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1 - ArcH - Artland Resource Collection for History

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FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsander<br />

Hammerstein erklärte. Das Testament wurde aber der Überschuldung wegen hinfällig. Der<br />

Wert des Gutes wurde auf 80.000 Rth. geschätzt. Das Gut fiel dann Friedrich Philipp’s<br />

älteren Bruder Georg August Freiherr von Hammerstein, der am 7.5.1813 starb.<br />

1807 musste Grosse Buermann in Sögeln für Sterbefall und Auffahrt 400 Rth. an das Gut<br />

Sögeln zahlen.<br />

Hofesnachrichten Buermann in Sögeln.<br />

1813 Erbe wurde der Sohn des Georg August von Hammerstein, Hans Friedrich, welcher der<br />

“tolle Hammerstein” genannt wird. Er war geboren am 17.9.1771. Er ist bekannt durch seine<br />

tollen Streiche, Zweikämpfe, Liebesabenteuer und Zechgelagen. Er besuchte die<br />

Hochschulen in Göttingen, Helmstedt und Jena, wurde aber überall bald relegiert, in<br />

Göttingen allein dreimal. 1799 entführte er in Mecklenburg die junge Gräfin Schweinitz<br />

ihrem Gatten und brachte sie als eine angebliche Schwester zeitweise im Nonnenkloster auf<br />

dem Gertrudenberge bei Osnabrück unter, während er sich selbst als spanischer Mönch im<br />

Kloster Iburg einführte und in dieser Verkleidung Zusammenkünfte mit der Geliebten<br />

ermöglichte. Eine Zeitlang gehörte er sogar der Osnabrücker Geistlichkeit an als lutherischer<br />

Domherr und Propst von St. Sylvester. Ernster wurde sein Leben, als er Militärdienste<br />

annahm. Er war ein glänzender Soldat und focht mit hohen Auszeichnungen in Spanien und<br />

Russland, zuletzt auf westfälischer Seite und brachte es unter Napoleon bis zum<br />

Generalleutnant. Als 1813 sein Bruder General Wilhelm von Hammerstein mit seiner<br />

westfälischen Husarenbrigade zu den Österreichern überging, wurde Hans Friedrich von<br />

Hammerstein auf Befehl Jeromes festgenommen und nach Frankreich verschleppt. Nach<br />

dem Pariser Frieden und aus Gefangenschaft entlassen widmete er sich mit der<br />

wissenschaftlichen liebhaberei für deutsche Geschichte und der Bewirtschaftung seiner<br />

Güter. 1817 musste er Schulden halber Haus Sögeln verkaufen. Er starb am 9.12.1841 in<br />

Hildesheim.<br />

Generalainnehmer Rathgen, in Bremen, erwarb Haus Sögeln, auf welchem allein 51.000 Thl.<br />

haftende Schulden lagen, für 75.000 Thl. Rathgen liess ebenfalls viele bauliche<br />

Veränderungen vornehmen. Er baute rechtwinklig zum Herrenhaus 2 Seitenflügel an mit<br />

niedrigem Dach und entfernte die Freitreppe vor dem Eingange. Durch diesen Umbau<br />

wurde der noch heute (1963) sich zeigende Charakter des Schlosses geschaffen. 1846<br />

verstarb Generaleinnehmer und Gutsbesitzer Rathgen. Seine einzige Stieftochter Amalie von<br />

Puechler, die mit Ferdinand von Stoltzenberg aus dem hause Lutmersen vermählt war,<br />

wurde Erbin. Ferdinand von Stoltzenberg, der dem kalenbergischen Uradel entstammte,<br />

stand in hannoverschen Diensten und brachte es bis zum Obersten und war in späteren<br />

Jahren sogar Adjudant des Königs Georg V. in Hannover. Sein Sohn Ernst von Stoltzenberg,<br />

welcher nach der Schlacht bei Langensalza als Hauptmann seinen Abschied nahm, war<br />

ansehender Erbe des Gutes Sögeln. Er war verheiratet mit Agnes Freiin von Dincklage.<br />

30.1.1871 verstarb Ernst von Stoltzenberg kinderlos.<br />

1. 0 ARCH 22-9-2011 158 / 201

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