1 - ArcH - Artland Resource Collection for History

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FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsander 1837 erfolgte die Ablösung. Der Nutzungswert des Erbes wurde auf 496 Rth. 2 Groschen 6 Pf. geschätzt. Mit 2 Rth. 11 Gr. 6 Pf. Wurde der Rückfall des Hofes an den Grundherrn abgelöst, mit 8 Ggr. 3 Pf. das Recht des Grundherrn auf das Blumenholz, mit 23 Rth. 12 Ggr. 2 Pf. Die ungewissen Gefälle an Auffahrt, Sterbefall und Freikauf, mit 26 Rth. 7 Ggr. 11 Pf. die ganze Ablösungsrente und mit 658 Rth. 5 Ggr. 11 Pf. Das Ablösungskapital. Mit dieser Ablösung hörten gleichzeitig die Sonderstellung und Sonderrechte des Schulten auf, er trat nunmehr in die Reihe der freien Bauern ein, und ein neuer Geschichts- und Lebensabschnitt begann. Inschriften auf dem Hofe. Das Loos ist mir an einen Herrlichen Ort gefallen, denn es ist mir ein Herrlich Erbtheil worden. Ps.15. V.6. Jaonnes Hermanus Berling itzo Schulte, anno 1777 den 17. Julii, Catharina Maria Meyer itzo Schulten. (Diese Inschrift war im Sommer 1967 noch vorhanden) 19.7.1855 wurden zu Ankum copuliert Anerbe Theodor Ernst Julius Schulte, zu Rüssel, und Anna Maria Antoinette Niemann, aus Ahausen. 10.2.1857 ist Joseph Nachmann sive Schulte, zu Rüssel, verstorben. Seine Witwe verschied am 4.2.1862. 11.11.1887 ist die Ehefrau Anna Maria Antoinette Schulte, geborene Niemann, gestorben. 2.5.1889 schritt der Witwer Theodor Ernst Julius Schulte, zu Rüssel, zu seiner zweiten Ehe mit Agnes Meyer zu Holsten. Gerhard Joseph Schulte, der am 17.7.1812 geborene Sohn der Eheleute Theodor Ernst Julius Schulte und Anna Maria Antoinette Niemann, diente 1833 als Soldat in Nienburg. 1868 wanderte er nach Ungarn aus und freite am 7.5.1872 in Tscherman, Margaretha Elisabeth Hoemer. Sein Sohn Joseph war Landwirt und Schmied in Oreschany, er starb während des 1en Weltkrieges in russischer Kriegsgefangenschaft. Die Familie des Schmiedes Joseph Schulte verzog um 1909 nach Breitensee bzw Schönfeld in Oberösterreich. 4.6.1904 ist Theodor Ernst Julius Schulte, zu Rüssel, verstorben. Sein Sohn Theodor Heinrich Wilhelm, geboren am 26.10.1890, der Anerbe, freite am 20.8.1912 Elisabeth Kreke. Diese Ehe war mit 7 Kindern gesegnet, von den Eugen August Johannes geboren am 21.7.1918, der Anerbe war. 31.5.1963 wurde der alte Schultenhof, so berichtet die Zeitung, von einem grossen Schadenfeuer heimgesucht. Erbwohnhaus und Stallungen brannten bis auf Grundmauern 1. 0 ARCH 22-9-2011 110 / 201

FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsander nieder. In den Stallungen verbrannten u.a. 170 Schweine. Der Gesamtschaden wird auf 200.000 DM. Geschätzt. 1965 berichtet dieselbe Zeitung; Von Bauer zum Hotelier. Auf dem Schultenhofe, zu Rüssel, hat Eugen Schulte zu Rüssel ein Hotel-Restaurant, genannt “Zum Lordsee”, errichtet, das am Freitag-Abend in einer Feierstunde eingeweiht wurde. Es ist ei repraesentatives Bauwerk der Gastronomie und eine Stätte gepflegter Gastlichkeit.Die Bierstube ist 40qm gross, das Klubzimmer 32 qm, das Kaminzimmer ca 60 qm. Das Hauptrestaurant bietet einen herrlichen Blick auf den künstlich angelegten See, der durch Überflutung von ca 6 Hektar geschaffen wurde (die Stelle, auf der ehemals die Burg stand, steht heute also unter Wasser). Die Aussenterasse ist konzessionsfähig mit 1000 qm angegeben. Das Hotel “Zum Lordsee” verfügt z. Zt. über 12 Fremdenzimmer. Der alte bruchsteinere Wehrturm des Hofes soll später noch, so schreibt die Zeitung, als “Altdeutsche Bierstube” eingerichtet werden. (das war aber 1967 noch nicht geschehen) Ein grosser Kinderspielplatz, auf dem die besuchenden Kinder sich beschäftigen können, und ein Parkplatz für mindestens 500 Personenwagen wurde geschaffen usw. Die Umwandlung hat den Bauherrn mehr gekostet, als veranschlagt war, auch zeigt das Unternehmen nicht den erhofften Erfolg, sodass der Eigentümer in harte Bedrängnis geraten ist. Wie der alte Schultenhof, zu Rüssel, aufgehört hat zu sein, so besteht auch die uralte Bauerschaft Rüssel nicht mehr. Im Jahre 1965 haben die Gemeinden Aslage, Druchhorn, Westerholte, Holsten, Rüssel, Brickwede und Tütingen beschlossen, ihre Selbständigkeit aufzugeben, und sich für eine Gesamtgemeinde Ankum entschlossen, sodass die vorgenannten Bauerschaften oder Gemeinden nur noch als Ortsteile Ankums gelten. Auffallend ist aber, dass in dem Heimatkalender 1968 die zuvorgenannten Bauerschaften samtlich als selbständige Gemeinden mit ihren Bürgermeistern genannt sind. Die Gemeinde Rüssel hat dem Heimatkalender nach 334 Einwohner, an ihrer Spitze steht der Bürgermeister Heinrich Geers. Sickmann. Der Bauernhof Sickmann ist in der Bauerschaft Langen des Kirchspiels Badbergen belegen. Die Bauerschaft hat ihren Namen nach ihre Lage und wird urkundlich zuerst im Jahre 1240 als “Langhen” genannt, doch war sie schon in altsächsischer Zeit besiedelt. 1287 in Vigilia Katrinae verglich sich das Nonnenkloster zu Bersenbrück durch den Probst zu Börstel und den Pfarrer in Badbergen unter Teilnahme des verbündeten Ritters Otto Proyt mit den Männern von Langen und Vehs um einen Wasserstrom, den diese gegraben hatten, dahin, dass der Schaden den Wernsen Mühle in Talge dadurch erleiden würde, jährlich mit 18 Scheffeln Hafer vergütet werden sollte. Bei nichterfüllung des Versprechens wird den Männern von Vehs und Langen Ausschluss aus der Kirche angedroht. 1. 0 ARCH 22-9-2011 111 / 201

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nieder. In den Stallungen verbrannten u.a. 170 Schweine. Der Gesamtschaden wird auf<br />

200.000 DM. Geschätzt.<br />

1965 berichtet dieselbe Zeitung;<br />

Von Bauer zum Hotelier.<br />

Auf dem Schultenhofe, zu Rüssel, hat Eugen Schulte zu Rüssel ein Hotel-Restaurant, genannt<br />

“Zum Lordsee”, errichtet, das am Freitag-Abend in einer Feierstunde eingeweiht wurde. Es<br />

ist ei repraesentatives Bauwerk der Gastronomie und eine Stätte gepflegter Gastlichkeit.Die<br />

Bierstube ist 40qm gross, das Klubzimmer 32 qm, das Kaminzimmer ca 60 qm. Das<br />

Hauptrestaurant bietet einen herrlichen Blick auf den künstlich angelegten See, der durch<br />

Überflutung von ca 6 Hektar geschaffen wurde (die Stelle, auf der ehemals die Burg stand,<br />

steht heute also unter Wasser). Die Aussenterasse ist konzessionsfähig mit 1000 qm<br />

angegeben. Das Hotel “Zum Lordsee” verfügt z. Zt. über 12 Fremdenzimmer. Der alte<br />

bruchsteinere Wehrturm des Hofes soll später noch, so schreibt die Zeitung, als<br />

“Altdeutsche Bierstube” eingerichtet werden. (das war aber 1967 noch nicht geschehen) Ein<br />

grosser Kinderspielplatz, auf dem die besuchenden Kinder sich beschäftigen können, und ein<br />

Parkplatz für mindestens 500 Personenwagen wurde geschaffen usw.<br />

Die Umwandlung hat den Bauherrn mehr gekostet, als veranschlagt war, auch zeigt das<br />

Unternehmen nicht den erhofften Erfolg, sodass der Eigentümer in harte Bedrängnis<br />

geraten ist.<br />

Wie der alte Schultenhof, zu Rüssel, aufgehört hat zu sein, so besteht auch die uralte<br />

Bauerschaft Rüssel nicht mehr. Im Jahre 1965 haben die Gemeinden Aslage, Druchhorn,<br />

Westerholte, Holsten, Rüssel, Brickwede und Tütingen beschlossen, ihre Selbständigkeit<br />

aufzugeben, und sich für eine Gesamtgemeinde Ankum entschlossen, sodass die<br />

vorgenannten Bauerschaften oder Gemeinden nur noch als Ortsteile Ankums gelten.<br />

Auffallend ist aber, dass in dem Heimatkalender 1968 die zuvorgenannten Bauerschaften<br />

samtlich als selbständige Gemeinden mit ihren Bürgermeistern genannt sind. Die Gemeinde<br />

Rüssel hat dem Heimatkalender nach 334 Einwohner, an ihrer Spitze steht der<br />

Bürgermeister Heinrich Geers.<br />

Sickmann.<br />

Der Bauernhof Sickmann ist in der Bauerschaft Langen des Kirchspiels Badbergen belegen.<br />

Die Bauerschaft hat ihren Namen nach ihre Lage und wird urkundlich zuerst im Jahre 1240<br />

als “Langhen” genannt, doch war sie schon in altsächsischer Zeit besiedelt.<br />

1287 in Vigilia Katrinae verglich sich das Nonnenkloster zu Bersenbrück durch den Probst zu<br />

Börstel und den Pfarrer in Badbergen unter Teilnahme des verbündeten Ritters Otto Proyt<br />

mit den Männern von Langen und Vehs um einen Wasserstrom, den diese gegraben hatten,<br />

dahin, dass der Schaden den Wernsen Mühle in Talge dadurch erleiden würde, jährlich mit<br />

18 Scheffeln Hafer vergütet werden sollte. Bei nichterfüllung des Versprechens wird den<br />

Männern von Vehs und Langen Ausschluss aus der Kirche angedroht.<br />

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