunden. Alle<br />

Nach<strong>for</strong>schungen, die das Gericht anstellte, um den jungen Schulte zu ermitteln blieben<br />

ohne erfolg. Als Schulte 1730 wieder auftauchte, erklärte er sich öffentlich für die<br />

katholische Religion. Nach dieser Erklärung gaben die lutherischen Verwandten und der<br />

Richter Cassius es auf, den Übertritt des jungen Schulte zur katholischen Religion zu hindern.<br />

Nach einer Sage soll der Pastor Clute, zu Ankum, der jungen Schulte in der katholischen<br />

Religion unterrichtet und viel dazu beigetragen haben, dass derselbe zur katholischen<br />

Religion übertrat. Zum Dank dafür soll Schulte dem Pastor das Pastoratsland hinter der<br />

1. 0 ARCH 22-9-2011 90 / 201

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