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1 - ArcH - Artland Resource Collection for History

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transcriptie<br />

Collectie Pohlsander<br />

043<br />

Familiearchief zum Vorde – Vortman(n) - Voortman


FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsander<br />

Dit werk is auteursrechtelijk beschermd.<br />

Gehele overname, plaatsing op (web)sites, verveelvoudiging op welke andere wijze dan ook<br />

en/of commercieel gebruik van deze in<strong>for</strong>matie is niet toegestaan, tenzij hiervoor<br />

uitdrukkelijk schriftelijke toestemming is verleend door de beheerder van het Familiearchief<br />

zum Vorde – Vortman(n) – Voortman.<br />

Alle publicaties van het Familiearchief zum Vorde – Vortman(n) – Voortman staan<br />

geregistreerd in Vortmes Magazine, gedeponeerd bij de Koninklijke Bibliotheek in Den Haag<br />

onder ISSN 1383-858X.<br />

Alle rechten voorbehouden © Familiearchief zum Vorde – Vortman(n) – Voortman.<br />

Geauthoriseerde verspreidde versies:<br />

1.0 <strong>Artland</strong> <strong>Resource</strong> <strong>Collection</strong> <strong>for</strong> <strong>History</strong> [ ARCH ] 02-04-2010<br />

Documenteigenschappen<br />

Documentnaam: COPO-043.Docx<br />

Titel: Collectie Pohlsander<br />

Oorsprong:<br />

Versie: 1.0 ARCH<br />

Publicatiedatum: 22-9-2011<br />

Transcriptie: J.G. Voortman (†)<br />

Productiedatum: 1982-2009<br />

Beheerder: Familiearchief zum Vorde – Vortman(n) – Voortman (FAVO)<br />

Website: www.vortmes.nl<br />

Trefwoorden: Transcriptie, Collectie Pohlsander,<br />

Omschrijving: Bewerkte transcriptie van Collectie Pohlsander.<br />

Pagina’s: 201


FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsander<br />

Pohlsander Film 1043849 (S)<br />

Sandkuhle.<br />

Die Hofstätte Sandkuhle, in Gross Mimmelage des Kirchspiels Badbergen, ist nur klein. Sie<br />

wurde in den Häuserlisten des 19. Jahrhunderts unter Nr.38 der Bauerschaft geführt und<br />

galt anfänglich nur als eine Brinkkate, hernach aber, als der Hofstätte durch die<br />

Markenteilung Land angefallen war, als ein Markkotten. Unter Brinkkate wird ein Wohnhaus<br />

mit einer anliegenden kleinen Wiese verstanden. Eine solche Hofstätte wurde in<br />

Gemeindeangelegenheiten nicht zugezogen. Urkundlich begegnet die Hofstelle zuerst in<br />

dem Kopfschatzregister des Jahres 1512.<br />

1512 Lampe Zantkule 1 Schilling.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1a. St.A.O.<br />

1534 in diesem Kopfschatzregister wird die Hofstelle Sandkuhle nicht genannt.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1. St.A.O.<br />

1599 sandkuhle ½ Rth. Schornstein- und Feuerstättenschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.16. St.A.O.<br />

1631 in diesem Erbschatzregister ist Sandkuhle aufgeführt, aber ein Steuerbetrag ist nicht<br />

angegeben.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.34. Erbsch. Reg. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1651 Mimmelage, Brinkkate Roderich Sandkule et uxor, ein Sohn Gerdt, ein Doghter Talcke.<br />

Rep.100. Abschn.188. Einwohnernachweis d. Dioezese Osnabr. St.A.O.<br />

1655 Bauerschaft Mimmelage, Sandkuhle; 2 Kühe, 1 Rind, 1 Schwein.<br />

Dep.3b. I. Fach 15. Nr.12. Viehbeschreibung St.A.O.<br />

1661 Sandkuhler 14 Schill. Viehschatz, welcher Betrag viermal im Jahr erhoben wurde.<br />

Viehsch. Reg. Amt Fürst. 1661 St.A.O.<br />

7.8.1668 erscheinen aus der Bauerschaft Mintmelage; Johan Luedelings junior, Jacob<br />

Dieckman, Johan Sandt Kuhlen, Herman Buerding, Diederich Dam, und Berend Wulferts<br />

Sohn Johan auf dem Rathause zu Quakenbrück und verhandeln für sich und namens der<br />

Mitinteressierten wegen geschütteten Viehes, das in der grossen Quakenbrücker Marsch<br />

angetroffen war.<br />

Dep.6b. Hist. Ver. Osnabr. V. Nr.621. I. St.A.O.<br />

1670 Sandkuhler zahlt 2 Rth. Rauchschatz.<br />

Rauchsch. Reg. 1670 Amt Fürst. St.A.O.<br />

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FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsander<br />

1722 Sandkuhle gab an Monatschatz 8 Schill., Rauchschatz 2 Rth., Maigeld 9 Schill. Und an<br />

die Geistlichkeit 3 Stück Garn.<br />

1722 besitzt Sandkuhle an Ländereien 1½ Scheffel. (1 Scheffel oder Scheffelsaat ist gleich 54<br />

Quadratruten oder 11,79 Are).<br />

1803 ist die Größe der Stelle mit 2 Scheffel angegeben.<br />

1826 gehören zu der Hofstätte 1 Morgen 111 Quadratruten.<br />

18.3.1849 wurden Johann Hermann Thöle und Anna Catharina Meese, sive Sandkuhle,<br />

getraut. Bei der Copulation wird Johann Hermann Thöle Kötter auf der Stätte Meese, sive<br />

Sandkuhle, genannt. Das ist aber unrichtig. Thöle war nur Heuermann auf der Stätte, als<br />

solcher wird er auch bezeichnet, als sein Töchterchen Anna Catharina Maria auf Mimmelage<br />

Nr.38 am 28.4.1850 geboren wird.<br />

1870 gehören zu der Stätte Sandkuhle 11 59/120 Morgen Ländereien.<br />

Dühne II. S.237.<br />

Besitzerfolge.<br />

1651 Roderich Sandkuhle und uxor.<br />

1668 Johan Sandt Kuhlen.<br />

7.5.1695 Gerdt Schmidt sive Sandkuhle, ∞, Greta Sandkuhle.<br />

27.11.1734 Johan Schmidt sive Sandkuhle, ∞, Maria Adelheid Hülsman.<br />

7.12.1765 Gerdt Sandkuhle, ∞ (1), Helena Ahlers, von Menslage.<br />

5.2.1780 Gerdt Sandkuhle, ∞ (2), Anna Maria Becker.<br />

7.3.1812 Johann Hermann Sandkuhle, ∞, Helena Maria Burding.<br />

5.8.1820 Hermann Gerhard Meese sive Sandkuhle, Kötter und Zinmmermeister, ∞,<br />

Anna Catharina Maria Burding.<br />

1.8.1846 Hermann Gerhard Sandkuhle, ∞, Anna Elsabein Meese sive Sandkuhle.<br />

1873 NN Lüssenborg, in Wasserhausen, ∞, Anna Catharina Sandkuhle.<br />

Vollerbe Schapekaven.<br />

Der Bauernhof Schapekaven, der Classification der Höfe nach ein Vollerbe, liegt auf der<br />

Schevenriede, einem Ortsteil der Bauerschaft Gehrde, Kreis Bersenbrück. Gehrde begegnet<br />

uns zuerst in einer Urkunde vom Jahre 977, in welcher der Deutsche Kaiser Otto II zu Bingen<br />

im Rheingau beurkundet, dass er auf Bitten seines Verwandten, des Bischofs Ludolf von<br />

Osnabrück, an dessen Getreuen Herigis Güter in Rislam (Rüssel), Raes<strong>for</strong>t (Rüs<strong>for</strong>t), Girithi<br />

(Gehrde), Treli (Groß Drehle), Hane (Höne) und an anderen Orten des Osnabrücker<br />

Nordlandes, die Herigis von dem Bischof zu Lehen trug, als Eigentum übertragen habe. 1251<br />

wird Gerethe (Gehrde) in einer Urkunde des Bischofs Bruno genannt. <strong>Artland</strong> wird zuerst in<br />

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FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsander<br />

dem um 1490 erhobenen landesherrlichen Viehschatz erwähnt und dann 1508 in einer<br />

Urkunde des Klosters Gertrudenberg zu Osnabrück. (1490 Oertland, 1508 <strong>Artland</strong>)<br />

Zum <strong>Artland</strong> gehörte vor der Gegenre<strong>for</strong>mation noch das Kirchspiel Ankum und ein kleiner<br />

Teil Bersenbrücks. Heute sieht man nur in den Kirchspielen Badbergen, Menslage und<br />

Gehrde das <strong>Artland</strong>.<br />

In alten Urkunden und Schatzregistern heisst es Schapekave, Schapekaven, Schabkave,<br />

Schapekabe, Schapekahm usw. Der Hof war dem Kloster in Bersenbrück eigen. Schapkaven<br />

ist ein Schafstall, in dem die Schafe nachts und bei schlechter Witterung untergebracht<br />

wurden. Es wird vermutet, dass hier die Schafe des Klosters gehalten, jedenfalls geht der<br />

Name des Hofes und seiner Bewohner auf einen Schapkaven oder Schafstall zurück. Solche<br />

Schafstalle, wie sie vor Jahrhunderten üblich waren, finden sich heute nur noch vereinzelt in<br />

der Lüneburger Heide.<br />

Die Hofstelle Schapekave nahm der Flurkarte von 1788 nach die Parzelle III.d. 20 ein, an der<br />

Strasse, ungefähr zwischen den Halberben Wessling und Eilering. Der Hof wurde also<br />

ausgesiedelt, denn er liegt jetzt in einiger Entfernung südlich von Eilering. Der Hof ist ca 35<br />

ha gross und hat bestes Eschland. Sie Ackerstücke auf dem Esche lassen die Vermutung zu,<br />

dass der Hof mit zu den ältesten Siedlungen gehört und vielleicht schon in altsächsischer<br />

Zeit bestanden hat.<br />

Die Zeiten waren für die Bewohner des Schapekavenhofes nicht immer ruhig, friedvoll und<br />

leicht. Der aufsitzende Bauer war mit seiner Familie dem Kloster leibeigen. Der Hals eines<br />

Leibeigenen war nicht frei. Ein Eigenbehöriger blieb Zeitlebens an der Scholle gebunden, er<br />

war ein willenloser Knecht seines Herrn. Die Hörigen befanden sich in einer gedrückten<br />

Lage. Ihre Unwürdigkeit lähmte Unternehmungsgeist und Fortschritt. Grundzins und<br />

Frondienste hatten eine bestimmte Höhe. Da sie regelmässig zu erfüllen waren, nannte man<br />

sie die sicheren Gefälle. Für die Fixierung der Grundzinsen waren Größe und Qualität der<br />

Höfe massgebend. Die Frondienste wurden auf dem Haupthof der Grundherrschaft<br />

geleistet. Sie bestanden in Spann- und Handdiensten. Weit unangenehmer waren die<br />

ungewissen Gefälle. Sie umfassten die Auffahrt bei der Erbfolge des Sohnes oder die<br />

Einfahrt bei der Erbfolge der Tochter, den Sterbefall der auf der Stätte verstorbenen und<br />

den Freikauf eventuel abziehender Kinder.<br />

Bei Einheirat auf einen eigenbehörigen Hof musste der einheiratende Ehepartner sich in die<br />

Hörigkeit des Grundherrn begeben. Die schwerste Belastung war der Sterbefall. Beim Tode<br />

des Bauern fiel dem Grundherrn die Hälfte des Vermögens zu. Beim Tode der Frau erhielt<br />

der Grundherr auch noch die andere Hälfte. Die beim Sterbefall dem Grundherrn<br />

zugefallenen Vermögensteile mussten von dem überlebenden Ehegatten oder Anerben<br />

gegen bares Geld zurückgekauft werden. Abgesehen von den ungewissen Gefällen waren<br />

die Pflichten dem Grundherrn gegenüber tragbar. Hinzu kamen aber noch die Abgaben, die<br />

dem Landesherrn, dem Pastor, dem Richter und dem Küster zu entrichten waren.<br />

Ferner litt der Bauer unter den Fehden und Kriegen der Ritter unter einander, der Bischöfe<br />

zu Osnabrück mit in- und ausländischen Gegnern, unter den Raub- und Plünderungszüge<br />

kleiner und größerer Truppenteile und Räuberbanden, unter all den nachwirkenden<br />

Begleiterscheinungen an Schandtaten, Brandschatzungen, Diebstählen, Morden usw., unter<br />

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FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsander<br />

den Steuer- und Contributionslasten, besonders des 30 jährigen Krieges, der von 1618-1648<br />

tobte, unter Missernten und anderen Schicksalschlägen und Seuchen.<br />

In den Jahren 1574-1578, 1636 und 1637 wütete die Pest, sodass ganze Familien ausstarben<br />

und ihre Höfe wüst wurden. Schon Bischof Konrad III nannte in einem Briefe vom Jahre 1458<br />

die Bauern arme betrübte Wichte, die grund- und schuldlos unablässigen Überfällen<br />

ausgesetzt seien, während sie sich und jedermann, Herren und Fürsten, Ritter und Knappen,<br />

Städte und alle Stände ernährten.<br />

Nachrichten über Hof Schapekaven und seine Bewohner.<br />

Schaepkave gibt den Vierten und hatt den eine Zeitlank hero wegen Armuet jharlich<br />

gedinget.<br />

Lagerbuch Kloster Bersenbrück St.A.O.<br />

1506 dingen die beiden Broders den Vierten in behueff eines so dass Erbe behalt tho 4<br />

Malter Roggen, 2 Malter Korn, 2 Malter Haber.<br />

Kleines Lagerbuch Kloster Bersenbrück St.A.O.<br />

Anno 1515 für Seligen Schapekave Wilkens, Swine, Koie, Korn, Roggen empfangen 6½<br />

Goldgulden. Der Anwalt am Hause, so sie zusammen timmerten, pleibet dem Convent<br />

horende <strong>for</strong>tassis die Lyfftucht.<br />

Lagerbuch Kloster Bersenbrück Rep124B. III.A. Nr.2. St.A.O.<br />

1518 die Witwe für das ½ guet ihres seligen Mans geben 12 Goldgulden.<br />

Lagerbuch Kloster Bersenbrück Rep.124B. III.A. Nr.2. St.A.O.<br />

1522 Schapekave für die Infardt 1 Tunne Butteren.<br />

Lagerbuch Kloster Bersenbrück Rep.124B. III.A. Nr.2. St.A.O.<br />

1538 Tobe Schafkave kofft ihre Tochter Kunneken frei für 3 Thl.<br />

Lagerbuch Kloster Bersenbrück Rep.124B. III.A. Nr.2. St.A.O.<br />

Im Kornregister heisst es;<br />

1541 gedinget tho 2 Malter 10 Scheffel Roggen, 2½ Malter Korn.<br />

1542 gedinget tho 2 Malter Roggen und 3 Malter Korn.<br />

1543 gedinget tho 2 Malter 1 Scheffel Roggen, 3 Malter Korn.<br />

1544 gedinget uff 2½ Malter Roggen, 3 Malter Korn.<br />

1545 gedinget uff 2 Malter Roggen, 18 Scheffel Korn.<br />

1546 gedinget uff 2½ Malter Roggen, 2½ Malter Korn, item 1559, 75, 77, 78, 79.<br />

1555 gedinget uff 2 Malter Roggen, 2½ Malter Korn, item 1560, 61, 62, 63-69, 71.<br />

1556 gedinget uff 2 Malter Roggen, 2 Malter Korn.<br />

1557 gedinget uff 2 Malter 3 Scheffel Roggen, 2 Malter Korn.<br />

1558 gedinget uff 2½ Malter Roggen, 2 Malter Korn.<br />

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FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsander<br />

1570 gedinget uff 2 Malter 3 Scheffel Roggen, 2½ Malter Korn, item 1576.<br />

Ab anno 1580 bis 1590 haben jährlich unterschiedliche burgen den Vierten gedinget tho 2½<br />

Molter Roggen und 2½ Molter Korn und ein paar Dingelhoner.<br />

Anno 1619 wird die Vierte mit der Infahrt 10 Jhar gedinget.<br />

Kornregister Kloster Bersenbrück St.A.O.<br />

1551 Arent Schapkave seligen halbe guet die Wittib Tale gedinget für 12 Thl.<br />

Lagerbuch Kloster Bersenbrück Rep.124B. III.A. Nr.3. St.A.O.<br />

1554 Arend Schapekaven, uxor Tale, ihre Kinder; Nanneman lebt in Groningen, Arend lebt in<br />

Groningen, Anne freigekaufft für 10 Thl., Wilcke, Anerbe.<br />

Akten Kloster Bersenbrück<br />

1554 Arent Schapkave und Nanneman haben ihre Suster Annen freigekaufft für 10 Thl.,<br />

kumpt in Watermans Erbe, restat ein Wecksel.<br />

Lagerbuch Kloster Bersenbrück Rep.124B. III.A. Nr.3. St.A.O.<br />

1557 Gerd Schapekave dinget die Infahrt in Joerings Kotten für 8 Thl. mit Tale Kerckman,<br />

Wilcken Joerings Witwe.<br />

Lagerbuch Kloster Bersenbrück.<br />

1560 Wilke Schapkave das heile guet der Moder gedinget für 45 Thl. Noch so hatt Johan<br />

Sandtbrinck seiner Tochter Hempen mit obgenannten Wilcken ein Infardt gedinget für 28<br />

Thl.<br />

Lagerbuch Kloster Bersenbrück Rep.124B. III.A. Nr.3. St.A.O.<br />

1594 Wolteke Joering und seine Mutter haben gedinget den Nachlass seligen Gerd Joerings<br />

und geben 25 Thl. und 4 Schweine.<br />

Lagerbuch Kloster Bersenbrück.<br />

1601 von seligen Johan Joering empfangen 100 Thl., welche noch zu Rechte gegen die<br />

Schwester zu Rulle müssen ….. werden.<br />

Akten Kloster Bersenbrück.<br />

1605 Wolteke Joering hat das ganze Guet gedinget nach Hofesrecht und gibt 40 Thl. Hat<br />

Wolteke Joering Ussholls Schwester ein Infahrt gedinget in Joerings Kotten. Geben 45 Thl.<br />

Lagerbuch Kloster Bersenbrück.<br />

1608 Wolteke Joering dinget seiner seligen Schwester Nachlass zu 60 Thl.<br />

Lagerbuch Kloster Bersenbrück.<br />

1611 Wilcke Schapkave seiner seligen Frouwen Hempen ½ guet gedinget für 45 Thl.<br />

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FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsander<br />

Lagerbuch Kloster Bersenbrück.<br />

1611 Wilcke Schapkave und uxor Hempe, Kinder; Johan, Geseke wohnt in Amsterdam,<br />

Wilcke ist ein klein Hauseken gesetzet, Thaleke bestattet an Herman Kaiden, haben 5<br />

Kinder, Trineke wohnt uff der Wehr (auf dem Erbe), soll vorweckselt sein, Anna übernimmt<br />

das Erbe.<br />

Akten Kloster Bersenbrück.<br />

1617 Item als Johan Weglage ein natürliches Kind mit Schapekaven Tochter gezeuget und<br />

selbige nicht behaltet, gibt er zur Beddemunt 8 Thl.<br />

Akten Kloster Bersenbrück.<br />

1619 als wegen groser schult das Erbe ein Zeit hero wuiste gelegen, so nimpt gleichvoll die<br />

eine Tochter Anna mit Jurgen Hanekman das Erbe an und dingen die Infartt neben den<br />

Vierten 10 Jhar für 20 Thl. psert? Pastore.<br />

Akten Kloster Bersenbrück.<br />

1630 seligen Annen ½ guet wirt gedinget zu … Thl.<br />

Lagerbuch Kloster Bersenbrück.<br />

1633 derselben natürliche Sohn Wilke von Johan Weglagen, kauft sich frei für 5 Thl.<br />

Akten Kloster Bersenbrück.<br />

1667 wurde im Kirchspiel Gehrde eine Wolfsjagd gehalten, da die Wolfskuhlen<br />

(“Wolfstorren”) und die landesherrlichen Jäger nur wenig ausrichteten. Zu dieser Wolfsjagd<br />

hatte das Erbe Schapekave einen Mann zu stellen.<br />

1697 Anna Schapekave vidua, Berndt et uxor Alheit hatten 7 Kinder; Berndt 24 Jahre, Anna<br />

Margaretha, Anna, Ameling ist frei, Jurgen Everdt ist frei, Metke und Johan Arendt 6 Jahre<br />

alt.<br />

Akten Kloster Bersenbrück.<br />

16.4.1698 dinget Bernt Schapekaven seine Auffahrt mit Anna Adelheit Borsteden und geben<br />

20 Thl. und sei geib seich ehgen, das ihrste keindt weirt wider in dei mutter platz frei.<br />

Rep.124B. III.A. Nr.5. St.A.O.<br />

1714 wurde im Kirchspiel Gehrde eine Geldsammlung für die Anschaffung eines neuen<br />

Abendmahlskelches veranstaltet. In der Spendenliste sind genannt;<br />

Johan Schapekave 1 Schill. 9 Pf.<br />

Schapekave (also der Hof) 3 Schill. 6 Pf.<br />

Ameling Schapekave 1 Schill. 9 Pf.<br />

Juergen Schapekave in Hoevrkamp Leibzucht 1 Schill. 9 Pf.<br />

1. 0 ARCH 22-9-2011 6 / 201


FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsander<br />

1716 Berent Schapekaven et uxor Alheid (∞ 1698), Kinder; Anna Margaretha 14 Jahr an<br />

Platz der Mutter ist das erste Kind frey beschieden, Herman 12 Jahr, Anne 9 Jahr, Johan 5<br />

Jahr, Catharina Alheid 30 Wochen alt.<br />

Rep.124B. III.A. Nr.5. Band II (1716) St.A.O.<br />

1722 beschweren sich sämtliche Gehrder Bauern, dass sie noch immer Wolfhafer dem Vogt<br />

liefern müssen, den anfangs nur Heuerleute nach dem 30 jährigen Kriege freiwillig dem Vogt<br />

gegeben hätten, um von den Wolfsjagden befreit zu sein. Nunmehr müssten sie alle ½ Fass<br />

liefern, während es ursprünglich nur eine Gespe (was man zwischen 2 Händen halten kann),<br />

dann eine Mütze voll und schliesslich ½ Fass. Später sei von dem Vogt ein halber Scheffel<br />

ge<strong>for</strong>dert worden, und jetzt <strong>for</strong>dere er einen ganzen Scheffel. Erst im Jahre 1848 wurde die<br />

Abgabe des Wolfshafer an den Vogt ohne Ablösung oder Entschädigung abgeschafft.<br />

1722 berichtet der Gehrder Vogt, der seit 31 Jahren Vogt war, dass zu seiner Zeit keine<br />

Wolfsjagden gewesen seien. Zu den sonst vorgesehenen Wolfsjagden hatte jedes Vollerbe,<br />

Halberbe, jeder Erbkotten und Markkotten und jede Heuermannsfamilie einen Mann zu<br />

stellen. Diese waren mit Wolfsspiessen und Buechsen bewaffnet und wurden vom Vogt<br />

geführt.<br />

1722 wird berichtet, dass Schapekaven als Blutzehnten das 10. Fuellen zu geben hat. Ferner<br />

heisst es; Das 10te Kalb will gemeldtes Capitull (Stift Johann zu Osnabrück) auch<br />

praetendiren.<br />

1722-1723 Schapekave gibt dem Kloster Bersenbrück;<br />

Dienstgeld 7 Thl., Neujahrsgeld 1 Thl. 5 Schill. 3 Pf., Maigeld 2 Thl. 6 Schill., Herbstschatz 3<br />

Schill. 6 Pf.<br />

An das Amt; 8 Scheffel Hafer, 1 Gans und 1 Huhn.<br />

Dem Pastor in Gehrde 1 Scheff. Roggen.<br />

Dem Küster ebenda 1 Scheff. Roggen und 1 Brot.<br />

Dem Richter in Ankum 1 Scheff. Hafer und 20 Roggengarben.<br />

An das Kloster; 2 Thl. Angeld und 2 Hühner.<br />

An das Stift Johann in Osnabrück; 10 Scheff. Roggen, 10 Scheff. Hafer, 1 Gans und 1 Huhn.<br />

Dem Archidiakon 1 Scheff. Sendhafer.<br />

Ferner klagte der Grundherr (das Kloster) noch um lieferung von 2½ Malter Roggen und 2½<br />

Malter Hafer.<br />

Praestationsreg. 1722-1723 St.A.O.<br />

Das an den Küster zu liefernde Brot musste ein gut ausgebackenes Schwarzbrot von 40<br />

Pfund sein und wurde gleich einem Scheffel Roggen gesetzt. Wenn das Brot nicht abgeholt,<br />

sondern von dem Pflichtigen überbracht wurde, gebührte ihm dafür 6 bis 7 Pf. als Trinkgeld<br />

für eine Kanne Bier.<br />

1. 0 ARCH 22-9-2011 7 / 201


FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsander<br />

1723 Berend Schapkaven, Vollerbe in Bauerschaft Gehrde.<br />

(dies ist eine vermutlich um 1780 gefertigte Abschrift und beruht auf einer Vermessung im<br />

Jahre 1723) M = Malter, Sch. = Scheffel, B. = Becher.<br />

An Gartenland M. Sch. B.<br />

Leibzucht Garten - 3 34/..<br />

Der Hausgarten - 3 26/..<br />

- 7 6/..<br />

An Saatland<br />

2 auf der breyden, Kalberlage - 4 22/..<br />

2 , , , , - 2 32/..<br />

Bahlland - 5 11/..<br />

Hinter dessen Hof 1 - 42/..<br />

3 am Stege - 3 26/..<br />

2 hinter Wesselingshof - 4 4/..<br />

1 Ahnewend im Feldtken - - 32/..<br />

Hintern Feldken - 1 36/..<br />

Dito - 2 12/..<br />

1 Nellingkamp - 1 4/..<br />

2 noch alda - 4 28/..<br />

2 , , - 3 44/..<br />

1 noch - 1 6/..<br />

1 auf den Wedlande - 2 24/..<br />

Aufn Kortenlande - 7 --/..<br />

Vor seinem Hause 1 - 10/..<br />

Feldkamp - 9 6/..<br />

Noch niedrig Mohrland - 2 6/..<br />

Auf der Blumen breyde Schavkaven - - 32/..<br />

Land im Achterhof - 3 --/..<br />

Schapkaven in der Hoenerwiese Land - 3 --/..<br />

7 3 4/..<br />

Wiesen<br />

Wiese am Hause - 3 18/..<br />

Im Achtergraben - 2 42/..<br />

Die grosse Wiese 1 8 4/..<br />

Seine Hönerwiese ohne 3 Sch. Saatland 1 - 8/..<br />

3 2 18/..<br />

Holtzung nichts.<br />

Weide im Zuschlag am Hause - 2 33/..<br />

Summa aller Ländereien 11 3 2<br />

In fidem J.G. Lengerken.<br />

Rep.124B. III.A. Nr.1. Kloster Bersenbrück St.A.O.<br />

1. 0 ARCH 22-9-2011 8 / 201


FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsander<br />

18.8.1732 erschienen Johan Henrich Vornholte nahmens Berndt Schapekaven infirmi, und<br />

Anna Alheit Borstedden genannt Schapekaven nebst ihren Sohn Johan Schapekaven coram<br />

revedendissima Dna. Abbatissa et Domicellis zu verstehen gebende, welcher gestalt sie<br />

Schwachheit und alters halber dem Erbe nicht länger vorstehen und unterhalten könnten,<br />

renuncyreten dahero colonatui mit unterthäniger Bitte obgenannte ihren Sohn Johan ad<br />

colonatum zu admittiren, welchen petito Ihro Hochwürden Hochwohlgeb. Fraw Abdissinnen<br />

und frewleins dan deferiret und der gemelten beiden Eltern künftige sterbfälle und die<br />

Auffahrt des Johan Schapekavens mit seiner künftigen Frawen, welche aber zuvorderst sich<br />

alhier zu sistiren die ratification einzuhölen und sich in hiesigen Leibeigenthumb zu ergeben<br />

hat, auch er Johan für seinen Zwangsdienst anitzo 4 Rth. realiter erlagt hat, zu 70 sage<br />

Siebentzig Rth. innerhalb dreyen Jahren zu betzahlen, gelassen haben, und demselben das<br />

Schapekaven Erbe ad 105 Jahren nach Eigenthumbsrechte eingethan, mit dem Beding dass<br />

Er die jahrlichs diesem Gotteshause competirende Pfächte zu rechter Zeit entrichten, dem<br />

Erbe Wohl vorstehen, nichts davon verkaufen, verthauschen oder veraliesiren, sondern sich<br />

als ein getrewer Hauswihrt und Eigenbehöriger gehorsamb verhalten solle bey verlust der<br />

eindingunge und Erbrechte.<br />

In fidem Adam Schulte Notarius ex Mdto. Reverendissimae Abbae, scripsit.<br />

Eodem Anna Margaretha Schapekaven von Ihro Hochwürden Hochwohlgeb. Fraw<br />

Abdissinnen und frewleins freygelassen worden mit der condition, dass sie das Schapekaven<br />

Erbe verlassen und nichts davon <strong>for</strong>dern solle.<br />

In fidem Adam Schulte Notarius ex Mdto. Abbae scripsit.<br />

Rep.124B. III.A. Nr.3. Kloster Bersenbrück St.A.O.<br />

29.8.1737 ist Anna Schapecaven die Freiheit mit einschluss der Schreibgebühren zu 12 Thl.<br />

belassen worden.<br />

Rep..124B. III.A. Nr.3. Kloster Bersenbrück St.A.O.<br />

18.4.1738 ist Anna tor Lage itzo Schapekave, als die Eheleute Hinrich Wesseling und Regine<br />

Mustermann ihr Töchterchen auf den Namen Anna Alheid taufen liessen, Patin.<br />

T.H.S. Gehrde.<br />

16.1.1739 ist Catharina Maria Adelheid Schapekaven inclusis juribus für 15 Rth. frey<br />

belassen.<br />

Rep.124B. III.A. Nr.3. Kloster Bersenbrück St.A.O.<br />

Es handelt sich hier um Catharina Adelheid, die 1715 geboren ist und am 18.2.1739 Ehefrau<br />

des Johann Gerd Dircks wurde.<br />

5.9.1739 ist Hermann Schapekaven, von Berndt Schapekaven und Anna Adelheid Burstedte<br />

ehelich geboren, für 13 Rth. inclusis juribus frey belassen.<br />

Rep.124B. III.A. Nr.3. Kloster Bersenbrück St.A.O.<br />

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5.1.1747 ist die Auffahrt von Johann Schapekaven, Kirchspiels und Bauerschaft Gehrde, mit<br />

Lücke Büncken zu 18 Rth. gegen künftigen Michaeli zu bezahlen auf 25 Jahrmahlen<br />

bedungen worden, also und dergestalt, dass die aus voriger Ehe entsprossene und aus<br />

dieser Ehe zukünftigen Kinder gleicher weise von der Stätte sollen versorget und verpflegt<br />

werden, auch wan nach ablauf mehrbemeldeter 25 Jahren jetzige Colonus et Colona vom<br />

Erbe abziehen würden und müssten, denselben das Leibzuchthaus nebst 12 Scheffel saet<br />

frey landes hiemitt verschrieben und verabfolget werden soll, anbey weil jetzige Colona sich<br />

viel Geld (darüber steht; 400 Rth.) in der stette zu bringen verspricht, ihr sodan ohnedehm<br />

jährlichs eine Kuhweide nebst ein halb fuder hew, jedoch, dass alles der<br />

eigenthumbsordnung con<strong>for</strong>m seye, solle nach dem absterben ihres Mannes undt abzug<br />

von der stette verabfolget werden.<br />

Rep.124B. III.A. Nr.3. Kloster Bersenbrück St.A.O.<br />

17.10.1760 habe ich des im vorigen Monat in hiesigen Eigenthumb verstorbenen Coloni<br />

Joan Schapekaven, Kirchspiel Gehrde, Sterbfall oder Nachlassenschaft praesente admodum<br />

Rdv. D. Patre Confessario zu Heiden aufgezeichnet, wie dieselbe von der nachgebliebenen<br />

Wittib angegeben und befunden wurde, nemlich an; Pferden 2, Kühe 2, Kälber 3, Schweine 3<br />

fercken.<br />

Rocken eingefahren 16 Fuder, Gersten 1 Fuder, Haber 5 Fuder.<br />

2 Tische, 6 schlechte Stühle, 1 Längehahl, eine Schniedelade, 1 Wagen, 1 Pflug, 4 stehende<br />

Bette, 1 Kornkiste, 1 Spinnradt, 1 Haspel und ander schlecht Hausgeraht.<br />

Die Wittib klagte, dass sie nur 4 Malt saat Landes unter Pflug hätte, das übrige wäre<br />

zusammen kentlich denen Creditores versetzet.<br />

Rep.124B. III.A. Nr.3. Kloster Bersenbrück St.A.O.<br />

19.12.1762 Praesent Revma. D. Abbat. Fraeul. Priorin et R.P. Ignatio Moennich Confessario<br />

Erschiene die Wittibe Schapekaven und Colonus Eilermann, Kirchspiels Gehrde, als<br />

beystand, so dann Gerdt Meyer.<br />

Erstere zeigte an, dass sie alleine dem praedio wegen vieler jetz vorkommende Lasten und<br />

habender noch kleiner unerzogener Kinder nicht vorzustehen im Stande mehr wäre, mithin<br />

sie sich zu einer anderweitigen Ehe mit besagten Gerd Meyer nohtwendig entschliessen<br />

müssen, und solche nach erhaltener ratification der gnädigen Gutsfrauen zu vollenziehen<br />

gedächte. Als nun diese Parthey derselben convenable geschienen als hat sie darin ihren<br />

consens ertheilet, dass nemlich sie vidua Schapekaven mit Gerd Meyer als Colono das Erbe<br />

unternehmen möge auch die Wittiben Schapekaven vormahls anno 1747 verstattete<br />

Mahljahren eintretten und zu geniessen haben solle.<br />

Gerd Meyer will dagegen das Schapekaven Erbe mit 200 Rth. Geld, worauf er bereits ein<br />

Pferdt so zu hundert Rth. courant bedungen geliefert, und überdem mit einem andern<br />

Pferde und 3 Kühen verbessern, und nach seinem Vermögen versetzte Landereyen einlösen.<br />

Sollte der Anerbe aus ersterer Ehe mit Tode abgehen oder das Erbe nicht verlangen, behalt<br />

Gerd Meyer das Erbe unter bis des Anerbens aus 2ter Ehe Grossjährigkeit. Da dann übrigens<br />

denen angehenden neuen Colonis nach Verlauf verstatteter Mahljahren die Leibzucht, mit<br />

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dem was an Lande und sonsten dazu gehöret nach Vorschrift der E.O. vermacht und<br />

angewiesen werden sol.<br />

Nach verstatteten Mahljahren item mortuario defuncti Coloni soll und will Gerd Meyer, wie<br />

er bedungen, bezahlen 25 Rth., wozu ihm diese 2 Posten, weil das Erbe tief in Schulden<br />

stekket, ex gratia belassen.<br />

Schliesslich hat er, da er freyen Standes durch Annehmung eines Osnabrückschen Schillings<br />

aus Händen gnädiger Frauen Abtissin in dieses Gotteshauses Leib-Eigenthumb sich begeben,<br />

auch angenommen, weil er Colonus wird, alle demselben gebührende Pfächte und<br />

praestande richtig jährlich zu lieferen und abzustatten.<br />

Pront stipulatio desuper facta.<br />

Rep.124B. III.A. Nr.3. Kloster Bersenbrück St.A.O.<br />

28.1.1773, Donnerstag. Erschienen die abgestandene Coloni Schapekaven und der Neo<br />

Colonus Schapekave, Kirchspiels Gehrde, und bathen ersterer, dass ihren beiden Kinder der<br />

Brautschatz aus Schapekaven Erbe gutsherrlich angelobt werden mögte. Wie nun hierauf<br />

der Ertrag des Schapekaven Erbes aus denen von den adhibirten dreien Achtsleuten<br />

beigebrachten protocollis und den dagegen zur Hand genommenen letztern convocations<br />

protocollo auch gemachten und allerseits als richtig erkanten Verzeichnis deren abgehenden<br />

Lasten zuvor notificiret worden, so ergabe es sich zwar, dass deren abgehenden beiden<br />

Kindern höher nicht als auf 90 Rth. und hievon der 6te Theil für die Aussteuer einem jeden<br />

bestimmet werden könte, weil aber jedoch eines theils das vor einigen Jahren so zum Haus,<br />

als Leibzuchts Garten neuerdings zugefriedigte feldland nicht mit zum Anschlag gekommen,<br />

anderen theils sich auch befunden, dass der Neo Colonus von seinem verstorbenen Bruder<br />

ein ziemliches als dessen peculium und demselben competirten Brautschatz, ohne dass<br />

davon seine Halbgeschwistere particiret, und ferner darauf einen Anspruch gemachet,<br />

erhalten hat, und Hauptsächlich drittens die abgestandene Coloni zur Zeit, da der Neo<br />

Colonus im Kriege nicht annehmen wolte, durch ihren ausserordentlichen fleis und gute<br />

wirtschaft dieselbe, da sie im Grunde verwüstet war, wieder aufgerichtet, und zur<br />

mercklichen Erleichterung des Neo Coloni, während ihres Colonats über 1200 Rth. Schulden<br />

ausbezahlt haben, so ist in betracht alles dieses dahin, zur Vermeidung aller weitläufigkeit,<br />

der Vorschlag gutsherrlich geschehen, dass denen beiden abgehenden Kindern jeden 100<br />

Rth. als Brautschatz und hievon der 6te Theil für Aussteuer in terminen wechselsweise als<br />

künftigen Jacobi dem Sohn 10 Rth. und Jacobi 1774 der Tochter 10 Rth. und <strong>for</strong>tan solange<br />

deren Eltern die Leibzucht bewohnen, nach dem tode aber jährlich 20 Rth. einem nach dem<br />

anderen bis zur gänzlichen Tilgung bezahlen, auch denenselben beiden die freilassung mit<br />

seinen Kosten erkaufen, nicht minder die Tochter bis dahin dieselbe ihre Kost verdienen<br />

kan, auf der Stette unterhalten solte. Welche Determination gleichwohl von dem einem<br />

sowohl als dem andern nicht angenommen werden wollen.<br />

Post prandium erschiene aber die abgestandene Colona als leibliche Mutter ihrer beiden<br />

Kindern und acceptirte obige Auslobung mit Begebung aller sonstiger an Schapekaven Erbe<br />

habender Forderungen und Ansprüchen, idque mediante Stipulatione ad manus Abbatissae<br />

Reverendissimae.<br />

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Es wird nunmehr der Neo Colonus Schapekave hiemit angewiesen, obigen Determination<br />

seiner Seite in aller maasse zu erfüllen, allenfalls aber und wan er dadurch beschwert zu<br />

seyn, und in dem Wege Rechtens ein anders ausbringen zu können vermeinen sölte,<br />

demselben hinzu eine monatsfrist verstattet.<br />

In December 1773 ist dem Schapekaven eine Bewilligung ertheilet um 200 Rth. illimitiret<br />

aufzuleihen.<br />

Rep.124B. III.A. Nr.3. Kloster Bersenbrück St.A.O.<br />

29.1.1774 Samstags. Coram Rma. Dna. Abbatissa de Hane, Priorissa de Reusch, Seniorissa de<br />

Bothmer, Dno. Confessario Moennich et me Notario, erschiene Colonus Gerberding, zu<br />

Talge, nebst seiner Tochter Maria Adelheid, sodann senior Schirring, zu Dreele, und Johann<br />

Jürgen Schapekave, auf der Schevenriede, und stelte ersterer vor, gestalten sich seine<br />

Tochter mit dem Johann Jürgen Schapekaven mit sein und des gegenwärtigen Senioris<br />

Schirrings Vorwissen ehelich verlobet, und ob zwar bei der jüngsthin geschehener<br />

Aufnahme seiner Tochter in hiesigen Eigenthumb, gutsherrlich reservirter Beding in der<br />

Warheit beruhete, so hoffete dannoch, und bath unterthänig, dass besagter actus der<br />

Eigengebung seiner Tochter confirmiret, mithin dieselbe zur Dingung des Sterbfals des<br />

verstorbenen neo Coloni Schirrings der Johann Jürgen Schapekave aber zur Dingung der<br />

Auffahrt auf Schirrings so als Schapekaven Erbe zugelassen werden mögten. Besagte Maria<br />

Adelheid Gerberding und Johann Jürgen Schapekave erbothen sich dennach auf dem Fall,<br />

dass sie mit Beibehaltung des Schapekaven Erbes begnädigt würden, letzteres Erbe so mit<br />

mehr dann 3000 Rth. Schulden belastet wäre, innerhalb 25 Jahren der gestalt aus den<br />

Schulden zu setzen, dass nach Verlauf solcher Jahre, als wanehr entweder der Anerbe oder<br />

einer von ihren anderen Kindern, das Schapekaven Erbe annehmen solte gehalten seyn,<br />

davon die Auffahrt so ge<strong>for</strong>dert werden mögte, als wan darauf gar keine Schulden mehr<br />

hafteten, und inhaerirten übrigens der von ihm Schapekaven untern 26ten hujus<br />

praesentirten unterthänigen Vorstellung.<br />

Decret.<br />

Da man gutsfräulich darauf gesehen, dass das Schirrings Erbe dem alten Schirring zum<br />

faveur beim nähesten geblüth verbleiben mögte, die Maria Adelheid Gerberding aber bei<br />

ihrer Eigengebung durch vorgebrachte unwahrheit begangenen Fehler depreciret hat, so<br />

wird derselben, und des Johann Jürgen Schapekaven Suchen dergestalt deferiret, dass<br />

1) dieselbe für den Sterbfall des junioris Schirrings und Auffahrt auf Schirrings und<br />

Schapekaven Erbe fünfhundert fünf und zwanzig Rth. juribus exclusis so<strong>for</strong>t bezahlen<br />

sollen (späterer Zusatz; die Gelder sind richtig eingeliefert worden),<br />

2) denenselben gegen Erlegung besagter Summe das Schirrings Erbe auf 105 Jahre wie<br />

gewöhnlich, das Schapekaven aber auf 25 Jahre sub clausulis consuetis hiemit<br />

eingethan wird.<br />

3) Dieselbe anerbothener maassen das Schapekaven Erbe innerhalb 25 Jahre von allen<br />

Schulden befreien sollen und wollen,<br />

4) besagtes Erbe nach Verlauf solcher Jahre der Anerbe, dem jedoch die Wahl<br />

vorbehalten wird, welchem von beiden Erben er ankleben wolle, als worüber er sich<br />

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in 23 n Jahre bei Verlust der Wahl zu erklären hat, sonst aber der älteste Sohn, oder<br />

in Ermangelung dessen die älteste Tochter praevia qualificatione anzunehmen solle<br />

verbunden seyn, sodan nach Verlauf solcher Jahre eines von solchen Erben hiesigem<br />

Gotteshaus ganz erledigt, und zur gutsfräulichen Dispotion anheimfallen solle,<br />

5) aber, und fals er Johann Jürgen Schapekaven und Maria Adelheid Gerberding<br />

versprochener massen den Schapekaven Erbe nicht vorstehen noch die Schulden zu<br />

tilgen eusserst bemühen würden, sodan dieselbe nach Verlauf der 25 Jahre für sich<br />

und ihre Kinder ihres Rechts an Schapekaven Erbe auf immer verlustig seyn, sondern<br />

eventualiter jetzt schon darauf einen gänzlichen Verzicht gethan haben wollen, pront<br />

Johann Jürgen Schapekave und Maria Adelheid Gerberding mediante stipulatione ad<br />

manus Rmae. Abbatissae, versprochen und angenommen haben.<br />

In fidem Carl Henrich Lüpke Notar.<br />

Rep.124B. III.A. Nr.3. Kloster Bersenbrück St.A.O.<br />

22.10.1775 ist Anna Adelheid Schapekaven, von Johann Schapekaven und Lücke Christine<br />

Buneke, auf Schapekaven Erbe auf der Schevenriede, Kirchspiel Gehrde, geboren, für 15 Rth.<br />

inclusis juribus freigelassen.<br />

Rep.124B. III.A. Nr.3. Kloster Bersenbrück St.A.O.<br />

21.1.1793 Jürgen Schapekaven, wie auch Schiering, bittet um Nachlass der vorjährigen Pacht<br />

von Schapekaven und Schiering wegen Hagelschlags, kurz vor der Ernte. Er besitzt beide<br />

Höfe, die beide Schaden erlitten. Er erhielt eine Remission auch am Schatz ebenso wie seine<br />

Nachbarn.<br />

Rep.124B. III.A. Nr.157. Hofesakten St.A.O.<br />

Hof Schapekaven war mit Hof Schiering von 1774-1814 vereinigt.<br />

1793 berichtet der Gehrder Vogt, dass jedermann Diensten leisten müsse zur Jagd auf<br />

Vagabonden und auf wilde Tiere, nur die Leibdiener und die Markkötter, welche anstatt des<br />

Leibdienstes jetzt Dienstgeld zahlen, seien davon frei. Ebenso war der Adel nicht zur<br />

Teilnahme an den Wolfsjagden verpflichtet.<br />

26.1.1803 berichtet der Küster Johann Gerhard Cramer, in Gehrde, an das Consistorium, das<br />

Schapekaven in der Gehrder Bauerschaft ihm gebe; 1 Scheff. Roggen, 1 Brodt, 1 Mettwurst<br />

und ferner alle 10 Jahre einen Springpröben (Brodt).<br />

19.2.1803 Pastor Peithmann berichtet an das Consistorium, dass das Vollerbe Schapkaven,<br />

in Gehrde, an den Pastor in Gehrde zu geben habe; 1 Scheff. Roggen, 3 Brödte und 3<br />

Beipröben. Der Roggen ist von dem Pastor in den Tagen nach Heiligen 3 Königen<br />

einzusammeln und in seiner Gegenwart in einem Ankumer Haufscheffel einzufüllen. Diese<br />

Kornsammlung heisst Messaticum oder Zinskörnersammlung. Brödte und Beipröben zu<br />

geben;<br />

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a) um Pfingsten ein unstrafbar hausbacken Brodt und 20 Eier,<br />

b) etwa um Michaeli ein solches Brodt und 1 jung Hähnchen oder 1 Huhn,<br />

c) um Weihnachten wieder ein solches Brodt und 1 gute Mettwurst.<br />

1808 Im Lagerbuch heisst es; Schapekaven, Vollerbe mit 11 Malter 3 Scheffel an das Kloster.<br />

Rep.124B. I.A. Nr.5. Lagerbuch 1808 St.A.O.<br />

1808 im Schatzregister sagt es; Praestirt jährlich;<br />

a) 2 Malter 6 Scheffel Roggen.<br />

b) 2 Malter 6 Scheffel Weisskorn Ankumer Mass.<br />

c) 1 mager Schwein.<br />

d) 2 Hühner.<br />

Rep.124B. I.A. Nr.4. Schatzreg. 1808 St.A.O.<br />

31.3.1814 Protokoll.<br />

Anwesend Catharina Maria Schapekaven im Beistand ihrer Mutter, der Witwe Schapekaven,<br />

und erstere producirt ihren Ehemann Johann Gerd Rosengarten, mit dem sie seit April 1813<br />

verheiratet ist. Er ist freien Standes und gab sich mittels Annahme eines Osnabrückschen<br />

Schillings eigen. Die Auffahrt soll gedungen werden. Sie bat, dass dabei auf den<br />

überstandenen Druck der Zeiten, auf die vielen unbewilligten an 3000 Thl. betragenden<br />

Schulden und auf die starken Lasten, womit das Erbe beschwert sei, gnädigst Rücksicht zu<br />

nehmen. Für die Auffahrt wurde ein Betrag von 30 Thl. vereinbart.<br />

Unterschrift; Johann Gerdt Rosengaren und Catharina Maria Schierings.<br />

6.6.1814 die Auffahrt wird zu 30 Thl. in Gold bewilligt.<br />

1814 Staus Praedii.<br />

A. an Gebäuden;<br />

1) Das Erbwohnhaus ist sehr verfallen und mit den dazu gehörigen Wirtschafts<br />

Gebäuden und Garten 5 Morgen 34 Quadratruten gegen Tragung der Reihe- und<br />

Communallasten nicht zu veranschlagen.<br />

2) das Leibzuchtshaus mit 2 Morgen 77 Quadratruten, Garten wegen der bemerkten<br />

Lasten frey.<br />

3) ein Heuerhausmit 2 Morgen 77 Quadratruten Garten und Ackerland, Thl. ggr. Pf.<br />

verheuert zu 10 - -<br />

4) ein Kleinhaus mit 1 Morgen 101 Quadratruten Garten, verheuert zu 8 - -<br />

B. an Ländereien; nach der Grundsteuermutterrolle ohne die obigen Garten<br />

A) Ackerland 52 Morgen 110 Quadratruten mit Steuercapital 169<br />

3 3<br />

B) Wiesengrund 21 Morgen 70 Quadratruten , 15 4 5<br />

C) Weidegrund 6 Morgen 17 Quadratruten ohne Ertrag --- - -<br />

Summa des Ertrages 202 7 8<br />

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C. Abgaben,<br />

1) an das Stift Bersenbrück als Grundherrschaft ;<br />

2½ Malter Rocken à 9 22 10 6<br />

2½ Malter Weisskorn à 6 15 - -<br />

1 Mager Schwein 4 10 6<br />

2 Hühner - 3 6<br />

2) Monat- und Rauchschatz 37 Thl. 19 mgr. 1 Pf. 37 11 2<br />

3) Domainen Gefälle ans Amt Vörden ;<br />

8 Scheffel Hafer à 7 Schill. 2 14 -<br />

Dienstgeld, Neujahrsgeld, Maygeld, Herbstschatz 10 14 9<br />

4) Sonstige Abgaben;<br />

a) Zehnte ans Capitel St. Johann zu Osnabrück<br />

10 Scheffel Rocken à 15 Schill. 9 Pf. 7 10 6<br />

10 Scheffel Speltkorn à 12 Schill. 3 Pf. 5 17 6<br />

b) dem Pastor zu Gehrde<br />

3 Brödte und Pröbe und 1 Scheff. Roggen 3 - -<br />

c) dem Küster daselbst<br />

1 Brodt, 1 Scheff. Rocken und 1 Mettwurst 1 14 -<br />

d) der Kirche zu Gehrde - 4 -<br />

Summa der Abgaben 111 5 5<br />

Ertrag 123 Thl. 17 ggr. 6 Pf.<br />

Abgaben 111 5 5 .<br />

Reinertrag 12 12 1<br />

Bemerkungen;<br />

1) es ruhen nach Angaben des Coloni 3000 Thl. unbewilligte Schulden auf der Stätte.<br />

2) Das Schapekaven Erbe ist lange mit Schierings Stätte verbunden und von den Colonis<br />

nicht bewohnt gewesen, daher die Gebäude sehr verfallen und die Ländereien nicht<br />

im gehörigen Culturzustande.<br />

3) Neo Coloni haben beim Antritt das ganze Inventarium anschaffen müssen.<br />

1830 wurde für alle Einwohner von Gehrde die Verpflichtung zur Jagdteilnahme<br />

aufgehoben.<br />

24.2.1835 Protokoll.<br />

Colon Schapekaven beantragt Fixation der ungewissen Gefälle. Es sind noch keine<br />

Dingungsfälle aus der Stätte vorhanden oder nahe bevorstehend. Aus alten<br />

Dingungsregistern wurde ein Durchschnitt für das Jahr errechnet als Rente 4 Thl. Das<br />

Ablösungskapital dieser Rente in Höhe von 100 Thl. will Schapekaven so<strong>for</strong>t bezahlen.<br />

14.5.1835 der Ablösungskontrakt wird abgeschlossen. Johann Gerd Schapekaven löst die<br />

ungewissen Gefälle mit Einschluss des Heimfalls- und des gutsherrlicherechts am<br />

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Blumenholz und Windfalls mit einer Rente von 4 Thl. ab. Das Ablösungskapital dafür ist 100<br />

Thl. Courant, das gleich bezahlt wird. Schapekaven wird somit aus der Leibeigenschaft<br />

entlassen und ist nunmehr ein freier Bauer.<br />

25.10.1839 Schapekaven beantragt auch die Ablösung des Pachtschweines und der 2<br />

Hühner, deren Wert 4 Thl. 1 ggr. 3 Pf. ist. Das Ablösungskapital beträgt 101 Thl. 7 ggr. 3 Pf.<br />

Courant.<br />

2.11.1839 die Ablösungs-Vereinbarung vom 25.10.1839 wird genehmigt.<br />

23.11.1839 der Ablösungsvertrag wird ausgefertigt und der Ablösungsbetrag in Höhe von<br />

101 Thl. 7 ggr. 3 Pf. entrichtet.<br />

17.12.1839 Schapekaven will seine gutsherrlichen Gefälle und den früher an das Stift St.<br />

Johann gelieferten Sackzehnten von 5 Scheffel 3 Viertel 3 Becher Rocken und 5 Scheffel 3<br />

Viertel 3 Becher Spaltkorn in Osnabrücker Mass sowie eine Zehntgans und ein Zehnthuhn<br />

ablösen und sich ganz freikaufen.<br />

2½ Malter Ankumer Mass Rocken sind 2 Malter 5 Scheffel 1 Becher Osnabrücker Mass. Pro<br />

Scheffel 19 ggr. 7 Pf. gleich 23 Thl. 17 ggr. 2 Pf.<br />

1 Gans 6 ggr., 1 Huhn 2 ggr.<br />

Der Wert der ganzen Rente ist hiernach 42 RThl. 21 ggr.<br />

Der Ablösungsbetrag ist 1071 Thl. 21 ggr.<br />

30.12.1839 Colon Schapekaven will die gutsherrlichen Gefälle, nämlich 2½ Malter Weisskorn<br />

Ankumer Mass wie auch die an das ehemalige Stift St. Johann zu entrichtenden Zehntgefälle<br />

von 5 Scheffel 3 Viertel 3 Becher Roggen, 5 Scheffel 3 Viertel 3 Becher Gerste oder<br />

Speltkorn, eine Gans und ein Huhn nach deren Rentwert von 42 Thl. 21 ggr. Courant mit<br />

1071 Thl. 21 ggr. Courant ablösen.<br />

Rep.124B. III.A. Nr.73. St.A.O.<br />

4.2.1840 Klosterkammer.<br />

Das Ministerium der geistlichen Angelegenheiten beauftragt das Amt Bersenbrück, den<br />

Ablösungsvertrag für Schapkaven auszufertigen, nachdem das Kapitel für die gutsherrlichen<br />

Gefälle in Höhe von 1071 Thl. 21 ggr. bezahlt ist.<br />

17.2.1840 laut Kontrakt vom 14.5.1835, hat Schapekaven die Fixationsrente für die<br />

ungewissen Eigentumsgefälle und laut Kontrakt vom 25.10.1839 ein mager Pachtschwein<br />

und 2 Hühner abgelöst. Jetzt auch alle übrigen an die Klosterrezeptur des Bersenbrücker<br />

Amtes zu entrichtenden Gefälle, der Betrag ist 1071 Thl. 21 ggr. Schapekaven wird zum guts-<br />

und Zehntfreien Eigentümer des Erbes erklärt.<br />

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23.6.1840 die Klosterkasse erhält Anweisung 1071 Thl. 21 ggr. als Ablösung der<br />

gutsherrlichen Gefälle von Schapekaven zu vereinnahmen.<br />

Rep.124B. III.A. Nr.73. St.A.O.<br />

1840 Johann Heinrich zu Höne sive Schapekave heiratete am 26.5.1840 Catharina Maria<br />

Schapekaven. Die Eheleute wurden 6 Kinder geboren. Von diesen Kindern starben 5 an<br />

Diphterie. Die einzige überlebende Tochter Catharina Elisabeth zu Höne zog nach des Vaters<br />

Tode mit der noch lebenden Mutter auf den Hof “zu Höne” in der Bauerschaft Gehrde, von<br />

dem ihr verstorbener Vater auch Erbe war. Sie hat dann als Erbin beider Höfe Friedrich<br />

Rudolf Wehrkamp geheiratet. Der Hof Schapekave wurde verpachtet.<br />

17.8.1946 kurz nach Mittag, ist Schapekaven durch Blitzschlag abgebrannt. Ein Stallgebäude<br />

wurde zu einem behelfsmässigen Wohnhaus hergerichtet. Pächter war zurzeit des Brandes<br />

Hermann Vortmann.<br />

1960 Fräulein Hilde Hoene-Wehrkamp ist Eigentümerin des Hofes Schapekaven.<br />

Schenne vel Schierding.<br />

Ein untergegangener Markkotten in Vehs.<br />

In den Schatzregistern von 1441, 1490, 1512, 1534, 1599, 1631 und 1636 kommt der Kotten<br />

erkennbar nicht vor. Den nachstehenden Nachrichten nach muss er schon früh in den Besitz<br />

des Colons Nehmelmann gekommen sein.<br />

1655 Im Wolfjagdregister heisst es; Schene vacat.<br />

Wolfjagdregister 1655 St.A.O. und Dühne II. S.268.<br />

1655 Marckotten Schenne inquirendum.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.54. Viehbeschreibung 1655 St.A.O.<br />

1655 Markkotten Schenne ist nicht zu finden et inquirendum.<br />

Dep.3b. I. Publica Fach 15. Nr.12. Viehbeschreibung 1655 St.A.O.<br />

1661 Marckotten Schenne inquirendum.<br />

Viehsch. Reg. 1661 Amt Fürst. St.A.O.<br />

1670 kommt der Kotten im Rauchschatzreister nicht vor.<br />

Rauchsch. Reg. 1670 Amt Fürst. St.A.O.<br />

1697 wird in einer den Vehser Zehnten betreffenden Urkunde Schierdings Kotten erwähnt.<br />

Diesen Kotten besitzt jetzt Nehmelmann.<br />

Dühne II. S.268.<br />

1. 0 ARCH 22-9-2011 17 / 201


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Die Colonen Gerding, Elting, Wingmann, Middendorf, Roessing und die Kötter Vorsteg und<br />

Schiering mussten aus ihren Erben, Kotten und Ländereien einen Sackzehnten von 37<br />

Maltern und 10 Krug (Kroess) in Kammermass (Ankumermass) an das Domcapitel liefern<br />

und für solchen Zehnten alle 8 Jahre eine Winne zahlen. Diese Winne wurde am 8.8.1697<br />

mit 400 Rth. abgelöset. Die genannten Grundbesitzer hatten zu liefern und bis an Duessings<br />

Haus zu Hecke im Kirchspiel Alfhausen zu bringen;<br />

10 Malter 9 Scheffel Roggen, 12 Malter 11 Scheffel Weisskorn und 13 Malter 4 Scheffel<br />

Hafer Ankumer Mass. Also im ganzen 37 Malter Korn.<br />

Dühne II. S.256.<br />

1722 im Praestationsregister wird der Kotten nicht genannt, doch zahlt Nehmelmann 3<br />

Scheffel Rocken und 3 Scheffel Sackzehnten an das Thumcapitel.<br />

Dühne II. S.256. und Hist. Ver. Osnabr. V.602. St.A.O.<br />

1789 ist auf der Vehser Flurkarte der Kotten nicht verzeichnet.<br />

Du Plat Landesvermessung 1789.<br />

21.12.1838 hat Nehmelmann den erwähnten Zehnten an das Domkapitel mit 63 Rth. 8 ggr.<br />

10 Pf. abgelöst. Trotz dieser Ablösung wurde er von der in dem Vehser<br />

Zehntfixationscontracte vom Jahre 1697 begründeten solidarischen Verbindlichkeit nicht<br />

entbunden.<br />

Dühne II. S.256.<br />

Vollerbe Schierding.<br />

Schierding in der Bauerschaft Wehdel, des Kirchspiels Badbergen, ist nach der alten<br />

Erbesqualität ein Vollhof, der in den Registern des 19. Jahrhunderts unter Nr.4 der<br />

Bauerschaft geführt wurde. Die Bauerschaft Wehdel geht mit ihrer Gründung in die<br />

altsächsische Zeit zurück. Den ältesten Kern bilden die “7 Straoter”, die an der Landstrasse<br />

Badbergen-Grönloh liegenden Vollerben Jellmann (Nr.2), Rantze (Nr.3), diese Hofstelle ist<br />

um 1912 aus der Dorflage heraus etwa 1 km westlich an die Strasse nach Badbergen verlegt<br />

worden. Auf der alten Hofstelle hat man ein Heuerhaus eingerichtet. Schierding (Nr.4),<br />

Oyemann (Nr.6), Beuke (Nr.7), Alberding (Nr.8) und Reinermann (Nr.9).<br />

Schierding war dem Landesherrn eigenbehörig. Der aufsitzende Bauer war also nicht frei. Er<br />

hatte Auffahrt, Sterbefall und Freibrief zu dingen. Bevor der wöchentlichen Spanndienst in<br />

eine jährliche Rente von 9 Rth. umgewandelt wurde, leistete Schierding diesen, indem er<br />

mit Alberding zusammenspannte.<br />

Der Name Schierding ist von “schier”, was rein bedeutet, gebildet. In der Umgangssprache<br />

des Artländers heissen Hof und Familie “Schierdens”, die Hochdeutsche Schreibweise ist<br />

“Schierding”. Schierdings Heuerhaus hiess “Zitadelle”, es bestand 1957 nicht mehr.<br />

1971 Eigentümer Frau Olga Schroeder geborene Schierding, Witwe.<br />

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1490 Bursscop to Wedel, item Albert Schirinck; seven perde, seven koy, ver smale rinder,<br />

seventeyn zwine. 1 marc 4 pf. Viehschatz.<br />

Ferner ist verzeichnet, Herman Schyrinck; ver koy, ver zwine. 11 schill. 8 pf. Viehschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.3. St.A.O.<br />

In obengenannten Herman Schyrinck darf wohl der Altenteiler, Vater des Albert Schirinck<br />

vermutet werden.<br />

16.10.1502 Swytert der Meier zu Wehdel und Herman Schyrinck sind Zeugen, als Gerd<br />

uppen Orde und Frau Swaneke und ihre Kinder Wobbeke, Grete, Susterke und Katharina<br />

eine jährliche Rente von 9 Schilling dem Herrn Gerlig Horeysen verschreiben.<br />

Urk. Nr.333. St.A.O.<br />

1512 Wedele, Macke Schirynck (kein Betrag genannt), Henrich Schirynck 4 Schill., Albert<br />

Schirinck 3 Schill., Albert Schirinck (kein Betrag genannt) Kopfschatz.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1a. St.A.O.<br />

1532 Wedell, dt. II marck Hinrick Schyrinck, Anna uxor VI dederunt XXIIII schill.<br />

Ferner ist genannt; Tobe Schyringes, Taleke de Ottemansche pauperes.<br />

Macke Schyrinck II dt. VI schill.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1. St.A.O.<br />

11.11.1542 Herman Schyrinck und seine Ehefrau Gese und die Kinder Johanne, Elseken und<br />

Anna verkaufen Land an Johan im Wolde und dessen Frau Anna, und Erben. Drost<br />

Schwythardt von Bokell und Rentmeister Jacob von Leden zu Fürstenau genehmen den<br />

Verkauf.<br />

Dep.6b. V.621. I. Sammlung v. Urkunden und Abschriften St.A.O.<br />

1543 die Magdalena. Das Kloster Bersenbrück vergleicht sich mit den Wehdeler Mannen;<br />

Juergen tor Wehdelborg, Juergen Ruesse, Kernekamp, Barlage, de Jelmansche, Reynerdinck,<br />

Ranse, Oyeman, Schierinck, Herman Schyrinck vorthan Macke geheten, Borchstede, desse<br />

vorbenannten geven heel an den tenden, desse nabeschrevenen geven half; Hoffstall,<br />

Otteman, Lampe tom Campes, Arend Gyse desse vorgenannten geven an beyde tegeden to<br />

Wehdel und Espenhorst, Sander to Wehdel gift van twe Buelte in den Wehdeler thegeden.<br />

Mit dem Zehnten soll es so bleiben wie früher. Alle 4 Jahre ist zu dingen. 25 Molt Ankumer<br />

Mate sind zu liefern 14 Tage nach Michaelis.<br />

Urk. in Niederdeutsch Abschrift Hof Wehlburg.<br />

1553-1554 dat Kerspell Batbergen, Wagendienstgeld.<br />

Sch. Pf.<br />

Schoene 6 3<br />

Ruwe 6 3<br />

Symerman 3½ 3<br />

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Hillebrant 4 -<br />

Marbolt 4 3<br />

Jeleman 3½ -<br />

Ransche 3½ -<br />

Oyjeman 3½ 3<br />

Gerwesman 3½ -<br />

Schirdinck 3½ 3<br />

In einer anderen Aufstellung sind genannt;<br />

Rotbert __ __<br />

Symerman __ __<br />

Gerwessman __ __<br />

Helmert __ __<br />

Jeleman __ __<br />

Oyeman __ __<br />

Rep.123C. Nr.29. St.A.O.<br />

1559-1560 Batbergen, Schirinck zahlt 2 Gulden Rentgeld.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.2. Amt Fürst. St.A.O.<br />

28.3.1582 Johan Schiring, Sohn von Herman Schiring und Gese, in Wehdel Kirchspiel<br />

Badbergen, ist aus dem Leibeigentum entlassen.<br />

Rep.100. Abschn.59. Nr.1. St.A.O.<br />

1582 Schirinck ein ganss erve, in eigener Holtzung 10 Schweine mast. Hefft kein unfruchtbar<br />

holdt. Noch ein Kolgartten von 3 Scheffel Linsaht. Ehr kan auch 6 Koye den halven Dagh<br />

binnen holdenn.<br />

Msc. Nr.241. Sachsenbuch conscribirt unter 25.1.1582 St.A.O.<br />

1589 Wehell, Schirings Liefftucht 20 Schill., Schiring 3 Daller 6 Schill. Viehschatz.<br />

(andere Schiering sind nicht genannt)<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.15. St.A.O.<br />

14.5.1591 überlassen Hendrich Schirinck, Juergen Boycke, Willem Kernekampff, Gerdt<br />

Otteman, Ties Jellman, Johan Ojeman, Fenneke to Albering, Witwe, und Marcke die<br />

Rantzesche, Witwe, für sich und die abwesenden als Johan de Neyer, Gaerlich Kaman, Tepe<br />

Giesen, alle in Wedel, dem Johan in dem Wohlde Land in der Wohlder Mark.<br />

1593 Schirinck gibt ein paar Huener.<br />

Schiring gibt jährlich ein vettes Schultschwein.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.7. Amt Fürst. St.A.O.<br />

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1598 für Luedeke Schiringks geringen Nachlass so uff der Leibzucht verstorben 4 Thl.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.9. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1599 Burschap Wehell, Schirinck 1 Rth., 1 Liefftucht ½ Rth. Schornstein- und<br />

Feuerstättenschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.16. St.A.O.<br />

1601 Wehell, Freien, Schirinck 5½ Schill. Herbstschatz.<br />

Schirinck 2 Schill. 9 Pf. Lichtmessen Schattinge.<br />

Rep.123C. Nr.145. St.A.O.<br />

1602 Johan Schirinck 2 Goldgulden Rintgelt.<br />

Rep.123C. Nr.147. S.4. St.A.O.<br />

1602 Bauerschaft Wehel, Johan Schirinck 1 Goldgulden Dienstgeld.<br />

Rep.123C. Nr.147. S.8. St.A.O.<br />

1602 Schirinck gibt 8 Scheffel Roggen Pfacht nach Osnabrücker Mass.<br />

Rep.123C. Nr.148. S.4a. St.A.O.<br />

1602 Schirinck gibt 8 Scheffel Hundehaber nach Fürstenauer Mass.<br />

Rep.123C. Nr.148. S.16a. St.A.O.<br />

1606 Schiringk gibt 8 Scheffel Hundehaber Fürstenauer Mass.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.14. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1610 Wilhelm Schiringk, Anno 1610 den 12. April, Meister H.G.<br />

So heisst es an dem 2. Heuerhause, dass 1899 umgebaut ist.<br />

26.1.1616 Fenne Schiringk, Tochter von Henrich Schiringk und Stinen, in Wedel, ist<br />

freigelassen.<br />

Rep.100. Abschn.59. Nr.1. St.A.O.<br />

1624 Bauerschaft Wehdel, jeder zahlt 1 Goldgulden Dienstgeld;<br />

Die Rantzesche, Tiess Jeleman, Boicke, Johan Ojeman, Johan Schirinck, Johan Alberdingk,<br />

Lampe Gollinkhorst.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.26. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1624 Christina Schirings gibt für ihre Freiheit 5 Thl.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.25. Amt Fürst. St.A.O.<br />

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1628 Bauerschaft Wehdell; Schirinck Obijt, uxor 1 Rth., filius 8 Schill., ein Junge 1 Schill., ein<br />

Derne 9 Pf.<br />

Leibzuchter Man 10 Schill. 6 Pf., uxor 5 Schill. 3 Pf.<br />

Husselte Man 4 Schill., uxor 2 Schill.<br />

Im Beyhaus Huesselten Man und Weib 6 Schill.<br />

Terminus primus der Erhebung 1629.<br />

Rep.355C. 205 Personensch. Reg. 1628-1629 St.A.O.<br />

NB. Obengenannter verstorbener Colon Henrich Schirinck wird an der Pest verstorben sein,<br />

denn zu dieser Zeit herrste abermals die Pest.<br />

14.1.1630 Stina Schiringk und deren Sohn Wilhelm, bekennen Arenten Theessfelt und<br />

Annen, Eheleuten, 160 Rth. schuldig zu sein, elorirten denselben das halbe Leibzuchtshaus<br />

mit ½ Garten negst der Strassen an der Glisse belegen, item den halben Ruesen Garten,<br />

gleich Herman Bracke dass selbe gebrauchet, für den jährlichen Zins. Conductores sollen<br />

jährlich 1 Rth. auf Ostern geben und 2 Fuder Mist. Die oben erwähnten 160 Rth. will Arent<br />

Theessfelt uff Ostern 1630 zahlen. Die Verpachtung soll von 3 zu 3 Jahren gehen.<br />

Rep.958. Nr.2. S.199. Quak. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

14.1.1630 Wilhelm Schiringk und seine Mutter Stine bekennen Johan Goelingkhorst und<br />

Hillen, Eheleuten, ufm Fresenbrincke wohnhafft, 40 Rth. schuldig zu sein, die sie reitbar<br />

empfangen und zum Besten des Erbes angelegt haben. Zum Pfande geben sie 1 Stücke Land<br />

im Garten bei der Leibzucht, negst der Heuwische belegen, von 2 zu 2 Jahren.<br />

Bürge; Wilhelm Schiringk, obengenannt.<br />

Testes; Cordt Nienkirchen und Arent Theessfelt requisiti.<br />

NB. Die Schuld war am 27.4.1646 noch uneingelöst.<br />

Rep.958. Nr.2. S.199. Quak. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

24.4.1630 Stina Schiring cum consensu filii Wilhelm, bekennt den Eheleuten Alberten<br />

Winner und Geseken Braken 40 Rth. schuldig zu sein, und verheuert ihnen den halben<br />

Ruesen Garten für den Zins, doch sollen conductores uf Weihnachten 5 Orth erlegen. ¼<br />

jährlicher Löse.<br />

Rep.958. Nr.2. S.208. Quak. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

29.4.1630 Herman Bracke und seine Schwester Geseke und deren Eheman Albert Winner, in<br />

der Bauerschaft Wehell, bekennen alles was ihnen zustehe wegen ihrer seligen Mutter<br />

Gertrudt Bracken geborene Schiringk , aus deren väterlichen Schirings Erbe erhalten zu<br />

haben von Stine Schiring, ihrer Schwiegerin.<br />

Rep.958. Nr.2. S.208. Quak. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

1631 hat Stiene Schierdingsche de Toge Brede an Gerdt Borgstede versetzt ohne Consens<br />

für 60 Rth.<br />

Rep.122. III.B. Nr.484. St.A.O.<br />

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8.1.1632 Wilhelm Schiringk, in Bauerschaft Wehell, pro se et haeredibus, bekennt dem<br />

Jorrien Hoffstall, in Wehell, Moedeke uxori, et haeredibus, 82 Rth. schuldig zu sein, elorirte<br />

2 Stücke Landes, die kurtze Brede und Bult Landes geheissen, im Wedeler Esche von zwei zu<br />

zwei Jahren für den Zins.<br />

Rep.958. Nr.2. S.284. Quak. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

21.1.1632 Corma me.<br />

Wilhelm Schiringk, in der Bauerschaft Wehell, bekennt pro se et suis, dem Gerten Bracke, im<br />

Woelde, Fenneke uxori, liberis et haeredibus 20 Rth. zu schulden, die jährlich auf Martini mit<br />

5 Ort. zu verzinsen sind bei ¼ jährlicher Löse. Zum Pfande werden gesetzt omnia bona<br />

mobilia praes. et futura.<br />

Rep.958. Nr.2. S.295. Quak. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

26.9.1632 Wilhelm Schiring, in Wehdel, für sich und seine künftige Ehefrau Catharina<br />

Otteman, die sich mit Eigenthum qualificiren soll, dingen den Erbwin zu 70 Thl.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.33. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1636 ist jedes Vollerbe des Amtes Fürstenau zu einer wöchentlichen Contribution von 1½<br />

Rth. Angesetzt, doch die wenigsten Erben sind imstande den vollen Anschlag zu entrichten.<br />

Von den Wehdeler Vollhöfen vermochten nur Meyer zu Wehdel, Rethorst, Kahman und<br />

Göhlinghorst die volle Veranlagung zu zahlen. Schieringk wurde zu 10 Schill. 6 Pf., und das<br />

Backhaus zu 0 Schill. Veranschlagt, weil das Erbe durch kriegerische Ereignisse, Durch- und<br />

Streifzüge hart gelitten hatte.<br />

Dühne II. S.270.<br />

1.5.1640 an Eidesstatt werden altgesessene Leute des Kirchspiels in einem Verhör über<br />

Gebühren für kirchliche Handlungen befragt;<br />

Johan zu Elting, Johan Klatten, Johan Palman, Heinrich Einhauss, Wilhelm Schirings, Johan<br />

Buddeke, Johan Mencke jetziger Volquardingk, Andreas Brorman, Gerdt Hoffman, Tebbe<br />

Middendorf, Johan Bredekamp, Heinrich Vogeding, Johan Thoman, Juergen Thoman und<br />

Lampe Gronloe.<br />

18.10.1641 Wilhelm Schiringk und Trineke, Eheleute in Bauerschaft Wehell, bekennen für<br />

sich, Kinder und Erben, den Eheleuten Jorrien und Stina Sander, deren Kindern und Erben<br />

160 Rth. schuldig zu sein, wofür Ländereien versetzt sind, die Wilhelm Schiringk von<br />

Contribution freihalten will.<br />

Rep.958. Nr.3. Quak. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

31.12.1642 Coram Judice Leuningk.<br />

Herman Brake genannt Schiringk zeigt an, dass er, sein Bruder Johan Brake sonst Schiringk,<br />

in der Bauerschaft Wehell, und seine Schwester Gese rechtlich gezeugt sind. Johan Brake<br />

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sonst Schiringk oder Johan Gertzen? Ist vor ungefähr 15 Jahren von Hauss gezogen und in<br />

den Vereinigten Niederlanden Herren Staaten ohne Leibeserben verstorben. Sein Nachlass<br />

sei auf Herman Braken oder Schiringk und seine Schwester Gese vererbt.<br />

Um Streitigkeiten zu verhüten, so sistierte er den Ehrbaren und vuernehmen Matthiessen<br />

Wehlborch und Gerten Borchstetten, beide glaub- und zeugenwürdige Männer, und bat,<br />

dieselben unter Aidt zu vernehmen, ob nicht er und Geseke und Johan eheliche Kinder der<br />

Eheleute Gert Bracke und Gertrudten seien und die nächsten Erben des Johan Brake sive<br />

Schiringk. Die Zeugen bestätigen es.<br />

Rep.958. Nr.3. Quak. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

1649 Johan Schiring ist zu 2 Thl. 6 Schill. Maygeldt veranlagt.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.45. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1651 Wehdell, Wilhelm Schirinck et uxor. Juergen Rense famulus.<br />

Rep.100. Abschn.188. Einwohnernachweis 1651 St.A.O.<br />

1655 Wilhelm Schiringk eigenthätlich eingeführten durch Borman (richtiger Brorman)<br />

gestochenen torff 2 Thl. Brüchte.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.49. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1655 Bauerschaft Wehdell, Erbe Schiringk; 4 Pferde, 1 Endter, 5 Kühe, 5 Rinder, 3 Schweine.<br />

Leibzucht; 4 Kühe, 2 Rinder.<br />

Beihaus; 1 Kuh, 1 Rind.<br />

Dep.3b. I. Fach 15. Nr.12. St.A.O.<br />

1661 Schiringh und Alberdingh geben 1 Rth. 11 Schill. Dienstgeld für 1 Spann.<br />

Rep.150. Nr.116a. Fürst. St.A.O.<br />

1662 Schiring, Landesherrn eigen, Alberding eigen nach Kloster Bersenbrück, dienen<br />

wöchentlich uf er<strong>for</strong>dern mit 1 Wagen.<br />

Rep.150. Nr.116a. Fürst. St.A.O.<br />

1663 Schiringh und Alberding geben 1 Rth. 18 Schill. Dienstgeld für anno 1663 nicht<br />

geleistete Fuhren.<br />

Rep.150. Nr.116a. Fürst. St.A.O.<br />

1667 Bauerschaft Wehdell, in diesem Erbschatzregister erscheint Schiering nicht.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.75a. St.A.O.<br />

1667 Bauerschaft Wehdell, Erbe Schiring 1 Hauptfeuerstätte, Leibzuch 1 Nebenfeuerstätte,<br />

Backhaus 1 Nebenfeuerstätte.<br />

Eigenbehöriger Stätte, Landt nach Scheffelsaat so zur heuer thut;<br />

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1 Rth. ½ Rth.<br />

72 16<br />

Wiesengewachss nach Fuder Zahl; 5.<br />

Gartenlandt nach Scheffelsaat; 1½.<br />

Leibzucht Gartenlandt nach Scheffelsaat; 1.<br />

Backhauss Gartenlandt nach Scheffelsaat; 1.<br />

Beschreibung d. Kirchspiels Battbergen v. 5.3.1667 S.170. St.A.O.<br />

1670 Bauerschaft Wehdel, Erbe Schiering 2 Rth., Leibzucht 1 Rth., Beyhauss 1 Rt.<br />

Rauchschatz.<br />

Rauchsch. Reg. 1670 Amt Fürst. St.A.O.<br />

24.2.1676 Johan Schiringh, im Kirchspiel Batbergen, hat seinen Bruder Herman und beide<br />

Schwestern Marke und Trincke für 40 Rth. freigekauft. Eltern; Wilhelm Schiring und Trine<br />

Ottmers (Otteman)<br />

Wegemuehlen.<br />

Rep.100. Abschn.59. Nr.4. und Rep.100. Abschn.338. Nr.2. St.A.O.<br />

13.4.1676 Ernst August Bischof zu Osnabrück, Herzog zu Braunschweig-Lüneburg gibt frei,<br />

Johan Herman Schiring, in Bauerschaft Wehdel, geboren von Wilhelm Schiring und Trine<br />

Ottmars (Otteman).<br />

Rep.100. Abschn.338. Nr.2. St.A.O.<br />

1692 Badberger Bauern reichen ein Gesuch ein um Steuererlas wegen erlittenen<br />

Wasserschadens. Unter ihnen ist auch Colon Schiring. Die Überprüfung ergab, dass dem<br />

Antragsteller 12 Fuder Heu verdorben sind. Der Bericht sagt; Schiring ahn hew verdorben 12<br />

Fuder.<br />

Rep.150. Nr.13. Remission der Schatz Fürst. St.A.O.<br />

1697 Schierding hatte wie auch der Kötter Vorsteg dem Domkapitel den Kornzehnten zu<br />

zahlen, was eine druckende Belastung war. Die Verpflichtung der Colonen Elting, Gerding,<br />

Wingman, Middendorf, Roessing und der Kötter Vorsteg und Schiering, aus ihren Erben und<br />

Kotten und Ländereien einen Sackzehnten von 37 Malt und 10 Kroess (Krug) in Kammermass<br />

(Ankumer Mass) an das Domkapitel zu liefern und für diesen Zehnten alle 8 Jahre eine<br />

Winne zu bezahlen, war sehr drückend. Diese Verpflichtung wurde am 8.8.1697 mit 400 Rth.<br />

abgelöst.<br />

1697 ist Schierding von 5 Rth. monatlichen Schatz auf 1 Rth. herabgesetzt worden, weil ein<br />

solch hoher Anschlag damals vom Erbe nicht aufgebracht werden konnte.<br />

Dühne II. S.276.<br />

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1701 Der Badberger Vogt Johan Wilhelm Schmidt, der Bauerrichter Wessel Elting, in Vehs,<br />

und der Bauerrichter Johan Schierding, in Wehdel, führten 8 für den Militärdienst<br />

angeworbene Männer nach Osnabrück. Die Landesregierung hatte dem Kirchspiele<br />

Badbergen die Gestellung von Mann auferlegt. Unter den 8 Söldlingen befanden sich 3 aus<br />

dem Kirchspiele Badbergen, nämlich Moritz Clausen, aus Grothe, Johan Steiner, aus Dorf<br />

Badbergen, und Wessel Heye, aus Lechterke. Am 3.6.1701 bescheinigt der Oberkommissar<br />

Lottoni, dass das Badbergen auferlegte Kontingent ad protocollus sistiert sei.<br />

1703 heisst es, dass Johan Schierding versetzt hat 2 Stücke Land an Herman Rawenkampf<br />

(Roewekamp) vor 100 Rth. Idem an Lambert Reinerman ein Bult vor 49 Rth., ein lang Stücke<br />

vor 80 Rth., die Breden vor 29 Rth., auf das Stück bei Kahman 100 Rth. zu kentlichen Nutzen,<br />

braucht das Land pro pension. Vor alles 258 Rth. Idem hat an Herman Sander das Heuwachs<br />

in Karenkampf, an Herman Brunnert 3 Stück in Haverkampf gegen 50 Rth.<br />

Rep.122. III.B. Nr.484. St.A.O.<br />

1705 Johan Schirding hat an Herman Giessen 1 Stück Land, weiss nicht wozu es veräussert,<br />

vor 45 Rth.<br />

Rep.122. III.B. Nr.484. St.A.O.<br />

1716 Johan Schiring vor 1 Monat verstorben (begr. 4.8.1716), uxor Mette ad 60 Jahre alt, 5<br />

Kinder.<br />

Rep.106. VI. Nr.1aa. St.A.O.<br />

1716 Johan Schiring vor 1 Monat gestorben, uxor Mette ad 60 Jahre alt (geborene Brundert,<br />

∞ 21.11.1675), 5 Kinder;<br />

1) Wilhelm 33 Jahre alt, eigen.<br />

2) Alheit 30 Jahre, ist für die Mutter cum consensu ältesten Bruders an sie transferiert<br />

frei gelassen.<br />

3) Gerdt ad 27 Jahre, eigen.<br />

4) Marie ad 25 Jahre, eigen.<br />

5) Johan ad 19 Jahre, eigen.<br />

Rep.106. VI./ y1. Nr.1aa. St.A.O.<br />

11.12.1716 hat Witwe Schierdings ihres seligen Mannes Sterbefall mit 23 Rth. 10 Schill. 6 Pf.<br />

Erhandelt und bezahlt. Amtsgebühr 2 Groten.<br />

Rep.122. III. 1B. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />

17.4.1717 Johan Schirding seiner verstorbenen Mutter Metten Brunners Sterbefall<br />

bedungen zu 20 Rth. 10 Schill. 6 Pf. Die Amtsgebühr seindt auch bezahlet.<br />

Rep.122. III. 1B. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />

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1721 Schirding hat seine Schwester Marie und seine 2 Brüder Wilhelm und Gerdt Freiheit<br />

erkauft für 50 Rth., Amts jura 10 Rth., Herr Drosten Schreiber 1 Rth. 10 Schill. 6 Pf.<br />

Rep.122. III. 1B. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />

1722 Größe des Colonates;<br />

15 Scheffel 6 Quadratruten Gartenland.<br />

8 Malter 7 Scheffel 9 Quadratruten Ackerland.<br />

1 Malter 10 Scheffel 5 Quadratruten Wiesen.<br />

7 Scheffel 37 Quadrattruten Weide.<br />

3 Scheffel 28 Quadratruten Holzgrund.<br />

Summa 13 Malter 2 Scheffel 2 Viertel 1 Becher.<br />

Vermessungsreg. 1722 und Dühne II. S.276.<br />

1722 Johan Schierding gibt an Monatschatz 4 Rth., Rauchschatz 4 Rth., Rauchschatz von der<br />

Leibzucht 10½ Schill., für den wöchentlichen Spanndienst 9 Rth., Herbstschatz 6 Schill. 10½<br />

Pf., ständiges Dienstgeld 1 Rth. 5 Schill. 3 Pf., Rindgulden oder Maigeld 3 Rth. 10 Schill. 6 Pf.,<br />

Lichtmessengeld 3 Rth. 3 Schill., Holzungsgeld 17 Schill.<br />

An das Amtshaus; 2 Hühner, 1 fettes Schwein, 8 Scheff. Roggen, 8 Scheff. Hafer, zum Behufe<br />

der Zehntscheune 10 Dachschöfe.<br />

Zehntkorn an das Kloster Bersenbrück; 1 Malter 6 Scheff. Roggen und 3 Malter Hafer.<br />

An den Richter zu Quakenbrück 1 Scheff. Hafer und 20 Garben.<br />

An den Vogt 20 Garben.<br />

An die Prediger 2 Scheff. Hafer und 6 Garben.<br />

An die Küster 1 Scheff. Hafer 20 Garben.<br />

Dühne II. S.276-277.<br />

19.10.1743 vergleichen sich die Wehdeler Mannen um Zuschläge, über die um 1730 ein<br />

Streit entstanden war.<br />

1) Alberding, Schierding, Rantze, Oyemann, Wehlburg, Sander, Hoffstall, Borgstede,<br />

Kleine Karrenkamp, Gräper, Ruse, Lücke Roeve und Bollmann, vertreten durch den<br />

Anwalt Dr. Jur. Koch, und<br />

2) Barlage, Beuke, Reinermann, Meyer zu Wehdel, Kahmann und Große Karrenkamp,<br />

vertreten durch den Anwalt Dr. Jur. Zur Mühlen.<br />

Nachricht auf der Wehlburg.<br />

30.5.1748 Gerdt Schierding, zu Wehdel, und Helena Wehlborg dingen die Auffahrt auf das<br />

Schierdings Erbe zu 82 Rth., Amtsgebühr 17 Rth., Drosten Schreiber 1 Rth.<br />

Frater sponsae Burlage , in Badbergen (Jürgen Wehlborg sive Burlage in Talge, zugleich<br />

Anerbe von Wehlburg) verspricht dass seine Schwester 400 Rth. einbringen soll.<br />

1. 0 ARCH 22-9-2011 27 / 201


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30.5.1748 der neuantretende Colonus Gerdt Schierding, zu Wehdel, seiner noch lebenden<br />

Mutter Gerdruth Beuckens Sterbefall gedungen zu 21 Rth. 10 Schill. 6 Pf., Jura 5 Rth., Herr<br />

Drosten Schreiber 1 Rth., Summa 27 Rth. 10 Schill. 6 Pf.<br />

Rep.122. III. 1B. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />

30.5.1748 hat Gerdt Schierding, zu Wehdel, seine Schwester Catharina, deren Eltern Tepe<br />

Johann Schierding und Gerdruth Beucke geheissen, freigekauft für 24 Rth. 10 Schill. 6 Pf.<br />

inclusis juribus.<br />

Rep.122. III. 1B. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />

1748 wurde die zuvorgenannte Catharina Schierding Ehefrau des Heuermanns Johann<br />

Mengert.<br />

19.6.1756 ist Anna Gerdruth, deren Eltern Johann Schierding und Gerdruth Beucke heissen,<br />

freigelassen für 29 Rth. 10 Schill. 6 Pf. com juribus.<br />

Rep.122. III. 1B. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />

7.1.1757 Gerdt Schierding und Johann Henrich Wehlburg hatten wegen einer Erle, die in<br />

einem Graben steht und den Wasserabfluss hindert, Streit. Schierding lässt durch seinen<br />

Anwalt sagen, dass der Kläger Wehlburg schon seit langer Zeit die Einzaeunund nicht in<br />

ordnung gehalten habe, sodass das Vieh auf seinen (Schierdings) Grund und in die gemeine<br />

Mark liefe. Weil er aber mit Wehlburg verschwägert sei, wolle er nicht so viel Streit machen.<br />

Er habe daher von den von Wehlburgs Seite herüberhängenden Bäumen Zweige<br />

abgeschnitten oder abgehauen, um damit die schlechte Einfriedigung des Wehlburg zu<br />

flicken.<br />

Der Ausgang dieses Streites ist nicht bekannt.<br />

Nachricht auf der Wehlburg.<br />

15.6.1757 ist Anna Gerdrut Schierding, Ehefrau des Johann Hermann Brockhaus, im<br />

Kindbette so<strong>for</strong>t nach Geburt ihres ersten Kindes im blühenden Alter von 26 Jahren 4<br />

Monaten weniger 3 Tage, in Wehdel gestorben. Das Kind erhielt in der Nottaufe am<br />

15.6.1757 den Namen Catharina Maria.<br />

1757 wurde dem Kirchspiel Badbergen eine Fouragelieferung auferlegt, zu dieser hatte<br />

Schierding 4 Scheffel Hafer, ein Zentner Heu und ein Zentner Stroh zu geben.<br />

1778 wird berichtet, dass bei den Rundefuhren Schierding und Alberding<br />

zusammenspannen.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.271-272 Nachweis d. Rundefuhrpflichtigen St.A.O.<br />

1784-1790 auf der Flurkarte der Wehdeler Mark heisst es; Vollerbe Schierding.<br />

Landesvermessung Du Plat 1784-1790.<br />

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1788 nach dem Schuldenverzeichnis fürstlicher Eigenbehörigen, ruhten auf dem Colonat<br />

Schiring (Wilhelm) 1732 Rth. Schulden.<br />

Rep.122. IIIB. Nr.484. St.A.O.<br />

Erbe in Wehdel;<br />

Gerdt Schierding, * 1723, † 1780, Auffahrt 100 Rth. Sterbefall 27 Rth. 10 Schill. 6 Pf.<br />

Helena Wehlborg, * 1722, † 1780, Sterbefall 35 Rth.<br />

Kinder;<br />

Johann, * 1750, † 1779.<br />

Hermann Mencke, * 1752.<br />

Johann Gerdt, * 1754.<br />

Jurgen Henrich, * 1754.<br />

Hermann Henrich, * 1759.<br />

Hermann, * 1761, † 1786.<br />

Johann Arend, * 1766, Anerbe, 1793 das Erbe angetreten, ∞, Maria Schroers, * 1769.<br />

Rep.122. IIIB. Fach 70. Nr.1. St.A.O.<br />

1795 schreibt Johann Arend Schierding in seinem Anschreibebuch;<br />

Am 31. Januar sind hier einquartiert 1 Mann, 1 Frau und 1 Pferd. Engländer.<br />

Am 1. Februar noch 3 Mann und 3 Pferde, Engländer vom 6. Regiment.<br />

Am 4. Februar 1 Mann, 1 Frau, 1 Pferd und 1 Hund. Engländer.<br />

Am 7. Februar des Abends um 8 Uhr war hier ein großes Schlagen zwischen dem Engländer,<br />

der hier am 4. Februar einquartiert wurde, und einem anderen, der bei Hoffstalls in quartier<br />

lag, einer von unseren Dragonern wurde tödlich verwundet in Hals und Backen, ein anderer<br />

wurde tödlich verwundet in der linken Schulter, dieser ist hernach gestorben.<br />

Wir mussten damals alle aus dem Hause fliehen, die Feder fällt mir aus den Händen, die<br />

Degen wurden gezogen und damit gehauen, die Pistolen waren zum größten Glück nicht<br />

geladen.<br />

Am 8. Februar wurden diese Mörder nach Badbergen gebracht und am 9. nach Osnabrück,<br />

wie es da mit ihnen geworden ist, haben wir nicht erfahren können.<br />

Die Engländer waren Teufel und keine Menschen, von bösen Geistern und Branntwein<br />

regiert.<br />

Am 8. Februar sind wir die los geworden, die wir am 4. erhielten.<br />

1803 schreibt Johann Arend Schierding;<br />

Weil aber der Franzose 1803 auf Pfingsten hier kam und die ganze Armee von 17000 Mann<br />

hier diesen Weg nach Hannover vorbei zog, so konnten wir den Grund (ein Grundstück bei<br />

Schierdings Hause) nicht einfriedigen, sondern mussten damit warten bis 1805.<br />

Gott, mit entsetzen denke ich noch an den Heereszug, wir behielten nichts zu essen, drei<br />

Tage mussten wir das Haus verlassen, die erste Milch brachten uns Hoffstall und Meyer<br />

1. 0 ARCH 22-9-2011 29 / 201


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damit wir etwas zu essen hatten. Das ewige Hin- und Herziehen der Franzosen hört garnicht<br />

auf.<br />

Im Kriege ist niemand mehr verlegen als der Bauer, er muss Einquartierung nehmen, er<br />

muss seine Körner, Heu und Stroh liefern, und er muss die Kriegsfuhren tun und Steuern auf<br />

Steuern zahlen usw.<br />

1803 An Kriegs-Supplementar-Steuer zahlte Schierding 2 Thl.<br />

26.6.1805 rückte ein ganze französische Division unter Befehl des Generals Dessolles in das<br />

Osnabrücker Nordland ein und bezog Quartier in Bramsche, Ankum und Badbergen. Infolge<br />

der vielen Requisitionen und Zwangsablieferungen und auch durch Missernte herrschte im<br />

Kirchspiele Badbergen große Not. Das Brotgetreide war derart knapp, dass die Badberger<br />

Bauern in Kriegsfuhren den auf dem Wasserwege von Friesland herbeigeschafften Roggen<br />

von Ellerbrock in Oldenburg herholen mussten. Der Malter Winterweizen kostete 39 Thl.,<br />

der Roggen 27 Thl. und das Pfund Brot 4 Grote.<br />

1812-1813 die Heuerleute Johann Henrich Hilling und Helena Adelheid Spöde wohnten zu<br />

dieser Zeit auf dem Colonat Schierding. Der Sohn dieser Eheleute Johann Hermann Hilling, *<br />

24.11.1791 zu Gehrde, wurde von den Franzosen zum Militärdienst gezwungen. Er stand als<br />

Soldat im 9. französischen Chasseur-Lancier Regiment und wurde auf der Retirade im<br />

Dezember 1812 gefangen genommen und ist im Hospital Jaques in Wilna gestorben, laut<br />

Hospital-Register des Staatsraths Horn. Als die Nachricht die Eltern erreichte, wurde die<br />

Mutter tiefsinnig und ist am 29.8.1842 als Witwe auf der Stätte Schierding gestorben.<br />

29.4.1845 ist das von den Eheleuten Jürgen von Senden und Catharina Adelheid Meesmann<br />

bewohnte Heuerhaus abgebrannt. Jürgen von Senden ist im Feuer seines abgebrannten<br />

Hauses umgekommen und ganz verbrannt gefunden.<br />

26.6.1852 wurden Colon Hagemann, in Grothe, Colon Netheler, in Grönloh, und Colon<br />

Kleine Göhlinghorst, in Grönloh, als Taxatoren der zur Teilung stehenden Wehdeler<br />

Markengründe gewählt und am 8.7.1852 nachmittags 3½ Uhr im Hause des Schenkwirts<br />

Hurkamp, in Wehdel, vereidigt.<br />

Miterschienen waren die Markdeputierten Colon Karrenkamp, Colon Hoffstall und Colon<br />

Kleine Borgstede, sämtlich aus Wehdel, ferner von den übrigen Markinteressierten Colon<br />

Meyer zu Wehdel, Colon Giese, Kleine Landwehr, Jellmann, Schierding, Boske, Alberding,<br />

Pelle-Liere und die Colona Witwe Ojemann aus Wehdel.<br />

19.7.1870 musste Colon Schierding wie alle übrigen Bauern der Kirchspiele Badbergen und<br />

Menslage mit seinen Pferden auf dem Marktplatz in Quakenbrück erscheinen, wo die zum<br />

Kriegsdienst brauchbaren Pferde ausgehoben wurden.<br />

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7.2.1971 ist Wilhel Schröder, Bauer auf dem Colonat Schierding in Wehdel Nr.4 und<br />

Ehemann der Olga Schierding, gestorben und am 12.2.1971 in Badbergen bestattet worden.<br />

Er war geboren am 15.5.1884.<br />

Hausinschriften.<br />

Erbwohnhaus – Einfahrt.<br />

Johan Schiring Sehliger Gerdrudt Beuckens Wittwe.<br />

Anno 1733 den 29 July Meister J.H.H.<br />

1. Scheune – Vordergiebel – 1. Einfahrtstor.<br />

Johann Heinrich, Hermann Heinrich, Georg Arnold Diedrich Schierding, Kinder.<br />

Meister Hermann Bockhorst. Aufgerichtet den 28. Mai 1880.<br />

1. Scheune – Vordergiebel – Giebelbalken.<br />

In guter Hoffnung wir begannen, die Scheune hier zu bauen, allein zwei Monde kaum<br />

vergangen, da kam des Todes grauen, und nahm ein Sohn, den Bruder hin, den theuren, den<br />

geliebten. Das Leid so uns Gott hat zugeschickt, giebt uns die schoene Lehre. Wer Gott<br />

vertraut, hat wohl gebaut. Dem Herrn allein die Ehre.<br />

1. Scheune – rückwärtiger Giebel.<br />

O Herr erfreue uns nun wieder und lass auf dem Gebäude stets deine Segen ruhn.<br />

1. Scheune – Längsseite – 2. Einfahrtstor.<br />

Johann Hermann Schierding geb. Wollermann sel. und Anna Catharina Margaretha geb.<br />

Vehnhage.<br />

2. Scheune.<br />

Johann Arendt Schirding und Lucia Maria Schroers, Ehel.<br />

Meister J.G. Wehage den 2. May Anno 1809.<br />

Nebengebäude.<br />

Heinrich Schierding. Aufgerichtet den 1. mai 1897 Meister Gerhard Wessling.<br />

1. Heuerhaus.<br />

Gerdt Schierding und Helena Wehlborg, Ehel. Anno 1766 den 19. März.<br />

2. Heuerhaus - Einfahrt.<br />

Auf Gott und dem Glück hof ich alle Augenblick und weren der Neider noch sovil so geschigt<br />

was Gott haben wil.<br />

Wilhelm Schiringk Anno 1610 den 12. April M. H.G.<br />

2. Heuerhaus – Vordergiebel – Giebelbalken.<br />

Zerfallen war das alte Haus durch viele Zeitenstürmen. Erneuert steht es wieder da, der Herr<br />

woll es beschirmen.<br />

Heinrich Schierding und Sohn Gustav,<br />

Besitzfolge.<br />

1632 Wilhelm Schierding, ∞, Trine Ottman.<br />

21.11.1675 Johan Schierding, ∞, Mette Brundert.<br />

10.11.1718 Johan Schierding, ∞, Gertrud Beucke.<br />

19.11.1748 Gerdt Schierding, ∞, Helena Wehlborg.<br />

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__.__.1793 Johann Arend Schierding, ∞ (1), Lücke Maria Rengermann oder Schroers.<br />

2.5.1812 Johann Arend Schierding, ∞ (2), Catharina Margaretha Koke. ( kinderlos)<br />

25.10.1833 Johann Hermann Wollermann sive Schierding, ∞, Anna Catharina Margaretha<br />

Vehnhage<br />

__.__.____ Arend Georg Diedrich Schierding, Anerbe, war 1880 noch ledig.<br />

Lücke Maria Rengermann oder Schroers, * 1769, † 27.2.1811.<br />

Schiering.<br />

Der Bauernhof Schiering in der Bauerschaft Gross-Drehle des Kirchspiels Gehrde, galt der<br />

Classification der Höfe nach, als ein Erbkotten, der in den Registern von 1722-1723 unter<br />

Nr.8 und in der Mitte des 19. Jahrhunderts unter Nr.10 der Bauerschaft geführt wurde. In<br />

der Umgangssprache des Artländers wird das Schieringsche Heuerhaus “Aulmes” genannt.<br />

Wenn und wie der Hof entstand ist nicht bekannt, da keine Nachrichten darüber vorligen,<br />

doch begegnet er uns schon früh.<br />

9.6.1257 Rüssel.<br />

Der Edelherr Herman von Hastorpe bekundet, dass er durch Schulden gedrängt seine<br />

Besitzungen in Hastrup, Drehle und Biest dem Zisterzienserinnen-Kloster St. Marien zu<br />

Bersenbrück für 250 Mark verkauft hat. Die dreimalige Auflassung erfolgte vor den Freien<br />

des bischöflichen Haupthofes zu Rüssel.<br />

Urk.182. –2 Orginale St.A.O., Urk. Nr.85 Druck Sandhoff.<br />

9.6.1257 bei den an diesem Tage verkauften Gütern in Drehle, handelt es sich um das<br />

Halberbe zur Lage und den Erbkotten Schiering, die in dem Güterverzeichnis des Klosters um<br />

1460 aufgeführt sind.<br />

Rep.2. Msc.227. Klosterreg. Bersenbrück St.A.O.<br />

17.6.1257 Herman von Hastorpe bekundet, dass ihm Abtissin und Probst des Klosters<br />

Besrenbrück, nach dem Verkauf seiner Güter, ein Erbe in Drehle mit einer Wiese zu<br />

lebenslänglicher Nutzniessung überlassen haben.<br />

Urk.183. –2. Originale St.A.O., Urk. Nr.87. Druck Sandhoff.<br />

Der Edelherr Herman von Hastorpe war vermählt mit Richeidis und 1277 tot.<br />

1490 in diesem Vieschatzregister erscheint der Name Schiering nicht, er ist daher mit<br />

Sicherheit nicht zu erkennen.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.3. St.A.O.<br />

1512 Hinderich Schiring zahlt 18 Goldgulden an das Kloster für die Infahrt.<br />

Rep.556B. IIIA. Nr.2. St.A.O.<br />

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1512 Wobbeke de Schyrinsche zahlt 3 Schill. Kopfschatz.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1a. St.A.O.<br />

1515 Arendt Schirinch für die Infahrt 7 Goldgulden mit Lücken.<br />

Rep.556B. IIIA. Nr.2. St.A.O.<br />

1515 Schiringh tho Drele gibt 2 Malter Korn und den Zehenden.<br />

Dingelbuch Kloster Bersenbrück St.A.O.<br />

1532 Arnt Schyrinch Hussh./ Hussfr. 2, 2 marc Kopfschatz.<br />

Lyfftucht 1 Pers., 3 Kind. 1 marc 6 schill.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1. St.A.O.<br />

1538 Arendt für das ½ guet seiner seligen frouwen 7½ Thl.<br />

Rep.556B. IIIA. Nr.2. St.A.O.<br />

1539 Item Roleff und Hempe zu Hoine 1539 dingen ihrer Tochter Annen zu Arent ein Infahrt<br />

für 3½ Thl. Arent kaufft seine Tochter Geseken frei für 3 Thl. Item quaere von der Lyfftucht.<br />

Rep.556B. IIIA. Nr.2. St.A.O.<br />

1542 Bursscop Drele, Arndt Schyrynch 7 Schill. Türkensteuer.<br />

Lubbeck Schyrynck 3 Schill. Türkensteuer.<br />

Rep.100. Abschn.97. Nr.2. St.A.O.<br />

1550 Dreelle;<br />

Arnt Schirinck 3 marc 5 schill. 9 pf. ddt.<br />

Uper Lyfftucht 2 marc 3 schill. 11 pf. ddt.<br />

Arnt Schirinck; 13 Koy, 7 Smalrinder, 9 Swyn, 4 Pert, 1 Enter.<br />

Lyfftucht; 4 Koy, 4 Smalrinder, 5 Swyn, 4 Pert, 1 Enter.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.5. Viehsch. Reg. St.A.O.<br />

1551 Arents und Wibben Sohne Bosse, mit Lubbeken bei dem Wormen Tochter Annen ein<br />

Infahrt gedinget für 3 Thl. Ista also umb Gotts Willen Wegen grusen armuth gelassen.<br />

Rep.556B. IIIA. Nr.2. St.A.O.<br />

1552 Arents und Lücken Tochter Geseke kaufft sich frei für 1½ Thl.<br />

Rep.556B. IIIA. Nr.2. St.A.O.<br />

1567 Bosse kaufft seine Swestern Wobben frei für 9 Thl.<br />

Rep.556B. IIIA. Nr.2. St.A.O.<br />

1571 Arent und Annen Tochter kaufft sich für 3 Thl. frei.<br />

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Rep.556B. IIIA. Nr.2. St.A.O.<br />

1589 Drele, Bosse Schiringk 2 Daller 5 Schill. Viehschatz.<br />

Lubbeke Schiringk ist dem Koster tho Bersenbrück thostanden.<br />

Anna Schiringk 3 Schill.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.15. St.A.O.<br />

1600 Lubbe Schirinch dinget mit seligen Jürgen haussmans frouwen Catharinen ein Infahrt<br />

für 30 Thl.<br />

Rep.556B. IIIA. Nr.2. St.A.O.<br />

1601 Bosse Schirinck 2 Daller, Anna uxor 3 Orth., Lubke filius 9 Schill., Anna filia 4 Schill.,<br />

Liefftucht Johan 1 Husselte 6 Schill. Personenschatz.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.2. St.A.O.<br />

1602 Seligen Bossen ½ guet dinget die Wittib Anna für 36 Thl. Item Annen ½ Nachlass<br />

empfangen 36 Thl.<br />

Rep.556B. IIIA. Nr.2. St.A.O.<br />

1603 Bossen und Annen Sohne Lubbe kaufft seine 3 Brüder und 2 Swesters, alss Arent,<br />

Johan und Jürgen, Item Annen und Gesen für 33½ Thl. frei.<br />

Rep.556B. IIIA. Nr.2. St.A.O.<br />

1605 Seligen Lubben ½ guet dinget die Wittib für 38 Thl. Item Berendt zur Lobeke dinget<br />

seinem Sohne Jürgen die Infahrt für 25 Thl.<br />

Rep.556B. IIIA. Nr.2. St.A.O.<br />

1614 dingen der alten Schiringschen uffer Lyfftucht ihrn nachlass für 25 Thl.<br />

Rep.556B. IIIA. Nr.2. St.A.O.<br />

1618 dinget die Wittib sive Jürgens ½ guet, neben den 40 Thl., so in der Lage stehen, alles<br />

uff 36 Thl.<br />

NB. Das von seligen Lubben 1 Tochter Trincke, ist 1621 gestorben. Von seligen Jürgen sein<br />

Anna, 1631 frei für 18 Thl., Jürgen, Berent und Thale.<br />

Rep.556B. IIIA. Nr.2. St.A.O.<br />

1619 Bossen Johans Sohne Gert dinget auff 20 Jhar die Infahrt auf 20 Thl., dessen Kinder<br />

Hempeke und Johan.<br />

Rep.556B. IIIA. Nr.2. St.A.O.<br />

1638 Seligen Gerts ½ guet dinget die Wittwe zu 20 Thl. und ein Kalb.<br />

NB. Weilen 1 Pfert Vorschwiegen und nicht beschreben, ist selbiges weggenohmen.<br />

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Rep.556B. IIIA. Nr.2. St.A.O.<br />

1659 Erbkotten Bosske Schiring; 2 Pferde, 2 Endter, 3 Kühe, 3 Rinder, 2 Schweine. 3 Rth. 19<br />

Schill. 6 Pf. Viehschatz.<br />

Leibzucht; 2 Kühe. 18 Schill. Viehschatz.<br />

Schure; 1 Kuh. 9 Schill. Viehschatz.<br />

Viehsch. Reg. Vörden 1659 St.A.O.<br />

1667 Erbkotten Schiringk 1 Hauptfeuerstätte.<br />

Eigenbehöriger Stetteland nach Schaffelsaat so etwa zur heuer thut;<br />

1 ¾ ½ ¼<br />

6 - 24 -<br />

Eigen frey Holtzgewachs oder Wiesenkampf nach Scheffelsaat; 5.<br />

Gartenland nach Scheffelsaat; 2½.<br />

Wiesenwachs nach Fuderzahl; 2.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.76. Conscript. Reg. Gehrde v. 28.2.1667 St.A.O.<br />

1723 Bauerschaft Dreyl Nr.8 Praestattiones, Erbkotten Jürgen Schiering, Eigen nach<br />

Bersenbrück;<br />

Monatschatz 1 Thl. 10 Schill. 6 Pf., Rauchschatz 1 Thl. 5 Schill. 3 Pf., Rauchschatz von<br />

Heuerleute 1 Thl.<br />

Dienstgeld an Ambt Vörden 6 Schill., Mey- oder Rindtgeld 1 Thl. 3 Schill., und 8 Scheffel<br />

Haber.<br />

An den Pastor 1 Scheff. Haber, 3 Brodt.<br />

An den Küster 1 Scheff. Haber, 1 Brodt.<br />

An Ambtshaus Vechta Dienst- oder Meygeldt 2 Rth. 10 Schill. 6 Pf., 1 Rth. 5 Schill. 3 Pf.<br />

An den Richter zu Damme 1 Scheff. Rocken 12 Rockengarben.<br />

Rep.100. Abschn.92. Nr.19. St.A.O.<br />

1723 Bauerschaft Dreyle Nr.8 Extract, Erbkotten Jürgen Schiering, Eigen am Closter<br />

Bersenbrück;<br />

Gartenlandt 6,25 Scheffel.<br />

Saatlandt 5 Molt 1 Scheffel.<br />

Wiesenlandt 2 Molt 7,48 Scheffel.<br />

Holtzlandt 0,42 Scheffel.<br />

Weydelandt 1 Molt 2 Scheffel.<br />

Summarum aller Ländereyen 9 Molt 6 Scheffel 3 Viertel 2 Becher.<br />

Rep.100. Abschn.92. Nr.19. St.A.O.<br />

1724 es besteht in Gross Drehle das Herkommen, dass wenn ein neuer Besitzer auf einen<br />

Markkotten kommt, derselbe den 9 Erbmännern, die Vollerben Meyer zu Drehle, Lambert,<br />

Hinrich Boese, Lutmer und die Halberben Berendt Lampe, Arendt Kerckhoff, Johan zur Lage,<br />

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Johan Vornholt und Erbkötter Jürgen Schiering 1 Tonne Bier, 1 Brot und 1 Schinken zum<br />

Schmaus geben muss. Diese Verpflichtung ist mehrmals angefochten worden. Anno 1694<br />

bestätigte die bischöfliche Regierung erneut das Recht der Erbmänner mit dem Zusatz, dass<br />

die Erbmänner bestraft werden sollen, wenn Insolentien verübt werden würden.<br />

1724 beklagt sich der Markkötter Elschen Johan in Gross Drehle beim Amte in Vörden, dass<br />

die Erbmänner ihn zum 2. Male gepfändet und 1 kupfernen Kessel abgenommen haben<br />

wegen Nichterfüllung ihrer Forderung, der er sich nicht schuldig fühlt, da nach dem Erlass<br />

vom 10.9.1696 Pfingst- und Fastnachtzechen abgeschafft seien. Nach befragen des Vogtes<br />

Erdwin Ulrich von der Horst entschied das Amt am 25.9.1724, dass kein Kötter sich von<br />

diesem Brauche “eximiren” könne.<br />

NB. Der Markkötter Schnück, der ein Leibdiener war und das Burrichtamt nicht bedienen<br />

konnte, gehörte nicht zu den Schmausberechtigten.<br />

1726 entscheidet das Amt Vörden, dass ein volles Erbe, ein halbes Erbe und ein Erbkotten 4<br />

Gänse und 1 Gänserich, ein Markkötter 3 Gänse und 1 Gänserich, eine Leibzucht mit zwei<br />

Part Leute 4 Gänse und 1 Gänserich, eine Leibzucht mit 1 Part Leute desgleichen 3 Gänse<br />

und 1 Gänserich in die Mark eintreiben darf.<br />

Lagerbuch Gehrde Twelbeck 1867.<br />

19.11.1759 morgens um 10 Uhr erschienen Lameners zu Drehle Behausung und Stuben in<br />

der Bauerschaft Drehle, Kirchspiel Gehrde, die gesamten Drehler Markgenossen; Gerd zu<br />

Drehle, Lutmer, Henrich tor Lage, Berend Lampe, Arend Kerckhoff, Johann Henrich Vornholt,<br />

Johann Schiering, Hermann Schnuck, Ameling Stadtmann, Erdewin Wessling, Johann Behne,<br />

Johann Huessmann, Johann Winner, Johann Eilermann, Johann Timmermann, Berend<br />

Henrich Vornholt, Gerd im Huelse, Henrich Koenig, Luttmer Meyborg, Hermann Kessen,<br />

Johann Elschen, Hermann Kessen nomine in der Wische, Johann zu Drehle, Henrich<br />

Depenbrinck, Luttmer vorn Brocke, Henrich Wehrenberg und Dirck Stuckenberg. Man<br />

einigte sich dahin, dass Gerd zu Drehle den quaestionierten neuen Zuschlag beim Hause<br />

Haus Gerten ad 60 Schritte lang und 30 Schritte breit hinwieder demolieren und wieder wie<br />

zuvor zu Felde liegen lassen solle salvo per omnium, wie es im Holzgericht entschieden<br />

worden war. Die Drehler Markgenossen wollen ihn und die übrigen Markkötter dafür in dem<br />

gemeinschaftlichen Zuschlag in der Schnuecke Rieden entschädigen, auch verpflichten sich<br />

die Markgenossen, falls durch irgendwelche Contradiction Kosten entstehen, solche zu<br />

tragen.<br />

Actum praevia praelectione et explicatione, stipulatione mediante praesentibus requisitis<br />

Testibus Gerd zu Drehle und Johann Stadtmann.<br />

LS.<br />

In quarum omnium Fidom ego Casparus Ferdinandus Nonte, Notarius Caesar juratus<br />

publicus immatriculatus debite requisitus praesens hoc Instrumentum Desuper confeci,<br />

scripsi, subscripsi et subsignavi. Mpp.<br />

Pro Copia copiata Kloentrup Act. Comm.<br />

Teilungsakten der Drehler Mark Archiv Nr.3020. Akt. Nr.17. St.A.Hannover.<br />

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29.1.1774 Samstags. Coram Rma. Dna. Abbatissa de Hane, Priorissa de Reusch, Seniorissa de<br />

Bothmer, Dno. Confessario Moennich et me Notario, erschienen Colonus Gerberding, zu<br />

Talge, nebst seiner Tochter Marie Adelheid, sodann Senior Schiring, zu Dreele, und Johann<br />

Jürgen Schapekave, auf der Schevenrieden, und stelte ersterer vor, gestalten sich seine<br />

Tochter mit dem Johann Jürgen Schapekaven mit sein und des gegenwärtigen Senioris<br />

Schirings Vorwissen ehelich verlobet, und ob zwar der bei der jüngsthin geschehener<br />

Aufnahme seiner Tochter in hiesigen Eigenthumb, gutsherrlich reservirter Beding in der<br />

Wahrheit beruhete, so hoffete dannoch, und bath unterthänig, dass besagter actus der<br />

Eigengebung seiner Tochter confirmiret, mithin dieselbe zur Dingung des Sterbfalls des<br />

verstorbenen neo Coloni Schirings der Johann Jürgen Schapekave aber zur Dingung der<br />

Auffahrt auf Schirings so als Schapekaven Erbe zugelassen werden mögten. Besagte Marie<br />

Adelheid Gerberding und Johann Jürgen Schapekave erbothen sich demnach auf dem Fall,<br />

dass sie mit Beibehaltung des Schapekaven Erbes begnadigt würden, letzteres Erbe so mit<br />

mehr denn 3000 Rth. Belastet wäre, innerhalb 25 Jahren dergestalt aus den Schulden zu<br />

setzen, dass nach Verlauf solcher Jahre, als wanehr entweder der Anerbe oder einer von<br />

ihren anderen Kindern, das Schapekaven Erbe annehmen als wann darauf gar keine<br />

Schulden mehr hafteten, und inhaerirten übrigens der von ihm Schapekaven unterm 26 ten<br />

hujus praesentirten unterthänigen Vorstellung.<br />

Decret.<br />

Da man guthsfräulich darauf gesehen, dass das Schirrings Erbe dem alten Schirring zum<br />

favuer beim nähesten geblüth verbleiben mögte, die Marie Adelheid Gerberding aber ihren<br />

bei ihrer Eigengebung durch vorgebrachte unwahrheit begangenen fehler depriciret hat, so<br />

wird derselben und des Johann Jürgen Schapekaven Suchen dergestalt deferiret, dass<br />

1) dieselbe für den Sterbfall des junioris Schirrings und Auffahrt auf Schirrings und<br />

Schapekaven Erbe fünf hundert und zwanzig Rth. juribus exclusis so<strong>for</strong>t bezahlen<br />

sollen (später Zusatz; die Gelder sind richtig eingeliefert worden),<br />

2) denselben gegen Erlegung besagter Summe das Schirrings Erbe auf 105 Jahre wie<br />

gewöhnlich, das Schapekaven aber auf 25 Jahre sub clausulis con/suetis hiemit<br />

eingethan wird,<br />

3) dieselbe anerbothener maassen das Schapekaven Erbe innerhalb 25 Jahre von allen<br />

Schulden befreien sollen und wollen,<br />

4) besagtes Erbe nach Verlauf solcher Jahre der Anerbe, dem jedoch die Wahl<br />

vorbehalten wird, welchem von beiden Erben er ankleben wolle, als worüber er sich<br />

in 23 n Jahre bei Verlust der Wahl zu erklähren hat, sonst aber der älteste Sohn, oder<br />

in Ermangelung dessen die älteste Tochter, praevia qualificatione anzunehmen solle<br />

verbunden seyn, sodan nach Verlauf solcher Jahre eines von solchen Erben hiesigen<br />

Gotteshaus anheimfallen solle,<br />

5) aber, und fals er Johann Jürgen Schapekaven und Marie Adelheid Gerberding<br />

versprochener massen den Schapekaven Erbe nicht vorstehen noch die Schulden zu<br />

tilgen eusserst bemühen würden, sodan dieselbe nach Verlauf der 25 Jahre für sich<br />

und ihre Kinder ihres rechts an Schapekaven Erbe auf immer verlustig seyn, sondern<br />

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eventualiter jetzt schon darauf einen gänzlichen Verzicht gethan haben wollen, prut<br />

Johann Jürgen Schapekave und Marie Adelheid Gerberding mediante stipulatione ad<br />

manus Rmae Abbatissae, versprochen und angenommen haben.<br />

In fidem Carl Henrich Lupke Notar.<br />

1774-1814 war der Erbkotten Schiering mit dem Vollerbe Schapekave in der Bauerschaft<br />

Gehrde vereinigt.<br />

1776 haben die Eheleute Johann Jürgen Schapekaven itzo Schiering und Maria Adelheid<br />

Gerberding das Backhaus erbaut.<br />

1783 haben Johann Jürgen Schapekaven itzo Schiering und Maria Adelheid Gerberding das<br />

Erbwohnhaus neu errichten lassen.<br />

1784-1790 auf der Flurkarte der Drehler Mark heisst es; Erbkötter Schiering.<br />

Landesvermessung Du Plat 1784-1790<br />

21.1.1793 Jürgen Schapekaven wie auch Schiering bittet um Nachlass der vorjährigen Pacht<br />

von Schapekaven und Schiering wegen Hagelschlags, kurz vor der Ernte. Er besitzt beide<br />

Höfe, welche beide Schaden erlitten. Er erhält eine Remission auch am Schatz ebenso wie<br />

seine Nachbarn.<br />

Rep.124B. IIIA. Nr.157. St.A.O.<br />

1793 berichtet der Gehrder Vogt J.Fr. Meinecke, dass jedermann Dienst leisten müsse zur<br />

Jagd auf Vagebonden und auf wilde Tiere, nur die Leibdiener und die Markkötter, welche<br />

anstatt des Leibdienstes jetzt Dienstgeld zahlen, seien davon frei.<br />

Nb. Der Adel war nicht zur Teilnahme an den Wolfsjagden verpflichtet.<br />

1803 zahlt Johann Jürgen Schapekaven sive Schiering für den Freibrief seiner am 24.2.1775<br />

geborenen Tochter Anna Adelheid 20 Rth. Gold. Anna Adelheid Schiering wurde im<br />

November 1803 zu Bramsche copuliert mit dem Colon Johann Henrich Behlmann.<br />

26.1.1803 Küster Johann Gerhard Cramer, zu Gehrde, berichtet an Einnahme aus dem<br />

Erbkotten Schiering in der Drehler Bauerschaft um Weihnachten 1 Scheffel Habern, 1 Brodt<br />

und 1 Mettwurst.<br />

19.2.1803 berichtet der Gehrder Pastor Christian Wilhelm Peithmann an das Consistorium in<br />

Hannover, dass der Erbkotten Schiering, in Drehle, ihm jährlich gibt; 1 Scheffel Korn statt<br />

Roggen, 3 Brödte und 3 Beiproben.<br />

Das Korn hat der Pastor in den Tagen nach Heiligen 3 Könige einzusammeln, und der<br />

Abgabepflichtige hat dieses im Beisein des Pastors in einem Ankumer Haufscheffel<br />

einzumessen. Der Ankumer Scheffel ist größer, der Dammer Scheffel kleiner als der<br />

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Osnabrücker Scheffel. Diese Sammlung heisst “Messaticum oder Zinskörnersammlung”. Die<br />

Brödte und Beiproben sid zu liefern;<br />

a) um Pfingsten ein unstrafbar hausbacken Brodt und etwa 20 Eier.<br />

b) um Michaeli ein solches Brodt und 1 junges Hähnchen oder Huhn.<br />

c) um Weihnachten wieder ein solches Brodt und 1 gute Mettwurst.<br />

31.3.1814 Protokoll.<br />

Anwesend Catharina Marie Schapekaven oder Schiering mit Beistand ihrer Mutter, der<br />

Witwe Schapekaven geborene Schiering, und erstere producirt ihren Ehemann Johann Gerd<br />

Rosengarten, mit dem sie seit April 1813 verheiratet ist. Die Eheleute Rosengarten wollen<br />

die Auffahrt auf die Stätte Schaopekaven dingen. Johann Gerd Rosengarten ist freien<br />

Standes und gibt sich mittels Annahme eines Osnabrückschen Schillings eigen. Man bittet,<br />

dass bei der Festsetzung des Auffahrtgeldes auf den überstandenen Druck der Zeiten, auf<br />

die vielen unbewilligten Schulden an 3000 Thl. und auf die starken Lasten, womit das Erbe<br />

Schapekaven beschwert ist, gnädigst Rücksicht zu nehmen. Für die Auffahrt wird ein Betrag<br />

von 30 Thl. vereinbart.<br />

Unterschrift Johann Gerdt Rosengarten und Catharina Maria Schierings.<br />

6.6.1814 wird die Auffahrtsdingung zu 30 Thl. in Gold genehmigt.<br />

1821 bescheinigt der Geometer Hildebrand, dass gross sind;<br />

das Vollerbe Bossen Praedium in Gross Drehle 13 Malter 7 Scheffel 18 Quadratruten.<br />

das Halberbe Lampen oder Bernd zu Drehle 13 Malter 3 Scheffel 49 Quadratruten.<br />

der ErbkotteN Schiering 13 Malter 10 Scheffel 45 Quadratruten.<br />

der Markkotten Winners 1 Malter 6 Scheffel 46 Quadratruten.<br />

1837 hat Schiering die ungewissen Gefälle mit 108 Rth. 8 gg. Abgelöst.<br />

Gehrder Lagerbuch Twelbeck 1867.<br />

1840 haben Johann Jürgen Schiering und Catharina Maria Krümberg eine Scheune gebaut.<br />

1842 hat Schiering den Roggen, den Hafer und das Huhn mit 958 Rth. 18 gg. 10 Pf. abgelöst.<br />

Gehrder Lagerbuch Twelbeck 1867.<br />

1848 haben Johann Jürgen Schiering und Catharina Maria Krümberg eine Wagenremise<br />

errichten lassen.<br />

1864 ist die Grundsteuer mit 19 Rth. 6 gr. angegeben.<br />

Gehrder Lagerbuch Twelbeck 1867.<br />

1866 ist die Größe des Colonats 132 Morgen 79 Ruthen.<br />

Gehrder Lagerbuch Twelbeck 1867.<br />

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1876 haben Jürgen Gerhard Schiering und Maria Elisabeth Reiling die Scheune erweitert und<br />

eine 2. Einfahrt geschaffen.<br />

Die Eheleute Jürgen Gerhard Schiering und Maria Elisabeth Reiling waren kinderlos. Nach<br />

Absterben des Ehemannes nahm die Witwe Schiering zuerst ihren am 12.11.1862<br />

geborenen Neffen Hermann Georg Exeriede, Sohn des Colons Johann Gerhard Exeriede und<br />

dessen Ehefrau Catharina Elisabeth Reiling, in Fladderlohausen, als vorgesehenen Anerben<br />

auf den Hof. Georg Exeriede verstarb aber am 28.12.1899 auf Schierings Erbkotten<br />

unverheiratet. Dann nahm die Witwe Schiering Hermann Laging, aus Hahlen bei Menslage,<br />

zu sich auf dem Erbkotten. Hermann Heinrich Laging ist geboren am 1.12.1877 als Sohn der<br />

Eheleute Bernhard Dietrich Wilhelm Laging, Colon zu Hahlen, und Helena Ernestine<br />

Wilhelmine Wolthaus. Am 17.9.1903 freite er zu Gehrde Minna zu Drehle, welche am<br />

22.3.1875 in Groß Drehle als Tochter des Colons Johann Heinrich August zu Drehle oder<br />

Hancke und dessen Ehefrau Anna Maria Hoffmann geboren ist. Frau Minna Laging,<br />

geborene zu Drehle, verstarb am 29.4.1962 auf dem Erbkotten Schiering und wurde am<br />

3.5.1962 zu Gehrde begraben. Hermann Laging verschied am 15.8.1962 im Krankenhaus zu<br />

Osnabrück und wurde am 18.8.1962 zu Gehrde begraben. Er vererbte, da er ohne<br />

Leibeserben war, den Hof Schiering an Maria Wilhelmine Helene Rehme, geboren am<br />

25.6.1910 in Herringhausen als Tochter des Colons Heinrich Wilhelm Dietrich Rehme und<br />

Marie Wilhelmine Laging. Sie wurde am 19.9.1939 Lebenskamerad des Otto Grosse<br />

Steltenpohl, der von seinem ledig verstorbenen Onkel das Colonat zur Lage in Groß Drehle<br />

erbte. Diese Eheleute werden Hof Schiering an ihre Tochter Elisabeth, Ehefrau des Hermann<br />

Kleine Helmkamp in Evinghausen weitergeben.<br />

Hausinschriften.<br />

Erbwohnhaus – Einfahrt.<br />

Johann Jürgen Schapekaven itzo Schiering und Maria Adelheid Gerberdings itzo<br />

Schieringsche, Ehel.<br />

Anno 1783 den 8. September Meister Hermann Arend von Drehle.<br />

Erbwohnhaus – Giebelbalken des rückwärtigen Giebels.<br />

Ach komm Herr Gott und …hielf uns in unseren Werken. Lass du mit deiner Gnade dich bey<br />

unser Arbeit merken. Gieb den Gedeyen selbst dazu dass wir in allen was wir thun ererben<br />

deinen Segen.<br />

Scheune – 1. Einfahrt.<br />

Johann Jürgen Schiering und Catharina Maria Krümbergs, Eheleute.<br />

Meister H.H. Eickhoff den 20. May 1840.<br />

Scheune – 2. Einfahrt.<br />

Jürgen Gerhard Schiering und Maria Elisabeth Schierings geb. Reiling.<br />

Meister G. Luthmer den 13. Juny 1876.<br />

Wagenremise – 1. Einfahrt.<br />

Meister Tepke Schone Anno 1848 den 27. Julius.<br />

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Wagenremise – 2. Einfahrt.<br />

Johann Jürgen Schiering und Catharina Maria Krümbergs Ehel.<br />

Backhaus – Türsturz.<br />

Meister J. berendt Schone Anno 1776 den 4. November.<br />

Backhaus – Giebelbalken.<br />

Befiehl dem Herrn deine Wege und hoffe auf ihn, er wirds wohl machen.<br />

J.J. Schapekaven itzo Schiering, M.A. Gerberdings Ehel.<br />

Halberbe Schiphorst.<br />

Das Halberbe Schiphorst in der Bauerschaft Gross Mimmelage des Kirchspiels Badbergen, in<br />

den Registern des 19. Jahrhunderts unter Nr.18 der Bauerschaft geführt, war früher an von<br />

Voss auf der Mundelburg und später zu Bockel eigenbehörig. In alten Urkunden begegnet<br />

der Hof als tor Schephorst, tor Schiphorst, Schiffhorst und Schiphorst.<br />

5.8.1446 vor dem Richter, dem Knappen Arnd Hemerling, überlassen Hille Bruening und<br />

deren Sohn Gerke dem Knappen Hinrich Voss und Bernd Brinckman, Ratsleuten der<br />

Kirchspielskirche zu Quakenbrück, eine Rente von 7 Schillingen aus Wolteken Haus (Erbe)<br />

tor Schephorst und eine andere von 1 Mark aus Tebbeken Burcken Haus (Erbe) zum Nutzen<br />

der genannten Kirche.<br />

Zeugen; Merten Luns und Heinrich von Ozede.<br />

Urk. Nr.183. St.A.O.<br />

1490 Lampeke tor Schiphorst; 4 Pferde, 4 Kühe, 3 Rinder, 1 Schwein.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.3. Viehsch. Reg. um 1490 St.A.O.<br />

1512 Wolteke Schiphorst 2 Schill., Gerdt Schiphorst 3 Schill. Kopfschatz.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1a. St.A.O.<br />

1534 dt. 2 marck Gert tor Schiphorst, Styne uxor 4 marck 20 schill.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1. St.A.O.<br />

1599 Schiphorst 3 Ortt., 1 Liefftucht ½ Rth. Schornstein- und Feuerstättenschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.16. St.A.O.<br />

1631 Halberbe Schiphorst 3 Thl., Leibzucht 1 Thl. Erbschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.34. St.A.O.<br />

1651 Halberbe Schiphorst (Schiffhorst), ein mahn Gerdt, zwei sohns Herman, Arndt, ein<br />

Knecht Gosslicke.<br />

Rep.100. Abschn.188. Einwohnernachweis d. Dioezese Osnabrück St.A.O.<br />

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1655 wird Schiphorst gebrüchtet, weil er den Hasestrom nicht gereinigt hat. Die Nachricht<br />

darüber lautet; Schiphorst nicht gereumbten Hasestroms 6 Thl.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.49. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1655 Halberbe Schiphorst; 3 Pferde, 1 Fohlen, 4 Kühe, 3 Rinder, 6 Schweine.<br />

Leibzucht; 2 Kühe, 1 Rind.<br />

Dep.3b. I. Publ. Fach 16. Nr.12. Viehbeschreibung St.A.O.<br />

1661 Halberbe Schiphorst 3 Rth. 3 Schill. 4½ Pf., Leibzucht 18 Schill. Viehschatz, welche<br />

Beträge viermal im Jahr erhoben wurden.<br />

Viehsch. Reg. 1661 Amt Fürst. St.A.O.<br />

1670 Halberbe Schiphorst 2 Rth., Leibzucht 1 Rth. Rauchschatz.<br />

Rauchsch. Reg. 1670 Amt Fürst. St.A.O.<br />

1698-1699 herrschte infolge Missernte grosse Not im Kirchspiele Badbergen, sodass Roggen<br />

im Amte Minden aufgekauft werden musste.<br />

20.4.1719 tut im Gogerichte zu Quakenbrück Bernd Hildebrand mit Bewilligung seines<br />

Gutsherrn Andreas Hilmar Voss, Erbherrn des Hauses Mundelburg, Abstand auf Schiphorsts<br />

Halberbe und erhält dafür 330 Rth. als Erbsatz für seine eingebrachten und angewandten<br />

Gelder und sonstigen Unkosten.<br />

Dühne II. S.225.<br />

NB. Anlass zum obigen Verzicht auf Schiphorst wird folgendes gewesen sein. Der Colon<br />

Johann Schiphorst geborener Wingmann, war im Dezember 1718 verstorben. Auf dem Hofe<br />

wirtschaftete die hinterbliebene Witwe Adelheid Schiphorst mit ihren Töchtern. Als<br />

männliche Arbeitskraft war Bernd Hildebrand auf den Hof gekommen mit beiderseitigem<br />

übereingekommen, dass Bernd Hildebrand die 1698 geborene und als Anerbe vorgesehene<br />

Tochter Lücke Schiphorst ehelichen sollte. Aus dieser Eheberedung ist aber nichts<br />

geworden, sodass Bernd Hildebrand abzog. Bald nach der obigen Abfindung, am 8.7.1719,<br />

hielten Mencke Arenhorst und Lücke Schiphorst ihren Hochzeitstag. Mencke Arenhorst hat<br />

dann den Namen Schiphorst angenommen.<br />

1722 Größe des Colonates 6 Malter 3 Scheffel 1 Viertel 1 Becher.<br />

1722 waren die gutsherrlichen Abgaben bereits in eine jährliche Rente von 20 Rth.<br />

umgewandelt.<br />

1722 Schiphorst gibt an Rauchschatz 3 Rth. und 2½ Rth., Monatschatz 3 Rth., ¼ Sendhafer.<br />

An den Pastor 2 Scheffel Hafer und 4 Garben.<br />

An den Küster 1 Scheffel Hafer und 24 Garben.<br />

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1757 wurde dem Kirchspiele Badbergen eine Fouragelieferung auferlegt, Schiphorst hatte zu<br />

liefern 2 Scheffel Hafer, ½ Zentner Heu und ½ Zentner Stroh.<br />

1766 schon vor dieser Zeit besass Schiphorst die Fischereigerechtigkeit in der Hase.<br />

1768 ist Schiphorst an von Buttlar zu Bockel eigenbehörig.<br />

1787 Schiphorst und Moehlmann spannen bei den Rundefuhren zusammen.<br />

1803 Besitzt Schiphorst an Ackerland 4 Malter 5 Scheffel, Wiesen 1 Malter 9¾ Scheffel,<br />

Holzgrund 1¼ Scheffel.<br />

1803-1805 Schiphorst zahlt an Kriegs-Supplementar-Steuer 1 Thl. 7 Schill.<br />

1826 Größe des Halberbes 33 Morgen 57 Quadratruten Ackerland und 10 Morgen 85<br />

Quadratruten Wiesen.<br />

Dühne II. S.225.<br />

1837 in den berechnungen vom 11. August und 28. September wurden die ungewissen<br />

Gefälle, die sich aus Auffahrten, Sterbefällen und Freibriefen ergeben, zu einer jährlichen<br />

Rente von 4 Rth. 8 ggr. ¾ Pf. festgesetzt.<br />

27.9.1841 wurden die Rente und die sonstigen gutsherrlichen Gefälle mit 640 Rth. Gold und<br />

4 Rth. 10 Sgr. 5 Pf. Courant abgelöst.<br />

19.7.1870 hatte Colon Schiphorst mit seinen Pferden, wie alle anderen Pferdehalter der<br />

Kirchspiele Badbergen und Menslage, auf dem Marktplatze in Quakenbrück zu erscheinen,<br />

wo die für den Kriegsdienst tauglich befundenen Tiere ausgehoben wurden.<br />

1870 sind 105 Morgen 74 Quadratruten mit einem Steuercapitale von 217 Rth. 16 ggr. 9 Pf.<br />

zur Grundsteuer veranlagt.<br />

Gerd Schiphorst, Colon, ∞, Hilke Ellerlage, □ 10.11.1676 Bdbg., Kind.;/ Herman, Col.<br />

Butefahr, * ca 1626, □ 9.12.1699 Mnsl., ∞ 1651, Marke Diekman./ Arndt, Anerbe, □<br />

24.10.1704 Bdbg., ∞, NN.<br />

Arndt Schiphorst, Col., □ 24.10.1704 Bdbg., zn.v. Gerdt Schiphorst en Hilke Ellerlage, ∞, NN,<br />

□ 6.11.1704 Bdbg., Kind.;/ Adelheid, Anerbe, * ca 1664, ∞, Johan Wingman./ Elsche, * 1671,<br />

□ 14.11.1751 Bdbg., ∞ 26.2.1697, Wessel Koerner./ Talleke, * 1672, □ 25.4.1704 Bdbg., ∞<br />

1.11.1696 Bdbg., Dierck Henniger./ Hille, ˜ 21.11.1677 Bdbg., □ 1.3.1740 Bdbg., ∞ (1)<br />

18.2.1708, Jürgen Groener, ∞ (2) 30.10.1732, Mencke Meyer.<br />

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Johan Wingman sive Schiphorst, Col., * ca 1660 Vehs, □ 17.12.1718 Bdbg., ∞ 15.11.1695<br />

Bdbg., Adelheid Schiphorst, * ca 1664 Gr. Mimm., □ 16.4.1739 Bdbg., dr.v. Arndt Schiphorst<br />

en NN, Kind.;/ Adelheid, ˜ 29.12.1696 Bdbg., □ 30.4.1697 Bdbg./ Lücke, Anerbe, ˜ 25.2.1698<br />

Bdbg., ∞ 8.7.1719, Mencke Arenhorst./ Johan, ˜ 27.12.1700 Bdbg., □ 15.2.1703 Bdbg./<br />

Adelheid, ˜ 11.11.1703 Bdbg., † 17.11.1771, ∞ (1) 18.5.1720, Johan Bruno Hildebrand, ∞ (2)<br />

14.12.1741, Mencke Meyer./ Schwanecke, ˜ 30.7.1707 Bdbg.<br />

Mencke Arenhorst sive Schiphorst, Col., * 1672 Vehs, □ 26.3.1743 Bdbg., zn.v. Mencke<br />

Arenhorst en Ancke Moehling sive Sunderman, ∞ 8.7.1719 Bdbg., Lücke Schiphorst, ˜<br />

25.2.1698 Bdbg., † 25.4.1760 Gr. Mimm., Kind.;/ Mencke, ˜ 26.7.1722 Bdbg., † 10.3.1795<br />

auf dem Erbe, ∞ 19.11.1744 Bdbg., Anna Adelheid Vahlkamp.<br />

Mencke Schiphorst, Col., ˜ 26.7.1722 Bdbg., † 10.3.1795 auf dem Erbe, zn.v. Mencke<br />

Arenhorst sive Schiphorst en Lücke Schiphorst, ∞ 19.11.1744 Bdbg., Anna Adelheid<br />

Vahlkamp, * 1714 Vehs, ˜ 2.9.1714 Bdbg., † 26.5.1787 auf dem Erbe, dr.v. Johan Vahlkamp<br />

en Margaretha Gertrud Hickman, Kind.;/ Johan Mencke, Anerbe, ˜*21.2.1746./ Johan<br />

Arend, ˜ 20.4.1747 Bdbg., □ 15.4.1749 Bdbg./ Lücke Margaretha, * 6.6.1750, † 24.1.1757./<br />

Johann Arendt, ˜ 21.6.1753, † 21.5.1787, Beinbruch, 33 J.<br />

Johann Mencke Schiphorst, Col., * 21.2.1746, ˜ 25.2.1746 Bdbg. (domi), † 11.2.1819 auf<br />

dem Erge, □ 15.2.1819 Bdbg., zn.v. Mencke Schiphorst en Anna Adelheid Vahlkamp, ∞<br />

28.7.1791 Bdbg., Anna Margaretha Schechtmann, * -.6.1770 Kl. Mimm., † 29.6.1811 auf<br />

dem Erbe, □ 2.7.1811 Bdbg., dr.v. Johann Diedrich Schechtmann en Anna Margaretha<br />

Wolthaus, Kind. Alle auf dem Erbe geboren;/ Hermann Mencke, * 28.6.1792./ Anna<br />

Margaretha Adelheid, * 14.2.1795./ Hermann Diedrich, Anerbe, * 15.4.1798./ Catharina<br />

Margaretha, * 1.12.1801, † 3.6.1802, Kopfwasser./ Catharina Margaretha Adelheid, *<br />

23.5.1803, ∞ 30.4.1827 Bdbg., Johann Hermann Devermann.<br />

Hermann Diedrich Schiphorst, Col., * 15.4.1798 auf dem Erbe, ˜ 21.4.1798 Bdbg., †<br />

21.6.1850 auf dem Erbe, □ 25.6.1850 Bdbg., zn.v. Johann Mencke Schiphorst en Anna<br />

Margaretha Schechtmann, ∞ (1) 29.8.1821 Bdbg., Lucia Adelheid Bergfeld, * 25.3.1795<br />

Mnsl., † 31.3.1823 auf dem Erbe, □ 3.4.1823 Bdbg., dr.v. Hermann Bergfeld en Marie Pieper,<br />

Kind.;/ Johann Hermann, Anerbe, * 12.7.1822 auf dem Erbe.<br />

Hermann Diedrich Schiphorst, Col., * 15.4.1798 auf dem Erbe, ˜ 21.4.1798 Bdbg., †<br />

21.6.1850 auf dem Erbe, □ 25.6.1850 Bdbg., zn.v. Johann Mencke Schiphorst en Anna<br />

Margaretha Schechtmann, ∞ (2) 8.12.1824 Bdbg., Catharina Margaretha Barlage, *<br />

9.10.1799 Mnsl., dr.v. Johann Barlage en Marie Catharina Barlage, Kind. Alle auf dem Erbe<br />

geboren;/ Margaretha Adelheid, * 8.3.1826./ Catharina Margaretha, * 3.10.1828./ Anna<br />

Maria Catharina, * 24.10.1831, ∞ 27.3.1849, Carl August Heinrich Zietz./ Johann Bernhard<br />

Diedrich, * 4.9.1834, † 21.3.1840 auf dem Erbe./ Catharina Susanna, * 8.7.1838.<br />

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1959 Wilfried Witte ist Eigentümer durch Erbschaft.<br />

Kleine Schiphorst<br />

Kleine Schiphorst, eine Hofstätte in der Bauerschaft Gross Mimmelage, wurde in den<br />

Registern des 19. Jahrhunderts als eine Brinkkate sub Nr.31 der Gemeinde geführt. In den<br />

Schatzregistern von 1441, 1490, 1512, 1534, 1598, 1599 und 1631 wird sie noch nicht<br />

gefunden.<br />

1647 heisst es, dass der Hof dem Landdrosten von Bar eigenbehörig ist. Über den Freikauf<br />

der Stätte liegen keine Nachrichten vor.<br />

1651 Mimmelage, Brinkkate Wernse Schiphorst et uxor, Hinrich, Talcke.<br />

Rep.100. Abschn.188. St.A.O.<br />

1655 Bauerschaft Mimmelage, Markkötter Schiphorst; 3 Kühe, 1 Rind, 2 Schweine.<br />

Dep.3b. I. Fach 15. Nr.12. St.A.O.<br />

1661 Markkotten Schiphorst zahlt 1 Rth. 18 Schill. und der Bewohner des Backhauses 9<br />

Schill. Viehschatz, welche Beträge viermal im Jahr erhoben wurden.<br />

Viehsch. Reg. 1661 Amt Fürst. St.A.O.<br />

1670 zahlt Markkötter Schiphorst 2 Rth. und für das Backhaus 1 Rth. Rauchschatz.<br />

Rauchsch. Reg. 1670 Amt Fürst. St.A.O.<br />

1722 Heinrich Schiphorst gibt an Monatschatz 12 Schill., Rauchschatz jedesmal 2 Rth., an die<br />

Geistlichkeit 3 Stück Garn.<br />

Dühne II. S.235.<br />

1722 Größe der Stätte 9¼ Scheffelsaat.<br />

1803 Kleine Schiphorst oder Wersen besitzt 9 Scheffel Ackerland.<br />

1826 sind 6 Morgen 19 Quadratruten Ackerland und 57 Quadratruten Wiesen zur<br />

Grundsteuer veranlagt.<br />

1861 Größe 16 Morgen 38 Quadratruten.<br />

1865 Colon Kleine Schiphorst sive Werse zahlt monatlich an Grundsteuer 6,3 gr.,<br />

Häusersteuer 1,2 gr., Personensteuer 3 gr., insgesamt also 10½ gr.<br />

1870 ist Colon Wulfert Eigentümer des Hofes.<br />

Dühne II. S.235.<br />

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Rolff Schiphorst, Col., □ 24.11.1693 Bdbg., ∞, Trinke NN, □ 26.6.1683 Bdbg., Kind. ;/<br />

Berendt, * 1672 als Schiphorst, † als Werssen, □ 6.8.1710 Bdbg./ Taebeke, * 1673, □<br />

4.6.1704 Bdbg./ Hinrich, * 1675, Anerbe./ Rolff, ˜ 21.3.1677 Bdbg.<br />

Hinrich Schiphorst, Col., ˜ 19.7.1675 Bdbg., □ 5.12.1746 Bdbg., zn.v. Rolff Schiphorst en<br />

Trinke NN, ∞ 14.12.1715 Bdbg., Maria Fortmann, * 1684, □ 23.6.1751, 67 J., Kind.;/ Roleff, *<br />

Wernsing Schiphorst, ˜ 11.3.1718 domi, † 1756, ∞ 13.12.1740 Bdbg., Helena Maria<br />

Borcherding./ Anna Adelheid, * Wernsing, ˜ 19.6.1723 Bdbg., † als Wersens 30.11.1792,<br />

Wassersucht, □ 3.12.1792 Bdbg.,/ Margaretha, * Waersse, ˜ 18.10.1727 Bdbg., † als Werse<br />

12.4.1804, □ 16.4.1804 Bdbg., ∞ 30.12.1773 Bdbg., Johann Dierck Eckhoff, Witwer.<br />

Rolff Schiphorst genannt Wernsing, Col., ˜ 11.3.1718 Bdbg., † 1756, Brustkrankheit, zn.v.<br />

Hinrich Schiphorst Werse en Maria Fortmann, ∞ 13.12.1740 Bdbg., Helena Maria<br />

Borcherding (Borchardt), ˜ 4.2.1720 Bdbg., □ 17.3.1744 Bdbg., 24 J., dr.v. Hermann<br />

Borcherding en Barbara Gerding, Kind.;/ totgeb. Töchterlein, □ 9.1.1741 Bdbg./ Hinrich, ˜<br />

16.3.1742 Bdbg., † 19.10.1792, Beinschaden, □ 23.10.1792 Bdbg.<br />

Johann Dierck Eckhoff, ˜ 9.11.1728 Bdbg., † 13.4.1799 Gr. Mimm. 31, □ 16.4.1799 Bdbg.,<br />

zn.v. Jürgen Eckhoff en Margaretha Adelheid Soencke, ∞ (1) 10.1.1761 Bdbg., Lücke<br />

Adelheid Ossing, * Vehs Nr.14, ˜ 11.6.1728 Bdbg., † 19.11.1772 Vehs, □ 23.11.1772 Bdbg.,<br />

dr.v. Wessel Ossing en Schwancke Stüfing, Kind.;/ Johann Hermann, ˜ 30.4.1763 Bdbg./<br />

Grethe Adelheid, * 1761, † gleich nach der Geburt, □ 14.3.1761 Bdbg./ Susanna Adelheid, ˜<br />

24.12.1765 Bdbg., † 12.2.1766./ Johann Hermann, ˜ 7.2.1767 Bdbg., † 6.6.1835 Gr. Mimm.<br />

31, ∞ 6.9.1788, Catharina Maria Brandt.<br />

Johann Dierck Eckhoff, ˜ 9.11.1728 Bdbg., † 13.4.1799 Gr. Mimm. 31, □ 16.4.1799 Bdbg.,<br />

zn.v. Jürgen Eckhoff en Margaretha Adelheid Soencke, ∞ (2) 30.12.1773 Bdbg., Margaretha<br />

Schiphorst (Wersse), ˜ 18.10.1727 Bdbg., † 12.4.1804, □ 16.4.1804 Bdbg., dr.v. Hinrich<br />

Schiphorst sive Wersse en Maria Adelheid Fortmann, kinderlos.<br />

Johann Hermann Eckhoff sive Wersse, ˜ 7.2.1767 Bdbg., † 6.6.1835 Gr. Mimm. 31, □<br />

9.6.1835 Bdbg., zn.v. Johann Dierck Eckhoff en Lücke Adelheid Ossing, ∞ 6.9.1788 Bdbg.,<br />

Catharina Maria Brandt, * Langen, ˜ 24.8.1764 Bdbg., † 19.7.1841 Gr. Mimm. 31, Witwe, □<br />

21.7.1841 Bdbg., Kind.;/ Johann Wessel, * 18.12.1788./ Margaretha Adelheid, * 28.2.1791./<br />

Catharina Maria Margaretha, * 14.3.1793./ Johann Jürgen Henrich, * 18.2.1796, † 6.8.1826<br />

Gr. Mimm., ∞ 22.10.1822, Catharina Maria Meyer./ Johann Hermann, * 27.7.1798, †<br />

28.4.1799./ Catharina Maria Adelheid, * 5.4.1800./ Johann Gerhard, * 23.2.1803, †<br />

11.2.1873 Gr. Mimm., ∞ 9.8.1828, Helena Catharina Wernsing./ Catharina Maria, *<br />

22.3.1808, † 9.10.1809.<br />

Johann Henrich Wersse, * 18.2.1796, ˜ 25.2.1796 Bdbg., † als Eckhoff 6.8.1826 Gr. Mimm.<br />

31, □ 8.8.1826 Bdbg., zn.v. Johann Hermann Eckhoff sive Wersse en Catharina Maria Brandt,<br />

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∞ 22.10.1822 als Wersse, Catharina Maria Meyer, * 5.10.1789 Gehrde, dr.v. Johann Henrich<br />

Meyer en Christina Trimpe, kinderlos.<br />

NB. Die Witwe Catharina Wersse, geborene Meyer, schritt zu ihrer zweiten Ehe am<br />

10.7.1827 mit Johann Hermann Berend Oldenhage, Witwer.<br />

Johann Gerhard Wersse, * 23.2.1803 Gr. Mimm. 31, ˜ 1.3.1803 Bdbg., † 11.2.1873 Gr.<br />

Mimm., zn.v. Johann Hermann Eckhoff sive Wersse en Catharina Maria Brandt, ∞ 9.8.1828<br />

Bdbg., Helena Catharina Wernsing, * 4.4.1804 Talge, ˜ 9.4.1804 Bdbg., † 7.10.1877 Gr.<br />

Mimm., dr.v. Johann Hermann Wernsing en Lucia Catharina Coppelmann, Kind. Alle geboren<br />

auf Kleine Schiphorst;/ Catharina Maria, * 25.2.1829./ Johann Hermann, * 18.12.1832./<br />

Anna Maria Adelheid, * 6.6.1837./ Johann Gerhard Heinrich, * 27.3.1845.<br />

Schoene (Schöne)<br />

Schoene (Schöne), ein Vollhof, liegt in der Bauerschaft Lechterke des Kirchspiels Badbergen,<br />

und wurde in den Registern des 19. Jahrhunderts unter Nr.1 der Bauerschaft geführt. Der<br />

Name Schoene ist von der körperlichen Eigenschaft “schön” abgeleitet. Es vererben sich<br />

wohl die Familiennamen, doch nicht immer die Eigenschaften. Die Vollerben Schöne,<br />

Marbold und der Markkotten Meyer liegen so dicht bei einander, dass man von einem<br />

“Drubbel” spricht. Wann der Hof entstanden ist, kann nicht gesagt werden, da darüber<br />

keinerlei Nachrichten vorliegen. In dem Tafelregister von um 1240 begegnet uns der Hof<br />

zuerst. In diesem Register werden unter “Lechtereke” 5 Höfe aufgeführt. Rodbert, Schöne,<br />

hier domus Abbeconis genannt, und Ruwe unterstanden als Hausgenossen dem Meyer zu<br />

Bergfeld, während Marbold und Hildebrand Hausgenossen des Meyer zu Devern waren.<br />

Staatsarchiv Direktor Günther Wrede sagt 1955 in der Herausgabe der Landesvermessung<br />

Du Plat von 1784-1790, dass der älteste Siedlungskern der Bauerschaft von den Vollerben<br />

Hillebrand, Schöne, Marbold und Ruwe gebildet wird, den sich das etwas jüngere Erbe<br />

Hoffmann anschliesst. Der Hof und seine Leute waren also eigen an den Landesherrn. Der<br />

Hals des Bauern war nicht frei, alles was er erwarb, erwarb er seinem Herrn. Ohne<br />

Zustimmung seines Herrn konnte er die Stätte nicht verlassen, sie auch nicht mit Schulden<br />

belasten. Er hatte Auffahrt, Sterbefall und Freikauf zu dingen. In dieser Eigenbehörigkeit<br />

sind Bauer und Hof bis zur Ablösung im Jahre 1840 verblieben, auch hatte Schöne aus<br />

sämmtlichen Ländereien den Zehnten zu geben.<br />

In dem Lehnsregister des Bischofs Johan Hoet, der von 1350-1366 regierte, finden sich<br />

folgende Belehnungen;<br />

1360 item Brant Olttman inf. fuit de domo Teben in Lechterke, item de domo Hillegundis in<br />

Gerede, item de decima in Hyne usw.<br />

Um 1365 Johannes et Gerhardus dicti Olmant (Oltman ist durchstrichen und verbessert in<br />

Olmant) inf. sunt cum bonis infrascriptis videlicet cum domo Coponis de Lechterken et<br />

domo in Ghin, parva domo in Gerde, domo in Redensdorpe decima to Hoyne usw.<br />

Osnabr. Geschichtsquellen Bd.V. Serie 8 und 32.<br />

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Ob die beiden Belehnungen von 1360 und um 1365 sich auf Hof Schöne beziehen, kann<br />

nicht gesagt werden. Die Nachrichten sind hier wiedergegeben, um sie der Nachwelt zu<br />

erhalten. Vielleicht kommt doch noch einmal mehr Licht in diese Lehnbriefe.<br />

1364 verzichten Sweder und Bertram von Dorne ihrem Lehnsherrn, dem Grafen Christian<br />

von Delmenhorst, zu Gunsten des Bernhard von Schnetlage auf den Zehnten über 12 Höfe,<br />

unter welchen auch “domus des Schonen” in Lechterke genannt ist.<br />

1364 Nobili domino Christiano Comiti in Delmenhorst domino eorum predilecto Swederus<br />

et Bertramus fratres de Dorne famuli quidquid obsequii poterunt et favoris. Jus pheodale<br />

seu homagium decimarum domorum infrascriptarum. Videlicet domus dicti Hofman, domus<br />

dicti Ryngelduve, domus des Ruwen, domus dicti Mareboldingh, domus des Schonen,<br />

domus dicti Broderingh, domus to Reynoldingh, domus to Reyneringh, domus des Junghen,<br />

domus to Rodberting, domus to Hildebrangh et domus dicti Byemannes, sitarum in villa et<br />

collegio Lechterke in parochia Badberghen. Quod vobis in pheodo tenebamus ad manus<br />

Bernhardi de Snetlaghe famuli et suorum herdum coram vobis presentibus resignamus<br />

petentes Vos instanter ut ipsos hujus modi jure velitis inpheodare hec jugiter erga Vos<br />

cupimus deservire. Datum nostris sub sigillis presentibus in testimonium appensis anno Dni.<br />

MCCC sexagesimo quarto feria quarta proxima post dominicam qua cantatur Misericordia<br />

Domini.<br />

Sudendorf Beiträge 1840 Urk.78. S.126.<br />

Schon früh finden sich Vertreter des Namens in der benachbarten Stadt Quakenbrück, die<br />

bekanntlich auf Lechterker Gründen erbaut ist.<br />

Nos Rikquinus de Hekese famulus Judex electus a partibus ad sub scripta recognoscimus per<br />

persentes, qod coram nobis in judicio constituti Johannes dictus Schene et Margareta ejus<br />

filia, suo et heredum suorum nomine justa et pepetua venditione vendiderunt resignaverunt<br />

et in possessionem dimiserunt Gerhardo tor Barlaghe, Christine ipsius uxori et heredibus per<br />

hanc literam cum eorum voluntate omnium ortum eorum situm extra et ante opidum<br />

Quakenbrück continue juxta mansionem Hermanni dicti Morman prope agros ad capellam<br />

beati Anthonii pertinentes, cum universis pertinentiis ejusdem omnibus, pro septem marcis<br />

denariorum Osemb. dativorum et bonorum dictis venditoribus ut fatebantur per eundem<br />

Gerhardum emptorem in numerata pecunia totaliter persolutis, preterea dict Johannes<br />

Scene, Margareta ejus filia et lyborius dictus Scene, junctis manibus promiserunt fide data<br />

prefatis Gerhardo Christine et heredibus per hanc literam cum eorum voluntate de dicto<br />

orto et universis suis pertinentiis Justam et plenam warandiam quotiens ipsi venditores<br />

requisitii fuerent absque contradictione se facturos Cunctis fraude ac dolo exclusis premissis<br />

presentes fuerunt Otto Block, Johannes Drele, Ludolphus Rekelink, Gergardus Sartor,<br />

Henricus Rikehus dictus Sculenburgh broder to den Sande, Johannes Vowerk ac alii fide digni<br />

in permissorum omnium testimonium nos Rikquinus judex et nos Johannes et Liborius<br />

fratres dicti Scene famuli predicti duximus nostra sigilla presentibus apponda, Datum anno<br />

domini MCCC octogesimo quarto dominica post epiphan. domini ejusdem.<br />

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Sudendorf Beiträge 1840 Urk.82. S.133.<br />

Nach der vorhergehenden Urkunde von 1384 verkaufen also vor Rikquinus von Hekese,<br />

Knappe und erwählter Richter, der Knappe Johannes Schene und seine Tochter Margareta<br />

an Gerhard zur Barlage, dessen Frau Christine und deren Erben einen Garten, der<br />

Ausserhalb der Stadt Quakenbrück bei der Kapelle St. Anthonii liegt, für 7 Osnabrückscher<br />

Mark-Pfennige. Bürger für die Verkäufer ist der Knappe Liborius Schene, Bruder des<br />

Verkäufers.<br />

Nach den Bürgerbüchern der Stadt Quakenbrück, die 1462 beginnen, eschten nachstehende<br />

Personen des Namens Schoene (Schöne) das Bürgerrecht;<br />

1564 Berndt Schone (dieser stammt von Lechterke).<br />

1613 Berent Schoine, hoetker.<br />

1619 Berent Schoene junior.<br />

6.3.1622 Johan Schone.<br />

Ik Werneke Knape Recht vormuender zeligen Johannis kynder mynes broder bekenne un<br />

betuge openbare vor allen lueden dat der Dryer hueze tegheden to Lechterke in deme<br />

kerspele to Batbergen als Hamken huzes des Schonen Wygboldes Ringelduven un Hermans<br />

Hofmannes unde twe hus to Oldendorpe in dem kerspele to Lastorpe alze Wybben hus des<br />

Harden un Wybben hus Bodemans to lene ghad van hern Hinrike Vosse un van Seligen<br />

Gyseken kynderen zines broder un ere erven alze in Mannestad. Dar nu an belenet is Arend<br />

myns broder sone. Presentibus honerabilibus viris magistro Sandero de Meppen, domino<br />

Hinrico Droge et Ludolpho Monik. Datum Anno Dni. MCCC XC octavo in Casrino Crastim.<br />

beati martyr. episcopi meo sub sigillo.<br />

Sudendorf Beiträge 1840 Urk.95. S.154.<br />

In obiger Urkunde von 1398 stellt der Knappe Werneke Drele dem Heinrich Voss und dessen<br />

verstorbenen Bruder Giseken Kindern einen Lehnrevers aus über den Zehnten zu Lechterke<br />

und in Oldendorf.<br />

1398 Ik Cord van Hoyne, Knape, bekenne un bethuge openbare, vor allen luden, dat des<br />

huzes, theghede, to Lechterke, in deme kerspele to Batberghen, alze over Hermans hus des<br />

Schonen, tho lene ghad, van hern Hinrike Vosse, un van zelighen Gyseken kynderen Vosses,<br />

zines broder un ere erven alse manstad dar nu an belenet ys Cord vorgemeldet. Presentibus<br />

honrabilibus viris magistro Sandero de Meppen, Conrado de Twissle, Arnoldo de Twissle et<br />

Ludolpho Monik. Datum meo sub sigillo, Anno Dni. MCCC XC octavo. In Casrino post festum<br />

Conceptionis beate Marie virginis.<br />

Sudendorf Beiträge 1840 Urk.96. S.155.<br />

In obiger Urkunde bekannt der Knappe Cord von Hoyne als Quakenbrücker Burgmann, dass<br />

der Knappe Hinrich Voss ihn mit dem Zehnt über Hermans Haus des Schönen in Lechterke<br />

belehnt hat.<br />

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1490 Bursscop to Lechterke, Albert de Schone; Pferde, Kühe, Rinder, Schweine. (anzahl nicht<br />

genannt)<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.3. Blatt 48 f. Viehsch. Reg. St.A.O.<br />

1512 Lechterke, Herman de Schone 6 Schill.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1a. Kopfsch. Reg. 1512 St.A.O.<br />

1534 Lechterke, dt. II marck Albert Schone, Hilla uxor V marck XXVIII schill.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1. St.A.O.<br />

Um die Mitte des 16. Jahrhunderts hat ein Johan Schoene, aus Lechterke, auf das Halberbe<br />

Weilage, in Helle Kirchspiel Gehrde, geheiratet. Nach seinem Ableben schritt seine Witwe<br />

Anna, geborene Weilage, zu ihrer zweiten Ehe mit Herman Hackman.<br />

1553-1554 dat Kerspell Batbergen, Wagendienstgeld;<br />

Schoene 6 Schill. 3 Pf.<br />

Ruwe 6 3<br />

Symerman 3½ 3<br />

Hillebrant 4 -<br />

Marbolt 4 3<br />

Jeleman 3½ -<br />

Ransche 3½ -<br />

Oyjeman 3½ 3<br />

Gerwessman 3½ -<br />

Schirdinck 3 3<br />

Rep.123C. Nr.29. St.A.O.<br />

1559-1560 Schone gibt 2 Gulden Rentgeld.<br />

Schone in Lechterke gibt 1 Gulden Dienstgeld.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.2. Amt Fürst. St.A.O.<br />

13.7.1578 klagen Johan Schoene, Johan Ruwe, Arnd Hillebrand, Johan Rodbert, Johan<br />

Marbold und andere dem Hause zu Fürstenau Eigenbehörige, dass Otto Voss zu<br />

Quakenbrück vor etlichen Jahren zur Zeit des seligen Drosten Luening “buten” vor<br />

Quakenbrück bei der Lechterker Heide und der Lechterker “Viehdrifft” ein Haus neu erbaut<br />

habe und demselben von den Beamten zu Fürstenau eine Feuerstelle bewilligt sei. Otto Voss<br />

halte hier nun Vieh und beeinträchtige dadurch ihre Viehweide. Auch habe derselbe bei<br />

seinem Kampe eine Neuerung vorgenommen und ihn mit einem tiefen Graben versehen,<br />

dazu einem Fischteich angelegt, wodurch derselbe die Wege beenge, und das Vieh, wenn es<br />

darin gerate, ersäufen müsse.<br />

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14.9.1578 erwidert Otto Voss, dass seine Voreltern vor etlichen Jahren und<br />

Menschengedenken einen Meyer in Lechterke, wo jetzt sein Haus stehe, Ringelduwn Hof<br />

geheissen, gehabt haben. Dieser Meyer habe gleich den anderen Lechterker Bauern Weide-,<br />

Mark- und Burgerechtigkeit gehabt. Das Erbe sei aber von seinen Eltern wüste gelegt und<br />

die Gebäuden abgebrochen. Hernach habe er ein Haus oder Zimmerte errichtet und mit<br />

Bewilligung der Beamten zu Fürstenau durch Aussetzung eines Zaunes einen geringen<br />

Dresch erhalten und für das Vieh eine Tränke anlegen lassen, die niemanden nachteilig sei.<br />

Auch sei er zu seinem Kampe der nächste.<br />

Der Ausgang des Streites ist unbekannt.<br />

1582 heisst es in der Hofbeschreibung des Sachsenbuches;<br />

Johan Schoene, ein ganss erve, bei vull mastung kann er 10 Schweine von eigener Holzung<br />

fett kriegen. Heft noch ein Kolgarten, dar in werth geseiet 4 scheffel Liness undt nichts mehr<br />

von demsulvigen versetzt undt verkaufft.<br />

Msc. Nr.241. Sachsenbuch St.A.O.<br />

28.2.1583 ist Berendt Schone, in Quakenbrück, der 1564 in Quakenbrück Bürger wurde,<br />

einer der 10 Schiedsrichter in einem Streite zwischen Wessel Elting und Herman<br />

Wibbeldinck in Vehs.<br />

Nachricht auf Elting in Vehs.<br />

5.5.1585 ist Berendt Schone abermals Schiedsrichter in einem Streite zwischen Herman<br />

Wibboldinck und Wessel to Eltinck in Vehs.<br />

Nachricht auf Elting in Vehs.<br />

1589 besassen die von Voss den Lechterker Zehnten als Münstersches Lehn, welches sie zu<br />

einem Afterlehn machten, indem sie andere mit ihm belehnten. Am Montage nach dem<br />

Sonntage Judica des Jahres 1589 beafterlehnen sie Tebbe uppen Orde, seligen Johannes<br />

Sohn, mit dem Zehnten über Schoenen und Jungen Erbe in Lechterke.<br />

29.1.1591 sind Albert Schone und seine Schwester Hille Schone, deren Eltern Johan Schone<br />

und Anna sind, freigekauft.<br />

Rep.100. Abschn.59. Nr.1. St.A.O.<br />

1592-1593 Johan Schonen Sohn Albert gekaufften Raubpferdes 3 Thl. Brüchte.<br />

Berendtt Schonen, in Quakenbrück, dochter Künneke gekaufften Raubgutte 1 Thl. 10 Schill.<br />

6 Pf. Brüchte.<br />

Herman Schonen dochter Stineke, in Quakenbrück, gekaufften Raubgutte 3 Thl. Brüchte.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.5. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1593 Schone gibt ein paar Hühner.<br />

Schöene gibt jährlich ein vettes Schwein.<br />

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Rep.450. Fach 53a. Nr.7. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1597 wurde Ruwe gewroggt, weil er aus Schonen wische Luehell? Spilen? Gehawen 1 Thl.<br />

Brüchte.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.8. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1599 Bauerschaft Lechterke, Schone 1 Rth., 1 Liefftucht ½ Rth. Schornstein- und<br />

Feuerstättenschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.16. St.A.O.<br />

Schoene (Schöne) hatte also 1599 eine Leibzucht, doch in den Schatzregistern von 1631,<br />

1636, 1647 und 1648 findet sich die Leibzucht nicht. Wahrscheinlich ist sie während der<br />

Kriegsjahre abgebrannt. 1679 wird berichtet, dass bei der Leibzucht, die seit 1651 wieder<br />

genannt wird und wahrscheinlich in den Jahren 1648-1651 neu errichtet ist, im Garten eine<br />

von armen Leuten bewohnte Scheune gestanden habe, welche aber vor 30 oder mehr<br />

Jahren von Kriegern abgebrannt sei.<br />

Der von Lechterke stammende und 1564 zu Quakenbrück gewordene Bürger Berendt<br />

Schone hatte eine Tochter Elsche, welche mit dem Bacberger Kaufhändler Jürgen Ruwe<br />

verehelicht war. Als die Ehefrau Elsche Ruwe gestorben war, wurde Berendt Schone als<br />

Vormund der Kinder seiner verstorbenen Tochter berufen. Berendt Schone klagte 1600<br />

gegen seinen Schwiegersohn, da dieser zu seiner zweiten Ehe schreiten wollte, auf<br />

Güterteilung. Wir lesen;<br />

Ex acta Osnabrugensia oder Beyträge zur Rechts- oder Geschichtskunde von Westfalen<br />

insonderheit vom Hochstifte Osnabrück Zweiter Theil, gedruckt bey Johan Wilhelm Kissling,<br />

Hochfürstl. Privil. Buchdrucker, 1782.<br />

Bericht an die Landcancelley zu Osnabrück von Burgmännern und Rath zu Quakenbrück,<br />

dass daselbst wenn Eheleute von einander versterben der überlebende bey einer neuen<br />

Heyrath mit den Kindern der vorigen Ehe die Güter theilen müsse, von 1 Junius 1600.<br />

Ehrwirdigh Edl Ernvest und Hoichgelarte groisguenstige gepietende Hern und Freunde, Was<br />

unser Mitburger Berendt Schoene ahn uns pro defensione und dieser Stadt Qwakenbrugk<br />

ublichen geprauch gelangen lassen, solches haben wir nicht mugen unterwinden, sondern<br />

per copiam derselben in Undethenigkeitt zuzufuegen, Supplicanten Bitt aber nach dieser<br />

Stadt ublichen geprauch zu affterfolgen, muessen wir bekennen und sagen, dha zwei<br />

Eheleute im Ehestande gelebtt, und einer fuerd den andern nach dem Willen Gottes<br />

verstirbtt, das alstan der nachpleibende mitt seinen Kindern, whan ehr sich in die andere<br />

Ehe zu begeben geneigtt, die Gueter gleich teilen musthe, dabei wirs auch annoch<br />

unvorenderlich vorpleiben lassen, Begheren demnach unser Mitburger vhon seinen<br />

Widerwertigen uber altt wolhergebrachten geprauch, und gewonheit nichtt beschweren,<br />

sondern dabei geschutzet vorpleiben zu erhalten.<br />

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E. Ehrw. Edl. L. und Gunsten dem Gnadenschutz des Almechtigen zu langwiriger Leibes und<br />

Lebensfristungh und glucksaliger Regierungh uffs getrewlichst empfelend, geben zu<br />

Qwakenbrugk unter unser Stadt Secret eingesiegell den 1 Monatz tagk Junij, Anno 1600.<br />

E. Ehrw. Edl. L. und gunsten unterthenige Borchmans und Raitt zu Qwakenbrugk.<br />

Ahn die Hern Borgmanne und Raitt zu Qwakenbrugk.<br />

Edle Ehrmuest Ehrbare Wolweise und Fursichtige groisgunstige gepietende lieben Hern,<br />

under schuldiger und dienstlicher Ansuchung kan E. Edl. Und Gunsten ich unvormeldet nicht<br />

lassen, was gestalt abgelauffens Jars die Ambtleute zur Furstenauw, aus angeben<br />

brucheligh, mir, iegen meiner Tochterman Jurgen Ruwen, zu Badtbergen wohnhafft, zum<br />

guitlichen Vorhoirstagh, Bericht und Jegenbericht einzunemmen, furbeschieden. Wilche<br />

Tagleistungh ich durch ehehaffte Vorhinderungh abgeschrieben und mir zu ordentlichen<br />

Rechten erbotten, dahero dan me nondum audito erfolgt, das gemelte Ruwe sich in meinem<br />

Kampff ihm Anbroiche, ein Wisch und ein stucke Landes de facto ohne ausgeuebten<br />

rechtlichen Process seiner Ehehausfrauen kintlichen Antheill damitt zu bekraefftigen,<br />

Immittiren und praetore autore einsetzen lassen, wilchs ich unvormudtlich vornommen, und<br />

solche Glegenheitt ahn die hoichwaisen Osnabruggesche heimbgelassene Hern Thete,<br />

jungst im Aprilli per supplicem supplicationem angedeutet, auch restitutionem integrum,<br />

mitt dem vatterlichen Erbieten, dha meine Kinder nach qwakenbruggesschen alt her<br />

gebrachten Gebrauch Theilzettul meiner Guter, whie ihnen beritz angebotten, empfangen,<br />

eine kesen, und mir eine wider zukommen lassen wolten, konten sie dieselben erster<br />

Glegenheit ermechtigtt sein, mit weitern, Weiln dan auff solch suppliciren mir und meinen<br />

Kindern ahn der Cantzlei zu Osnabrugk einen Tagk zu halten ahnbestimbt, woltt ich als ein<br />

einwonner gehorsamster Burger gegen den ublichen Gebrauch, ihm diesem punct die<br />

Teilungh zwischen Vatter und Kinder betreffend, ungerne ubertretten, Deswegen fleissigh<br />

und underthenigh E. Edl. und Gunsten muchten mir gunstigh erscheinen, und unter der<br />

Stadt Secret Siegell diesen Geprauch zu Vorstetigungh meiner furgesessenen und folgenden<br />

jegenwertiger meiner befuigten und deducirter sachen vortretten, das ich daruber nichtt<br />

beschwertt, sondern bei diesem Stadtrechte geschutzet, manutenirt und gehandthabett<br />

werden muchte, Solches und was sunsten gebetten werden soll, woll zu E. Edl. und Gunsten<br />

ich als ein untertheniger Burger zu Vorthetigungh ihrer Clienten ihn Unterthenigkeitt<br />

gesucht und gebetten haben, Diesselben Gottes Schutz, negest Erwartigungh befurderlicher<br />

Antwort getruwlich empfelend, eilents.<br />

Qwakenbrugk den 31. May Anno 1600.<br />

E. Edl. Und Gunsten dienstwilliger Burger Berendt Schone.<br />

Acta Osnabrück II. Und III. Ui.802 Oberlandesgericht Celle.<br />

1601 Carsten Schone gibt meinem gnedigen Fürsten und Herrn Postulierten zu Erbwin des<br />

Schonen Erbes 75 Thl.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.11. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1606 Schone gibt 8 Scheffel Hundehaber Fürstenauer Mass.<br />

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Rep.450. Fach 53a. Nr.14. Amt Fürst. St.A.O.<br />

7.10.1609 ist Catharina Schone, deren Eltern Johan Schone und Anna in Lechterke sind,<br />

freigekauft.<br />

Rep.100. Abschn.59. Nr.2. St.A.O.<br />

7.10.1609 Johan Schonen und Anna, Eheleuten, eheliche Tochter Catharina auf<br />

eigenbehörigen Erbe in Lechterke geboren, freigelassen. S. Morrien.<br />

Dep.6b. Bd.III. Nr.145. St.A.O.<br />

7.10.1609 ist Johan Schone, dessen Eltern Johan Schone und Anna in Lechterke sind,<br />

freigekauft.<br />

Rep.100. Abschn.59. Nr.2. St.A.O.<br />

7.10.1609 Johan Schonen und Anna, Eheleuten, ehelicher Sohn Johan freigelassen.<br />

S. Morrien.<br />

Dep.6b. Bd.III. Nr.145. St.A.O.<br />

1623-1625 wird Cersten Schone als Besitzer des Colonates genannt.<br />

St.A.Münster.<br />

1624 jeder gibt 1 Goldgulden Dienstgeld; Merschman, Schoene, Hillebrand.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.26. Amt Fürst. St.A.O.<br />

9.7.1625 Johan Heinrich Voss, Domherr zu Osnabrück und Probst zu Quakenbrück, und<br />

Bernd Voss, zu Quakenbrück, und Boldewin Voss, zu Bokel, belehnen Tebbe ufn Orde mit<br />

dem Zehnten über Cersten Schoenen und Jungen Erbe in Lechterke.<br />

Dühne II. S.193.<br />

1631 Bauerschaft Lechterke, Erbe Schone gibt 6 Thl. Erbschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.34. Amt Fürst. St.A.O.<br />

25.6.1634 belehnt Christian Günther von Hammerstein den Johan aufn Orde mit den Erben<br />

Schoene und Junge.<br />

Dühne II. S.193.<br />

1635 zahlt Schoene zur wöchentlichen Contribution, welche pro Erbe 1½ Rth. betrug, nur 15<br />

Schill. 9 Pf.<br />

Dühne II. S.194.<br />

1647 zahlt Schoene jedesmal 4 Rth. 5 Schill. 3 Pf.<br />

Dühne II. S.194.<br />

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1649 ist Carsten Schoene zu 2 Thl. 6 Schill. Maygeldt veranlagt.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.45. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1651 Lechterke, Anna Wittibe Schoenen, Tochter Hilleke, zwei Knechte Gerd und Johan, ein<br />

Maget Anneke Jungens.<br />

In Schoenen Leibzucht; Jürgen Kremmer den frauwe Anneke, geb. Schoene, ein Wittibe<br />

Marcke Boelmans und ein Tochter Tobeke.<br />

Rep.100. Abschn.188. Einwohnerverzeichnis St.A.O.<br />

1652 ist Hillke Schoene als Besitzer der Stätte unter den Zehntleuten genannt.<br />

St.A.Münster.<br />

10.1.1654 hat Hille Schone den Erbwinn des Erbes zu Lechterke für sich und ihren künftigen<br />

Hauswirt Lubbert Oldenhagen, der freien Standes ist und sich qualificieren soll, zu 60 Thl.<br />

erhandelt. Eodem die et anno hat dieselbe ihre Schwester (Halbschwester) Anna, deren<br />

Eltern Carsten Schone und Fenne sind, und deren Kind Catharina Kramers, zu 15 Rth.<br />

erhandelt Die Eheleute Kramer (Kremmer, Kremer) wohnten 1651 in Schoenen Leibzucht.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.48. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1655 wird berichtet, dass Schene in Vehs vacat. Es wird sich sicherlich um das Erbe Schoene<br />

in Lechterke handeln, das anno 1654 erst wieder mit einem Wehrfesten besetzt wurde. Das<br />

obige vacat meint nicht immer, dass der Hof unbewohnt war. In vielen Fällen wollte der<br />

Schreiber damit sagen, dass kein Wehrfester eingetan war.<br />

1655 Lechterke, Erbe Schoene; 5 Pferde, 2 Fohlen, 6 Kühe, 8 Rinder, 7 Schweine.<br />

Leibzucht; 4 Kühe, 2 Rinder, 3 Schweine.<br />

Dep.3b. I. Fach 15. Nr.12. Viehbeschreibung St.A.O.<br />

1655 hatte Luebbert Oldenhagen jetzt Schoene wegen eines Weges mit Johan Witrock jetzt<br />

Hilge Streit.<br />

22.2.1655 erfolgte vor den Notaren Hermannus Blanken<strong>for</strong>th und Georg Kramer die<br />

Vernehmung des Klägers, des Beklagten und der Zeugen betreff des strittigen Ackerweges<br />

auf den hohen Esch.<br />

1) Luebbert Schoene ist unlängst auf Schoenen Erbe in Lechterke aufgeheiratet. Seine<br />

Ehefrau ist die Anerbin Hille Schoene.<br />

2) Luebbert Schoene macht jetzt Johan Hilge einen Weg streitig, der seit altersher<br />

unstreitig war.<br />

3) Johan Hilge bewirtschaftet den Hof Hilge schon über 7 Jahre (er hat also 1648<br />

aufgeheiratet).<br />

4) Johan Hilges sehlige Schwiegermutter hat mit ihrem sehligen Manne über 40 Jahre<br />

den Hof bewirtschaftet und ist auf dem Erbe geboren.<br />

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Zeugen sind;<br />

a) Juergen Busch, der Ältere, au Wehdel, ungefähr 86 Jahre alt, er hat die<br />

Schwester der sehligen Trine Hilge zur Frau gehabt und ist vor 50 Jahren 6<br />

Jahre lang Knecht auf dem Hofe Hilge gewesen.<br />

b) Herman Vehnhage in Boissmans Leibzucht, in Bergfeld, über 60 Jahre alt. Er<br />

war vor 40 Jahren auf Hilgen Hofe 5 Jahre Knecht und ist dort hingekommen,<br />

als Trine und Johan Hilgen erstes Kind Johan noch nicht gehen konnte.<br />

Archiv Loxten.<br />

8.5.1655 erfolgt abermals wegen des strittigen Weges Zeugenvernehmung. Zeugen in der<br />

gleichen Angelegenheit waren;<br />

a) Herman Hillebrandt, über 80 Jahre alt. Luebberts Schoenen Schwiegermutter ist<br />

Herman Hillebrandts Schwester.<br />

b) Johan Groeper, ungefähr 50 Jahre alt.<br />

c) Johan Broerman, ungefähr 70 Jahre alt, hat früher 9 Jahre bei dem sehligen Kerstien<br />

Schoene als Knecht gedient.<br />

d) Juergen Kremer, ungefähr 56 Jahre alt. Er sit Schwager des Luebbert Oldenhagen<br />

sive Schoene.<br />

e) Drees Broerman, Nachbar des Luebbert Schoene, ungefähr 60 Jahre alt.<br />

Archiv Loxten.<br />

29.10.1659, 9-10 vormittags.<br />

Luebbert Schoene, in Lechterke, und Johan Hilge, ebenda, beenden ihren Prozess um den<br />

Fahrweg auf dem Lechterker Esche durch einen Vergleich vor dem Notar Joes Casparus<br />

Monnich.<br />

Dep.6b. Hist. Ver. Osnabr. V. Nr.621. I. St.A.O.<br />

1661 Bauerschaft Lechterke, Schoene gibt 7 Rth. 11 Schill. 7½ Pf., Leibzucht 1 Rth. 9 Schill. 6<br />

Pf. Viehschatz. Dieser Viehschatz wurde im Verlaufe des Jahres viermal erhoben.<br />

Viehsch. Reg. 1661 Amt Fürst. St.A.O.<br />

1670 Bauerschaft Lechterke, Erbe Schone 2 Rth., Leibzucht 1 Rth. Rauchschatz.<br />

Rauchsch. Reg. 1670 Amt Fürst. St.A.O.<br />

18.7.1670 beurkundet der Richter Heinrich Horn, dass die Schenks Erben sich darüber<br />

beschwert haben, dass Luebbert Schoene ihnen mit seinen Plaggen den ganzen Fahrweg<br />

vom Lechterkeresche durch den Baum an der Heide über dieselbe Heide nach Quakenbrück<br />

versperre, sodass es unmöglich ist, mit einem geladenen Wagen von dem Esche nach<br />

Quakenbrück zu kommen. Beklagter Schoene solches aber nicht vermeinet, als ist<br />

denunciatis partibus, et citatis dreyer alter Männer Juergen Ruwe, Herman Hillebrand und<br />

Johan Hillige auf seines Schoenen begehren der Augenschein gehalten. So geschehen auf<br />

der Lechterker Heide vor dem Baume.<br />

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Dühne II. S.194.<br />

24.10.1675 sind getraut Juergen Hoffstall und Anna Margaretha Schoene.<br />

T.H.S. St. Georg Bdbg.<br />

13.7.1679 Luebbert Schone, in Lechterke, will eine Feuerstelle, die in den Kriegsjahren<br />

abgebrannt ist, in der Lechterker Mark neu errichten. Vor dem Notar Gustavus Surenbrock<br />

erscheinen und bezeugen die Zeugen;<br />

1) Johan Hilge, der über 70 Jahre alt ist, sagt aus dass in der Scheune bei der Leibzucht<br />

zuletzt die Heuerleute Boldewin Brohrman und der Sohn Johan gewohnt haben.<br />

2) Herman Hillebrandt, 70 Jahre alt, erklärt dass die Scheune von Heuerleuten bewohnt<br />

gewesen, aber von Kriegsleuten abgebrannt worden ist.<br />

3) Wilhelm Brohrman, an die 60 Jahre alt, bekundet dass die Aussagen der<br />

vorgenannten Zeugen wahr sind.<br />

Dep.6b. Hist. Ver. Osnabr. V. Nr.621. I. St.A.O.<br />

6.3.1680 wurde der Major von Hammerstein mit der Beschwerde, dass Juergen Hoffstall<br />

sive Schoene dem roten Hause in Lechterke zu nahe gebaut habe, abgewiesen.<br />

Dühne II. S.194.<br />

19.6.1689 wurde Luebbert Schoene, geborener Oldenhagen, zu Grabe getragen.<br />

T.H.S. St. Georg Bdbg.<br />

21.7.1690 ist Hille Schoenesche, Witwe des Luebbert Oldenhagen sive Schoene, zu<br />

Badbergen begraben worden.<br />

T.H.S. St. Georg Bdbg.<br />

25.6.1693 erschienen vor dem Richter Johan Nienkirchen, zu Quakenbrück, Rudolffr uffn<br />

Ohrde junior, Bürger zu Quakenbrück, seine Mutter Adelheid Merssings, der Schwager<br />

Juergen Kemna, Bürger zu Quakenbrück, und für den abwesenden Johan uffn Ohrde, Rudolff<br />

auffn Ohrde und bekannte, dass sie für 1200 Rth. der Witwe Oberstlieutnant von<br />

Hammerstein Frau Gertrudt Agnes, geborene Schenk von Winterstedt, den von derselben<br />

zur Lehn tragenden grossen und kleinen Zehnten über Schoenen Voll- und Jungen Halberbe,<br />

mit Einschluss der davon bereits verkauften Ländereien und Kämpen, verkaufen. Es ist<br />

bemerkt, dass von dem Erbe Schoene die Marboldsche 1 Stück zehntbares Land hinter<br />

Vetten Garten gekauft hat.<br />

Dühne II. S.194.<br />

29.4.1698 Jürgen Schone hatt seiner Kinder alss Lübberten, Jürgen und Tochter Hilcken<br />

Freyheit gedungen ad 38 Rth. auff Jacobi terminus solutionis.<br />

Rep.122. III. 1A. 5C. Nr.3. St.A.O.<br />

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25.7.1698 Jürgen Schoene seine Kinder Lübbert, Jürgen und Hilleke Freyheit 38 Thl. und 8<br />

Thl. Amtsgebühr an Obristlieutnant Sprengel.<br />

Rep.VI. 445 Fürst. St.A.O.<br />

24.6.1701 wurde ein Kind aus Schoenen Leibzucht, das ertrunken war, zu Badbergen<br />

begraben. (der Name des Kindes ist nicht gegeben).<br />

T.H.S. St. Georg Bdbg.<br />

10.5.1716 ist Jürgen Hoffstall genannt Schoene, gewesener Provisor in Badbergen begraben<br />

worden.<br />

T.H.S. St. Georg Bdbg.<br />

Zu dem obigen Sterbefall ist zu bemerken, dass der Tod der hinterbliebenen Witwe<br />

Margaretha Schoene in den Kirchenbüchern von St. Georg zu Badbergen nicht als<br />

beurkundet zu finden ist. Es findet sich aber nachstehender Sterbefall;<br />

Anna Margaretha Oldenhage, Witwe des Johan Schoene, begraben am 4.12.1724 zu<br />

Badbergen. Das Alter ist nicht angegeben. Dieser Sterbefall wird sich aller<br />

Wahrscheinlichkeit nach auf die obengenannte Witwe Margaretha Schoene beziehen, denn<br />

sie wird in den nachstehenden Aufstellungen über die eigenbehörige Familie Schoene 1716<br />

zweimal Anna Margreta genannt und ist 59 Jahre alt. Der Name Oldenhage rührt daher, dass<br />

ihr Vater ein geborener Oldenhagen war. Der Name Johan Schoene ist ein Schreib- oder<br />

Hörfehler des damaligen Kirchenbuchführers.<br />

1716 Schoene, Juergen 28. April verstorben, uxor Anna Margarethe 59 Jahre, 4 Kinder.<br />

Repertorium 106. VI. Nr.1aa. Act. Nr.160. St.A.O.<br />

Anmerkung; das Sterbedatum 28.4.1716 kann nicht stimmen, dem Kirchenbuch nach ist<br />

Jürgen Schoene am 10.5.1716 begraben. Aus der Ehe gingen 7 Kinder hervor, aber 3 waren<br />

bereits vor Aufstellung der Eigenbehörigenliste verstorben.<br />

1716 Jürgen Schoene gestorben 28 Aprillis und der Sterbefall in sede vacante mit 28 Rth. 10<br />

Schill. 6 Pf. bezahlet. Uxor Anna Margreta 59 Jahre alt, 4 Kinder; Jürgen 33 Jahre, ist<br />

vorlängst freigelassen, Hilleke 30 Jahre alt, vorlängst freigelassen, Johan 24 Jahre alt, eigen,<br />

Herman 19 Jahre alt.<br />

Rep.106. VI. / y. 1. Nr.1aa. St.A.O.<br />

1716 Schoene, Juergen d. 28ten Aprillis 1716 verstorben, den Sterbfall bezahlet mitt 18 Thl.<br />

10 Schill. 6 Pf.<br />

Rep.106. VI./ y. 1. Nr.1aa. St.A.O.<br />

6.10.1721 fiel Johan Schoene, Sohn der Eheleute Jürgen Hoffstall sive Schoene und Anna<br />

Margreta Schoene, vom Balken (Boden) des Erbwohnhauses und verstarb an den erlittenen<br />

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Verletzungen am 10.10.1721, erst 32 Jahre alt. Am 13.10.1721 wurde er zu Badbergen<br />

begraben.<br />

T.H.S. St. Georg Bdbg.<br />

1718-1722 war nach der in diesen Jahren vorgenommenen Beschreibung der gutsherrlichen<br />

Höfe, von dem Erbe kein Grundstück verpfändet, noch das Erbe mit Schulden behaftet.<br />

1722-1723 nach dem Praestationsregister gab Schoene an Monatschatz 5 Rth., Rauchschatz<br />

zweimal 5½ Rth., Maigeld 2 Rth. 10 Schill. 6 Pf., Lichtmessengeld 7½ Schill., Herbstschatz 1<br />

Rth. 19 Schill. 1½ Pf.<br />

Für die halben wöchentlichen Spanndienst 9 Rth., 1 Malter Roggen, 8 Scheffel Hundehafer,<br />

1 fettes Schwein, 2 Rauchhühner.<br />

Den vollen Blutzehnten; ¼ Sendhafer.<br />

An die Prediger in Badbergen; 1 Scheffel Zinsroggen, 2 Scheffel Hafer, 2 Bunde Heu.<br />

Zum Behufe der Zehntscheune in Quakenbrück gab er 10 Dachschöfe.<br />

11.2.1722 hat Jürgen Schoene, in Lechterke, auf das Ruwen Erbe, zu Lechterke, 12 Jahre<br />

gedungen mit der vorherigen Colona Trineken (Catharina Gerding, Witwe des Wessel Ruwe)<br />

vor seiner Hoch Wohlgeb. Gnaden Herrn Drost von Molteken für 150 Rth., Amtsgebühr 30<br />

Rth., Herrn Drost Schreibers jura 1 Rth.<br />

Rep.122C. III. I. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />

10.3.1722 wurden Jürgen Schoene und Catharina Gerding, Witwe des Wessel Ruwe, in der<br />

Kirche St. Georg zu Badbergen copuliert. Die Ehe blieb kinderlos.<br />

T.H.S. St. Georg Bdbg.<br />

Im Praestationsregister von 1722 heisst es; Luenings Kleinhaus (Markkötterei Lüning in<br />

Lechterke 14) hat Herman Schoene gekauft und gehört dazu 1 Malter 2 Scheffel 1 Viertel 3<br />

Becher Grundstücke und gibt an Monatschatz 2 Schill., Rauchschatz 1 Rth. und an die<br />

Geistlichkeit 3 Stück Garn.<br />

1722 Größe des Erbes Schoene 15 Malter 2 Scheffel 2 Viertel 2 Becher.<br />

Ausserdem hatte Colon Schoene von Quakenbrück, laut Kaufbrief, 3 Scheffel und 3 Viertel<br />

erstanden, die aber der Dr. Zur Mühlen ihm streitig machen wollte.<br />

Dühne II. S.195.<br />

1722 im Praestationsregister heisst es; Luenings Kleinhaus hat Herman Schoene gekauft und<br />

gehört dazu 1 Malter 2 Scheffel 1 Viertel 3 Becher Grundstücke, und gibt an Monatschatz 2<br />

Schill., Rauchschatz 1 Rth., und an die Geistlichkeit 3 Stück Garn. Es handelt sich hier um die<br />

Markkötterei Luening, die in den Registern des 19. Jahrhunderts unter Nr.14 der<br />

Bauerschaft Lechterke geführt wurde. In den Registern von 1364, 1490, 1512, 1534, 1599,<br />

1631, 1655, 1661 und 1670 ist der Markkotten nicht verzeichnet. In einer Urkunde vom<br />

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5.7.1623, ausgestellt von Johan von Melschede, während der sedis vacantz verordneter<br />

Befehlshaber der Häuser zu Fürstenau und Vörden, wird gesagt dass der Richter Dieterich<br />

Lueningk, zu Quakenbrück, damals in der Bauerschaft Lechterke einen Kamp, den “Dresses<br />

Kamp geheissen und zwischen Schoenen Uhlenwische und der Strasse nach den gemeinen<br />

Lechterker Theilen belegen” erblich besessen, der ihm von der Stadt zu weit abgelegen,<br />

weshalb er denselben zur Saat und Weide nützlich nicht gebrauchen könne, und<br />

derentwegen er den Kamp erblich zu verkaufen und eine kleine Behausung darauf zu setzen<br />

vorhabe und daher um die Bewilligung einer Feuerstätte bitte. Da diese Feuerstätte<br />

Niemand schädlich befunden, so ist dieselbe beantragtermassen bewilligt. Der zeitige<br />

Inhaber des Kampes und Hauses solle jedoch verpflichtet sein, alljährlich dem Amte<br />

Fürstenau zwei unsträfliche Rauchhühner als eine gewisse Erbpacht zu leifern. Aus<br />

vorhergehender Urkunde geht also klar hervor, wann und wie der Kotten entstanden ist.<br />

1679 verkaufen Diedrich Luenings Erben den genannten Dresses Kamp mit Haus und Garten<br />

und den von der Lechterker Bauerschaft angekauften Zuschlag für 700 Rth. In dieser<br />

Verkaufsurkunde findet sich aber der Name des Käufers nicht.<br />

1803 berichtet der Vogt Block, dass zu Luenings Markkotten 1 Malter 3 Scheffel Ackerland<br />

gehören.<br />

1869 ist in der Grundsteuermutterrolle die Größe des Kottens mit 7 Morgen angegeben. Der<br />

Kotten ist mit einem Steuerkapital von 18 Rth. 21 gg. 1 Pf. zur Grundsteuer veranlagt. Wo<br />

das Luening-Haus, das auch Richterhaus genannt wurde, gestanden hat, vermag heute<br />

(1960) niemand sich mehr zu erinnern.<br />

18.3.1723 hat Herman Schoene mit Catharina Wollerman die Auffahrt auf das Schoene-<br />

Erbe, in Lechterke, und den Sterbefall seiner Mutter gedungen zu 350 Rth., Amtsgebühr 70<br />

Rth., Schreibgebühr 1 Rth.<br />

Rep.122C. III. I. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />

12.10.1723 sind Hermann Schoene und Catharina Wollermann getraut.<br />

T.H.S. St. Georg Bdbg.<br />

3.4.1739 wurde Hermann Schoene im Alter von 43 Jahren 6 Monaten 7 Tagen zu Badbergen<br />

begraben.<br />

T.H.S. St. Georg Bdbg.<br />

27.4.1739 hat Johann Wollermann, der Schoeneschen Bruder, des verstorbenen Schoenen<br />

Schoenen Sterbfall nach dem Hofrecht bedungen zu 37 Rth., Amts jura 8 Rth., Herrn Drosten<br />

Schreiber 1 Rth.<br />

Rep.122. III. I.B. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />

1. 0 ARCH 22-9-2011 60 / 201


FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsander<br />

16.10.1740 Hilge, zu Lechterke, mit vidua Schoenen auf das Schoenen Erbe auf 24<br />

Mahljahren für 187 Rth., Ambtsjura 38 Rth.<br />

Rep.122C. III. I. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />

5.12.1751 bittet Johann Wilhelm Hilge genannt Schoene um Genehmigung, die vor seinem<br />

Hause stehende Leibzucht nach dem Rothause, 30 Schritt vom Rothen Hause entfernt, zu<br />

versetzen.<br />

6.4.1752 will Johann Wilhelm Hilge nunc Colonus Schone, zu Lechterke, sein Leibzuchtshaus<br />

an der Strasse stehend abbrechen und versetzen.<br />

Zeugen; Gerd Gräper in Feld<strong>for</strong>ts Schueren zu Wulften und Gert Rantzen in Volkerdings<br />

Hause zu Langen.<br />

Dep.6b. V. 621 I.B. Hist. Ver. Osnabr. St.A.O.<br />

Johann Wilhelm Hilge, * 1714, Auffahrt 225 Rth., Sterbefall 36 Rth.<br />

Catharina Wollermann, * 1705.<br />

Aus 1er Ehe; Hermann, * 1733, freigelassen 1766 für 20 Rth.<br />

Aus 2er Ehe; Anna Catharina, * 1745, succ. Im Colonat.<br />

Gerdt Detmar, * 1734.<br />

Uxor Anna Catharina Hilge, * 1745, Auffahrt 271 Rth.<br />

Kind; Hermann Berendt, * 1767.<br />

Rep.122. III.B. Fach 70 Nr.1. St.A.O.<br />

30.4.1753 ist Jürgen Schone, der spätere Colon Kremer, dessen Eltern Hermann Schone, in<br />

Lechterke, und Catharina Wollermann sind, freigelassen zu 15 Rth., jura 3 Rth., Schreiber 10<br />

Schill. 6 Pf., ins gesammt 18 Rth. 10 Schill. 6 Pf.<br />

Rep.122. III. I.B. Fach 54 Nr.4d. St.A.O.<br />

10.6.1756 sind Jürgen Schoene und Anna Christina Kremer copuliert. Durch diese<br />

Eheschliessung wurde Jurgen Schoene Colon Kremer.<br />

T.H.S. St. Georg Bdbg.<br />

1757 wurde dem Kirchspiel Badbergen eine Fouragelieferung auferlegt, zu der Scone 4<br />

Scheffel Hafer, 1 Zentner Heu und 1 Zentner Stroh zu liefern hatte.<br />

10.10.1760 Gerdt Schoene, dessen Eltern Hermann Schoene und Catharina Wollermann<br />

sind, ist freigelassen zu 25 Rth.<br />

Rep.122. III. I.B. Fach 54 Nr.4d. St.A.O.<br />

27.11.1760 wurde Gerdt Schoene und Anna Adelheid Kuist in der Kirche zu Badbergen<br />

getraut. Durch diese Heirat wurde Gerdt Schoene Colon Kuist im Wohlde.<br />

T.H.S. St. Georg Bdbg.<br />

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5.4.1766 erschien der Anerbe des landesherrlichen Schoenen praedii, zu Lechterke<br />

Kirchspiel Badbergen, Hermann Schoene, 33 Jahren alt, und erklärte keine Lust zu haben des<br />

Vaters Stelle anzunehmen und sich darauf zu verheiraten, und übertrug sein Anerbenrecht<br />

auf seine Halbschwester Anna Catharina.<br />

Rep.122. III. I.B. Fach 54 Nr.4d. St.A.O.<br />

13.9.1766 hat Colon Johann Wilhelm Schoene, in Lechterke, seinen Stiefsohn Hermann,<br />

Eltern Hermann Schoene und Catharina Wollermann, inclusis juribus zu 20 Rth. freigekauft.<br />

Rep.122. III. I.B. Fach 54 Nr.4d. St.A.O.<br />

13.9.1766 nachdem der Anerbe des landesherrliche Schoenen praedii seiner am 5.4.1731<br />

geborene Schwester Anna Catharina, laut des von Prediger Block vorgelegten Taufscheins,<br />

das Anerbenrecht abgetreten, so ist der alte Colonus mit seinem künftigen Schwiegersohn<br />

Gerd Dettmar, aus Grönloh, erschienen und bedungen Auffahrt für toto 271 Rth.<br />

Auffahrt 225 Rth., Amtsgebühr 46 Rth.<br />

Rep.122. III. I.B. Fach 54 Nr.4d. St.A.O.<br />

Die obige Nachricht ist in der Urschrift falsch, sie muss laten;<br />

13.9.1766 nachdem der Anerbe (Hermann Schoene), * 5.8.1731 laut des von Prediger Block<br />

vorgelegten Taufscheins, an seiner Schwester Anna Catharina (* 30.4.1745) das<br />

Anerbenrecht abgetreten, so ist der alte Colonus (Johann Wilhelm Hilge sive Schoene) mit<br />

seinem künftigen Schwiegersohn Gerd Dettmar, aus Grönloh, erschienen und bedungen<br />

Auffahrt für toto 271 Thl.<br />

13.12.1766 wurden in der Kirche St. Georg zu Badbergen Gerdt Dettmer und Anna Catharina<br />

Schoene getraut.<br />

5.12.1769 wurden zu Quakenbrück in der Kirche St. Sylvester, Hermann Schoene und<br />

Margaretha Adelheid von Aswede getraut.<br />

1784 nach der Landesvermessung Du Plat war Schonne in der Quakenbrücker-Lechterker<br />

Mark berechtigt.<br />

1787 bei den Rundefuhren spannen Schoene und Hildebrandt zusammen.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.271-272 Verz. d. Rundefuhrpflichtigen St.A.O.<br />

1788 ruhten auf dem Erbe 988 Rth. Schulden.<br />

Rep.122. III.B. Nr.484. Schuldenverz. d. Fürstl. Eigenbehörigen St.A.O.<br />

1803 berichtet der Vogt Block; zu Schoenen Vollerbe gehören nach Kettenmasse an Garten-<br />

und Ackerland 9 Malter 6 Scheffel, an Wiesen 3 Malter 6½ Scheffel, geschlossenen Weiden 1<br />

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Malter 6 Scheffel und Holzgrund 8½ Scheffel. Die Weide unter Schoenen Holzgrund ist<br />

jährlich 6 Rth. wert.<br />

1803-1805 Schoene zahlt an Kriegs-Supplementar-Steuer 2 Rth.<br />

20.11.1804 es erscheint der Anerbe des in der Bauerschaft Lechterke gelegenen Vollerbe<br />

Schoene, Hermann Berend Schoene, 35 Jahre alt, evangelisch, und erklärt dass er die<br />

landesherrlich eigenbehörige Magd Anna Adelheid Middelkamp, aus der Bauerschaft<br />

Grönloh, 19 Jahre alt, ehelichen will.<br />

Dep.6b. Hist. Ver. Osnabr. V. Nr.620. Angelegenheit der Bauerschaft Talge St.A.O.<br />

16.3.1805 wurden Hermann Berend Schoene und Anna Adelheid Middelkamp in der St.<br />

Georg Kirche zu Badbergen getraut.<br />

1.5.1819 hat Hermann Berend Schoene die gutsherrlichen ungewissen Gefälle zu einer<br />

Rente von 2 Malter 7 Scheffel Roggen fixieren lassen. Die Größe des Hofes betrug 16 Malter<br />

5 Scheffel 11 Quadratruten. Der jährliche hier in Anrechnung kommende Betrag des Hofes<br />

ist zu 231 Rth. 7 Schill. ermittelt und die in Anrechnung gehenden Abgaben und Lasten sind<br />

zu 130 Rth. 4 Schill. 5½ Pf. errechnet. Es war also ein Reinertrag von 101 Rth. 2 Schill. 6½ Pf.<br />

festgestellt.<br />

8.9.1823 ist Hermann Berend Schoene an der Schwindsucht auf dem Erbe, zu Lechterke,<br />

gestorben und am 10.9.1823 zu Badbergen begraben. Alter 56 Jahre 3 Tage, kinderlos.<br />

10.11.1824 ging die hinterbliebene Witwe Anna Adelheid Schoene, geborene Middelkamp,<br />

die zweite Ehe mit Johann Gerhard Kottmann, aus Kettenkamp, ein.<br />

1826 besass Colon Schoene 2 Feuerstellen, die in der Brandkasse zu 1960 Rth. versichert<br />

waren.<br />

1826 Größe des Colonates 61 Morgen 42 Quadratruten Ackerland und 35 Morgen 52<br />

Quadratruten einschürige Wiesen.<br />

2.4.1840 löste Colon Johann Gerhard Schoene durch Kapitalzahlung von 1059 Rth. 6 gg. 11<br />

Pf. Folgende gutsherrlichen Abgaben ab;<br />

1) die am 1.5.1819 festgesetzte Fixationsrente von 2 Malter 7 Scheffel, Ankumer<br />

Maass, Roggen,<br />

2) 1 Malter Pachtroggen,<br />

3) 1 Fass Hundehafer,<br />

4) 1 fettes Schwein,<br />

5) 2 Rauchhühner und<br />

6) 10 Dachschöfe.<br />

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29.2.1841 berichtet der Vogt Weber, zu Badbergen, Colon Schoene, in Lechterke, habe<br />

angezeigt dass ihm in der Nacht von 12 auf 13 Februar, aus dem Backhause 4 Scheffel<br />

Rockenmehl und 2 Säcke von Dull gestohlen seien. Das Backhaus war verschlossen und ist<br />

wieder verschlossen gewesen.<br />

Rep.452. Nr.21. Kriminalfälle St.A.O.<br />

Nach einem Verzeichnis vom 1.1.1842 besass Colon Schoene an exemten Grundstücken den<br />

von dem Gute Loxten käuflich erworbenen Quekenkamp, dazu einen Anteil von dem<br />

ebenfalls von dem Gute Loxten angekauften Vosskamp.<br />

5.12.1845 ist Johann Gerhard Kottmann sive Schoene auf dem Erbe verstorben als Ehemann<br />

und am 8.12.1845 zu Badbergen begraben.<br />

7.3.1846 wurde Johann Gerhard Jacob Schoene sive Kleine Warnefeld, Sohn der Eheleute<br />

Johann Gerhard Kottmann sive Schoene und Anna Adelheid Middelkamp, mit Anna<br />

Catharina Margaretha Giese, Tochter des Colons Hermann Heinrich Giese und dessen<br />

Ehefrau Anna Margaretha Heye zu Wehdel, in der Kirche St. Georg zu Badbergen getraut.<br />

Colon Hermann Heinrich Schoene führte am 1.4.1850 Lucia Catharina Elisabeth Lyra,<br />

Tochter der Eheleute Schwiethard Segemann nunc Lyra und Anna Eleonora Margaretha<br />

Rotbert zum Traualtar.<br />

1859 hat Hermann Heinrich Schoene die Abgaben an die katholische Kirche und Küsterei<br />

abgelöst.<br />

In den jahren 1839-1860 erfolgte die Teilung der bisher gemeinsam genutzten Lechterker<br />

Mark. Die Mark bestand aus;<br />

1) der Binnenmark 47 Morgen 69¾ Quadratruten.<br />

2) dem Mersch 385 Morgen 43 Quadratruten<br />

3) der Wohld-Mark 182 Morgen 119 Quadratruten<br />

Total 615 Morgen 111¾ Quadratruten.<br />

Schoene erhielt eine Mark-Abfindung von 66,1 Morgen, in dieser Zuweisung ist die auf die<br />

Markkötterei Luening entfallende Abfindung enthalten. Das Erbe Schoene, einschliesslich<br />

der Luening Markkötterei, war 1859 groß; 192,3 Morgen oder rund 50,5 ha, mithin ist das<br />

Colonat Schoene der größte Hof in der Bauerschaft Lechterke.<br />

1869 ist in der Grundsteuermutterrolle das Vollerbe Schoene mit einem Grundbesitz von<br />

119 Morgen 20 Quadratruten und mit einem Steuerkapital von 245 Rth. 5 gg. 8 Pf.<br />

Grundsteuer veranlagt.<br />

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In den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts wurde der Hof Schöne an den Landwirt<br />

Diedrich Kramer, der bis dahin Pächter der Stätte gewesen war, verkauft. Bei diesem<br />

Verkauf splitterten einige Grundstücke ab. Ein Heuerhaus mit einigen Parzellen Land kam an<br />

das Colonat Grosse Vette, in Lechterke, der Lehmkamp an das Vollerbe Rodbert und die fast<br />

4 ha grosse Wohldwiese oder Schönen-Wiese an den Hof Menke-Ortland in Wohld. Die<br />

Witwe Helena Catharina Ortland, geborene Middeke, zahlte im Jahre 1888 für die Schönen-<br />

Wiese 6300 Mark.<br />

Noch im Jahre 1962 kennt man im Wohlde einen Schönen-Kamp, der ursprünglich zum<br />

Vollerbe Schöne, in Lechterke, gehört hat und von Schöne kultiviert worden ist.<br />

Gesch. d. Stadt Quakenbrück 1920 Herm. Rothert S.120.<br />

Wohldbuch 1930 S.13. Dietrich Korfhage.<br />

Johann Diedrich Kramer, * 11.9.1849, † 13.2.1930, Colonus Schöne, war verheiratet mit Elise<br />

Maria Margaretha Klatte. Die Eheleute hatten 2 Söhne, von denen einer in Rusland den<br />

Soldatentod starb. Der Erbe Hermann Heinrich Kramer, * 1874, freite am 21.8.1923 Anna<br />

Catharina Frieda Brunke, aus Andorf, er war von Beruf Zollkommissar und starb an einem<br />

Gehirntumor. Frieda Kramer, geborene Brunke, verstarb am 27.4.1942 in Lechterke. Sie war<br />

Mutter von 2 Söhne, der eine Sohn hiess Rolf. Beide Söhne sind unverehelicht gestorben,<br />

einer blieb in dem Kriege 1939-1945. Der Schönen-Hof fiel durch Erbschaft an einen<br />

Brunken Sohn, der nun den Namen Kramer führt.<br />

1959 Eigentümer Wilhelm Kramer, geb. Brunke.<br />

Schöne (Schoene).<br />

1240 domus Abbeconis.<br />

1360 domus Teben in Lechterke (hierher?).<br />

1364 domus des Schonen.<br />

Um 1365 domus coponis in Lechterke (hierher?).<br />

1398 Hamken hus des Schonen.<br />

1398 Hermans hus des Schonen.<br />

I.<br />

Albert de Schone, 1490 genannt, ∞, NN.<br />

II.<br />

Herman de Schone, 1512 genannt, ∞, NN.<br />

III.<br />

Albert Schone, 1534 genannt, zn.v. Herman de Schone en NN., ∞, Hilla NN, 1534 genannt,<br />

Kinder; Berend, 1564 Bürgerrecht in Quakenbrück./ Johan, Anerbe, ∞, Anna NN.<br />

IV.<br />

Johan Schone, Col., 1578, 1582, 1591 genannt, * Lechterke, zn.v. Albert Schone en Hille NN,<br />

∞, Anna NN, Kind.;/ Albert, 29.1.1591 freigekauft, 1592-1593 gebrüchtet, ∞, Anerbin<br />

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Burmeister in Gr. Mimm., zahlt 240 Rth. Auffahrt, Col. Burmeister./ Hille, 29.1.1591<br />

freigekauft./ Johan, Anerbe, ∞ Anna NN.<br />

V.<br />

Johan Schöne, Col., 1609 genannt, * Lechterke, zn.v. Johan Schone en Anna NN, 1609<br />

genannt, Kind.;/ Catharina, 7.10.1609 freigekauft./ Johan, 7.10.1609 freigekauft, Cersten<br />

(Carsten), Anerbe, ∞ (1) Fenne NN, ∞ (2) Anna Hillebrandt.<br />

VI.<br />

Cersten (Carsten) Schöne, Col., 1601, 1623, 1625, 1654 genannt, * Lechterke, 1651 bereits<br />

tot, zn.v. Johan Schöne en Anna NN, ∞ (1) 1601 Erbwinn, Fenne NN, Kind.;/ Anna, ∞, Jürgen<br />

Kremer, Heuerling, wohnt 1651 in der Leibzucht des Hofes in Lechterke. Am 10.1.1654 wird<br />

sie mit ihrer Tochter Catharina Kramer von ihrer Halbschwester Hilcke Schöne, der Anerbin,<br />

freigekauft.<br />

Cersten (Carsten) Schöne, Col., 1601, 1623, 1625, 1654 genannt, * Lechterke, 1651 bereits<br />

tot, zn.v. Johan Schöne en Anna NN, ∞ (2), Anna Hillebrandt, da sie am 28.1.1591<br />

freigekauft war, wird sie sich später wieder eigengegeben haben, doch über diese Eigengift<br />

ist nichts bekannt, * Lechterke, war 1651 bereits Witwe, Kind.;/ Catharina, * ca 1633<br />

Lechterke, sie wurde Ehefrau des Bürgers Berend Hunderdosse zu Quakenbrück und ist als<br />

Ehefrau am 2.2.1680 in Quakenbrück begraben, alt 47 Jahren./ Anna, ∞ 15.7.1692<br />

Badbergen, Matthyes Harssman, Witwer./ Hilcke, Anerbin, dingt am 10.1.1654 den Erbwinn<br />

für sich und Lübbert Oldenhagen, der sich eigen gibt, und die Freiheit ihrer Halbschwester<br />

Anna Kremer und deren Tochter Catharina.<br />

VII.<br />

Lübbert Oldenhagen sive Schöne, Col., * ca 1630 Gr. Mimm., □ 19.6.1689 Bdbg., zn.v. Jürgen<br />

Warnefeld sive Oldenhagen en NN, ∞ Auffahrt am 10.1.1654, Lübbert gab sich eigen, Hilcke<br />

Schöne, Anerbin, * ca 1630 Lechterke, □ 21.7.1690 Bdbg., dr.v. Cersten (Carsten) Schöne en<br />

Anna Hillebrandt, Kind.;/ Anna Margaretha, Anerbin, * ca 1657 Lechterke, □ 4.12.1724<br />

Bdbg., ∞, Jürgen Hoffstall, aus Wehdel.<br />

VIII.<br />

Jürgen Hoffstall sive Schöne, Col. et Provisor, * ca 1644 Wehdel, □ 10.5.1716 Bdbg., zn.v.<br />

Jürgen Hoffstall en NN, ∞ 24.10.1675 Bdbg., Anna Margaretha Schöne, Anerbin, * ca 1657<br />

Lechterke, □ 4.12.1724 Bdbg., dr.v. Lübbert Oldenhagen sive Schöne en Hilcke Schöne,<br />

Kind.;/ Lübbert, ˜ 8.9.1676 Bdbg., □ 7.4.1716 Bdbg./ Jurgen, Col. Ruwe, ˜ 14.4.1679 Bdbg., †<br />

15.9.1755 Lechterke, ∞ 10.3.1722 Bdbg., Catharina Gerding, Witwe Wessel Ruwe./ Hilcke, ˜<br />

1.11.1682 Bdbg., □ 13.5.1738 Bdbg., ∞ 17.11.1712 Bdbg., Hermann Hoffmann./ Trinke, ˜<br />

29.1.1686 Bdbg., □ 15.5.1689 Bdbg./ Johann, ˜ 27.8.1689 Bdbg., er fiel 6.10.1721 vom<br />

Balken und verstarb an den erlittenen Verletzungen, † 10.10.1721 Lechterke, □ 13.10.1721<br />

Bdbg./ Greta, ˜ 3.8.1692 Bdbg., □ 15.5.1702 Bdbg./ Hermann, ˜ 24.9.1695 Bdbg., Anerbe, □<br />

3.4.1739 Bdbg., ∞ 12.10.1723 Bdbg., Catharina Wollermann.<br />

IX.<br />

Hermann Schöne, Col., ˜ 24.9.1695 Bdbg., □ 3.4.1739 Bdbg., zn.v. Jürgen Hoffstall sive<br />

Schöne en Anna Margaretha Schöne, ∞ 12.10.1723 Bdbg., Catharina Wollermann, ˜<br />

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28.6.1705 Bdbg., † 6.7.1775 Lechterke, □ 8.7.1775 Bdbg., dr.v. Jürgen Grosse Wollermann<br />

en Maria Gerding, Kind.;/ Jürgen, Col. Kremer, ˜ 9.10.1724 Bdbg., † 19.9.1770 Grothe, ∞<br />

10.6.1756 Bdbg., Anna Christina Kremer./ Anna Margaretha, ˜ 27.11.1726 Bdbg., □ 4.2.1727<br />

Bdbg./ Gerdt, Col. Kuist, ˜ 24.4.1728 Bdbg., † 21.1.1803 Wohld, ∞ 27.11.1760 Bdbg., Anna<br />

Adelheid Kuist./ Hermann, * 5.8.1731 Bdbg., ∞ 5.12.1760 Quak., Margaretha Adelheid von<br />

Aswede. Als durch den Tod eines jüngeren Bruders Johann Schöne das Anerbenrecht auf ihn<br />

fiel, verzichtet er am 5.4.1766 auf das Anerbenrecht zu Gunsten seiner Halbschwester Anna<br />

Catharina Schöne. Am 13.9.1766 wird er aus der Leibeigenschaft des Landesherrn<br />

entlassen./ Johann, ˜ 20.6.1734 Bdbg., † 3.8.1755 Lechterke auf dem Erbe, □ 7.8.1755 Bdbg.<br />

X.<br />

Johann Wilhelm Hillige sive Schöne, Col., * 22.7.1714 Lechterke, ˜ 26.7.1714 Bdbg., †<br />

15.8.1780 Lechterke, □ 18.8.1780 Bdbg., zn.v. Johann Hillige en Elsabein Schulte oder<br />

Vahlkamp, ∞ 10.11.1740 Bdbg., Catharina Wollermann, Witwe Hermann Schöne, ˜<br />

28.6.1705 Bdbg., † 6.7.1775 Lechterke, □ 8.7.1775 Bdbg., dr.v. Jürgen Grosse Wollermann<br />

en Maria Gerding, Kind.;/ Johann, ˜ 1.8.1742 Bdbg., † 23.11.1752 Lechterke, Blattern, □<br />

25.11.1752 Bdbg./ Maria Elsabein, ˜ 29.1.1744 Bdbg., □ 27.7.1744 Bdbg./ Anna Catharina, ˜<br />

30.4.1745 Bdbg., † 12.9.1807 Lechterke auf dem Erbe, □ 16.9.1807 Bdbg., ihr Halbbruder<br />

Hermann Schöne verzichtete 1766 zu ihrem Gunsten auf das Anerbenrecht. Sie heiratet<br />

13.12.1766 Bdbg., Gerdt Dettmar, aus Grönloh.<br />

XI.<br />

Gerdt Dettmar sive Schöne, Col., * Grönloh, ˜ 5.3.1733 Bdbg., † 18.2.1814 Lechterke,<br />

Brustkrankheit, □ 21.2.1814 Bdbg., zn.v. Berend Dethmar en Margaretha Gröper, ∞<br />

13.12.1766 Bdbg., Anna Catharina Schöne, * Lechterke, ˜ 30.4.1745 Bdbg., † 12.9.1807<br />

Lechterke, Entkräftung, □ 16.9.1807 Bdbg., dr.v. Johann Wilhelm Hillige sive Schöne en<br />

Catharina Wollermann, Kind. ;/ Hermann Berend, Anerbe, * 5.9.1767 Lechterke auf dem<br />

Erbe, † 8.9.1823 Lechterke, □ 10.9.1823 Bdbg., ∞ 16.3.1805 Bdbg., Anna Adelheid<br />

Middelkamp.<br />

XII.<br />

Hermann Berend Schöne, Col., * 5.9.1767 Lechterke auf dem Erbe, ˜ 9.9.1767 Bdbg., †<br />

8.9.1823 Lechterke auf dem Erbe, Schwindsucht, □ 10.9.1823 Bdbg., zn.v. Gerdt Dettmar<br />

sive Schöne en Anna Catharina Schöne, ∞ 16.3.1805 Bdbg., Anna Adelheid Middelkamp, *<br />

23.2.1786 Grönloh, ˜ 2.3.1786 domi Bdbg., dr.v. Jacob Middelkamp en Anna Margaretha<br />

Elsabein Rumpenhorst, kinderlos.<br />

XIII.<br />

Johann Gerhard Kottmann sive Schöne, * 12.9.1798 Kettenkamp, † 5.12.1845 Lechterke<br />

Nr.1. auf dem Erbe, Ehemann, □ 8.12.1845 Bdbg., zn.v. Johann Gerhard Kottmann, Col., en<br />

Maria Adelheid Schmidt, ∞ 10.11.1824 Bdbg., Anna Adelheid Middelkamp, Witwe Hermann<br />

Berend Schöne, * 23.2.1786 Grönloh, ˜ 2.3.1786 domi Bdbg., dr.v. Jacob Middelkamp en<br />

Anna Margaretha Elsabein Rumpenhorst, Kind.;/ Johann Gerhard Jacob, Col. Kleine<br />

Warnefeld, * 4.9.1825 Lechterke Nr.1 auf dem Erbe, ˜ 12.9.1825 Bdbg., † 18.9.1911 Talge,<br />

∞ (1) 7.3.1846 Bdbg., Anna Catharina Giese, ∞ (2), NN Lüdeling./ Hermann Heinrich,<br />

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Anerbe, * 3.6.1828 Lechterke Nr.1 auf dem Erbe, ∞ 1.4.1850 Bdbg., Lucia Catharina<br />

Elisabeth Lyra.<br />

XIV.<br />

Hermann Heinrich Schöne, Col., * 3.6.1828 Lechterke auf dem Erbe, ˜ 6.6.1828 Bdbg., zn.v.<br />

Johann Gerhard Kottmann sive Schöne en Anna Adelheid Middelkamp, ∞ 1.4.1850 Bdbg.,<br />

Lucia Catharina Elisabeth Lyra, * 24.2.1826 Wehdel, ˜ 4.3.1826 Bdbg., dr.v. Schwiethard<br />

Segemann sive Lyra en Anna Eleonora Margaretha Rotbert, Kind.;/ Gerhard Heinrich, *<br />

5.1.1851 Lechterke auf dem Erbe, † 12.1.1852 Lechterke./ Eleonora Adelheid Wilma, *<br />

Lechterke auf dem Erbe, ∞, Diedrich Ebeling, Dr. Med.<br />

In den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts wurde das Erbe an den Landwirt Johann<br />

Diedrich Kramer und dessen Ehefrau Elise Maria Margaretha Klatte verkauft.<br />

Schuermann.<br />

Der Bauernhof Schuermann, ein Vollerbe in der Bauerschaft Klein Mimmelage des<br />

Kirchspiels Menslage, begegnet uns in alten Urkunden als Schurman, ton Schurhuse, ton<br />

Schurhuss usw. Von der Bevölkerung wird er Schuerhof genannt. Er war dem Kloster Börstel<br />

eigenbehörig, der aufsitzende Bauer hatte Auffahrt, Sterbefall und Freikauf zu dingen. In<br />

diesem Eigentum sind Bauer und Hof bis zum Tage des Freikaufes verblieben.<br />

1441 hiess der aufsitzende Bauer des Erbes Hanneke Schurman, der 2 Schillinge dem<br />

Landesherrn zu entrichten hatte. Die Nachricht darüber lautet;<br />

1441 de Closterlude ton Borstel, item Hanneke Schurman 2 Schill.<br />

Dep.3a. 1. II.G. Nr.68. Blatt 4 Bederegister 1441 St.A.O.<br />

1490 Bursscop to lutteken Myntmelage; Reyneke Schurman; 10 Pferde, 1 Fohlen, 7 Kühe, 7<br />

Rinder, 17 Schweine.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.3. Viehsch. Reg. um 1490 St.A.O.<br />

1512 Myntmelage, Hilmar tor Schuthuse und Frau Tale, Söhne Reyneke und Tole 16 Schill.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1a. Kopfsch. Reg. 1512 St.A.O.<br />

1549 wird Johan ton Schurhuss als Provisor der Kirche zu Menslage genannt.<br />

21/22.4.1549 Wylke to der Boken, Dyderick ton Vorde, Johan ton Schurhuss und Clawes ton<br />

Asscherbell, Kirchengeschworene zu Menslage, verkaufen dem Radthard ton Ellerkampe<br />

und dessen Frau Talke den Frederykes Toben Garten in der Bauerschaft Renslage.<br />

Zeugen Frederick ton Vorde, Pastor zu Menslage, Herman to Wyllerdinck und Merten<br />

Koster.<br />

Urkunde d. Hauses Kampe St.A.O.<br />

8.12.1571 vor dem Notar Hinricus Sveder (Sweder) bekennt der ehrsame Gerdt ton<br />

Valevelde (Waleveld) als Vormünder seiner Mutter Wobbeken ton Valevelde zum Empfang<br />

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von zehn Joachimstalern von Herman Huvetman und verpflichtet sich, aus dem Erbe ton<br />

Valevelde jährlich up unser leven Frouwen dach vor Wynachten fünf Scheffel Korns, das<br />

dritte Korn Gerste, Quakenbrücker Masses, an Herman Huvetman in dessen Behauseung zu<br />

leisten. Diese Rente kann durch zahlung von 10 Joachimstalern am Tage Mariae<br />

conceptionis gelöst werden und ist Jacobi zuvor (25. Juli) zu kündigen. Der ehrsame Johan<br />

Schuerman, wohnhaft in Spechtesbusche, übernimmt die Bürgschaft der Schuld.<br />

Zeugen; Luedeke Middelkamp und Heinrich Wessbrand.<br />

Urkunde auf Hof Huffmann.<br />

1575 herrschte die Pest im Kirchspiele Menslage, die viele Opfer <strong>for</strong>derte. Ihr folgten<br />

Unwetter und Missernte, sodass Teuerung und Hungersnot eintraten.<br />

1582 brach die Pest auf dem Erbe Alves, in Andorf, und dem Viertelerbe Vechtemöller, in<br />

Hahlen, erneut aus und breitete sich rasch aus.<br />

1589 Schuerman zahlt 5 Rth. 2 Schill. Viehschatz, die Leibzucht 16 Schill. In der Bauerschaft<br />

ist Schuerman der höchste Steuerzahler.<br />

Rep.100. Viehsch. Reg. 1589 St.A.O.<br />

1599 Schuerman 1 Rth., 1 Liefftucht ½ Rth. Schornstein- und Feuerstättenschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.16. St.A.O.<br />

1628-1629 Bauerschaft Luetke Mintmelage, Erbe Schuerman, obiit, uxor 1 Rth., zwei Sohn<br />

16 Schill., famula 4 Schill., Halbfamula 2 Schill., ein Junge 1 Schill.<br />

Rep.355C. 205 Personensch. Reg. 1628-1629 St.A.O.<br />

Nach obigem Personenschatzregister ist der Bauer (Jacob?) Schuerman verstorben.<br />

Nunmehr setzt sich im Jahre 1630-1631 der Anerbe Berend Schuerman mit seinem Bruder<br />

Jacob Schuerman wegen der zustehende Kindesquote auseinander.<br />

12.10.1630 Coram Judice Leuningk, erschienen Jacob Schuerman und Luecke, Eheleute in<br />

Luetke Mimmelage, und cavirten für ihre abwesenden Kinder Johan, Jacob, Anneke und<br />

Marie, und bekannten alles was Jacob aus Schuirmans Erbe und Guet in Luitke Mimmelage<br />

zustande, von dem Bruder Berenten Schuirman und dessen Ehefrau Fenneke erhalten zu<br />

haben, dass alles betzalet worden und sie gänzlich contentirt seien.<br />

Rep.958. Nr.2. S.252. Quak. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

12.10.1630 Coram Judice Leuningk, erklärt Johan Schuirmans natürlicher Sohn, keine<br />

Ansprüche mehr an das Erbe zu haben.<br />

Rep.958. Nr.2. S.252. Quak. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

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24.1.1631 Coram Judice Leuningk, bekennen die Eheleute Johan Woelthauss und Anna<br />

Schuirmans, Jacobus Schuirmans natürliche Tochter, pro se und die abwesenden Kinder<br />

Johan und Jacoben, Erben und Anerben, alles was Anna aus Jacob Schuirmans Erbe in Luitke<br />

Mimmelage zustände an Brautschatz, erhalten zu haben.<br />

Rep.958. Nr.2. S.252a. Quak. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

1631 Bauerschaft Luetke Mindmelage, Erbe Schuerman gibt 6 Thl. Erbschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.34. Erbsch. Reg. St.A.O.<br />

1655 Luetke Mimmelage, Erbe Schuerman; 6 Pferde, 2 Endter, 9 Kühe, 14 Rinder, 15<br />

Schweine.<br />

Leibzucht; 2 Pferde, 3 Kühe.<br />

Dep.3b. I. Fach 15. Nr.12. Viehbeschreibung 1655 St.A.O.<br />

1656 hat Jürgen Holling, katholischen Bekenntnisses, Sohn der Eheleute Jürgen Holling und<br />

Anna Venotte, die Anerbin Venne Schuerman, Tochter der Eheleute Berend Schuerman und<br />

Anna Ubbeman geheiratet. In den Kirchenbüchern erscheint die Familie bald als Holling,<br />

bald als Schuerman.<br />

1667 Bauerschaft Kleine Mintmelage, Erbe Schuerman 1 Hauptfeuerstelle und 1<br />

Nebenfeuerstelle.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.75. II. Feuerstellennachweis v. 5.3.1667 St.A.O.<br />

1668 Bauerschaft Mintmelage, Schuerman 6 Rth. Erbschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.75. II. Erbschatzrevisionsregister v. 24.2.1668 St.A.O.<br />

1670 Klein Mimmelage, Erbe Schuerman 2 Rth., Leibzucht 1 Rth. Rauchschatz.<br />

Rauchsch. Reg. 1670 Amt Fürst. St.A.O.<br />

1441 Hanneke Schurman.<br />

1490 Reyneke Schurman.<br />

1512 Hilmar tor Schuthuse, Frau Tale, Söhne Reyneke und Tole.<br />

1549 Johan ton Schurhuss.<br />

1571 Jihan Schuerman.<br />

Jacob Schuerman, Col., war 1629 tot, Ehefrau 1629 noch lebend, Kind;/ Jacob, abgehender<br />

Sohn, hatte 2 natürliche Kinder und war verheiratet mit Luecke NN., 1630 und 1631 setzt<br />

sich Jacob mit seinem Bruder Berent wegen der kindlichen Abfindung auseinander./ Berend,<br />

der Anerbe, war in erster Ehe mit Venne Ubbing, und in zweiter Ehe mit Anna Ubbeman<br />

verheiratet.<br />

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Jacob Schuerman, abgehender Sohn, * Klein Mimm., zn.v. Jacob Schuerman en NN, ∞,<br />

Luecke NN, Kind.;/ Jacob, ∞, Venke Kinhues, welche 1694 starb, dr.v. Herman Kinhuss en<br />

Tholke Molman./ Marie.<br />

Die unehelichen Kinder des obengenannten Jacob Schuerman waren;<br />

1) Johan Schuerman, der Anke Boeckman freite und durch diese Eheschliessung Colon<br />

Boeckman wurde.<br />

2) Anneke, die Ehefrau des Johan von Wolthauss wurde.<br />

Jacob Schuerman, seine Ehefrau Luecke und die Kinder Johan, Jacob, Anneke und Marie<br />

erklären vor dem Richter Dietrich Leuningk 1630 und 1631, keine Ansprüche an das Erbe<br />

Schuerman mehr zu haben.<br />

Berend Schuerman, Col., * Klein Mimm., zn.v. Jacob Schuerman en NN, ∞ (1), Venne<br />

Ubbing, * Renslage, lebte noch 1630, Kind.;/ Anke, * ca 1625, □ 18.2.1700 Mnsl., ledig./<br />

Catharina, * ca 1626, □ 12.5.1711 Mnsl., 85 J., ∞ 1654, Bruno Neslage.<br />

Berend Schuerman, Col., * Kl. Mimm., zn.v. Jacob Schuerman en NN, ∞ (2) ca 1631-1632,<br />

Anna Ubbeman, Kind.;/ Venke, * ca 1632, Anerbe, ∞ 21.11.1656 Mnsl., Juergen Holling.<br />

Juergen Holling sive Schuerman, Col., * ca 1620, RK., † auf dem Schuerhof, 77 J., □ 11.5.1697<br />

Mnsl., zn.v. Juergen Holling en Anna Venotte, ∞ 21.11.1656 Mnsl., Venke Schuerman, * ca<br />

1632 auf dem Schuerhof, † 1712, 80 J., 15 J. im Witwenstande, □ 12.8.1712 Mnsl., dr.v.<br />

Berend Schuerman en Anna Ubbeman, Kinder.;/ Sohn NN. †./ Sohn NN. †./ Marie, ∞ 1691,<br />

Lucas Meyer zu Farwick./ Anna, ∞ 1692, Jacob Koorman, der 1717 zu Harpstadt ermordet<br />

und daselbst begraben wurde./ Johan, * ca 1666, † 1697, 31 J., □ 26.9.1697 Mnsl./<br />

Bernhard, ∞, Johanna Conning, sie hatte eine Tochter Venne Catharina, welche 10 Jahre alt<br />

1715 verstarb, 1734 wohnten diese Eheleute auch noch auf dem Schuerhofe, sie sind<br />

hernach verzogen./ Eilhard, * 1673, Anerbe, war zweimal verheiratet.<br />

Eilhard Holling, Col. Schuerman, * 1673 auf dem Schuerhof, † 1740 auf dem Schuerhof, zn.v.<br />

Juergen Holling sive Schuerman en Fenke Schuerman, ∞ (1) 1709, Christina Meyer zu<br />

Menslage, * 1685 auf dem Meyerhof, † 1710 an den Geburtsfolgen ihres Sohnes, 24 J., □<br />

11.6.1719 Mnsl., dr.v. Johan Meyer zu Menslage en Geske Wulfert, Kind.;/ Juergen, ˜<br />

4.6.1710 Mnsl., ∞, Anna Catharina Nieman in Soegel, und wurde der Stammvater der<br />

dortigen sogenannten Brinkholling die Anfang des 19. Jahrhunderts ausstarben.<br />

Eilhard Holling war nicht nur ein tüchtiger Landwirt, sondern auch ein erfolgreicher Kauf-<br />

und Pferdehändler. Er erwarb auch das alte Erbe Langhorst, in der Bauerschaft Borg, das<br />

schon in dem Messkornregister von 1300 genannt ist.<br />

Seine zweite Ehefrau holte sich Eilhard Holling aus streng katholischem Kreise. Die hiess<br />

Margaretha Elisabeth Behnes.<br />

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Eilhard Holling, Col. Schuermann, * 1673 auf dem Schuerhof, † 1740 auf dem Schuerhof,<br />

zn.v. Juergen Holling sive Schuermann en Fenke Schuermann, ∞ (2), Margaretha Elisabeth<br />

Behnes, * Soegel, RK, † 1744 auf dem Schuerhof, dr.v. Georg Behnes en NN, Kind.;/ Anna<br />

Therese Brigitte Elisabeth, * 1718, ∞ 1742, Anton Lambert Swarte, Kaufmann zu Wahn./<br />

Georg Eilhard, * 1720, † 1750 auf dem Schuerhof, ∞, Antonette Koch, die ihm 3 Kinder<br />

gebar; Johann Hermann Eilhard, * 1745, Heinrich Johann Franz Eilhard, * 1746, und Heinrich<br />

Joseph Eilhard, * 1750. Die Witwe Holling bleib mit ihren Kindern bis 1754 auf dem<br />

Schuerhof wohnen und ist dann abgezogen./ Venne Margaretha, * 1722, ∞ 1742, Franz<br />

Arnold Klecker, Richter in Osnabrück./ Jacob Eilhard, * 1724, wurde geistlich, † 1750./<br />

Johann Bernhard, * 1726, † 1800 auf dem Schultinghof in Berge, ∞ 1758, Maria Agnes von<br />

der Hoya, wurde 1764 nach Ableben seines ledigen Bruders Johann Hermann Joseph Colon<br />

auf dem Schuerhof./ Marie Christine, * 1729, ∞ 1763, Franz Sebastian Bortenik, Fähnrich in<br />

Münster, welcher hernach als Hauptmann genannt wird./ Johann Hermann Joseph, Col., *<br />

1733, † 1764, ledig.<br />

Eilhard Holling hatte in seinem Testament die Langhorst seinem Sohne Georg Eilhard<br />

vermacht und den Schuerhof dem Sohne Johann Hermann Joseph, und die übrigen Kinder<br />

mit je 1007½ Rth. ausgestattet, die anderen Söhne noch mit einem freien Studium und die<br />

Töchter mit einer Aussteuer. Georg Eilhard erhielt ausserdem noch sein mütterliches<br />

Vermögen. Die Vormünder der Kinder haben aber die Langhorst 1745 verkauft.<br />

Johann Bernhard Holling, Besitzer des Schuerhofes, Schultinghofes, Vogt zu Berge, Bippen<br />

und Menslage, * 1726, † 1800 auf den von ihm angekauften Hof Schulting in Berge, zn.v.<br />

Eilhard Holling en Margaretha Elisabeth Behnes, ∞ 1758, Maria Agnes von der Hoya, † 1781,<br />

dr.v. Johann Franz von der Hoya, Gerichtsschreiber und Notar, en Margaretha Elisabeth<br />

Crite, Kind.;/ NN, jung gestorben./ Maria Catharina Elisabeth, * 1759, † 1787, ledig./ Ignaz<br />

Joseph, * 1762, † 1818 Berge, ledig, studierte in Münster und Göttingen Jurisprudenz ,Dr.<br />

jur., er praktizierte als Advokat 1789 in Berge. In der Franzosenzeit war er Sekretär und<br />

Greffier. Den von seinem Vater angeerbten Schuerhof musste er 1808 wegen der<br />

Manipulationen seines Bruders Matthias Caspar Anton verkaufen. Er war Fallsüchtig und<br />

blieb daher ledig./ Catharina Maria Agnes, * 1767, † 1794, ledig./ Matthias Caspar Anton, *<br />

1769, war Anfangs Kadett, trat dann aber aus, ∞ 1789, Catharina Maria Langen, Witwe<br />

Heinrich von Langen, welche beide aus einer Bastardlinie der von Langen mit der<br />

Schafschere im Schilde stammen, in Wahn. Er war Gastwirt und Kaufmann, seine<br />

Spekulationen schlugen aber fehl, sodass er nicht nur sein ganzes Vermögen sondern auch<br />

das seiner Angehörigen verlor. Er machte Bankerott und ist 1812 in Lingen gestorben. Seine<br />

Witwe zog zu ihrem Sohne Johann Bernard Holling in Berge, wo sie 1841 verstorben ist.<br />

Johann Bernhard Holling wurde 1751 Vogt zu Berge, Bippen und Menslage. 1759 kaufte er<br />

den Schultinghof in Berge und 1764 erbte er den Schuerhof von seinem ledig verstorbenen<br />

Bruder Johann Hermann Joseph Holling.<br />

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Schuettemeyer (Schüttemeyer)<br />

Der Hof Schüttemeyer ist dem Höferecht nach nur eine Brinksitzerstelle, die in den<br />

Registern des 19. Jahrhunderts als solche unter Nr.23 der Bauerschaft Grönloh geführt<br />

wurde. Er begegnet uns in alten Urkunden und Registern als Meyer, Heittmeyer,<br />

Heydemeyer, Schuten Meyer, Schuetemeyer und Schüttemeyer. Der Name erklärt sich<br />

vonselbst. Der Gründer dieser Hofstelle wird ein Mann des Namens Meyer gewesen sein,<br />

der verpflichtet war einen Schüttestall zu unterhalten, worin das in der Mark geschüttete<br />

Vieh aufgenommen werden konnte, daher der Name Schüttemeyer. Wann die Hofstelle<br />

geschaffen wurde, kann nicht gesagt werden. In dem Bederegister von 1441 ist sie noch<br />

nicht genannt, und in dem Viehschatzregister von 1490 und dem Kopfschatzregister von<br />

1511-1539 ist sie mit Sicherheit nicht zu erkennen. Schüttemeyer, Grönloh und Wollermann<br />

liegen auf dem höchsten Gelände der Bauerschaft, das “de Hustaee” genannt wird. Obgleich<br />

Schüttemeyer ein Leibdiener war, galt er als ein Freier, der keine ungewissen Gefälle bei<br />

Eheschliessungen, Sterbefällen und Abzug der Kinder zu leisten hatte. Da aber seine<br />

Ländereien aus der gemeinen Mark stammten, er auch die Mark mit Viehweide und<br />

Plaggenmattnutzung in Anspruch nahm, hatte er als ein “landesherrlicher Leibdiener”<br />

gewisse Abgaben und Dienste dafür zu leisten. Er hatte wöchentlich dem Amte Fürstenau<br />

einen Tag mit der Hand zu dienen, wobei die verschiedensten Arbeiten auszuführen waren.<br />

Sehr günstig war es für den Hof, dass kein Zehnte von den Erträgen der Ländereien und des<br />

Viehes, des Geflügels und der Bienen gegeben werden brauchte. Der Zehnte war bei der<br />

Christianiesierung durch den Menschenschlachter Karl den Grossen eingeführt worden, um<br />

die Mittel zur Unterhaltung der Kirchen und ihrer Diener aufzubringen. Die meisten<br />

Leibdiener hatten 1722 den wöchentlichen Handdienst mit einer jährlichen Zahlung von 2<br />

Rth. abgelöst, nicht aber die Colonen Schüttemeyer, Hülsmann, Kuhre und Steingerd. Der<br />

Grönloher Schulmeister und Heimat<strong>for</strong>scher Heinrich Dühne sagt 1873 in seinem Werk<br />

“Geschichte des Kirchspiels Badbergen, Seite 154, das Schüttemeyer ein Holzhauer war, und<br />

nennt als Besitzer des Hofes;<br />

1592 Albert Heittmeyer.<br />

1599 Johan Schuetemeyer.<br />

1625 Albert Heydemeyer, ein Zimmermann, laut Leibdiener Verzeichnis.<br />

1631 Gerdt Schuettemeyer, ist ein Kleinhaus und zahlt 10 Schill. 6 Pf. laut Erbschatzreg.<br />

1512 Albert up der Heyde 2 Schill. Kopfschatz.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1a. Kopfsch. Reg. 1512 St.A.O.<br />

1534 dt. 6 Schill. Johan Gerberdinck, Anna uxor upr Heide.<br />

Auf Seite 16 desselben Registers findet sich die Eintragung Johan Gerberdinck, Anna uxor<br />

(ein Betrag ist nicht verzeichnet). Darunter steht;<br />

Wibbeke mater Dubbel filia pauperes.<br />

Sämmtliche Eintragungen auf dieser Seite sind bis auf die Endsummen gestrichen.<br />

Auf Seite Nr.1. des Registers steht als letzter Eintrag aber in anderer Form ;<br />

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Wybbeke et Dubbel filia pauperes.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1. Kopfsch. Reg. 1511-1539 St.A.O.<br />

1589 Grönloh, Johan Meiger Albert 10 Schill. Viehschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.15. St.A.O.<br />

1599 Johan Schutemeiger ½ Rth. Schornstein- und Feuerstättenschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.16. St.A.O.<br />

1628-1629 Bauerschaft Grönloh, Markkotten Tebbe Meyer 6 Schill., uxor 4 Schill., filius 3<br />

Schill., filia 1 Schill. 6 Pf. Personenschatz.<br />

Rep.355/C. 205 St.A.O.<br />

13.3.1630 hat Juergen Goessman mit Tale Schuettemeier die Auffahrt auf das Halberbe<br />

Goessman, in Grönloh, der geringen Gelegenheit nach und als ein Verbranter, zu 60 Thl.<br />

erhandelt. Frau soll sich in Eigenthum geben.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.31. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1631 Johan Schutemeyer ist ein Kleinhaus 20 Schill. 6 Pf. Erbschatz.<br />

(siehe abweichende Nachricht 1631 bei Dühne II.)<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.34. Erbsch. Reg. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1655 Grönloh, Markkotten Schuettemeyer; 3 Kühe, 2 Rinder.<br />

Dep.3b. I. Fach 15 Nr.12. Viehbeschreibung 1655 St.A.O.<br />

1661 Schuttemeier 18 Schill. Viehschatz, der 4 mal im Jahre erhoben wurde.<br />

Viehschatzreg. 1661 Amt Fürst. St.A.O.<br />

1662 Juergen Goessman und Albert Heitmeyer oder Schutemeyer, timmert an der Mühlen<br />

zu Quakenbrück wanns notig.<br />

Rep.150. Nr.116a. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1666 Bauerschaft Grönloh, Schuetemeyer 1 Kuh.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.60. Viehbeschreibung St.A.O.<br />

1667 Grönloh, Marckotten Schutemeyer 1 Hauptfeuerstelle.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.75. II. St.A.O.<br />

1667 Bauerschaft Grönloh, Marckotten Schutemeyer 4 Schill. Erbschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.75a. Erbsch. Reg. St.A.O.<br />

1670 Schuettemeier 2 Rth. Rauchschatz.<br />

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Rauchsch. Reg. 1670 Amt Fürst. St.A.O.<br />

17.6.1680 wird berichtet, dass die Witwe Schuttemeyer, in Grönloh, die fürstlichen<br />

Holzfuhren zu leisten hat.<br />

13.2.1699 wurde Elsche Schuten Meyer zu Badbergen begraben. Wahrscheinlich ist die<br />

Verstorbene mit obengenannteter Witwe Elsche Schuten Meyer personengleich,<br />

möglicherweise auch mit der Elsabein Schuettemeyer, die am 26.10.1686 Pate steht.<br />

Ferner berichtet das Badberger Kirchenbuch;<br />

Schuettemeyer aussm Grönloh begraben 1707.<br />

Greta Schuetemeyer begraben am 30.11.1731, 56 Jahre alt.<br />

Wer diese Verstorbenen sind, ist unbekannt. Desgleichen ist nichts bekannt über die am<br />

2.4.1694 auftretende Patin Luecke Schuettemeyersche.<br />

1722 Größe der Hofstätte 5 Scheffel 2 Viertel 1 Becher.<br />

1780 Größe des Hofes 5 Scheffel.<br />

1834 Größe des Hofes 47 Morgen 112 Quadratruten.<br />

1860 Größe des Hofes 26 Morgen 71 Quadratruten.<br />

Der auffallend große Landbesitz im Jahre 1834 erklärt sich durch die inzwischen erfolgte<br />

Aufteilung der gemeinen Mark. Im Jahre 1809 wurde Antrag auf Auflösung der Mark<br />

gestellt, aber erst am 1.1.1828 konnte der Rezess unterschrieben werden. Dem Klein Kotten<br />

Schuettemeyer wurden 4496 Wertruten zuerkannt und demzufolge 3,9 ha Ländereien<br />

zugewiesen. Schuettemeyer galt in der Gemeinde nur als 1/6 Erbe. Wie es scheint hat<br />

Schuettemeyer Ländereien wieder verkauft, sodass die Besitzgröße im Jahre 1860 auf 26<br />

Morgen 71 Quadratruten herabgesunken war.<br />

Schutemeyer ein Brincksitzer in Grönloh.<br />

1. Ist der Name des Besitzers noch Schutemeyer.<br />

2. Ist ein Herrschaftlicher Holzhauer.<br />

3. Concurriret zu keinen gemeinen Dienst, auch nicht zu sonstigen Kirchspiels- und<br />

Bauerschatslast.<br />

4. Ist verpflichtet, binnen der Vogtey das zum Herrschaftlichen Gebrauch erförderliche<br />

Holtz bei den Eigenbehörigen zu fällen, und bekommt<br />

5. bei einer häuffig vorkommenden Arbeit eine tägliche Belohnung von 18 Pfennigen.<br />

6. Hat die Marck nur zu nutzen als ein Heuerman, mithin gar kein Votum in der<br />

Bauerschaft und ist<br />

7. mit keiner Nebenstätte versehen.<br />

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8. Der Dienst des Holtzfällens ist in Zeit von 24 Jahren ohngefehr Viermahl, jedesmahl<br />

auf etwa 6 bis 7 Tage verrichtet.<br />

Hofbeschreibung v. 26.8.1778 Rep.100. Abschn.88. Nr.271. II. S.820. St.A.O.<br />

Nach der Du Plat’schen Landesvermessungskarte von 1784-1790 nutzten das Ganzerbe<br />

Wollermann, das Halberbe Goesmann, das Halberbe Middelkampf und die Kotten Kleine<br />

Wollermann, Dettmer, Meese und Schuttemeier gemeinsam eine Flur, die “Escheding”<br />

genannt wurde, hauptsächlich wohl als Plaggenmatt. Später wurde dieser Escheding<br />

streifenförmig an die Berechtigten aufgeteilt und von diesen zu Ackerland gemacht. In den<br />

alten Schatzregistern ist die Größe der Stätte in Scheffeln, Vierteln und Bechern angegeben.<br />

Das beruht darauf, dass früher das Getreide nicht gewogen, sondern gemessen wurde. Eine<br />

Scheffel ist also ein Flächenmass, mitunter auch Scheffelsaat genannt. Ein Scheffel ist eine<br />

Fläche, auf die man 1 Scheffel zu saen pflegte. 12 Scheffel sind 1 Malter. Es gab Ankumer,<br />

Osnabrücker, Badberger, Dammer und Quakenbrücker Scheffel, die alle von einander<br />

abwichen. Dazu unterschied man;<br />

a) Streichmass, dann war der Scheffel bis an den Rand gefühlt.<br />

b) Haufenmass, dann war das Scheffelmass gehäuft voll.<br />

c) Gerütteltmass, dann wurde das Scheffelmass beim Einfüllen gerüttelt.<br />

Eine Rute ist 16 Fuss lang. Eine Quadratrute ist eine quadratische Fläche von einer Rute oder<br />

16 Fuss Seitenlänge. 2 Ruten sind ungefähr 9 Meter. Nach der Du Plat’schen<br />

Landesvermessung ist ein Scheffelsaat gleich 54 Quadratruten. 1 Morgen ist ein Fläche, die<br />

an einem Morgen mit 1 Pferde gepflügt werden kann. 4 Morgen sind gleich 1 Hektar.<br />

5.7.1833 Freitag 10 Uhr machte der verwitwete Kötter Johann Heinrich Netheler sein<br />

Testament vor dem Notar Johann Friedrich Dehne zu Quakenbrück dahin, dass der jüngste<br />

Sohn Johann Gerd Netheler den bereits angetretenen Hof übernehmen soll mit allem<br />

lebenden und toten Inventar, mit allen Rechten, Schulden und Lasten usw. Der Anerbe soll<br />

aber seinem älten Bruder Johann Heinrich Netheler die Summe von 1300 Rth. in gangbarer<br />

Silbermünze in jährlichen Raten auskehren und mit 3 % verzinsen. Auch soll er seinem<br />

Bruder einen neuen beschlagenen Ackerwagen, jedoch ohne Geschirr, sobald er dessen<br />

bedarf, geben. Diesen Wagen mag der Bruder Johann Heinrich Netheler nach seinem<br />

Wünschen bei dem Wagenbauer bestellen. Beide Söhne sollen verpflichtet sein, ein jeder 9<br />

Rth. jährlich dem Erblasser als Handpfennig zu geben.<br />

1843 wurden Schule und Lehrerwohnung in der Bauerschaft Grönloh neu gebaut. Der<br />

Zimmermeister Trimpe, in Talge, verpflichtete sich für die Summe von 1335 Rth. den Bau<br />

auszuführen, während die Gemeinde alle Hand- und Spanndienste zu leisten hatte. Mit allen<br />

sonstigen Nebenkosten kam der Neubau an barem Gelde auf 1889 Rth. 22 ggr. 6 Pf. Zu<br />

diesem Neubau der Schule hatte Schüttemeyer ausser geleistetem Hand- und Spanndienst<br />

einen Kostenbeitrag von 11 Rth. 3 ggr. 6 Pf. zu zahlen.<br />

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1846 war ein sehr trockenes Jahr. Es fiel vom 21 Mai bis Ende November nur soviel Regen<br />

zusammen wie sonst an einem Tage. Es war daher eine grosse Missernte. 40-60<br />

Roggengarben ergaben nur einen Himten.<br />

1847 kostete der Roggen per Malter zu 12 Himten 34 bis 36 Rth.<br />

11.2.1848 schliessen die Brüder Netheler vor dem Königl. Hannov. Notar Friedrich August<br />

Buddenberg, zu Bersenbrück, einen Vergleich. Johann Heinrich Netheler jetzt Schüttemeyer<br />

wird von seinem Bruder Johann Gerhard Netheler versprochen, dass er aus dem Vermögen<br />

beider Eltern, dem beweglichen und unbeweglichen, ausser den bereits erhaltenen 250 Rth.<br />

und der bei seiner Hochzeit erhaltenen Ausrüstung und Kleidungsstücken usw. noch rund<br />

1000 Rth. empfangen soll. Beide Brüder erklären, nunmehr keinerlei Forderungen gegen<br />

einander zu haben und alle Uneinigkeit durch diese Übereinkunft beseitigt sei.<br />

6.5.1858 gibt Maria Schüttemeyer über den Restbetrag von 100 Rth. auf die Vereinbarung<br />

vom 11.2.1848 die Schlussquittung und erklärt, keinerlei Ansprüche mehr zu haben.<br />

22.5.1865 wurde Grönloh von einem heftigen Hagelunwetter heimgesucht, das grossen<br />

Schaden anrichtete. Der Hagel war so dick wie kleine Hühnereier.<br />

2.7.1868 richtete ein Hagelschlag wiederum beträchtlichen Schaden an, doch war der<br />

Verlust nicht so gross wie im Jahre 1865, da der Hagel nur die Größe eine Taubeneies hatte.<br />

Im übrigen war das Jahr sehr trocken, sodass alles früh zur Reife gelangte.<br />

Durch Heirat ist der Kotten in der 2 e Hälfte des 19. Jahrhunderts an das Halberbe Goessing<br />

gekommen. Catharina Maria, geboren am 23.2.1829, Anerbin und einziges Kind der<br />

Eheleute Johann Heinrich Netheler sive Schüttemeyer und Catharina Maria Schüttemeyer,<br />

wurde Ehefrau des Colons Johann Gerhard Goesmann. Der Kotten Schüttemeyer dient<br />

nunmehr dem Hofe Goessing als Heuerhaus.<br />

I.<br />

Tebbe Schüttemeyer (Teb(b)e Meyer), Col., * ca 1638, ∞ 1.2.1681 Bdbg., Anna Elisabeth<br />

Wehage, * ca 1656, Kind.;/ NN, □ 17.4.1682 Bdbg, Tebbe Meyers Kind./ Johan, * 1682,<br />

Anerbe./ Ilsabein, ˜ 26.10.1686 Bdbg./ Grete Liesabeth, ˜ 10.1.1690 Bdbg./ Lücke, ˜<br />

2.4.1694 Bdbg.<br />

Über den Verbleib der 3 Töchter konnte anhand der Kirchenbücher nichts festgestellt<br />

werden. Vermutlich war Tebe Meyer alias Schüttemeyer zweimal verehelicht, denn im<br />

Copulationsbuche der St. Georg Kirche ist eine Trauung Tebe Meyer und Gesche Keisser im<br />

Jahre 1671, Tag und Monat nicht genannt, beurkundet. Mehr liess sich anhand der<br />

Kirchenbücher nicht feststellen.<br />

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Wer die Eltern des Tebbe Meyer oder Schüttemeyer sind, kann nur vermutet werden. Ob<br />

der 1631 genannte Johann Gerdt Schüttemeyer sein vater war? Seine Mutter könnte die am<br />

17.6.1680 genannte Witwe Elsche Schüttemeyer sein, die wiederum mit der 1686<br />

auftretenden Patin Elsabein Schüttemeyer und der am 13.2.1699 begrabenen Elschen<br />

Schuten Meyer personengleich sein wird. Tebbe Schüttemeyer verstarb plötzlich und<br />

unerwartet im Alter von 79 Jahren, als er am Tische sitzend die Totenwache der<br />

verstorbenen Elsche Wollermann, Witwe des Johann Grönloh, in Grönloh, hielt. Am<br />

9.12.1717 wurde er in Badbergen zu Grabe getragen. Seine hinterlassene Witwe überlebte<br />

ihn um viele Jahre und verstarb 1736. Sie brachte ihr Alter auf 80 Jahre weniger 3 Monate<br />

und wurde am 14.1.1736 zu Badbergen begraben.<br />

II.<br />

Johan Schüttemeyer, Kötter, * 1682 auf der Stätte, ˜ 12.10.1682 Bdbg., † 1719, 39 J., □<br />

18.4.1719 Bdbg., zn.v. Tebbe Meyer sive Schüttemeyer en Anna Elisabeth Wehage, ∞<br />

12.12.1715 Bdbg., Trincke Hilge, * 1685 Lechterke, ˜ 17.5.1685 Bdbg., □ 26.10.1739 Bdbg.,<br />

∞ (2) 23.12.1721 Johan Greve, dr.v. Johan Roessman sive Hilge en Anna Hilge oder Hillige,<br />

kinderlos.<br />

III.<br />

Johann Greve sive Schüttemeyer, Kötter, ˜ 8.5.1689 Bdbg., Gevattern; Wilhelm Rahrt und<br />

Liesabeth Rahrt, † 22.2.1763 Grönloh, 74 J., □ 25.2.1763 Bdbg., zn.v. Johann Rahrt sive<br />

Greve en Stincke Greve, ∞ 23.12.1721 Bdbg., Trincke Hilge, Witwe Johann Schüttemeyer, □<br />

26.10.1739 Bdbg., Kind.;/ Johann, * 1726 Gröhnloh, Anerbe.<br />

IV.<br />

Johann Schüttemeyer, Kötter, * 1726 auf der Stätte, ˜ 1.1.1727 Bdbg., † 26.2.1796 Grönloh,<br />

Brustfieber, □ 29.2.1796 Bdbg., zn.v. Johann Greve sive Schüttemeyer en Trincke Hilge, ∞<br />

22.4.1755 Bdbg., Catharina Elsabein Flatemersch, * 20.2.1732, ˜ 24.2.1732 Bdbg., †<br />

21.2.1774, 41 J., □ 24.2.1774 Bdbg., dr.v. Henrich Flatemersch, Heuermann, en Catharina<br />

Iding, Kind.;/ Johann Henrich, ˜ 30.3.1758 domi Bdbg., † 10.2.1803, Brustkrankheit, □<br />

12.2.1803 Bdbg., ledig./ Gerd Henrich, * 1761, Anerbe.<br />

V.<br />

Gerdt Henrich Schüttemeyer, Kötter, * 1761 auf der Stätte, ˜ 29.11.1761 domi Bdbg., †<br />

6.4.1836 Grönloh 23, □ 9.4.1836 Bdbg., zn.v. Johann Schüttemeyer en Catharina Elsabein<br />

Flatemersch, ∞ 8.9.1787 Bdbg., Catharina Maria Jungemann (Jungmann), * Langen, ˜<br />

21.6.1766 Bdbg., † 30.9.1827 Grönloh 23, Wassersucht, □ 3.10.1827 Bdbg., dr.v. Hermann<br />

Koppelmann sive Jungemann, Kötter in Langen, en Margaretha Rodberding, Kind. alle<br />

geboren in Grönloh;/ Catharina Margaretha Elsabein, * 13.9.1788, ˜ 20.9.1788 Bdbg., †<br />

18.10.1788 Grönloh, Brustseuche, □ 21.10.1788 Bdbg./ Johann Hermann Diedrich, *<br />

4.8.1789, ˜ 11.8.1789 Bdbg., wurde von den Franzosen zum Militärdienst ausgehoben und<br />

stand als Soldat im 8. Westfälischen Infanterie-Regiment, auf der Retirade 1812 in Russische<br />

Gefangenschaft geraten. † -.12.1812 Minsk, im Hospital, 23 J., die Nachricht über seinen Tod<br />

erreichte die Heimat erst im Jahre 1818./ Johann Henrich, * 17.7.1792, ˜ 23.7.1792 Bdbg., †<br />

7.11.1819, Nervenfieber, 27 J., ledig, □ 10.11.1819 Bdbg./ Gerhard Henrich, * 19.2.1796, ˜<br />

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24.2.1796 Bdbg., † 23.6.1798 Grönloh, 2 J., □ 26.6.1798 Bdbg./ Catharina Maria Adelheid,<br />

Erbin, * 22.6.1799, ∞, Johann Heinrich Netheler.<br />

VI.<br />

Johann Heinrich Netheler sive Schüttemeyer, Col., * 29.10.1803 Grönloh 24, ˜ 3.11.1803<br />

Bdbg., zn.v. Johann Heinrich Netheler, Col., en Lucia Maria Stüfing, ∞ 22.12.1825 Bdbg.,<br />

Catharina Maria Adelheid Schüttemeyer, Erbin des Kottens, * 22.6.1799 Grönloh 23, ˜<br />

28.6.1799 Bdbg., dr.v. Gerdt Henrich Schüttemeyer en Catharina Maria Jungemann, Kind.;/<br />

Catharina Marie, * 23.2.1829 auf der Stätte in Grönloh 23, ˜ 28.2.1829 Bdbg., † 2.9.1890<br />

Grönloh, ∞, Johann Gerhard Goesmann, Col.<br />

Schulte zu Ankum.<br />

Im Pastorat der Kirche zu Ankum, befinden sich Urkunden die mit dem Siegel des Richters zu<br />

Ankum, Dethard Schulte, zu Ankum, versehen sind. Wappenschild geteilt, im oberen Teil ein<br />

wachsender Ziegenbock. Umschrift: Sigillum Dethard Schulte.<br />

Über die Meier- und Schultenhöfe des Osnabrücker Landes ist viel gelehrt und geschrieben<br />

worden, und allgemein wird angenommen, dass ein größer Teil dieser Höfe als<br />

altsächsischer Siedlungen oder Sitze sächsischer Edelinge schon bestanden hat, bevor Karl<br />

der Grosse sie zu Stützpunkte seiner politischen Macht und der gewaltsamen<br />

Christianisierung ausbaute. Sicher ist das Meier- oder Schultentum eine fränkische<br />

Einrichtung ist. Ohne jegliches Bedenken kann der Schultenhof, zu Ankum, und sein Alter in<br />

die altsächsische Zeit gelegt werden. Es ist auch möglich, dass wir in diesem Schultenhof der<br />

Sitz eines sächsischen Edelinges sehen dürfen, denn in alten Urkunden begegnen uns die<br />

Herren van Anchem oder von Ankum, die im Osnabrücker Lande begütert waren. 969-978<br />

unter den Erbgütern des Bischofs Ludolf wird Ainghem (Ankum) aufgeführt. Nach dem<br />

Register von 1240 war das bischöfliche Tafelgut in gewisse Haupthöfe geteilt, welche die<br />

Einkünfte von den einzelnen Gütern erhoben. Der erste in der Reihe und auch der wichtigste<br />

war der Schulte zu Rüssel, welcher ausser den freien Gütern 8 einzelne Hofesverbindungen<br />

(allodia) wie Brickwede, Aslage, Westerholte, Starten, Northorpe, Berchfelde (Meyer zu<br />

Bergfeld) und Wedele (Meyer zu Wehdel) umfasste. Ihm folgt der Schultenhof, zu Ankum,<br />

mit den vier Hofesverbindungen Ankum, Brickwede, Nortrup und Devern. Die Einnahmen<br />

des Oberhofes Ankum betrugen; 25½ Malter Roggen, 9 Malter 6 Scheffel Hafer, 7 Malter 3<br />

Scheffel Gerste, 8 Malter Bohnen, 12 Widder, 3 Schweine, 15 Dutzend Eier, 80 Hühner und<br />

27 Schillinge an Geld.<br />

Der Schultenhof, zu Rüssel, dagegen vereinnahmte;<br />

146 Malter 3 Scheffel Roggen, 93 Malter 5 Scheffel Hafer, 36 Malter 2 Scheffel Gerste, 2<br />

Malter Malz, 1 Malter Bohnen, 63 Gänse, 61 halbe Widder, 14 Schweine, 180 Hühner, 156<br />

dutzend Eier, 55 Schillinge 2 Pfennige an Geld, 300 Schüsseln und 1 Topf mit Honig.<br />

Die Meier und Schulten wurden auch Redemeyer genannt. Die Silbe “Rede” ist von dem<br />

plattdeutschen “ree” abgeleitet und bedeutet “jederzeit bereit sein”. So war denn auch der<br />

Schultenhof verpflichtet, auf An<strong>for</strong>dern des Bischofs bereit zu sein. Die Hörigen auf den<br />

bischöflichen Gütern und die Freien, die in einen Hof verwiesen waren, bildeten zusammen<br />

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eine Hausgenossenschaft (familia), an deren Spitze der Besitzer des Haupthofes stand. 1669<br />

gehörten zu der Hausgenossenschaft des Schultenhofes zu Ankum; Schulte in Ankum,<br />

Hummert in Ankum, Rixmann in Ankum, Depeweg in Ankum, Oevermoehle in Ankum,<br />

Hackmann in Ankum, Brinkmann in Ankum, Griese in Grovern, Hamberg in Westerholte,<br />

Schwietermann in Druchhorn, Unstermann in Loxten, Meyling in Nortrup, Stork in<br />

Alfhausen, Aberdinck (Alberding?) in Alfhausen undBrickwede in Merzen; Voss.<br />

Gewöhnlich trat nur einmal im Jahre die Hausgenossenschaft am Himmelfahrtstage<br />

zusammen. Auf diesen Hofessprachen oder Pflichttagen wurden die Sterbefälle und<br />

Auffahrten festgesetzt, Beschwerden und Klagen der Hausgenossen und auch des<br />

Landesherrn entgegengenommen und entschieden. Wechsel und Verkäufe der zu den<br />

Höfen gehörenden Leute konnte nur mit ihrem Willen geschehen usw.<br />

Anfänglich war der Schulte auch der Richter zu Ankum, hernach nur der Vorsteher oder<br />

Fürsprecher seiner Hausgenossen, und als im 15. Jahrhundert die Verwaltung des<br />

bischöflichen Tafelgutes an das Amt Fürstenau überging, wurde der Schulte der Vertreter<br />

des Bischofs und dessen Beamten zu Fürstenau. Auf dem meyerhofe zu Wehdel befindet<br />

sich noch heute (1963) ein Siegel, das der Meyer zu Wehdel als Vertreter des Bischofs<br />

geführt hat. Auf diesen Hofesversammlungen wurde auch jedesmal ein grosses Gelage<br />

abgehalten. Es wurde tüchtig gegessen und getrunken. Ein Mitglied der Hausgenossenschaft<br />

hatte ein 25 Pfund schweres Brot und einen 12 pfündigen Schinken zu liefern. Diese<br />

Lieferungspflicht wechselte jedes Jahr, sodass ein jeder Genosse einmal an die Reihe kam.<br />

Soweit nicht Bier von Mitgliedern, das solche als Strafe hatten zahlen müssen, vorhanden<br />

war, musste es von einem Hausgenossen geliefert werden. Wenn ein Mitglied heiratete,<br />

musste sich die junge Frau mit einer ¼ Tonne Bier in die Genossenschaft einkaufen. Am<br />

pflichtage erhielt der Schulte von allen Mitgliedern 1 Schilling und sein Schreiber 6 Pfennige.<br />

Sonst hatte Schulte, zu Ankum, dieselben Pflichten wie seine Hausgenossen. Der<br />

Schultenhof war anfänglich auf die 4 e Garbe verpachtet, wurde aber später in eine feste<br />

Pacht umgewandelt. Nach dem Praestationsregister 1722 hatte Schulte, zu Ankum,<br />

nachstehende Lasten und Pflichten, die er als Eigenbehöriger des Landesherrn zu erfüllen<br />

hatte;<br />

Monatschatz 4 Thl. 6 Schill., Rauchschatz 2 mal 4 Thl., von der Leibzucht 15 Schill. 9 Pf., vom<br />

Back- oder Nebenhause 10 Schill. 6 Pf., Hofesspanngeld 1 Thl. 14 Schill., dafür war er von<br />

Jacobi bis Bartholomaei vom Spanndienst frei.<br />

An Pacht gab Schulte, zu Ankum, 4 Malter Roggen, 6 Mlter Hafer, 30 Hühner, 600 Eier und 5<br />

Thl. Herbstschatz.<br />

Er müsste mit dem Spann dienen, so oft es ge<strong>for</strong>dert wurde, und auf Er<strong>for</strong>dern Sachen von<br />

Bremen, Münster und Oldenburg holen und sogar Spanndienste nach dem Auslande leisten.<br />

Dem Kaplan in Ankum war ½ Scheffel Roggen zu geben und dem Küster 9 Pfennige.<br />

Ausserdem hatte Schulte die fürstlichen Jäger mit ihren Hunden und die Amtsschützen<br />

aufzunehmen und mit Essen und Trinken zu versehen. Auch musste jährlich für die Jagd ein<br />

Jagdhund aufgefüttert werden. In den Jahren 1799 bis 1819 fanden wegen der lästigen<br />

Zehntenfuhren der Redemeyer Unterhandlungen statt, die erst am 5.2.1819 ihren Abschluss<br />

fanden. Nunmehr verpflichteten sich die Redemeyer, es waren ihrer 6 im Kirchspiele<br />

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Ankum, jährlich 30 Thl. zu zahlen, wenn ihnen die Zehntfuhren erlassen würden. Bis dahin<br />

waren die Redemeyer verpflichtet gewesen, den eingezogenen Zehnten nach Fürstenau zu<br />

fahren. Hierzu hatten sie eine Magd zu stellen zum auf- und abladen der Zehntgarben, sie<br />

selbst und die Magd erhielten Verpflegung und Futter für die Pferde. Ferner hatten sie Geld-<br />

und Kornlieferungen nach Osnabrück zu befördern und Salzfuhren für den bischöflichen<br />

Haushalt auszuführen. Ferner wird berichtet, dass die Badberger Redemeier den ersten, die<br />

Ankumer den zweiten und das Kloster Bersenbrück und Börstel den dritten Mühlstein<br />

fahren mussten. Alle diese Verpflichtungen löste Schulte mit 3000 Thl. und den Spanndienst<br />

mit 300 Thl. ab.<br />

Nach dem bischöflichen Tafelregister von 1240, es mag auch etwas älter sein, bezog der<br />

Schultenhof, zu Ankum, an Wordgeldern 6 Schillinge 2 Pfennige. Wordgelder sind eine Pacht<br />

für eine Word (Hausstelle) auf dem Kirchhofe in Ankum.<br />

1722 Größe des Schultenhofes;<br />

Gartenland 1 Malter 8 3/37 Scheffel<br />

Mittel Saatland 19 6 /7<br />

Mittel Wiesen 3 7 /5<br />

Plaggenland 1 4 /8<br />

Holzland 3 3<br />

Zusammen 30 Malter 8 Scheffel 2 Viertel 2½ Becher.<br />

Bei der Vermessung des Hofes im Jahre 1875 wurden festgestellt;<br />

In der Gemarkung von Ankum 50 ha 8 ar 61 Quadratruten.<br />

In der Gemarkung von Aslage 26 ha 40 ar 61 Quadratruten.<br />

1788 hatte der Schultenhof eine Größe von 38 Malter 2 Scheffelsaat 22 Quadratruten.<br />

Die bedeutende zunahme an Ländereien findet ihre Erklärung in der Auflösung der Ankumer<br />

und Aslager Mark. In der Mark Ankum war der Schultenhof als ein Vollerbe und in der Mark<br />

Aslage als ein Halberbe berechtigt und als solcher bei der Auflösung der Mark abgefunden<br />

worden. Die Abfindung der Aslager Mark wurde durch Vergleich vom 27.2.1805 gerichtlich<br />

festgestellt, in diesem Vergleich vertraten die Colonen Berling, Niemann und Lampe die<br />

Aslager Markgenossen, während Colon Gerd Nicolaus Schulte, geborener Grote, die<br />

Interessen des Schultenhofes wahrnahm. Der Überlieferung nach, für die aber keinerlei<br />

Beweis vorliegt, soll der Schulte, zu Ankum, die Merschwiese für die unentgeltliche Haltung<br />

und Nutzung des Bullens erhalten haben. Fest steht aber, dass die Wiese schon 1728 zum<br />

Schultenhofe gehörte. 1836 kaufte Schulte eine Fläche von einer an diese Merschwiese<br />

angrenzenden Koppel. Diese Merschwiese gab Anlass zu vielen Streitigkeiten und Prozessen,<br />

die viel Geld kosteten. Die Männer von Vehs, Das Gut Loxten und die Colonen von Loxten<br />

und Druchhorn beanspruchten das Recht, von Mai bis Jacobi alle 14 Tage das Wasser zu<br />

holen und bei Dürre jederzeit Notwasser zu nehmen.. Als eines Tages die vehser mit allen<br />

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Mannen kamen um die Schütte der Brunninger Mühle eigenmächtig zu öffnen, läuteten die<br />

Ankumer die Not- oder Sturmglocke, die die Ankumer Männer zusammenrief, welche nun<br />

die Vehser angriffen und in die Flucht schlugen. 1728 reichte Schulte eine Beschwerde<br />

seinem Landesherrn Bischof Ernst August ein, der dem Schulte auch Schutz zusagte und<br />

empfohl, die Schütten (Schützen) gegen die Vehser aufzubieten usw. Aber nicht nur mit den<br />

Vehser Bauern, sondern auch mit dem Gut Loxten und den Colonen aus Loxten und<br />

Druchhorn und mit der Ankumer Markgemeinde hatte Schulte seine Schwierigkeiten und<br />

Streitereien, die mit der Ankumer Markgemeinde auftretenden Reibereien entstanden<br />

hauptsächlich durch den zu hoch angelegten Mersch, wodurch die Schultesche Wiese bei<br />

Hochwasser leicht unterstaut wurde. Die Wasserfrage war überhaupt viel Anlass zu<br />

Prozessen in alter Zeit. Schon im Jahre 1278 in Vigilia Katrinae verglich das Kloster<br />

Bersenbrück durch den Probst zu Börstel und den Badberger Pfarrer unter Teilnahme des<br />

verbündeten Ritters Otto Proyt mit den Männern von Langen und Vehs um einen<br />

Wasserstrom, den diese gegraben hatten, dahin, dass der Schaden den die Wernsen Mühle<br />

dadurch leiden möge, jährlich mit 18 Scheffel Hafer vergütet werden solle.<br />

Civis vero de Langen, et Ves, pro restando dampni, quod claustrum et domus Wernzen ex<br />

inundatione aqua ipsius rivi in Molendino, in agris sustinere poterunt XVIII modios avenae<br />

per mensuram Batbergensem praedicto claustro in vigilia beati martini Episcopi annis<br />

singulis solvere et ad claustrum ducere sub excommunicatione promiserunt.<br />

Archiv des Klosters Bersenbrück.<br />

Bei der Auflösung der Ankumer Mark wurden dem Schulte noch verschiedene Anschlüsse,<br />

so der Vogelberg, auf dem früher das Vogelschiessen und das Göding-Gericht abgehalten<br />

wurden, zugewiesen. Schulte verkaufte die auf dem Vogelberge befindenden Gärten, die<br />

von Osten nach Westen hinter den Häusern liegen, ebenso die Gärten, welche von Süden<br />

nach Norden gehen, bis zu der Stätte Hoemer (Hömer). Die aus diesen Verkäufen erzielten<br />

Erlöse wurden zum Freikauf von der Leibeigenschaft verwandt. Ebenso trat Schulte den<br />

Grund für den neuen Friedhof, die neuen Schulgebäude und die dazu gehörenden Gärten<br />

ab.<br />

Erbwohnhaus.<br />

Das Schultesche Erbwohnhaus ist ein eichener Fachwerkbau, stark und däftig in der<br />

Ausführung, ein echtes Niedersachsenhaus. Erbaut ist dasselbe von den Eheleuten Jürgen<br />

Weglage und Adelheid Warnefeld in dem Jahre 1708, wie eine Inschrift über der Haupttür<br />

des Hauses besagt. Ein Spruch am Vordergiebel lautet;<br />

“Nach dir o Herr Gott verlangt mich mein Gott. Ich hoffe auf Dich, lass mich nicht zu<br />

schanden werden, dass sich meine Feinde nicht freuen über mich”.<br />

Über der Tür steht folgender Spruch;<br />

“Ach Gott lass Dir befohlen sein, den Ausgang und den Eingang mein”.<br />

In späteren Jahren ist das Erbwohnhaus um 6 Meter am Vorderende verlängert worden,<br />

indem der Vordergiebel um soviel vorgewunden wurde, dass die Verlängerung dazwischen<br />

gefügt werden konnte. Links, südlich vor dem Hause, befindet sich eine massive Scheune,<br />

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welche 1907 Hermann Schulte errichtet hat. Rechts befindet sich eine im Jahre 1734 von<br />

Jürgen Laurenz oder Georg Laurenz Schulte erbaute Scheune. Diese Scheunen bilden mit<br />

einigen anderen landwirtschaftlichen Gebäuden einen Hof, der durch ein Tor geschlossen<br />

werden kann. Ein hinter dem Erbwohnhause befindlicher Speicher ist von Gerhard Nicolaus<br />

Grote, welcher durch Heirat mit der Witwe Catharina Margaretha Schulte, geborene<br />

Benninghaus, auf den Hof gekommen war, erbaut. Zu dieser Zeit standen auf dem<br />

Schultenhofe viele Eichen, die Grote alle niedermachen liess und verkaufte. 1803 zählte man<br />

als zu dem Schultehofe gehörend 1 Leibzucht und 6 Heuerhäuser, 1806 wurde das hinter<br />

dem Hause Fürstenberg, jetzt Grüter auf dem Vogelberge, befindliche Heuerhaus<br />

abgebrochen und ist nicht wieder aufgebaut worden. 22.7.1848 brannte ein anderes<br />

Heuerhaus auf dem Vogelberge ab. Das Heuerhaus wurde bei dem grossen Ankumer<br />

Brande, in dem der Turm, die Kirche, 2 Schulgebäude, 17 Wohnhäuser und mehrere<br />

Scheunen den Flammen zum Opfer fielen, durch vom Turm fliegende Funken entzündt. Dies<br />

Haus wurde am 27.5.1852, wie die Inschrift besagt, von den Eheleuten Johann Gerhard<br />

Georg Schulte und Catharina Maria Dückinghaus neu errichtet. 1884 brannte ein drittes<br />

Heuerhaus, belegen auf der Franschen Patt, welches von Diedrich Welp bewohnt war, am<br />

26 Oktober ab, dieses Heuerhaus wurde nicht wieder aufgebaut. Schulte verkaufte den Platz<br />

an Diedrich Welp, der darauf ein neues Haus errichten liess. Ein viertes Heuerhaus brannte<br />

am 27.3.1892 ab, auch dies wurde nicht wieder aufgebaut. Mit Einschluss des Heuerhauses<br />

auf Schulteschen Gründen am Vogelberge sind jetzt noch 4 Heuerhäuser vorhanden, 1 auf<br />

dem Schultenhofe, das Leibzuchthaus, erbaut von Georg Laurenz Schulte und Anna<br />

Margaretha Krogmann im Jahre 1763, ein anderes Heuerhaus auf dem Hofe ist 1710 von<br />

Georg Weglage erbaut worden. Dieses ist zu einem Pächterhaus umgebaut worden und war<br />

vorher ein Doppelheuerhaus. Das am Kuhlkampe bei Kaufmann Bernhard Kuhlmann<br />

belegene Heuerhaus ist eine Doppelwohnung und der Inschrift nach erbaut 1789 von den<br />

Eheleuten Johann Georg Schulte und Catharina Margaretha Benninghaus. Am Südende<br />

desselben Hauses ist genannt als Erbauerin die Witwe Anna Margaretha Krogmann,<br />

verehelichte Schulte. Diese 2 Inschriften lassen die Vermutung aufkommen, dass das Haus in<br />

zwei Zeitabschnitten erbaut worden ist. Südlich am Schulteschen Hause ist ein schöner und<br />

grosser Garten gelegen, an der Nordseite liegt der Hauptacker, weniger an der Südseite. Vor<br />

dem Hofe, nach Ankum hin belegen, ist der grosse Dorfkamp, der an Bewohner des<br />

Unterdorfes verpachtet ist. Von den auf dem Vogelberge liegenden Ländereien sind seit<br />

1926 mehrere an Bewohner des Oberdorfes verpachtet. Ein schöner Eichen- und<br />

Buchenbestand umgibt den Hof an der west-, süd- und östlichen Seite.<br />

1441 item so hebbe ik entfangen van den Schulten van Anchem de in sinen hoff (gehoeren)<br />

IIII mark.<br />

Dep.3a. I. II.G. Nr.68 Bederegister.<br />

1481 vor Herman Schulte, geschworener Richter zu Ankum, verheuern Herman de Meyer to<br />

Talge, Kersten Grunfeld, Roleff tho Holsten und Arendt thor Velmelage, Radslude der Kirche<br />

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zu Ankum, dem Köster Albert, geborener Northofe, als Nachfolger des Kösters Henrikus<br />

geborener Guldentange, auf bitten dessen Vaters Henrich Guldentange, Word und Garten.<br />

Zeugen; Johan de Schulte zu Rüssel, Henrich Guldentange, Johan tho Westorpe, Eilert tho<br />

Eilerdingh, Gerlich tho Hamme, Arendt Hartlage und Johan thor Wrocklage.<br />

Anno 1481 auf Christi Himmelfahrt. (Urk. Archiv d. Kirche Ankum)<br />

1503 vor Dethert de Schulte to Ankum, geschworener Richter zu Ankum, verkaufen Lambert<br />

von Snetlage, Domdechant zu Osnabrück, Heinrich Summe, Vikar zu St. Johann, und Arendt<br />

Grundick Land an dem Vorstand der Kirche zu Ankum. Dieser Kirchenvorstand ist; Johan to<br />

Badessen, Johan Grevenkamp, Rembert tho Breckwedde und Hennecke tho Warnefeld.<br />

Dieses Land hatte Grundick gekauft von Goedecke van Dage, Kerkherr zu Ueffeln.<br />

Zeugen dieses Verkaufes sind; Ameling von Snetlage, Johan Wrocklage tho Ankum, Berendt<br />

Eiler, Vikar tho St. Johann.<br />

Anno 1503, feria tertia post X.M.V.<br />

Auszug aus dem Kopiar der Kirche zu Ankum.<br />

Gerdt Schulte im Hove zu Ankum ist ein Reidemeier.<br />

Erstlichen hefft einen Kamp aichter seinem Hove dar men 15 Scheffel Roggen inseiett.<br />

Noch einen Kamp vor dem Dorpe Ankum belegen dar men 1 Moldt Roggen inseiett.<br />

Noch 1 Stücke landess die Pöckelberch genandt tuschen Rixmanss lande undt seinem Hove<br />

belegen, dar men 4 Moldt Roggen inseiett.<br />

Noch 1 Stücke landess twuschen …. Kamp undt Ploissess lande belegen, dar men 2 Moldt<br />

Roggen inseiett.<br />

Noch 1 Flach landess upn Vogelberg twuschen Brinkmanss undt dess Pastors lande belegen,<br />

dar men 3 Moldt Roggen inseiett.<br />

Noch 1 Stücke landess uffn Schwarten lande genandt tuschen Hardementen undt Rouwerss<br />

lande belegen, dar men 6 Scheffel Roggen inseiett.<br />

Noch 1 Kamp in bewrechtung achter dem Vogelberge uffm Vogelberge genandt dar men 4<br />

Scheffel Roggen inseiett.<br />

Noch 1 Stücke landess bi den Taggenbroiche tusken Taggenbroikess essche undt freilink<br />

lande, dar men 8 Scheffel Roggen inseiett.<br />

Noch 1 Stücke landess vor Buschelmanss Johannes hausse tuschen Menken Rauwerts undt<br />

Johann Ratermanss lande belegen, dar men 4 Scheffel Roggen inseiett.<br />

Noch 1 garde, dar men 1 Scheffel liness inseiett.<br />

Noch 1 garttens den Tonnies Joist vor jarliche Rentte underhefft, dar men 1 bortscheffel<br />

liness inseiett.<br />

Den Piper 1 gartten von ein half Scheffel liness. Von dussen vorgenandte Garden boertt de<br />

Schulte jahrlichs die Rente undt werden von Jaren to Jaren loiss.<br />

Hefft noch einen gartten bei seinem Hause dar men 2 Scheffel liness inseiett.<br />

Noch den Lifftuchts gardenn dar men 2 Scheffel liness inseiett.<br />

Hefft eine Wische die Merschwissche genandt licht upn Ankumer Mersche, dar men 12<br />

fuder hoies utwinnett.<br />

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Noch eine Wische geheten die Tach Wische bi Talge belegen, dar men 4 foder hoies<br />

uthwinnett.<br />

Noch einen geringen Deill in dem Buirkampe geheten, winnt daruth ein half foder hoies, ist<br />

suer Bur grundt.<br />

Ist in den gehen fulwarig zu mastung und holthouw undt wandt guit mast iss, ein jeder so<br />

darinne berechtigt kan so viele Schweine als he to meidage bim troge hefft, darin driven.<br />

Ist auch in die Asslage Marke berechtigt to weide undt mastung undt want gudt mast iss 4<br />

Schweine vet kriegen.<br />

Hefft einen Hoff wandt gudt iss kan men 16 Schweine darinne veth maichen.<br />

Undt ist auch uffn Ankumer Mersch zur weide berechtigt.<br />

Hofbeschreibung Sachsenbuch v. 25.1.1582 Fol.36b und 37a und b. St.A.O.<br />

12.7.1592 ist Hille Schulte, weiland Eltern Herman Schulte und Grete im Dorf Ankum,<br />

freigekauft.<br />

Rep.100. Abschn.59. Nr.1. St.A.O.<br />

1592-1593 für seligen Herman Schultte zu Ankum und Greten eheleute tochter Hillen<br />

Freiheit 14 Thl. empfangen.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.5. Amt Fürst. St.A.O.<br />

17.6.1600 ist Tale Schulte, Eltern Herman Schulte und Grete, geboren auf dem Schultenhof<br />

zu Ankum, freigekauft.<br />

Rep.100. Abschn.59. Nr.1. St.A.O.<br />

1601 der Schulte zu Ankum verachteten gebotte in gastereien 2 Thl. Brüchte.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.11. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1602 Schulte, zu Ankum, gibt 4 Molt stendige und gewisse Roggen Pfacht nach Osnabrücker<br />

Streichmass an Haus Fürstenau.<br />

Rep.123. Nr.C.148. S.3. St.A.O.<br />

7.10.1609 ist Luedeke, Eltern Gerdt Schulte, zu Ankum, und Gesche, geboren auf dem<br />

Schultenhof zu Ankum, freigelassen. (siehe auch die Frailassung dep.6b. B.III. Nr.145)<br />

Rep.100. Abschn.59. Nr.2. St.A.O.<br />

7.10.1609 ist Elsa Schulte, Eltern Gerdt Schulte, zu Ankum, und Gesche, geboren auf dem<br />

Schultenhof, freigelassen. (siehe nachstehende freilassung).<br />

Rep.100. Abschn. 59. Nr.2. St.A.O.<br />

7.10.1609 ist Ilsa Schulte, Eltern Herman Schulte, zu Ankum, und Geschen, geboren auf dem<br />

Schultenhof zu Ankumb, freigelassen.<br />

Dep.6b. B.III. Nr.145. St.A.O.<br />

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7.10.1609 ist ebenmässig freigelassen Luecke, Eltern Gerdt Schulte, zu Ankumb, und Gese,<br />

geboren auf dem Schultenhoffe zu Ankumb, von dem Secretarius Morrien. (siehe auch<br />

folgende freilassung)<br />

Dep.6b. B.III. Nr.145. St.A.O.<br />

1610 für Gerhardtten Schulten, zu Ankum, nachlass so im eigenthumb verstorben 50 Thl.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.18. Amt Fürst. St.A.O.<br />

8.10.1611 ist Johan, eheleiblicher Sohn der Eheleute Gerd Schulten, zu Ankum, und Gese,<br />

geboren auf dem Schultenhof zu Ankum, freigelassen.<br />

Dep.6b. B.III. Nr.145 St.A.O.<br />

8.11.1611 hat Johan Schulte, Eltern Gerdt Schulte, zu Ankum, seinen Freibrief erhalten.<br />

(dieselbe Freilassung ist auch unter dem 9.11.1611 beurkundet)<br />

Rep.100. Abschn.59. Nr.2. St.A.O.<br />

3.3.1613 sind Johan und sein Bruder Bosse Schulte, Eltern Herman Schulte, zu Ankum, und<br />

Gesse, freigekauft.<br />

Rep.100. Abschn.59. Nr.1. St.A.O.<br />

13.3.1613 ist Bosse Schulten und Tale Ratermans Sohn Herman aus landesherrlicher<br />

Leibeigenschaft freigelassen.<br />

Rep.100. Abschn.59. Nr.2. St.A.O.<br />

1614 von Wobbeken Eickhorst aus dem Kirchspiel Mensslagh zu Erbwinn uff sichere Jahre<br />

Mall uff den Schulten Hoff, zu Ankum, empfangen 40 Thl.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.20. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1620 wurde Herman Schulte, zu Ankum, von niederländischen Reutern schwer mishandelt,<br />

weil er nicht so viel Geld hatte als von ihnen ge<strong>for</strong>dert.<br />

1628 Erbe Schulte 2 Rth., uxor 1 Rth., filius 8 Schill., famulus 6 Schill., Halbfamulus 3 Schill.,<br />

famula 4 Schill., Derne 9 Pf., Junge 1 Schill., Leibzuchter 10 Schill. 6 Pf., uxor 5 Schill. 3 Pf.<br />

Personenschatz. Terminus primus der Erhebung 1629.<br />

Rep.355C. 205 Personensch. Reg. 1628-1629 St.A.O.<br />

24.8.1636 von Herman Schulte, zu Ankum, den Erbwinn empfangen. Unter den<br />

Schwedischen arg gelitten, zu 175 Thl.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.34. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1644 Kirchspiel Ankum, Wagendienste;<br />

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Meier zu Starten und Meier zu Westerholte 1 Wagen.<br />

Meier zu Brickwede und Schulte zu Rüssel 1 Wagen.<br />

Meier zu Nortrup und Schulte zu Ankum 1 Wagen.<br />

Diese drei sein Redemeier Wagen. Dienen uff anfürderen wocchentlich, und müssen in der<br />

Ernte zu Fürstenauen den Zehenden mit einem Wagen einfahren, auch wanss nötig van<br />

Münster, Oldenborck und Bremen und sonst Wein und andere Sachen abholen, sonsten sein<br />

auch Leibeigene am fürstlichen Haupthause Fürstenauen<br />

Rep.VI. Nr.445. Fürstenau St.A.O.<br />

1651 Ankum. Schulte zu Ankum Kath., und Frau Kath.<br />

Eine Knecht Schwidhar Kath., ein halb Knecht BerndtKath.<br />

Eine halbe Magdtt Luecke Kath.<br />

Ein Junge so die Schaffe huetet.<br />

Leibzucht vacat.<br />

Konfessionsregister f.d. Dioezese Osnabr. Rep.100. Abschn.188. S. 477-961 St.A.O.<br />

28.3.1651 richtet Wobbe Eickhorst, Witwe des Luedeke zu Schulten, ein Schreiben an den<br />

Thumbprobsten und begehrt in ihm den eingebrachten Brautschatz wieder zurück. Sie<br />

erklärt Luedeke Schulte sei als Leibeigener des Schulten- und Rehdehoffes zu Ankumb in<br />

Leibeigenschaft gestorben. Er sei in erster Ehe mit Thale Schulten zu Rüssel verheiratet<br />

gewesen, und aus dieser Ehe sei 1 Sohn als Anerbe. Zufolge ihres Gesuches erhält Wobbe<br />

Schulte, geborene Eickhorst, ihre Freiheit zurück.<br />

Rep.122. III. 1B. II. 5C. Nr.2. St.A.O.<br />

1655 Erbe Schulte zu Ankum; 5 Pferde, 8 Kühe, 11 Rinder, 10 Schweine, 77 Schafe.<br />

Leibzucht; 2 Pferde, 3 Kühe, 1 Rind, 2 Schweine<br />

Backhaus pauper; 1 Kuh, 5 Schweine<br />

Viehsch. Reg. 1655 Rep.3b. I. Fach 15. Nr.12. St.A.O.<br />

1661 Schulte, zu Ankum, gibt 8 Rth., Leibzucht 1 Rth. 19 Schill. 1½ Pf., Backhaus 9 Schill.<br />

Viehschatz. Von dem Erbe und der Leibzucht wird der Viehschatz viermal im Jahr erhoben.<br />

Der Bewohner des Backhauses entrichtet den Betrag seiner Armut wegen nur einmal.<br />

Viehsch. Reg. 1661 Amt Fürst. St.A.O.<br />

7.1.1664 wurde der Nachlass des Herman Schulte, zu Ankum, beschrieben und zu 91 Rth.<br />

gedungen. Halbscheid 45 Rth. 10 Schill. 6 Pf.<br />

Rep.122. III. 1A. II. 5C. Nr.3. St.A.O.<br />

1664 Herman Schulten, zu Ankum, Sterbefall 45 Rth. 10 Schill. 6 Pf.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.58. Amt Fürst. St.A.O.<br />

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1665 Herman Bodeman die Schultesche zu Ankumb mit gnädigsten Consens geheiratet, gibt<br />

zum Erbwinn 140 Rth.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.57. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1666 Schulte zu Ankumb; 4 Pferde, 5 Kühe, 8 Schmalrinder, 28 Schafe, 7 Schweine.<br />

Leibzucht vacat.<br />

Kleinhaus; 2 Kühe, 1 Schmalrind, 1 Schwein.<br />

Backhaus pauper und ist vorhin der Schatz erlassen.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.60. St.A.O.<br />

1670 Erbe Schulte, zu Ankum, gibt 2 Thl., Leibzucht bewohnt der Vogt nichts, Kleine Haus 1<br />

Thl., Kleinhauss Gerichtspedell nichts, noch Kleinhaus 1 Thl. Rauchschatz.<br />

Rauchsch. Reg. Amt Fürst. St.A.O.<br />

28.5.1692 Herman Schulte, zu Ankum, und seine Frau Elsche sind altershalber unfähig länger<br />

dem Erbe vorzustehen und übergeben den Schulten- und Rehdehoff ihrem Schwager<br />

Juergen Weglage und dessen Hausfrau Alheit Warnefeld und ziehen in die Leibzucht.<br />

Rep.122. III. 1A. II. 5C. Nr.3. St.A.O.<br />

1716 filia Schulten, zu Ankumb, Alheidt, 13 Jahr alt, frey gekauft mitt 12 Thl. (es handelt sich<br />

hier um die 1703 geborene Anna Adelheid, Tochter der Eheleute Jürgen Schulte, geb.<br />

Weglage, und Adelheid Warnefeld)<br />

Rep.106. VI / yl Nr.1aa. St.A.O.<br />

1716 Jürgen Schulte geborener Weglage, zu Ankum, 50 Jahr, uxor Alheidt geborene<br />

Warnefeld, Erbin des Schultenhofes, 42 Jahr, 5 Kinder;/ Trinke, 19 Jahr, wgen der Mutter<br />

frei./ Alheidt (Anna Adelheid), 13 Jahr, bei der letzten sedis vacante für 12 Rth. und<br />

Amtsgebühr 3 Rth. freigekauft./ Lissabet, 10 Jahre alt, eigen (die spätere fanatische<br />

Katholikin)./ Juergen, 6 Jahre alt, eigen (der 1709 geborene und spätere Anerbe Georg<br />

Laurenz)./ Johan, 2½ Jahre alt, eigen.<br />

Rep.106. VI / yl Nr.1aa. St.A.O.<br />

14.4.1717 Schulte zu Ankumb seiner verstorbenen Frauen Alheidt Sterbefall bedungen zu 42<br />

Rth. 10 Schill. 6 Pf. Die Amtsgebühren sind sogleich bezahlet und ein jeder seinen partem<br />

empfangen.<br />

Rep.122. III. 1B. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />

21.12.1719 Comparuit Juergen Schulte, zu Ankumb, und weilen derselbe zur 2ten Ehe zu<br />

schreiten gesinnet hatt derselbe auff gnädigste ratification die Auffahrt für seine künftige<br />

Frauen gedungen auff 16 Jahr, ad 160 Rth. Darnach soll er die Leibzucht beziehen.<br />

Rep.122C. III. 1B. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />

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Anno 1719 reichte der Notar Christian Gerhard Leistmann eine Beschwerdeschrift gegen<br />

Dallmeyer, Commissarius des Archidiaconi, ein, der die evangelischen Einwohner im<br />

Kirchspiel Ankum willkürlich und empfindlich gebrüchtet hatte, und mit welchen Brüchten<br />

der Archidiacon seine Taschen füllte. Leistmann fügt der Beschwerde aufgenommene<br />

Zeugenverhöre bei als Beweise der Übergriffe. In diesen Verhören heisst es;<br />

Jürgen Schulte, zu Ankum, Hermann Niemann und Hermann Brüning, affirmant, und hatten<br />

solches wohl gehöret, in specie von Koppelmann, welcher mit 24 Rth. Brüchten belegt<br />

worden war.<br />

Jurgen Schulte, Hermann Niemann und Hermann Brüning affirmant, und sagt Hermann<br />

Niemann, dass der Commissarius ihn heute ausgepfandet, weil er nur einigen<br />

Kirchspielsleuten vergönnet, dass sie sich in seinem Haus beim Feuer gewärmet.<br />

Jurgen Schulte, zu Ankum, sagt aus, dass der Commissarius Dallmeyer ihn in Straffe<br />

gesetzet, weilen er auf Bartholomaei in seinem haus ein Fuder Korn abladen lassen, welches<br />

er des vorigen Tages eingeholet, und als er, als ein Redemeyer, dem Commissario nicht<br />

unterwürfig, folglich den dictirten Brüchten nicht gezahlet, der Commissarius ihm die Kirche<br />

verbieten und seinen Kirchenstand verarretiren lassen.<br />

Ein Georg Schulte, geborener Weglage, beschwerte sich 1719, dass er vom Archidiakonus<br />

schwer gebrüchtet worden sei, weil er auf einem katholischen Feiertag ein Fuder Korn habe<br />

abladen lassen. Zu der Zeit war die Familie Schulte lutherisch.<br />

Das Staatsarchiv Osnabrück bringt in Abschnit 374 Nr.6. einen Bericht darüber, wie die<br />

Schulten sich der katholischen Religion wieder zuwandte. Dieser Bericht ist von dem Richter<br />

Cassius, damals am Gerichte in Ankum betätigt, aufgestellt, er lässt aber erkennen, dass<br />

Cassius, der lutherisch war, alles tat, um diesen Religionswechsel zu hindern. Ber Bericht<br />

beginnt;<br />

Pfingsten 1724 starb der Besitzer des Schultenhofes, zu Ankum, mit Namen Georg Schulte,<br />

derselbe war der lutherischen Religion zugetan. Es überlebten ihm 2 Söhne und 3 Töchter<br />

und die lutherische Stiefmutter, die zweite Frau des Schulte, eine geborene Wehmhof aus<br />

Gehrde,. Der Pastor heilersieg aus Gehrde versah Schulte mit dem heiligen Abendmahl und<br />

war des Schulten Bruder Johann Weglage aus Rüs<strong>for</strong>t, sowie seine beiden Schwäger von der<br />

Frauensseite Gerhard Warnefeld aus Talge und Johann Kuhlmann aus Talge dabei zugegen.<br />

Diesem empfahl er seinen jüngsten Sohn Johann, erst 10 Jahre alt, und bat, doch dafür zu<br />

sorgen, dass derselbe in der lutherischen Religion erzogen würde. Der Anerbe solle bei den<br />

genannten Anverwandten oder bei dem Pastor Heilersieg in Gehrde erzogen werden. Die<br />

beiden ältesten Töchter des Schulte waren mit katholischen Männern verheiratet, Ansing in<br />

Besten und Hövermann in Ankum, ebenso war die jüngste Tochter Elisabeth zur<br />

katholischen Religion übergetreten. Ansing und dessen Frau holten den jungen Schulte von<br />

Talge <strong>for</strong>t, wo er bei dem Vormunde Kuhlmann untergebracht war, und brachten ihm zur<br />

Ankumer Schule. Gerichtlich wurde derselbe aus der Ankumer Schule entfernt und wieder<br />

nach Talge gebracht. Zugleich wurden Ansmann, Hövermann und die jüngste Tochter<br />

Elisabeth vorge<strong>for</strong>dert und diesen vom Gericht bedeutet, dass sie sich in keiner Weise um<br />

die Erziehung des jungen Schulte zu kümmern hätten. Trotzdem entführte die Tochter<br />

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Elisabeth am 5. Oktober den jungen Schulte und war ihr dabei eine Aleke Talke Brickwedde,<br />

aus Schulten Beahauseung, behilflich. Diese, die Frau eines Soldaten, nahm die Schuld, als<br />

von ihr begangen, auf sich, und führte auch nochmals eine zweite Entführung des jungen<br />

Schulte Anfang Dezember aus. Der Richter Cassius zeigte dieses höheren Orts an und<br />

beantragte strenge bestrafung, zugleich gab er an, dass ein Dominikanermönch, namens<br />

Flechmann, sich in Ankum aufhalte, welcher mit der Tochter Elisabeth Anstifter dieser<br />

Entführungen sei. Die Aleke Talke Brickwedde wurde verurteilt, sie wurde danach 3 Tage, je<br />

2 Stunden an den Schandpfahl in Ankum geschlossen und dann gewaltsam aus der Schulten<br />

Behauseung verwiesen. Die Tochter Elisabeth Schulte wurde dagegen zu 20 Thl. Geldstrafe<br />

verurteilt. Die alte 65 jährige Frau Brickwedde beschwerte sich am 12.1.1725 darüber, dass<br />

sie ohne Schuld an drei Sonntagen an den Schandpfahl geschlossen worden sei. Sie sei auch<br />

aus dem Heuerhause verwiesen und so sei ihr Zutritt zu ihrem Manne und ihren 5 Kindern<br />

verwehrt worden. Es fand eine eingehende Untersuchung statt, die aber die Schuld der Frau<br />

Brickwedde feststellte und die Strafe als zu Recht verbusst anerkannte Dies wurde am<br />

22.1.1725 verkundet. Den bisherigen Vormündern wurden Laurenz Warnefeld und Diedrich<br />

Borgstede aus Gehrde beigeordnet. Am 10.3.1725 versuchte die Tochter der Frau<br />

Brickwedde den jungen Schulte aus Gehrde zu Entführen, was aber gehindert wurde, wie<br />

Richter cassius meldete. Am 2. Weihnachtstage versuchte die Elisabeth ihren Bruder zu<br />

Entführen, was aber nicht gelang. Die Versuche, den jungen Schulte von Gehrde<br />

<strong>for</strong>tzuholen, wurden trotz schwerer Strafanordnung mehrfach wiederholt.. Am 30. Juni wird<br />

berichtet, dass der Johann Schulte nun in der Gehrder Kirche aum heiligen Abendmahle<br />

zugelassen sei, es sei aber zu bedauern dass auch der älteste Schulten Sohn, welcher in der<br />

lutherischen Religion erzogen war, zur katholischen Religion übergetreten sei. Die<br />

Stiefmutter sei sehr einfaltig und wurde von dem katholischen Sohne und der Tochter<br />

Elisabeth vollständig beherrscht. Seit kurzem habe die Elisabeth sich auch als zum<br />

Kleppenorden gehörig bekannt und sich mit einer Taggenbrocks Tochter in einem zum Hofe<br />

gehörigen Heierhause einlogiert und suche auf alle Weise ihren Bruder Johann zum<br />

katholizismus zu bekehren, wie der Richter Cassius berichtete. Gerichtlich wurde<br />

vorgeschlagen, einen Warnefelds Sohn aus Talge auf den Schultenhof als Administrator zu<br />

setzen und diesem den Anerben beizugeben. Dies wurde aber hintertrieben. Die Stiefmutter<br />

behielt mit dem ältesten Sohne die Verwaltung. Der Richter Cassius schlug am 31.7.1728<br />

vor, den jungen Schulte bei dem Meyer zu Bergfeld oder dem Meyer zu Wehdel<br />

unterzubringen und diesem zur Erziehung zu übergeben. Man brachte den jungen Schulte<br />

daraufhin bei dem meyer zu Bergfeld unter. Nach kurzem Zeit wurde er auch von dort durch<br />

einen Pluntker entführt. Er war dann mehrere Jahre spurlos verschwunden. Alle<br />

Nach<strong>for</strong>schungen, die das Gericht anstellte, um den jungen Schulte zu ermitteln blieben<br />

ohne erfolg. Als Schulte 1730 wieder auftauchte, erklärte er sich öffentlich für die<br />

katholische Religion. Nach dieser Erklärung gaben die lutherischen Verwandten und der<br />

Richter Cassius es auf, den Übertritt des jungen Schulte zur katholischen Religion zu hindern.<br />

Nach einer Sage soll der Pastor Clute, zu Ankum, der jungen Schulte in der katholischen<br />

Religion unterrichtet und viel dazu beigetragen haben, dass derselbe zur katholischen<br />

Religion übertrat. Zum Dank dafür soll Schulte dem Pastor das Pastoratsland hinter der<br />

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Kirchhofmauer geschenkt haben. Diese sage ist nicht zutreffend. Es lässt sich nachweisen,<br />

dass das Pastoratsland weit früher im Besitz des Pastorats war. Im Kirchensterberegister<br />

wird berichtet, dass ein Mann, der sich weigerte, die Sterbesakramente zu empfangen, an<br />

der Grenze zwischen Schultenland und dem Pastoratsland die letzte Ruhestätte erhielt. Dem<br />

Richter Cassius, welcher so hetzend in dieser Sache tätig war, hat dem Volksmund ein ein<br />

Denkmal gesetzt, danach soll er auf Richterskamp, einem Grundstück östlich belegen an der<br />

Alfhauser Chaussee beim Rüsseler Armenhause spuken gehen und nimmer Ruhe im Grabe<br />

finden können.<br />

Nach dem 30 jährigen Kriege war die lutherische Religion in Ankum zunächst stark<br />

verbreitet. Nach dem Religionverzeichnis von 1650 waren im Dorf Ankum 280 Kath., 217<br />

Luth., 270 ohne Erklärung. Lutheraner waren meist im Unterdorf, zb. Depeweg, Rixmann,<br />

Bange und dessen Bruder Johann, der Schuhmacher war, auch die Heuerleute, während das<br />

Oberdorf mehr kath. Geblieben war. Die 270 ohne Angabe waren furchtsam und vorsichtig,<br />

rechneten weiter mit dem Krieg. Kamen die Kaiserlichen, so waren sie kath., kamen die<br />

Schweden so bekannten sie sich zur luth. Religion.<br />

3.7.1724 hat die vidua Schulte, zu Ankum, ihres seligen Mannes Sterbfall bedungen zu 61<br />

Rth. 10 Schill. 6 Pf., Amtsjura 13 Rth., Herrn Drosten Schreiber 1 Rth., zusammen 75 Rth. 10<br />

Schill. 6 Pf.<br />

Rep.122. III. 1B. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />

16.10.1732 Comparuit Jurgen Schulte, zu Ankumb, mit bey sich habenden künftigen Braut<br />

und Eheliebstinnen Maria Pohlmans, verlangten Auffahrt auf den Schultenhof, sie soll so<strong>for</strong>t<br />

300 Rth. in den Hof einbringen, später wird mehr anfallen. Der jüngste Sohn Johan<br />

verzichtet erneut, wie er schon am 11. Februar getan hat, auf die Erbfolge.<br />

Auffahrt für 250 Rth., Amtsgebühr 50 Rth., Schreiber 1 Rth.<br />

Bruder der Braut Johann Hermann Pohlmann.<br />

Schwager der Braut Johann Schrage.<br />

Rep.122C. III. 1B. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />

1743 hat Schulte, zu Ankum, seines Bruders Johann Weglagen, nach der Stätte Schulte,<br />

Freiheit bedungen zu 30 Rth., Amtsjura 6 Rth. 10 Schill.<br />

Rep.122. III. 1B. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />

3.3.1751 ist der Sterbefall der Colona Schulten, zu Ankum, nach dem Hoffrechte bedungen<br />

inckusis juribus zu 52 Rth.<br />

Rep.122. III. 1B. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />

5.9.1752 hat Colonus Schulte, zu Ankum, die 2e Auffahrt auf dem Rehdehoff mit Annen<br />

Margarethen Kroegmann, vidua Ceuslagen, auf 22 Mahljahre gedungen inclusis juribus zu 80<br />

Rth. Die Braut bringt 100 Rth. ein.<br />

Rep.122C. III. 1B. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />

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1805 Dorf Ankum, Schulte und Frau, Landesherrlich eigen.<br />

Land 21 Malter 2 Scheffelsaat.<br />

Wiesen 4 Malter 10 Scheffel.<br />

Holz 3 Malter 3 Scheffel.<br />

12 Heuerleute.<br />

Kriegssteuerregister 1805 Kirchspiel Ankum.<br />

Stammbaum der Familie Schulte zu Ankum.<br />

Johan Schulte, Kirchenvorsteher 1308.<br />

Gerlich Dethard Schulte, zu Ankum, 1360-1380.<br />

Johan Schulte, zu Ankum, Richter zu Ankum 1425-1438.<br />

Herman Steinman-Schulte, Richter zu Ankum 1440-1470 und 1481.<br />

Dethard Schulte, Richter zu Ankum 1475-1509.<br />

Herman Schulte, Richter zu Ankum 1529-1540.<br />

Dethard Schulte, zu Ankum 1540-1565.<br />

Herman Schulte, Gemahlin Geseke 1568-1620<br />

Gerdt Schulte, † 1610, uxor Gese.<br />

Lüdeke Schulte, † 1651. Erste Gemahlin Greteke Schulte-Rüssel, Kinder/ Johan, im<br />

Staatischen Kriege gefallen./ Boske./ Herman † 1663.<br />

Zweite Gemahlin Wobbeke Eichorst, Kinder/ Hilleke./ Anneke./ Geseke./ Thaleke./ Lücke./<br />

Elske. Alle ledig gestorben.<br />

Erbe Herman, aus erster Ehe, † 1663, erste Gemahlin Sophia Warnefeld, zweite Gemahlin<br />

Else Brunswinkel.<br />

Zweite Gemahl der Else Brunswinkel, Herman Bodeman, getraut 11.2.1664.<br />

Kinder Brunswinkel/Bodeman;/ Bernhard, ˜ 3.3.1666./ Lücke Elsabein, ˜ 30.1.1667.<br />

Erbin des Hofes wurde Adelheid Warnefeld, * -.7.1674, † 23.3.1717. Den Hof in Besitz<br />

genommen 10.10.1696, ∞ (1), Jürgen (Georg) Weglage aus Rüs<strong>for</strong>t, * 1662, † 22.5.1724, ∞<br />

(2) 8.1.1720, Catharina Wehmhoff aus Gehrde.<br />

Kinder aus 1er Ehe.;/ Anna Catharina, * 17.4.1697, ∞, Ansmann in Besten, Hofbesitzer./<br />

Hermann, * 11.12.1700, starb im Kindesalter./ Anna Adelheid, * 3.7.1703, ∞, Hövermann in<br />

Ankum, Hofbesitzer./ Elisabeth, * 14.3.1706, † 24.11.1763, Mitglied des 3 e ordens St.<br />

Dominici./ Georg Laurens, * 25.8.1709, † 24.1.1783./ Johann, * 2.4.1714, ∞, Margaretha<br />

Gertrud Pohlmann, † 15.7.1750, 25 J.<br />

Georg Laurenz Schulte, Anerbe, * 25.8.1709, † 24.1.1783, ∞ (1) 18.11.1732, Anna Maria<br />

Pohlmann, Kind.;/ Johann hermann, * 3.1.1734./ Lucia Margaretha Catharina, * 8.1.1736./<br />

Johann Georg, * 29.10.1738, † 5.10.1739./ Catharina Maria, * 24.8.1740./ Johann Friedrich,<br />

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* 11.12.1741, ∞ 30.4.1771, Catharina Margaretha Hagemann aus Nortrup./ Johann Georg,<br />

Anerbe, * 4.1.1745.<br />

Georg Laurenz Schulte, Anerbe, * 25.8.1709, † 24.2.1783, ∞ (2) 18.9.1752, Anna<br />

Margaretha Krogmann, Kind.;/ Anna Maria Adelheid, * 8.8.1753, ∞ 1.5.1777, Jürgen<br />

Butenbrinkmann zu Ankum./ Anna Maria Josepha, * 8.1.1760./ Catharina Maria<br />

Margaretha, * 7.11.1761, ∞ 26.1.1785, Johann Hermann Früchte./ Anna Maria, * 11.6.1764,<br />

∞ 20.10.1785, Wilhem Früchte aus Ankum.<br />

Johann Georg Schulte, Anerbe, * 4.1.1745, ∞ 31.1.1783, Catharina Margaretha<br />

Benninghaus, Kind.;/ Maria Catharina, * 7.8.1784./ Johann Friedrich, * 8.2.1786, † im<br />

Kindesalter./ Johann Gerhard Georg, Anerbe, * 18.9.1789, † 4.3.1869.<br />

Nicolaus Grote, von Westerholte, ∞, Catharina Margaretha Benninghaus, Witwe Johann<br />

Georg Schulte, Kind.;/ Heinrich Bernhard, * 6.7.1793, † 13.3.1823./ Johann Gerhard<br />

Nicolaus, * 11.2.1796, ∞, Catharina Flatemersch aus Ankum./ Hermann Heinrich, *<br />

30.5.1798, † 30.7.1806./ Catharina, * 11.9.1800, ∞, Friedrich Plessner aus Ankum./ Johann<br />

Heinrich Hermann, * 18.2.1803./ Anna Elisabeth, * 4.10.1806, ∞, Jacob Wachmann aus<br />

Ankum.<br />

Johann Gerhard Georg Schulte, Anerbe, * 18.9.1789, † 4.3.1869, ∞ 13.1.1817, Catharina<br />

Maria Dückinghaus aus Besten, † 8.5.1865, Kind.;/ Maria Catharina Margaretha, *<br />

19.3.1819, ∞, Hofbesitzer Grote in Westerholte./ Maria Elisabeth, * 3.4.1821, † 4.5.1883./<br />

Margaretha Maria Catharina, * 22.3.1822./ Hermann heinrich, * 2.12.1823, † 30.3.1880, 57<br />

J./ Hermann Bernhard, * 10.4.1826, † 31.5.1832./ Maria Catharina, * 18.5.1828, † 5.7.1888./<br />

Johann Gerhard Georg, * 4.12.1831, † 9.11.1894, 63 J./ Hermann jacob, Anerbe, *<br />

11.12.1837, † 22.6.1881.<br />

Hermann Jacob Schulte, Anerbe, * 11.12.1837, † 22.6.1881, ∞, Wilhelmine Holtmann, *<br />

23.6.1852, † 25.7.1920, Kind.;/ Johann Heinrich, * 5.8.1872, auf einem übungsmarsche am<br />

4.6.1894 bei Waiblingen i.W./ Kind NN, * 12.4.1875, starb nach erhaltene Nottaufe./<br />

Wilhelm Friedrich Georg, * 19.9.1876, ∞, Emma Lohbeck aus Hertmann-Lohbeck./ Maria<br />

Margaretha Bernardine, * 5.3.1879, † 28.5.1901./ Georg August Hermann, Anerbe, *<br />

6.8.1881.<br />

Georg August Hermann, Anerbe, * 6.8.1881, ∞ 1.10.1907, Maria Bernardine Agnes Wiese<br />

aus Rüssel, Kind.;/ Clemens Georg Karl, * 26.6.1908./ Eduard Heinrich August, *<br />

12.10.1909./ Georg Franz, * 6.2.1911./ Hermann Joseph, * 13.7.1912./ Theresia Wilhelmine<br />

Elisabeth, * 2.11.1913./ Hubert Bernhard Heinrich, * 10.1.1915./ Richard Bernhard Heinrich,<br />

* -.4.1916, † 22.8.1917./ Kind NN, * 13.8.1918, starb nach der Nottaufe./ Alfons Diedrich<br />

Bernhard, * 4.10.1919.<br />

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Neubauerei Schulte.<br />

Der Hofstelle Schulte liegt in der Bauerschaft Grönloh des Kirchspiels Badbergen. Die<br />

Bauerschaft Grönloh gehört zu den jüngsten Bauerschaften des Kirchspiels und wird um die<br />

Mitte des 13. Jahrhunderts entstanden sein. Sie ist eine landesherrliche Gründung innerhalb<br />

eines bischöflichen Sunderns. Die Voll- und Halerben gehören zu den ältesten Siesdlungen,<br />

Erbkotten finden sich in dieser Bauerschaft nicht. Die am Rande der Grönloher Mark<br />

liegenden Markkotten sind weit jüngere Siedlungen, noch jünger sind die Neubauereien. Zu<br />

diesen Neubauereien zählt auch die Hofstelle Schulte, die in den Registern des 19.<br />

Jahrhunderts unter Nr.37 der Gemeinde geführt wurde. Dühne schreibt, dass Schulte sich<br />

auf einem Teil der landesherrlichen Abfindung aus der Grönloher Mark angebaut hat. Er<br />

übernahm eine jährliche Pacht von 2 Malter 5½ Scheffel Roggen und 2 Malter 5½ Scheffel<br />

hafer. Später erwarb Schulte noch den von Hermann Strodtmann akquirierten Teil der<br />

landesherrlichen Abfindung aus der Grönloher Mark und mit derselben Pacht, wie er sie für<br />

seine eigenen Ländereien zu geben hatte. Die Größe der Neubauerei betrug nach der alten<br />

Mutterrolle von 1834; 50 Morgen und nach der 1860 von Obergeometer Reimerdes<br />

berichteten Mutterrolle 55 Morgen 41 Quadratruten.<br />

1843-1844 hatte Neubauer J.G. Schulte zum Neubau der Grönloher Schule einen<br />

Baukostenbeitrag von 14 Rth. 4 ggr. zu zahlen.<br />

Nachricht auf Hof Netheler.<br />

Die Dühneschen Angaben sind zutreffend, denn in der Du Plat’schen Landesvermessung<br />

1784-1790 ist Schulte noch nicht genannt, und fand die Auflösung der Grönloher Mark, die<br />

zwar schon 1809 beantragt worden war, erst am 1.12.1828 durch Unterschreibung des<br />

Rezesses ihren Abschluss. Unter den Markbeteiligten findet sich auch hier die Schultenstelle<br />

nicht. 1926 Größe des Hofes 4 ha, davon liegen o,7 ha in der Gemeinde Holdorf im<br />

Oldenburgischen.<br />

Die Gemeinde Grönloh hatte an Einwohnern;<br />

1772; 520<br />

1872; 449<br />

1900; 404<br />

1950; 652<br />

1962; 379<br />

1964; 399<br />

1968; 363<br />

Stammvater der Neubauerfamilie Schulte, in Grönloh, ist Henrich Schulte. Er stammte aus<br />

dem Kirchspiel Dinklage und ehelichte am 30.6.1764 zu Badbergen Grethe Eilers aus<br />

Grönloh. Henrich Schulte wird Pächter eines Hofes in Grönloh gewesen sein, obgleich er in<br />

den Badberger Kirchenbüchern 1841 Neubauer und 1850 Colon genannt wird. Auch wird er<br />

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in guten wirtschaftlichen Verhältnissen gelebt haben, da alle seine 6 Kinder “domi” getauft<br />

worden sind.<br />

I.<br />

Henrich Schulte, * 1727 Kirchspiel Dinklage, † 15.4.1812 Grönloh (nach dem Ziv. Reg. Am<br />

16.4.1812), □ 18.4.1812 Bdbg., ∞ 30.6.1764 Bdbg., Grethe Eilers, * Grönloh, ˜ 13.3.1739<br />

Bdbg., † 3.9.1807 Grönloh, □ 7.9.1807 Bdbg., dr.v. Johann Eilers en Catharina Karnkamp,<br />

Kinder alle zu Hause in Grönloh getauft;/ Johann Henrich, ˜ 14.4.1765, † 21.8.1773,<br />

Schlagfluss./ Johann Gerdt, ˜ 2.4.1767, † 24.4.1841 Grönloh 37, ∞ 13.6.1805, Margaretha<br />

Adelheid Oldenhage./ Johann Hermann, ˜ 5.4.1770, † 22.1.1771, Brustseuche./ Hermann<br />

Henrich, ˜ 21.1.1772, † 26.7.1773, Brustkrankheit./ Henrich, ˜ 8.4.1775, † 16.2.1835, ∞<br />

18.9.1822 Gehrde, Anna Christina Moeddelmann in Rüs<strong>for</strong>t./ Catharina Elisabeth, ˜<br />

29.3.1783, † 16.10.1850 Grönloh, ∞ (1) 16.7.1803, Johann Hermann Kleine Wollermann, ∞<br />

(2) 28.9.1816, Johann Hermann Musmann sive Kleine Wollermann.<br />

II.<br />

Johann Gerhard Schulte, Erbpächter, * Grönloh, ˜ 2.4.1767 domi Bdbg., † 24.4.1841 Grönloh<br />

37, □ 27.4.1841 Bdbg., zn.v. Henrich Schulte en Grethe Eilers, ∞ 13.6.1805 Bdbg.,<br />

Margaretha Adelheid Oldenhage, * 21.9.1783 Grönloh, ˜ 28.9.1783 Bdbg, † 5.2.1840<br />

Grönloh 37, □ 8.2.1840 Bdbg., dr.v. Johann Hermann Oldenhage en Anna Maria Adelheid<br />

Kathe, Kinder alle geb. zu Grönloh;/ Johann Henrich, * 16.4.1806, ˜ 22.4.1806 Bdbg., ∞<br />

22.7.1833 Fladderlohausen, Catharina Adelheid Boye./ Gerhard Heinrich, * 29.10.1808, ˜<br />

1.11.1808 Bdbg., ∞ (1) 14.7.1841 Catharina Maria Elisabeth Schulte, ∞ (2) 29.7.1843,<br />

Catharina Maria Schulte./ Anna Catharina Margaretha, * 27.8.1811, ˜ 30.8.1811 Bdbg., ∞<br />

15.5.1835 Bdbg., Johann Henrich Heye./ Catharina Adelheid, * 20.9.1813, ˜ 24.9.1813 Bdbg.,<br />

∞ 1.9.1838 Gehrde, Johann Heinrich Meier, Heuerling in Drehle./ Catharina Maria, *<br />

13.10.1815, ˜ 20.10.1815 Bdbg., † 4.6.1817 Grönloh, Brustfieber./ Johann Gerhard, *<br />

6.4.1819, ˜ 10.4.1819 Bdbg.<br />

III.<br />

Gerhard Heinrich Schulte, Neubauer, * 29.10.1808 Grönloh, ˜ 1.11.1808 Bdbg., zn.v. Johann<br />

Gerhard Schulte en Margaretha Adelheid Oldenhage, ∞ (1) 14.7.1841 Bdbg., Catharina<br />

Maria Elisabeth Schulte, * 8.3.1815 Langwege, † 13.8.1842 Grönloh 37, □ 15.8.1842 Bdbg.,<br />

dr.v. Hermann Heinrich Schulte, Kötter, en Maria Margaretha Wittrock, Kind.;/ hermann<br />

Heinrich, * 6.8.1842 Grönloh 37.<br />

Gerhard Heinrich Schulte, Neubauer, * 29.10.1808 Grönloh, ˜ 1.11.1808 Bdbg., zn.v. Johann<br />

Gerhard Schulte en Margaretha Adelheid Oldenhage, ∞ (2) 29.7.1843 Bdbg., Catharina<br />

Maria Schulte, * 8.2.1821 Langwege, † 10.10.1894 Langwege, dr.v. Hermann Heinrich<br />

Schulte, Kötter, en Maria Margaretha Wittrock, Kinder alle geb. zu Grönloh 37.;/ Johann<br />

Gerhard, * 26.1.1844, ˜ 10.2.1844 Bdbg., ∞ 1871 Bdbg., Anna Catharina Göhlinghorst./<br />

Maria Elise, * 2.1.1848, ˜ 8.1.1848 Bdbg., † 29.3.1848 Grönloh 37, □ 1.4.1848 Bdbg./<br />

Catharina Maria, * 28.12.1845, ˜ 10.1.1846 Bdbg., ∞ 30.6.1864 Gehrde, Johann Gerhard<br />

Diedrich Spöde./ Anna Catharina, * 28.12.1845, ˜ 10.1.1846 Bdbg.<br />

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Schulte zu Rüssel.<br />

Der Schultenhof zu Rüssel, welcher der berühmsteste des Osnabrücker Nordlandes ist, liegt<br />

an der Strasse Rheine-Merzen-Gehrde und ist 40 Malter 1 Scheffel gross, so hiess es früher.<br />

Doch der prächtige Bauernhof von ausgeprägter Sonderart ist nicht mehr, an seiner Stelle<br />

zeigt sich heute das Hotel-Restaurant “Zum Lordsee”. Über den Hof ist schon vor der<br />

Jahrhundertwende viel geredet und geschrieben worden. Einige Nachrichten über den Hof<br />

sollen hier wiedergegeben werden, damit die Erinnerung an ihn lebendig bleibt.<br />

Őstlich von dem Kirchdorf Ankum, etwa 5 Minuten entfernt, liegt links von der Landstrasse<br />

Ankum-Bersenbrück der sogenannte Kattenberg. Dieser ist ein natürlicher Hügel, welcher<br />

aber durch Menschenhand um 2-3 Meter erhöht worden ist, wie die Nachgrabungen<br />

ergeben haben. In den Jahren 1885-1886 und schon früher wurden beim Kiesgraben an der<br />

östlichen Seite des Hügels 17 menschliche Skelette gefunden und an der südwestlichen Seite<br />

eine grosse Urne mit einem Beigefass, sowie Urnenscherben und Holzkohlen. Sämtliche<br />

Skelette wurden nicht liegend, sondern in hockender Lage vorgefunden. Diese<br />

Begräbnisstätte scheint zu verschiedenen Zeiten benutzt worden zu sein, die Beisetzungen<br />

der erwähnten Toten in hockender Lage werden in der Übergangszeit vom Heidentum zum<br />

Christentum stattgefunden haben. Bei einem Skelette lag ein eiserner Ring, nach der grosse<br />

desselben zu urteilen, wahrscheinlich ein Gürtelring. Etwas weiter östlich auf dem<br />

Grundstücke des Colons Geers wurden viele zerbrochene Urnen und Urnenscherben<br />

gefunden. Ist “Katte” identisch mit dem althochdeutschen “Ketti”, das nach J.G. Graff,<br />

Althochdeutscher Sprachschatz, Grube, Grab, Behältnis bedeutet, dann würde nach der<br />

Annahme des Dr. H. Hartmann “Kattenberg” in Gräberberg zu übersetzen sein. Das Alter<br />

dieser Begräbnisstätte kann mit Sicherheit nicht bestimmt werden, alles kann nur vermutet<br />

werden. Dasselbe gilt von dem Schultenhof, der auch hin und wieder der fränkische<br />

Königshof genannt wird und sogar eine römische Burganlage sein soll. Er kann aber auch<br />

ebenso gut eine alte germanische Anlage sein, die hernach von den Römern weiter<br />

ausgebaut wurde. Der Schultenhof, zu Rüssel, liegt etwa 2 Kilometer von Ankum entfernt in<br />

einer Niederung, die von einem Bache durchlossen wird, und ist mit einer Mühle<br />

ausgerüstet (1902). An der nordwestlichen Seite der Schulte’schen Hofesgebäude befinden<br />

sich Wallanlagen, die bei der Bevölkerung Wittekindsburg genannt werden. Die<br />

Verschanzungen bestehen aus vier verschiedenen Abteilungen;<br />

1) der Viereckigen Mittelverschanzung,<br />

2) den nordwestlich gelegen Vorwallen, im Volksmunde “Bauerwall” genannt,<br />

3) aus einem 160 Meter südlich gelegenen Vorwalle, in fast halbmondförmigen Bogen,<br />

4) von 3 nördlich gelegen, einen zweiten Vorwall. (siehe Bild I)<br />

Unter den Forschern haben über die Schanzanlagen die verschiedensten Meinungen<br />

geherrscht. Die Sage macht die Anlage zu einer Hof- oder Stammburg des Sachsenherzogs<br />

Wittekind. Das rührt wohl daher, dass der Schultenhof zu den Wittekindschen<br />

Familiengütern gehört hat. Dr. Hartmann bezeichnet die Verschanzungen als eine<br />

mittelälterliche Burganlage, bestehend aus einem Bergfried und drei nach Norden und<br />

Westen denselben concentrisch umgebenden Wällen, während nach Süden und Osten die<br />

durch Bachstauung unter Wasser gesetzte Niederung einen natürlichen Schutz bot. Dieser<br />

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Annahme wurde vielseitig widersprochen, besonders von Generalmajor von Oppermann,<br />

welcher die Verschanzungen im Jahre 1885 hat sorgfältig ausmessen und kartieren lassen.<br />

Nach von Oppermann liegt die Rüsseler Burg auf einer schmalen Zunge trockenen Landes,<br />

auf 3 Seiten von moorastigen Wiesen umgeben und ist nur von dem südwestlich höheren<br />

Ackerlande zugänglich. Sie besteht aus einer unregelmässigen fünfseitigen, von einem Wall<br />

umschlossenen Hauptburg mit etwa 7600 Quadratmeter nutzbaren Lagerraum und einer<br />

auf der Südseite anhängenden Vorburg von 15000 Quadratmeter Innenraum. Die Front ist<br />

dem sanft aufsteigenden Gelände gegenüber durch einen hohen Wall mit Aussengräben<br />

geschützt. Im Jahre 1887 sind die Verschanzungen von dem Rittergutsbesitzer von<br />

Stoltzenberg-Lutmersen untersucht. Bei diesen Untersuchungen wurden an dem Westwalle,<br />

an der Innenseite des Vierecks (der Hauptburg) Steinpflasterungen entdeckt, die auf<br />

blockhausartige Wohnstätten oder Wachtlokale schliessen liessen. Von Stoltzenberg-<br />

Lutmersen bezeichnet die Verschanzungen als eine römische Anlage. Auch diese Annahme<br />

hat starken Widerspruchen hervorgerufen. Im Jahre 1890 hat Director Schuchardt aus<br />

Hannover die Wallanlagen untersucht. Er fand an dem Nord- und dem Südwalle der<br />

Innenseite der Hauptburg Pflasterungen, sowie Topfscherben mit einem rottonigen<br />

Überzuge. Schuchardt schloss sich von Stoltzenberg an und hält die Pflasterungen für<br />

Fussböden kleinerer Häuser. Auch hält er die Anlage für eine römische und führt dafür<br />

folgende Gründe an;<br />

1) wegen der Gleichartigkeit der ganzen Anlage mit der Wekenborg und der Aseburg,<br />

die er bestimmt als römische Befestigungen bezeichnet. Beide Burgen haben auf 3<br />

Seiten wasser.<br />

2) wegen der Übereinstimmung des Wall- und Graben-Profils und seiner Masse mit<br />

dem von der Aseburg.<br />

3) wegen gleichartiger Hausfundamentierung und der gleichen Topfware.<br />

4) weil der Platz für die von der Ems kommenden Strasse sehr wichtig ist.<br />

Nach Schneider führte an der Rüsseler Burg ein alter Handels- oder Heerweg vorüber, der<br />

vom Rhein bei Xanten über Bocholt und Ahus nach Rheine geht. Hier überschreitet der Weg<br />

die Ems, geht bald als alter Weg, bald mit der Chaussee über Hopsten nach Bersenbrück und<br />

Lohne, dann über Barnstorf, Twistringen nach Bassum und überschreitet bei Bremen die<br />

Weser, zuletzt läuft er über Bremervörde nach Stade bis an die Elbe. Eine andere römische<br />

Heerstrasse ging von Lathen über die Bohlwege der Tinner Dose auf Sprakel, von da über<br />

den Hümmling, über Hüven, Holte an der Nordseite des Hahnen-Moores. Hier überschritt er<br />

das Hahnen-Moor, wo man viele Pfeile aus der Zeit um 58 c. Christus, als die Chauken die<br />

Amsivarier bekriegten oder vertrieben, und einen Bohlenweg gefunden hat, lief über das<br />

hügelige Terrain von Ankum und Alfhausen nach Malgarten, von wo aus er an der Südseite<br />

des grossen Moores über Hunteburg-Lemförde links liegen lassend, links an dem Höhenzuge<br />

der Stemmer Berge nach Minden ging. Diese Strasse berührte die Burg zu Rüssel in gerader<br />

Linie. Mit Sicherheit sieht Schchardt in der Rüsseler Burg eine römische Anlage, die 720<br />

Mann aufnehmen konnte.<br />

Auf der Hollenberg, östlich der Rüsseler Burg, der auch zum Schultenhofe gehört, wurde<br />

1808 ein Steinbeil gefunden, das von Steinen umlegt war. Diese aus Feuerstein gefertigte<br />

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Streitax war mit einem Loch für einen Stiel versehen und war haarscharf, sodass man mit ihr<br />

Holz zu spalten vermochte. Der Fund wurde von Konservator für Altertümer, Friedrich<br />

Tewes, Hannover erworben. Die erwähnten Forschungsergebnisse legen dar, dass die<br />

Burganlagen schon zu Beginn unserer Zeitrechnung bestanden haben, sie lassen sogar die<br />

Annahme zu, dass sie schon vor dieser geschaffen wurden. Die älteste urkundliche Nachricht<br />

stammt aus dem Jahre 977, als der Bischof Ludolf von Osnabrück seinem Dienstmanne<br />

Herigis verschiedene Güter überliess, u.a. in Rislaum. Sicherlich handelt es sich hier um den<br />

späteren Schultenhof in Rüssel, der persönliches Gut des Bischofs war. Ludolf war ein<br />

Nachkomme des Sachsenherzogs Wittekind und ein Vetter des Kaisers Otto des Grossen und<br />

nach seiner Bekehrung zum Christentum von Karl der Grossen mit zahlreichen Besitzungen<br />

ausgestattet worden. Da aber nur der Kaiser zu dieser Belehnung berechtigt war, musste<br />

Bischof Ludolf zunächst seine Güter dem Kaiser Schenken, der diese dann wunschgemäss<br />

dem Herigis übertrug. Demnach war der Schultenhof wohl Wittekindscher Familienbesitz,<br />

nachdem er vorher als Reichsgut Karl der Grossen gedient hatte.<br />

Der Name Rüssel, das in dieser Urkunde von 977 “Rislaum” genannt wird, ist wahrscheinlich<br />

von “loh”, was ein kleines Wäldchen bedeutet, und von “risk”, womit Binsen und Schilf<br />

gemeint ist, abgeleitet. Die Anno 977 an Herigis gefallenen Güter gingen schon zwischen<br />

1037 und 1052 durch seinen Nachfolger durch Schenkung an die Kirche in Osnabrück,<br />

vertreten durch den Bischof, zurück, so auch der Hof Schulte in Rüssel.<br />

Als gegen Ende des 11. Jahrhunderts die mächtigen Grundherren überall befestigte Höfe<br />

einrichteten, um ihren Besitz zu sichern, griff auch der Bischof auf den Hof in Rüssel mit dem<br />

wohl noch erhaltenen Befestigungsanlagen in der Nachbarschaft zurück. Der auf höheres<br />

Gebiet verlagerte Hof wurde mit einem Graben und einem mächtigen<br />

bruchsteingemauerten Wehrsturme befestigt. Die Besatzung des befestigten Hofes bestand<br />

aus eigenbehörigen Bauern der Umgegend, die eine “familia” bildeten, die spätere<br />

Villication oder Hausgenossenschaft. Ihre Führung hatte der Inhaber des befestigten Hofes,<br />

der deshalb Meyer (lateinisch major :grösser) hiess. Später nahm der Bauer den Namen<br />

Schulte, der ursprünglich als Amtsbezeichnung gedacht war, an. Wenn der Bischofsstuhl<br />

unbesetzt war, oblag dem Schulte die Verwaltung in wletlichen Dingen. Der Schultenhof war<br />

als Haupthof Mittelpunkt des umfangreichen bischöflichen Grundbesitzes im Osnabrücker<br />

Nordlande. Ihm unterstanden die Oberhöfe;<br />

In Aslage der Schulte zu Aslage, in Bergfeld (Grothe) der Meyer zu Bergfeld mit den<br />

Unterhöfen in Devern, Grothe, Langen und Lechterke, in Brickwedde der Meyer zu<br />

Brickwedde, in Nortrup der Meyer zu Farwick mit den Unterhöfen in Basum, Bippen,<br />

Hahlen, Klein Mimmelage, Lonne, Sussum und Suttrup, in Westerholte der Meyer zu Starten<br />

mit den Unterhöfen in Aslage, Grovern und Tütingen, in Wehdel der Meyer zu Wehdel und<br />

nochmals in Westerholte der Meyer zu Westerholte mit ihren Unterhöfen.<br />

Der Verwaltunsbereich des Schulten zu Rüssel unterstanden also 8 Hofverbindungen<br />

(allodia), einschliesslich der eigenen mit den Unterhöfen in Ahausen, Berge, Nockraden,<br />

Walsum, Suttrup, Talge und Woltrup, insgesamt 84 Höfe, mehrere Mühle, Zehnten und<br />

andere Gerechtsame. Die Einnahmen des Schultenhofes, zu Rüssel, die von hier an den<br />

bischöflichen Drosten in Osnabrück weitergeleitet wurden, betrugen im Jahre 1240;<br />

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146 Malter 3 Scheffel Roggen.<br />

93 , 5 , Hafer.<br />

32 , 2 , Gerste.<br />

2 , Malz.<br />

1 , Bohnen.<br />

63 Gänse und 61 halbe Widder.<br />

14 Schweine, 180 Hühner, 156 Dutzend Eier, 1 Topf Honig, 300 Holzschüsseln und<br />

an Geld 55 Schilling 2 Pfennige.<br />

Fast alle Freihöfe hatten jährlich einen Widder, und einige wenige alle 2 Jahre einen Widder,<br />

andere jährlich 2 Widder abzuliefern. Später wurde das dahingehend geregelt, dass alle<br />

Freihöfe innerhalb von 2 Jahren ein Rind zu geben hatten.<br />

Alle Aufgaben als Bauer, Verwaltungsbeamter und Richter vereinigten sich in der Person des<br />

Schulten zu Rüssel. Aus dem anfangs unfreien Bauerngeschlecht entwickelte sich im Laufe<br />

der Zeit das bischöfliche Dienstmannen- oder Ministerialiengeschlecht von Rusle oder von<br />

Rüssel, aus dem bekannte Männer hervorgegangen sind. Es besteht die Möglichkeit, dass<br />

die Herren von Rusle fränkischer Herkunft sind, da Kaiser Karl der Grosse nach<br />

Unterwerfung der heidnischen Sachsen wichtige Sitze mit fränkischen Leuten besetzte. Die<br />

Familie der englischen Lords Russel vermutet den Ursprung ihres Geschlechtes auf diesem<br />

Schultenhof in Rüssel. Am Ende des vorigen Jahrhunderts hat sich ein Lord Russel einen<br />

ganzen Tag in Ankum aufgehalten, dort die Kirchenbücher, erfolglos natürlich, eingesehen<br />

und auch den Schultenhof besucht. Auch die Lord Elting, in England, legen ihren Ursprung<br />

auf den Hof Elting, in Vehs, der einst ein Sitz der Herren von Vess war. Wenn diese Annahme<br />

zutreffend ist, dann kann es sich um Männer handeln, die unter Führung von Hengist und<br />

Horsa mit vielen anderen ausgewandert oder durch Kriegszüge nach England gekommen<br />

sind. Über unsere deutschen von Rüssel finden sich folgende Nachrichten;<br />

1186 Rudolfus von Rusle.<br />

1223, 1235 Henricus de Rusle.<br />

1235 Boldwin von Rusle, der erster Propst des St. Sylvesterkapitels zu Badbergen, später in<br />

Quakenbrück, war. 1247 Dompropst und 1258 Bischof von Osnabrück.<br />

1260 Heinrich von Ruessel Propst des St. Sylvesterkapitels.<br />

1283 Rudolfus de Rusle.<br />

1450 die Gebrüder Rolef und Lebert von Ruessel werden unter der Ritterschaft der<br />

Landesburg Vörden genannt.<br />

Osnabr. Urkundenbuch IV. Urk.81.<br />

Die Skelettfunde auf dem Kattenberge.<br />

In einem Artikel über die Skelettfunde widerspricht W. Hardebeck der Auffassung des<br />

Sanitätsrates H. Hartmann, dass der Kattenberg künstlich erhöht sei. Hardebeck führt aus,<br />

dass die Lage des Hügels und die Schichtung des Bodens klar erkennen lassen, dass derselbe<br />

nicht durch Menschenhand aufgeworfen ist. Ferner sagt Hardebeck, dass von 1885-1892<br />

beim Kiesgraben in diesem Hügel 31 menschliche Skelette gefunden wurden. Schon vor<br />

dieser Zeit seien verschiedentlich Skelette gefunden worden, sodass mit Bestimmtheit 40<br />

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auf den Kattenberg gefundene Skelette nachzuweisen sind. Sämtliche Skelette lagen in<br />

grobem gelbern Kies 70-100 cm tief gebettet. Sie hatten, mit Ausnahme von zweien, die<br />

nach Westen sahen, ihr Gesicht nach Osten gerichtet. Die Skelette scheinen einem kräftigen<br />

Volksstamm angehört zu haben und anscheinend mehr männlichen Geschlechts gewesen zu<br />

sein. Bei allen waren die Zähne noch gesund, die Reihe derselben war so hübsch vollzählig,<br />

wie man sie jetzt bei unserer Generation wenig vorfindet. Geordnet in Reih und Glied lagen<br />

die Skelette in einem Abstande von 1 bis 1½ m. nebeneinander. Nur bei einem Skelett fand<br />

sich ein Ring, der als ein Gürtelring angesehen werden muss usw.<br />

Mittlg. d. Ver. f. Gesch. u. Altertumskunde d. Hasegaues 1894 Heft 3.<br />

6.8.1283 Rudolfus de Rusle.<br />

Osnabr. Urkundenbuch IV. Urk.100.<br />

Obiger Rudolfus de Rusle war 1283-1286 Archidiakon zu Menslage.<br />

14.4.1286 Rudolphus dictus de Rusle, canonicus eclesiae Osnabrugensis.<br />

Osnabr. Urkundenbuch IV. Urk.178.<br />

23.9.1285, Urk.163.; Bertoldus de Rusle.<br />

23.9.1293, Urk.375.; Ritter bertold von Ruessel.<br />

Osnabr. Urkundenbuch Urk.163 und 375.<br />

Wie schon erwähnt, übten die Schulten, zu Rüssel, die polizeliche Gewalt, und einige unter<br />

ihnen sogar bekleideten das Richteramt in ihrem Bereich. Es wird genannt;<br />

4.5.1290 Johannes Judex villicus de Rusle (eigenbehöriger Bauer).<br />

Osnabr. Urkundenbuch IV. Urk.292.<br />

Aus Urkunden der Kath. Kirche, in Ankum, sind folgende Schulten, zu Rüssel, bekannt;<br />

1380 und 1406 Herman in Ruessel, acultetus.<br />

1390 und 1404 Luebbert von Ruessel, Richter.<br />

1400 und 1405 Herman Schulte to Ruessel, Richter.<br />

1429 Luebbecke to Ruessel.<br />

1438 Johan Schulte zu Ruessel.<br />

1444, 1447, 1460, 1470, 1474 Luebbert, Luebbeke to Ruessel, Schulte.<br />

1450 Luebbe Schulte zu Ruessel.<br />

1457 Johan de Schulte to Ruessel, Kerklude.<br />

1457 Luebbeke de Schulte to Ruessel, Richter.<br />

1475, 1490 Luebbeke to Ruessel.<br />

1480, 1487, 1493 Johan de Schulte to Ruessel.<br />

1500 Lubberde de Schulte to Ruessel.<br />

1522 Herman Schulte de olde to Ruessel.<br />

1523 Herman Schulte to Ruessel de Jonge.<br />

1529 Herman de Schulte to Ruessel.<br />

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1536 Rembert von Ruessel, Richter in Ankum.<br />

1536 Roleff van Ruessel. usw.<br />

1490 Johan Schulte to Ruessel.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.3. Viehschatzregister um 1490 St.A.O.<br />

Anfangs war der Schultenhof ein Vorwerk mit eigener Verwaltung für den Bischof, er wurde<br />

aber später auf die dritte Garbe verpachtet. Im 14. – 15. Jahrhundert erfolgte die<br />

Umwandlung in feste Pacht, die sich jährlich auf 24 Malter Roggen, 300 Eier und 30 Hühner<br />

belief.<br />

Ca. 1050 schenkte der Dechant des Kapitels St. Johann zu Osnabrück der Johanniskirche<br />

einen Zehnt aus 3 Häusern in Muhlen, Kirchspiel Ankum.<br />

1240 hatte ein Erbe “Molendinum” an den Schultenhof, in Rüssel, den grossen und kleinen<br />

Zehnt zu entrichten. Wahrscheinlich handelt es sich in beiden Fällen um das Vollerbe<br />

Moellmann in Kettenkamp, denn in dem Lehnbuch des Bischofs Johan Hoet wird 1350<br />

Molendinum to Ketinch genannt.<br />

Ca 1240 lieferten “das grosse und kleine Haus in Stuncdic” (Stickteich-Bieste) ihre Zehnten<br />

an den Schultenhof in Rüssel.<br />

1240 ein Hof in Bramsche entrichtete seine Zehntlöse von 3 Schill. an den Schulten in Rüssel.<br />

1240 besass der Schultenhof, zu Rüssel, “domus in veteri Rusla tam minorem decima, quam<br />

majorem”.<br />

4 Höfe in Hofrusle gaben den grossen und kleinen Zehnt an den Schulten zu Rüssel, ebenso<br />

1 Hof in Walsum und 1 Hof in Ankum.<br />

Der Haupthof in Holsten gab ihm, dem “villicus” in Rüssel, 4 Schill. (wahrscheinlig als<br />

Zehntlöse)<br />

1552 Dienstag nach sunte sanctorum.<br />

Vor Diederick thor Mollen, Richter zu Quakenbrück, bekennen vor Gericht Roleff van<br />

Ruessel und Gerdruth sin Husfrauw vor sick und alle Kinder, dass sie dem Rembert van<br />

Ruessel und seiner Frau Luecken die Ettewisch, thor Helfte twischen Homeken to Hoden und<br />

Lampe Meynerdinks Wissche im Kirchspiel Ankum belegen, so Dyrich to Hoden und Gesche<br />

seine Frau von dem Domkapitel und Sankmeister zu Osnabrück, Dirik von Eckels, erworben,<br />

für 126 Gulden verkauft haben.<br />

Pergamenturkunde, Siegel ist abgefallen.<br />

18.8.1577 der Osnabrücker Richter Marten von Horsten bestätigt, dass vor ihn gekommen<br />

ist der Ankumer Richter Rembert von Ruessel und dieser für sich, seine Frau Lueken und<br />

Erben eine Wische, die Ettewische genannt ton Holsten, tuschen Hudeken ton Hoden unde<br />

Lampe Meynerdincks Wisschen im Kerspell Ankum belegen, an den Domprobst Giselbert<br />

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Budden verkauft hat. Die Wiese hat Dirich to Hoden mit seiner Frau mit Vullborde des<br />

Domkapitels und des Sangmeisters Diedrich von Elgekell, zeliger, to Osnabrück, Roloff ton<br />

Ruessel, seinem Bruder, für 126 Rheinische Gulden verkauft. Dieser Verkauf geschah “dags<br />

Lamberti Episcopus 1544” und den Brief hierfür hat Diederich tor Mollen in Quakenbrück<br />

ausgestellt 1552.<br />

Mittwoch nach Assumptio Mariae Virginis 1577.<br />

Pergamenturkunde, zerbrochenes Siegel hängt an.<br />

1240, 1257, 1300 curia in Rusle.<br />

Nach dem bischöflichen Tafelregister, von um 1240, erhielt der Schultenhof, zu Rüssel, 4 Pf.<br />

Pacht für eine Word (Hausstelle) auf dem Kirchhofe in Ankum.<br />

4.11.1300 Graf Otto von Tecklenburg bekundet, dass die ihm für Beihilfe in der Lippeschen<br />

Fehde auf den Hof Rüssel verschriebene Rente von 30 Mark ihm nur so lange zustehe, bis sie<br />

von dem Stift Osnabrück mit 300 Mark zurückgekauft sein werde.<br />

Osnabr. Urkundenbuch IV. Urk.600.<br />

1400 werden erwähnt; “des Schulten Steenwerke to Ruessel” auf dem Ankumer Kirchhof.<br />

1625 hat der Schulte, zu Rüssel, auf dem Kirchhofe, zu Ankum, ein Steinwerk das von einem<br />

Schneider (dessen Name nicht gegeben) mit Weib und Kindern und von einem<br />

Kleinschnittker, Gerdt von Bokern geheissen, ebenfalls mit Frau und Kindern bewohnt wird.<br />

Dieser alte Kirchhofspeicher wurdeum die Mitte des 19. Jahrhunderts abgebrochen.<br />

1431 war noch das Amt des Bördevogts in Händen des Schulten zu Rüssel.<br />

1441 unterstehen 26 fürstbischöfliche Hausgenossen dem Schulte zu Rüssel. Desse hort in<br />

den Hoff to Rusle;<br />

Item Bernd to Walsen 10 Schill.<br />

Item Henke to Vesselkampe 6 Schill.<br />

Item Grote Hanneke to Walsen 3 Schill.<br />

Item Arnd Boykeman 9 Schill.<br />

Item Roleff to Vesselkampe 6 Schill.<br />

Item Herman to Burlage 6 Schill.<br />

Item Henke tor Molen 10 Schill.<br />

Item Lubbeke to Walsen 7 Schill.<br />

Item Renseke van olden Rusle 6 Schill. (Leibzüchter?)<br />

Item Diderich biden Hove 3 Schill.<br />

Item Rolekenberch 5 Schill.<br />

Item Wolteke to Raterdinck 8 Schill.<br />

Item Bernd to Hüevelde 6 Schill.<br />

Item Wyngersberch 10 Schill.<br />

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Item Gerke tor Burlage.<br />

Item Arnd to Stene.<br />

Item Hanneke upden Brinke.<br />

Item Herman Nacke.<br />

Item Bruecelman.<br />

Item Budden erve.<br />

Item Wyze to Rusle.<br />

Item Buene.<br />

Item Schuckeman.<br />

Item Ratert.<br />

Item Herman to Stocham.<br />

Item Roues erve.<br />

Dep.3a. 1. II.G. Nr.68. Bederegister 1441 St.A.O.<br />

1449 wurde dem Luebbe Schulten , zu Rüssel, nach dem Todes des Bischofs von dem<br />

Domkapitel, zu Osnabrück, die Verwahrung des Nordlandes nach alter Weise übertragen.<br />

13.4.1474 Lubebrt de Schulte, van Russle, osnabrückischer Richter zu Ankum, beurkundet<br />

den Verkauf von 3 Stücken Landes auf dem Molenkampe bei Lubbeken Dyke ton Dome<br />

nächst dem Land Lampens to Merschendorpe, in der Bauerschaft Zuttorpe Kerspell Ankum,<br />

für 27 Gulden durch Lubbeke Ploch, seine Frau Hille und beider Kinder Gerd, Johan,<br />

Reyneke, Bernd, Gyse, Lubbert, Hinrick, Ludeke, Gese, Tale und Grete an den Johan<br />

Kruwenberge und dessen Frau Grete.<br />

Zeugen; Herman Hoffman, Wolteke to Merschendorpe, Herman Theslinck, Lubbeke in den<br />

Dome.<br />

Urk. d. Hauses Campe St.A.Münster.<br />

1481 auf Christi Himmelfahrt, erscheinen vor Herman Schulte, gesworener Richter zu<br />

Ankum, Herman de Meyer to Talge, Kersten Grunfeld, Rollef tho Holsten, Arendt thor<br />

Velmelage, Radslude der Kirche zu Ankum, und verheuern dem Köster Albert, geborener<br />

Northofe, als Nachfolger des Kösters Henrikus, geborener Guldentange, auf Bitten dessen<br />

Vaters Henrich Guldentange, Word und Garten.<br />

Zeugen; Johan de Schulte zu Ruessel, Henrich Guldentange, Johan tho Westorpe, Eilert tho<br />

Eilerdingh, Gerlich tho Hamme, Arendt Hartlage, Johan tho Wrocklage.<br />

1556 wurde die neue Amtsordnung eingeführt und nach Fürstenau gelegt, wodurch dem<br />

Schulte, zu Rüssel, in seiner Amtsstellung grosser Abbruch geschah. Zu dieser Zeit, 1553-<br />

1556, war Rembert Schulte, zu Rüssel, aufsitzender Bauer. Seine Tochter Anna verheiratete<br />

sich mit Rolef Meyer zu Starten in Westerholte.<br />

1567-1568 wurde der Schulte, zu Rüssel, gebrüchtet. Die Nachricht im Geldregister darüber<br />

lautet;<br />

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Der Schulte zu Ruessel gebrüchtet weil er na Absterben seiner vorigen Frau ein Spind<br />

verkaufft hatte vor Lösung der Nachlass.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.3. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1582 nach dem Lagerbuch ist die Größe des Colontes ca 45 ha gross.<br />

Hofbeschreibung.<br />

Johan Schulte, zu Rüssel, ist ein Reidemeier.<br />

Erstlichen einen Kamp genandt de Grothe Kamp, belegen zwischen dem Helwege und der<br />

Heide ist von 2½ Moldt Saith Roggenlandt.<br />

Noch einen Kamp genandt die Bramkamp, belegen zwischen Buinen und des Wibbelerss<br />

Kampe, ist von 2 Moldt Saith Roggenlandt.<br />

Noch einen Kamp genandt die Rovekamp, belegen twischen des Wibbelerss undt seinen<br />

eigenen Kampe, ist von 1 Moldt Saith.<br />

Noch einen Kamp genandt die Berkenkamp, belegen zwischen seinem eigen Kampe undt<br />

der Heide, ist von 10 Scheffel Saith und iss ein Dreiskamp dar sine Koie up gain.<br />

Noch einen Kamp genandt die Borchkamp, belegen zwischen Mollemans und Korvess<br />

Wissche, iss von 10 Scheffel Saeth.<br />

Noch ein flach landes genandt die Herrenberch, belegen twischen seinem Hoffe und Stockss<br />

lande, ist vn 10 Moldt Saiet.<br />

Noch ein flach landes genandt das Nortflach, belegen zwischen des Wibbelers lande undt<br />

dem gemeinen Helwege, ist von 3 Moldt sait.<br />

Noch ein Stucke genandt das lange Berckstucke, belegen zwischen des Wisen undt<br />

Wibbelers lande, ist von 18 Scheffel Saith.<br />

Noch ein Stucke landess dass kort Berchstucke, belegen zwischen der Marke und dem<br />

Helwege, ist 1 Moldt Saith.<br />

Noch ein Stucke genandt die Hollenkamp, belegen zwischen Korvess lande undt der Marke,<br />

ist von 18 Scheffel Saith.<br />

Noch ein Stucke genandt dass Papenlandt, belegen zwischen dess Pastors lande undt der<br />

Marke, ist von 18 Scheffel Saith.<br />

Noch ein Stucke genandt upn Rahe, belegen zwischen dem Kerkenlande undt der Marke, ist<br />

von 2 Moldt Saith.<br />

Noch ein Stucke genandt die Schuckmanss Berch, belegen zwischen Schuckmanss lande und<br />

dem gemeinen Helwege, ist von 2 Moldt Saith.<br />

Noch ein Stucke landess upr Wehr, belegen zwischen Schuckmanss lande und der Marke, ist<br />

von 15 Scheffel Saith.<br />

Noch ein Stucke genandt die Schulenburch, belegen im Kerspell Battbergen, ist von 1 Moldt<br />

Saith.<br />

Noch ein Kamp genandt die Hoffkamp darauff ein Deill Hoywasses ist von 3 foder Hoies.<br />

Noch eine Wische genandt die grote Wissche, belegen zwisschen seine Hove und<br />

Mollemanss Wissche, ist von 15 fuder Hoies.<br />

Hefft einen Kohlgarten dar man 2 Scheffel liness inseiett.<br />

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Ahn eichen boemen uff dem Hove so viele want mastung iss zu 25 Schweinen mast.<br />

Ist in der Gheiner Marke twewarich mit holthow mastung zu heide undt weide berechtigett.<br />

Ist auch in die Ghomarke mit indrifft zu heide und weide berechtigt.<br />

Msc. Nr.241. Sachsenbuch conscribirt 25.1.1582 Fol.30b. St.A.O.<br />

Bei dem in vorhergehender Hofbeschreibung genannten Stück Land, genannt Schulenburg,<br />

handelt es sich um die kleine Markkötterei Nordmersch sive Kuest suf dem Hagen, die in<br />

den Registern des 19. Jahrhunderts sub Nr.44 der Bauerschaft Langen geführt wurde.<br />

20.1.1584 wurde Herman, dessen Eltern Luebbeke Schulte, zu Rüssel, und Luecke sind, aus<br />

landesherrlicher Leibeigenschaft entlassen.<br />

Rep.100. Abschn.59. Nr1. St.A.O.<br />

5.6.1585 das Domkapitel, zu Osnabrück, ermässigt dem Schulte, zu Rüssel, auf seine Bitte<br />

die Pacht auf jährlich 12 Malter Roggen.<br />

Erw.B.6. (Findbuch), beglaubigte Copie 1585 St.A.O.<br />

12.3.1601 Johan Schulte, zu Rüssel, nimmt bei der Nonne Aleke Lamberg van der Vechte im<br />

Stifte Bersenbrück ein Kapital von 20 Rth. auf. (Not. Instr.)<br />

Erw.B.6. (Findbuch) 1601 St.A.O.<br />

1610 Schulte, zu Rüssel, und semptliche Rüsseler Männer werden gebrüchtet wegen 1<br />

gemachtter und verkauffter Zaunrichtung und Zuschlage mit 10 Thl.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.18. Amt Fürst. St.A.O.<br />

19.11.1611 die Witwe Lobe (Tobe?) Meyer, zu Rüssel, verpfändet an Michael Kuzerow<br />

(Kitzerow), Richter zu Ankum, den Papenkamp im Rüsseler Esch für 20 Rth. (Not. Instr.)<br />

Dorsualnotiz; Rückzahlung am 15.9.1667.<br />

Erw.B.6. (Findbuch) St.A.O.<br />

5.6.1616 Luedeke, Sohn des Herman Schulte, zu Rüssel, und dessen Ehefrau Tobe, wird aus<br />

landesherrlichem Leibeigentum freigelassen.<br />

Rep.100. Abschn.59. Nr.2. St.A.O.<br />

16.10.1628 hat Herman Schulte, zu Rüssel, den Erbwin seines elterlichen Schultenhoffes für<br />

sich und seine künftige Ehehausfrau Grete Lammerdingk, die sich eigen gibt, wegen der<br />

vielen Schulden und Beschwerden zu 170 Thl. erhandelt. Eodem hat derselbe Herman<br />

Schulte seine Schwester Tobe, so von Herman Schulte und Toeben Westerholt eheleuten<br />

geboren, für 30 Rth. freigekauft.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.29. Amt Fürst. St.A.O.<br />

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14.5.1629 Johan zu Behrling, in Bauerschaft Rüssel, leiht von Herman in dem Stege 20 Rth.<br />

Kapital auf 6 Jahre. Hierzu leiht er am 27.8.1636 noch weitere 7 Rth. (orig. Urkunde)<br />

Erw.B.6. (Findbuch) St.A.O.<br />

25.7.1631 hat der Schulte, zu Rüssel, den Sterbfall seiner alten Mutter gelöset 34 Rth.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.32. Amt Fürst. St.A.O.<br />

5.2.1636 bekennt Tebbe Everdt zu Vinte, dem Herman Schulte, zu Rüssel, 20 Rth. schuldig zu<br />

sein.<br />

Erw.B.6. (Findbuch) St.A.O.<br />

1.3.1638 Johan Berling, zu Ankum, löst bei Margarete, Witwe des Vogtes Schomakers, zu<br />

Ankum, eine Obligation über 20 Rth. ein.<br />

Erw.B.6. (Findbuch) St.A.O.<br />

30.3.1640 Johan Berling, zu Rüssel, verpflichtet sich, an Friedrich Hengeholt, zu Holsten, die<br />

vor 10 Jahren geliehenen 20 Rth. <strong>for</strong>tan mit 5 % zu verzinsen.<br />

Erw.B.6. (Findbuch) St.A.O.<br />

1664 Kirchspiel Ankum, Wagendienst.<br />

Meier zu Starten und Meier zu Westerholtz 1 Wagen.<br />

Meier zu Brickwede und Schulte zu Rüssel 1 Wagen.<br />

Meier zu Nortrup und Schulte zu Anckum 1 Wagen.<br />

Diese 3 sein Redemeier Wagen, dienen uff anfürderen wochentlich, und mussen in der<br />

Erndte zu Fürstenau den Zehenden mit einem Wagen einfahren auch wanss nötig von<br />

Münster, Oldenborch und Bremen und sonst Wein und andere Sachen abholen, sonsten<br />

sein auch Leibeigene am fürsterliche Haupthause Fürstenau.<br />

Rep.VI. Nr.445. Fürst. St.A.O.<br />

1651 Schulte, zu Rüssel, kath., 2 Töchter Tobeke und Greteke kath., Knecht Albert kath.,<br />

Halbknecht Juergen kath.<br />

Konfessionsreg. f.d. Dioezese Osnabrück 1651 Rep.100. Abschn.188. St.A.O.<br />

1655 Erbe Schulte zu Rüssel; 6 Pferde, 10 Kühe, 12 Rinder, 14 Schweine.<br />

Dep.3b. I. Fach 15. Nr.12. Ankum Viehbeschreibung 1655 St.A.O.<br />

1657 Herman Schulte, zu Rüssel, Nachlass des vierfüssigen güttes gelöst.<br />

Rep.122. III. 1A. II. 5C. Nr.5. St.A.O.<br />

13.12.1658 Arend Ricke, zu Sitter, cediert 26 Rth., welche ihm Herman Budde, zu Walsum,<br />

schuldet, an Johan Berling unter gewissen Bedingungen. (Not. Instr.)<br />

Erw.B.6. (Findbuch) St.A.O.<br />

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1659 Herman Schulte, zu Rüssel, Gretke uxor, Herman 24 Jahre alt, Heinrich 20 Jahre alt,<br />

Gertrudt 27 Jahre alt, Anna 22 Jahre alt.<br />

Personenverzeichnis 1659 St.A.O.<br />

1661 Bauerschaft Rüssel, Schulte zahlt 10 Rth. 6 Schill. 3 Pf. Viehschatz, welcher Betrag<br />

viermal im Jahr erhoben wurde.<br />

Viehsch. Reg. 1661 Amt Fürst. St.A.O.<br />

21.7.1667 Johan Berling junior, zu Rüssel, will dem Schneider Hardemente, zu Druchhorn,<br />

jene 30 Rth. Kapital richtig abzahlen, welche im Jahre 1635 der inzwischen verstorbene<br />

Herman Schulte auf das Berling Erbe entnommen hat.<br />

Die Rückzahlung erfolgte am 17.8.1678.<br />

Erw.B.6. (Findbuch) St.A.O.<br />

1670 Bauerschaft Rüssel, Schulte gibt 2 Rth. Rauchschatz.<br />

Eine Leibzucht oder ein Nebenhaus ist nicht aufgeführt.<br />

Rauchsch. Reg. 1670 Amt Fürst. St.A.O.<br />

25.4.1686 Testament des Lubbert Wibbel, zu Rüssel.<br />

Erw.B.6. Nr.14a. (Findbuch) St.A.O.<br />

18.3.1690 die Witwe Geseke Steinman cediert wegen einer Schuld von 55 Rth. ein gleich<br />

hohes Kapital in Berlings Erbe, zu Rüssel, an Jürgen Wesseling itzo Merten Wallefelt, in<br />

Bauerschaft Talge.<br />

Die Rückzahlung des Kapitals erfolgte am 30.9.1742.<br />

Erw.B.6. (Findbuch) St.A.O.<br />

24.2.1706 Srnd Ricke, zu Sitter, verpfändet seinem Bruder Lucas sein Wohnhaus für den Fall<br />

dass er zu Jacobi 1706 die geliehene Summe von 60 Rth. nicht zurückzahlen kann.<br />

Erw.B.6. (Findbuch) St.A.O.<br />

18.10.1710 Henneke Berling, Ehefrau des Johan Itel Fibbe, zu Westeroden, erklärt nach<br />

Aussage durch ihren Bruder Herman Berling, zu Rüssel, keinen Anspruch mehr an Berlings<br />

Erbe zu haben.<br />

Erw.B.6. (Findbuch) St.A.O.<br />

1712 Ehevertrag zwischen Lucas Ricke und Greteke Berling, zu Rüssel.<br />

Erw.B.6. Nr.2. (Findbuch) St.A.O.<br />

1.8.1714 Johan Rolfs, zu Ankum, verpfändet wegen 15 Rth. Schulden, rückzahlbar bis zum<br />

15. d. Monats, 3 Scheffelsaat Landes im Pfaffenkamp an Gerd Schulte, zu Rüssel.<br />

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Erw.B.6. (Findbuch) St.A.O.<br />

1716 Gerdt Schulte, zu Rüssel, 49 Jahre alt, uxor Lücke Margaretha 38 Jahre alt, 7 Kinder;/<br />

Lücke Margaretha est mortus vor einem Jahr./ Johan Heinrich vor 14 Jahre schon todt./<br />

Gerd Hinrich vor 12 Jahren schon todt./ Anna Maria 11 Jahre alt, ist bei letzt. Sedis vacante<br />

für 14 Rth. Amtsgebühr 3 Rth. freigekauft./ Catharina Gerdut 9 Jahre alt, ist Temp. Sedis<br />

vacante für 14 Rth. Amtsgebühr 3 Rth. freigekauft./ Gerdt Nicolaus 6 Jahre alt, eigen./ Grete<br />

Alheidt, 2½ Jahre alt, eigen.<br />

Ein Bruder Herman, 25 Jahre alt, eigen und wohnt auf dem Erbe.<br />

Rep.106 VI. / yl. Nr.1aa. St.A.O.<br />

1716 filia Schulten, zu Rüssel, Anna Maria, 11 Jahr alt, ist frey gekauft vor 14 Thl., soror<br />

Catharina Gerdrut 9 Jahr alt similiter mitt 14 Thl.<br />

Rep.106. VI. /yl. Nr.1aa. St.A.O.<br />

28.3.1722 vor dem Gografen, zu Alfhausen, erklärt Johan Hoecker, dass seiner Ehefrau<br />

Adelheid Schulten ihr Anteil am Schultenhof, zu Rüssel, in Höhe von 17 Rth. durch die Witwe<br />

des Gerd Schulte, zu Rüssel, ausbezahlt sei.<br />

Erw.B.6. (Findbuch) St.A.O.<br />

1722 Größe des Erbes 7 ha.<br />

1722 Schulte, zu Rüssel, ist als Vollerbe in der Gomark und in der Salmer Mark, sowie als<br />

Achtelerbe in der Ankumer Mark berechtigt. In der Gehnmark und in der Rüsseler Mark war<br />

er doppelt berechtigt. Er besass die Unterholzgrafschaft in der Gehnmark und in der<br />

Rüsseler Mark. Auch war er bis zum Jahre 1848 im Kirchspiel Ankum jagdberechtigt.<br />

1722 Aufsitzende Bauer Johan Gerd Schulte, zu Rüssel, und Lücke Margaretha Meyer zu<br />

Starten. (∞ 1695)<br />

31.5.1722 Lucas Ricke genannt Bentling, zu Rüssel, verpflichtet sich, die zur Bewasserung<br />

seiner Wiesen vonm Westruper Leichweg bis an den Schultenhof, zu Rüssel, angelegte<br />

Gosse so in Stand zu halten, dass den Westrupern kein Schaden erwächst.<br />

(siehe Ehevertrag 1712; Lucas Ricke und Greteke Berling)<br />

Erw.B.6. (Findbuch) St.A.O.<br />

22.8.1731 hat der Schulte, zu Rüssel, Gerd Nicolaus, seiner seligen Mutter Sterbfall<br />

bedungen zu 54 Rth. 15 Schill. 3 Pf., Amtsjura 12 Rth., Herrn Drosten Schreiber 1 Rth., fuit 67<br />

Rth. 15 Schill. 3 Pf.<br />

Rep.122. III. 1B. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />

1. 0 ARCH 22-9-2011 108 / 201


FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsander<br />

13.10.1732 sind in Ankum getraut Gerdt Nicolaus Schulte und Margaretha Maria Elisabeth<br />

Crone.<br />

27.6.1747 ist Gerd Nicolaus Schulte, zu Rüssel, gestorben. Seine hinterlassene Witwe freit<br />

1750 Johann Gerhard Krehe sive Schulte, zu Rüssel.<br />

1748 fand eine Besitzauseinandersetzung zwischen Johann Hermann, Heinrich Hermann<br />

und Roleff Berling statt.<br />

Erw.B.6. (Findbuch) St.A.O.<br />

9.11.1754 ist der Sterbefall des Colona des Schulten, zu Rüssel, angesetzt zu 56 Rth. 10<br />

Schill. 6 Pf.<br />

Rep.122. III. 1B. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />

10.1.1761 ist Elisabeth, Eltern Nicolaus Schulte und Elisabeth Cronen, zu Rüssel, aus dem<br />

Leibeigentum freigelassen zu 25 Rth.<br />

Rep.122. III. 1B. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />

6.2.1774 wurden zu Ankum getraut, Johann Hermann Berling jetzt Schulte zu Rüssel und<br />

Catharina Elisabeth Meyer zu Hastrup, Witwe des Franz Joseph Schulte zu Rüssel.<br />

26.7.1781 wurde Johann Henrich Wesling, Knecht bei Colon Schulte in Rüssel, vom<br />

Wetterstrahl nahe bei Erbhause erschlagen, und am 28.7.1781 in Gehrde begraben im Alter<br />

von 32 Jahre.<br />

7.7.1811 hat Johann Hermann Schulte sein Testament gemacht.<br />

Erw.B.6. (Findbuch) St.A.O.<br />

30.7.1811 ist Johann Hermann Berling jetzt Schulte, zu Rüssel, verstorben.<br />

7.10.1811 wurden zu Ankum getraut Joseph Nachmann und die Anerbin des Schultenhofes<br />

Wilhelmine Schulte, Tochter der Eheleute Johann Hermann Berling sive Schulte, zu Rüssel,<br />

und Catharina Elisabeth Meyer zu Hastrup.<br />

Durch die Aufteilung der Marken fielen ihm grosse Ländereien zu, sodass um die Mitte des<br />

19. Jahrhunderts die Größe des Hofes mit 118,9 ha angegeben ist. Davon waren 58,5 ha<br />

Garten- und Ackerland, 15,2 ha Wiesen und Weiden, 42 ha Waldungen und 3,2 ha Oedland.<br />

Ein egschlossenes Landstück, südlich des Hofes gelegen, umfasste 15 ha. Ferner gehörten<br />

zum Colonate eine Mühle mit 5 Gängen und Oelmühle, 4 Heuerhäuser und weitere 4<br />

Heuerhäuser in Ankum.<br />

1. 0 ARCH 22-9-2011 109 / 201


FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsander<br />

1837 erfolgte die Ablösung. Der Nutzungswert des Erbes wurde auf 496 Rth. 2 Groschen 6<br />

Pf. geschätzt. Mit 2 Rth. 11 Gr. 6 Pf. Wurde der Rückfall des Hofes an den Grundherrn<br />

abgelöst, mit 8 Ggr. 3 Pf. das Recht des Grundherrn auf das Blumenholz, mit 23 Rth. 12 Ggr.<br />

2 Pf. Die ungewissen Gefälle an Auffahrt, Sterbefall und Freikauf, mit 26 Rth. 7 Ggr. 11 Pf.<br />

die ganze Ablösungsrente und mit 658 Rth. 5 Ggr. 11 Pf. Das Ablösungskapital. Mit dieser<br />

Ablösung hörten gleichzeitig die Sonderstellung und Sonderrechte des Schulten auf, er trat<br />

nunmehr in die Reihe der freien Bauern ein, und ein neuer Geschichts- und Lebensabschnitt<br />

begann.<br />

Inschriften auf dem Hofe.<br />

Das Loos ist mir an einen Herrlichen Ort gefallen, denn es ist mir ein Herrlich Erbtheil<br />

worden. Ps.15. V.6.<br />

Jaonnes Hermanus Berling itzo Schulte, anno 1777 den 17. Julii, Catharina Maria Meyer itzo<br />

Schulten.<br />

(Diese Inschrift war im Sommer 1967 noch vorhanden)<br />

19.7.1855 wurden zu Ankum copuliert Anerbe Theodor Ernst Julius Schulte, zu Rüssel, und<br />

Anna Maria Antoinette Niemann, aus Ahausen.<br />

10.2.1857 ist Joseph Nachmann sive Schulte, zu Rüssel, verstorben. Seine Witwe verschied<br />

am 4.2.1862.<br />

11.11.1887 ist die Ehefrau Anna Maria Antoinette Schulte, geborene Niemann, gestorben.<br />

2.5.1889 schritt der Witwer Theodor Ernst Julius Schulte, zu Rüssel, zu seiner zweiten Ehe<br />

mit Agnes Meyer zu Holsten.<br />

Gerhard Joseph Schulte, der am 17.7.1812 geborene Sohn der Eheleute Theodor Ernst Julius<br />

Schulte und Anna Maria Antoinette Niemann, diente 1833 als Soldat in Nienburg. 1868<br />

wanderte er nach Ungarn aus und freite am 7.5.1872 in Tscherman, Margaretha Elisabeth<br />

Hoemer. Sein Sohn Joseph war Landwirt und Schmied in Oreschany, er starb während des<br />

1en Weltkrieges in russischer Kriegsgefangenschaft. Die Familie des Schmiedes Joseph<br />

Schulte verzog um 1909 nach Breitensee bzw Schönfeld in Oberösterreich.<br />

4.6.1904 ist Theodor Ernst Julius Schulte, zu Rüssel, verstorben.<br />

Sein Sohn Theodor Heinrich Wilhelm, geboren am 26.10.1890, der Anerbe, freite am<br />

20.8.1912 Elisabeth Kreke. Diese Ehe war mit 7 Kindern gesegnet, von den Eugen August<br />

Johannes geboren am 21.7.1918, der Anerbe war.<br />

31.5.1963 wurde der alte Schultenhof, so berichtet die Zeitung, von einem grossen<br />

Schadenfeuer heimgesucht. Erbwohnhaus und Stallungen brannten bis auf Grundmauern<br />

1. 0 ARCH 22-9-2011 110 / 201


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nieder. In den Stallungen verbrannten u.a. 170 Schweine. Der Gesamtschaden wird auf<br />

200.000 DM. Geschätzt.<br />

1965 berichtet dieselbe Zeitung;<br />

Von Bauer zum Hotelier.<br />

Auf dem Schultenhofe, zu Rüssel, hat Eugen Schulte zu Rüssel ein Hotel-Restaurant, genannt<br />

“Zum Lordsee”, errichtet, das am Freitag-Abend in einer Feierstunde eingeweiht wurde. Es<br />

ist ei repraesentatives Bauwerk der Gastronomie und eine Stätte gepflegter Gastlichkeit.Die<br />

Bierstube ist 40qm gross, das Klubzimmer 32 qm, das Kaminzimmer ca 60 qm. Das<br />

Hauptrestaurant bietet einen herrlichen Blick auf den künstlich angelegten See, der durch<br />

Überflutung von ca 6 Hektar geschaffen wurde (die Stelle, auf der ehemals die Burg stand,<br />

steht heute also unter Wasser). Die Aussenterasse ist konzessionsfähig mit 1000 qm<br />

angegeben. Das Hotel “Zum Lordsee” verfügt z. Zt. über 12 Fremdenzimmer. Der alte<br />

bruchsteinere Wehrturm des Hofes soll später noch, so schreibt die Zeitung, als<br />

“Altdeutsche Bierstube” eingerichtet werden. (das war aber 1967 noch nicht geschehen) Ein<br />

grosser Kinderspielplatz, auf dem die besuchenden Kinder sich beschäftigen können, und ein<br />

Parkplatz für mindestens 500 Personenwagen wurde geschaffen usw.<br />

Die Umwandlung hat den Bauherrn mehr gekostet, als veranschlagt war, auch zeigt das<br />

Unternehmen nicht den erhofften Erfolg, sodass der Eigentümer in harte Bedrängnis<br />

geraten ist.<br />

Wie der alte Schultenhof, zu Rüssel, aufgehört hat zu sein, so besteht auch die uralte<br />

Bauerschaft Rüssel nicht mehr. Im Jahre 1965 haben die Gemeinden Aslage, Druchhorn,<br />

Westerholte, Holsten, Rüssel, Brickwede und Tütingen beschlossen, ihre Selbständigkeit<br />

aufzugeben, und sich für eine Gesamtgemeinde Ankum entschlossen, sodass die<br />

vorgenannten Bauerschaften oder Gemeinden nur noch als Ortsteile Ankums gelten.<br />

Auffallend ist aber, dass in dem Heimatkalender 1968 die zuvorgenannten Bauerschaften<br />

samtlich als selbständige Gemeinden mit ihren Bürgermeistern genannt sind. Die Gemeinde<br />

Rüssel hat dem Heimatkalender nach 334 Einwohner, an ihrer Spitze steht der<br />

Bürgermeister Heinrich Geers.<br />

Sickmann.<br />

Der Bauernhof Sickmann ist in der Bauerschaft Langen des Kirchspiels Badbergen belegen.<br />

Die Bauerschaft hat ihren Namen nach ihre Lage und wird urkundlich zuerst im Jahre 1240<br />

als “Langhen” genannt, doch war sie schon in altsächsischer Zeit besiedelt.<br />

1287 in Vigilia Katrinae verglich sich das Nonnenkloster zu Bersenbrück durch den Probst zu<br />

Börstel und den Pfarrer in Badbergen unter Teilnahme des verbündeten Ritters Otto Proyt<br />

mit den Männern von Langen und Vehs um einen Wasserstrom, den diese gegraben hatten,<br />

dahin, dass der Schaden den Wernsen Mühle in Talge dadurch erleiden würde, jährlich mit<br />

18 Scheffeln Hafer vergütet werden sollte. Bei nichterfüllung des Versprechens wird den<br />

Männern von Vehs und Langen Ausschluss aus der Kirche angedroht.<br />

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FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsander<br />

Arch. Kloster Bersenbrück St.A.O. und Dühne II. S.241.<br />

Langen weist zwei Altsiedlungskerne auf. Die nördliche Höfegruppe umfasst die Ganz- oder<br />

Vollerben Boye, Harsing, Heye, Siemermann und Volkert.<br />

Die zugehörige Langstreifenflur findet sich auf dem Esch “Ort Langen”<br />

Der südliche Dorfteil setzt sich aus den Vollerben Broenne, Klatte, Sickmann, Vageding und<br />

Wesseling alias Wesselmann zusammen, die alle am westlich der Strasse gelegen Kernstück<br />

des Langer Esches beteiligt sind.<br />

Wann der Hof geschaffen wurde, kann nicht mit Sicherheit gesagt werden. Es kann wohl als<br />

sicher gelten, dass er schon, als die Franken ins Sachsenland eindrangen, bestanden hat und<br />

einen “vollen Hof” darstellte. Der Name des Hofes, welcher von dem altgermanischen<br />

Namen Sicco abgeleitet ist, bestätigt diese Annahme. Der Name Sicco begegnet schon 595<br />

und geht auf ahd. sigu, mhd. sige, auch sic, was Sieg bedeutet zurück. Der amtliche Hofname<br />

isyt Sickmann. In der Umgangssprache des Artländers heisst der Hof Sicking. Der Name<br />

Sicking wurde durch Umwandlung zu Sickmann.<br />

Ein Flurstück, das “Boland” genannt ist, gehörte 1964 noch zum Hof Sickmann und lag an<br />

dessen Garten “dem Walde” und der Strasse 86, die in alten Zeiten als Helweg bezeichnet<br />

ist. Grundstücke des Namens Boland werden wiederholt in Urkunden, die andere Höfe<br />

betreffen, erwähnt. Über die Bedeutung des Namens Boland und des Namens Helweg ist<br />

man sich nicht einig. Feststeht, dass der Helweg eine Hauprstrasse ist, schrieb doch der<br />

Meyer zu Bergfeld in einem Gesuch, dass er am Helwege wohne und ständig durch Bettler,<br />

Wegreisende und Gesindel belästigt werde. Der hohe Acker des Hofes ist Fruchtbar<br />

Flussaueboden, da er ehemals sein Plaggenmatt in der Haseniederung hatte. Reste einer<br />

alten Landwehr fanden sich im Jahre 1902 in den Wiesenflächen, nahe beim Hofe. Ja, der<br />

Hof ist uralt. Seine urwüchsigen Eichen rauschen geheimnisvoll ihr Lied, und eine alte Sage<br />

ist auf uns herabgekommen und berichtet; ”in Sickings Waalde boaven in de Eiken<br />

schnachens (nachts) bie twoelf Uhr sitt dei Frue un spinnt”. Die spinnende Frau kommt nur<br />

in Niedersachsen vor. Ein Bikd, ein Rest einer alten untergegangenen Legende.<br />

Urkundlich wird das Erbe Sicking zuerst 1240 erwähnt. 1240 heisst es in dem Verzeichnisse<br />

der bischöflichen Tafelgüter;<br />

Domus Sicconis in Langhen solvit XXII mod. sillig. (Roggen) et XIX denar. ad vinum.<br />

Tafelgüterreg. Um 1240, Möser Bd.8. S.380-381 und 387.<br />

Sickmann war also dem Landesherrn eigenbehörig und als solcher ein Hausgenosse des<br />

Meyer zu Bergfeld.<br />

Schon bald nach Verlegung des Menslager Klosters nach Börstel (um 1250-1260) erwarb das<br />

Kloster den vollen Zehnten zus alle Ländereien des Hofes Sickmann. Börstel hat später den<br />

Zehnten verpachtet. 1839 hat Colon Sickmann diese Zehntverpflichtung abgelöst.<br />

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Nach ein Schweigen von 250 Jahren hören wir erst wieder im Jahre 1490 von dem Hofe.<br />

1490 Bursscop to Lancgen, Roleff Sickerman; 2 Pferde, 7 Kühe, 4 Rinder, 3 Schweine.<br />

Reyneke Sickeman; 8 Pferde, 4 Ochsen, 10 Kühe, 10 Rinder, 13 Schweine.<br />

Da diese beiden Steuerpflichtigen zusammenstehen, darf wohl mit fasst 100 % Sicherheit<br />

angenommen werden, dass es sich bei Roleff Sickerman um den Altenteiler handelt, der das<br />

Erbe an Reyneke abgegeben hat.<br />

Viehsch. Reg. Um 1490 Rep.100. Abschn.88. Nr.3. St.A.O.<br />

1511-1539 Im Kopfschatzregister heisst es;<br />

dt. marcam Wibbeke to Zyckinck II marck VIII schill.<br />

dt. II marck Jurien to Zickinck, Taleke uxor IIII marck XX schill.<br />

dt. marcam Rolef to Zickinck, Grete uxor ……<br />

In Jürgen (Jurien) to Zickinck mit seiner Ehefrau Taleke dürfen wir den aufsitzenden Bauer<br />

des Erbes sehen.<br />

Kopfsch. Reg. 1511-1539 Rep.100. Abschn.89. Nr.1. St.A.O.<br />

1512 Johan Sickman zahlt VIII Schill. Kopfschatz.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1a. St.A.O.<br />

1540 verkauft Johan tho Wesselinck und Grethe, seine Frau, ein Stück Land, dem Roleve to<br />

Syckinck (Rolf Sickman) in Langen. Dies Land lag auf dem Osteresche zwischen Juetting<br />

(Jurien?) to Syckinck und Groth.. Toelen Land. Der Kaufpreis betrug 10 gute Joachimsthaler.<br />

Bei dem Käufer Roleve to Syckinck wird es sich um den Markkötter Sickman-Deverlake, in<br />

Langen, handeln.<br />

Dühne II. S.161.<br />

1559-1560 Johan Sickinck gibt 2 Gulden Rentgeld.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.2. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1567-1568 Sickmans Stiefsohn, der sich mit dem Stiefvater veruneinigte, wird gebrüchtet.<br />

(die Angabe des Betrages fehlt)<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.3. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1582 Werneke Sickman ein ganss erve.<br />

Hefft erstlich uff dem Osterfelde 2 Stucke landess, ist 3 Moldt Saidt, zwisschen gemeinen<br />

Langer Mannen erem Lande belegen, ist ziemlich guidt landt. Noch uff den Langer Essche<br />

sadigess landess 20 Stucke, dar men 3 Moldt Roggen inseiet, licht auch zwischen den<br />

gemeinen Langer Mannen erem Lande.<br />

Von eigener Holtzung Wen godt mast gifft 30 Schweine mast.<br />

Ahn Dustholz Jahrlich 2 Fuder thunholz.<br />

Kan auch 8 Koie denn halven Dach binnen holden.<br />

Lagerbuch Amt Fürst. (Sachsenbuch) Msc. Nr.241. St.A.O.<br />

1. 0 ARCH 22-9-2011 113 / 201


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Das Sachsenbuch hat seinem Namen nach Erndt Heinrich von Sachsen III, der am 11.5.1575,<br />

erst 25 Jahre alt, als neuer Landesherr in Osnabrück seinen Einzug hielt. Er beauftragte den<br />

Rentmeister, in Fürstenau, Herman Toithman, ein Lagerbuch anzulegen, das ie dem<br />

Landesherrn eigenbehörigen Höfe beschreibt und die Einkünfte aus denselben erkennen<br />

lässt. Der Rentmeister Toithman hat 1580 das Lagerbuch “angefangen und ufgeschrieben”.<br />

Das Sachsenbuch conscribiert unter dem 25.1.1582.<br />

12.2.1593 wurde Taleke Sickman, Tochter der Eheleute Herman Sickman und Grete,<br />

Bauerschaft Langen, aus der landesherrlichen Eigenbehörigkeit entlassen.<br />

Rep.100. Abschn.59. Nr.1. St.A.O.<br />

1593-1594 Jorien Sickman wird mit 3 Thl. Bestraft, weil er mit den Dieben Horst gehandelt.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.6. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1593 Sickeman gibt ein paar Hühner.<br />

Sickman gibt jährlich 1 vettes Schultschwein.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.7. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1593-1594 Werneke Siekman wird wegen nicht gehaltener Wilkors mit ½ Thl. gebrüchtet.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.7. Amt Fürst. St.A.O.<br />

18.12.1595 wurde Catharina Siekman, Tochter von Herman Siekman und Greten, in Langen,<br />

freigelassen.<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1. St.A.O.<br />

1595-1596 Catharina Sickmans, seligen Herman Sickman und Greten, eheleuten, Tochter,<br />

gibt für ihre Freiheit 10 Thl.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.7. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1598 Sickman gibt 2 Goldgulden Rintgeld.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.9. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1599 Sickman 1 Rth., 1 Liefftucht ½ Rth., 1 Kleinhaus ½ Rth. Schornstein- und<br />

Feuerstättenschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.16. St.A.O.<br />

1603 Warneke Sickman, seine Söhne Herman und Jorien werden wegen schlegerei und<br />

bluttruns mit 5 Thl. Gebrüchtet.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.13. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1606 Sickman gibt 10 Scheffel Hundehaber Fürstenauer Mass.<br />

1. 0 ARCH 22-9-2011 114 / 201


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Rep.450. Fach 53a. Nr.14. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1608 Herman Sickman gibt den Erbwinn Sickmans Erbe 90 Thl.<br />

Idem für seinen Bruder Jorien Freiheit 10 Thl.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.15. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1608 werden wegen verweigerter Landtfolge gebrüchtet;<br />

Jorrien Sickman zu 2 Thl.<br />

Jorrien Wibbeldingk zu 2 Thl.<br />

Jorrien Ruesse zu 2 Thl.<br />

Gerdt Borchstedde zu 1 Thl.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.15. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1608 weiland Herman Sickman und Grete, Eheleute, ehelicher Sohn Jorien Sickman item<br />

Anna, eheliche Tochter von eigenbehörigen Erbe, Bauerschaft Langen Kirchspiel Badbergen,<br />

haben sich freigekauft 11.4.1608. Gez. Secret. S. Morrien.<br />

Dep.6b. Bd.III. Nr.145. St.A.O.<br />

1608 Juergen und Anna, Eltern Herman Siekman und Grethe, in Langen, haben sich<br />

11.4.1608 freigekauft.<br />

Rep.100. Abschn.59. Nr.2. St.A.O.<br />

Nochmals vermerkt findet sich; Anna, Eltern Herman Siekman und Grete, in Langen, hat sich<br />

am 1.4.1608 freigekauft.<br />

Rep.100. Abschn.59. Nr.2. St.A.O.<br />

1614 Herman Sickmans Wittib Catharina gibt für ihre verstorbenen Ehemannes<br />

nachgelassenes halbes Viehe der beeste wenigkeit nach 26 Thl.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.20. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1620 für Luedeken Sickman, zu Langen, Vierfüssiges aussgestorbenes halbes Viehe<br />

smpfangen 35 Thl.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.22. Amt Fürst. St.A.O.<br />

18.5.1623 erhielt Melchior Steding von Johan von Melchede und Otto von Langen, während<br />

der sedis vacantz verordnete Befehlshaber des Amtes Fürstenau, eine öffentliche Urkunde,<br />

nach welcher das Haus Moeringsburg von allen Dorf- und Kirchspielslasten,<br />

Kriegscontributionen usw. frei sei und künftig damit verschont bleiben solle, und ferner die<br />

Fischerei-Berechtigung besitze, in den Armflüssen der Hase und im Hasebruche, als in<br />

Messelingshagen, Sickingshagen, Papeckenlake, Rossmans-Kuhlen, Mengers Kuhlen, in den<br />

Hasekamp-Gervesmans-Kuhlen, binnen und draussen belegenen Kuhlen und in der stillen<br />

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Hase den Fischfang auszuüben. (Bischof Philipp Sigismund, der Landesherr, verstarb am<br />

22.3.1623)<br />

11.2.1625 Johan Buddeke und seine Frau Taleke bei der Deverlake in Langen, kaufen von<br />

den Markgenossen ein Stück Land. Dieser Kauf wird ausdrücklich von Juergen Wesseling, zu<br />

Langen, Juergen Broene, zu Langen, und Trine to Sicking, Witwe, mit ihrem Beistande Gerd<br />

Veltman, in Langen, bestätigt.<br />

1624 Sickman gibt 1 Goldgulden Dienstgeld.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.26. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1631 Siekman gibt 6 Thl., Leibzucht 1 Thl. Erbschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.34. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1636 zahlten Esselman, Sickman und Siemerman zur wöchentlichen Contribution 1½ Rth.,<br />

während Vagedinck, der gerade das Bauerrichteramt bekleidete, nur 15 Schill. 9 Pf. zahlte.<br />

Contributionsreg. 1636 St.A.O. und Dühne II. S.167.<br />

2.5.1642 hatt Catharina, Wittib Sickman, ihre von Herman Sickman sehligen und Catharina<br />

Rantzen, Eheleuten in Langen, gezeugte Tochter Margaretha Sickman zu 14 Thl. Freigekauft.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.39. Amt Fürst. St.A.O.<br />

17. Aprilis (1618-1648)<br />

Wasmassen ungefähr für drein Jahre wegen Kirchspiel Battberg, Contribution restante eune<br />

Osnabrueggische Parthei uns arme unschuldige Leute gefenglich nache Ossnabruegk<br />

hingeholett, gestracks aufs Stadthauss gefuehret, daselbste zwei und zwei an einander<br />

geschlossen, und die achte wochen daselbsten elendiglich detentiret worden. Und alles, was<br />

wir arme geringe Leute aufleihen und borgen konnen, zur kuemmerlich Leibes und Lebens<br />

aufenthalt verzehren mussten, biss endtlich Juergen Hofstall, als wegen dess Kirchspiels<br />

Battberg, seine Angaben nach, auss geschickter gewollmaechtiger, unss wiederumb loss<br />

gemacht und das Schliessgeldt fuer eine jegliche Person erleiht ….<br />

Gerdt Roebe, Johan Westrup, Johan Buddeke und Herman Sickman.<br />

(Entnommen aus einer alten Akte vom Damm-Orte (Develage) aus dem 30 jährigen Kriege,<br />

ohne Jahresangabe)<br />

1647 Sickman, meines Herrn eigenbehörig, gibt an Contribution jedesmal 5 Rth., für die<br />

Leibzucht 1 Rth., für das Beihaus 15 Schill. 9 Pf., und für das Kleinhaus 5 Schill. 3 Pf.<br />

Archiv Haus Loxten.<br />

1649 Werneke Sickman gibt 2 Thl. 6 Schill. Maygeldt.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.45. Amt Fürst. St.A.O.<br />

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1651 Dirigh Sickmahn et uxor, ein olde moder Trincke, ein Junge, ein Mecken.<br />

Leibzucht; Juergen et uxor, ein huermansche Elisabeth.<br />

Scheune; Juergen et uxor, zwei Mecken.<br />

Rep.100. Abschn.188. St.A.O.<br />

1651 Ferner findet sich;<br />

Johan Sickman et uxor, ein olde moder.<br />

Sickingk Klein Haus auffn Hofe ist eine Wittibe, zwei Sohns Johan undt Herman, Johan seine<br />

frauwe Anneke. (diese Nachricht betrifft möglicherweise Markkotten Sickmann-Deverlage in<br />

Langen)<br />

Rep.100. Abschn.188. St.A.O.<br />

10.3.1652 überlassen Dietrich Sickman und seine Ehefrau Gretke, zu Langen, einen<br />

Schuldbrief, der am 29.5.1639 ausgestellt ist und bei Johan Nietfeld in Langen aussteht und<br />

in welchem Herman Flatemersch, zu Langen, und dessen Ehefrau Luecke, geborene<br />

Wahlfeld, die Nietfeldsche Leibzucht verpfändet ist, diesen Eheleuten Herman Flatemersch<br />

und Luecke, geborene Wahlfeld, die ihn vor Jahren übergeben hatten.<br />

1655 Herman Sickman wird wegen bezeugter gewalt und ungepuehr wider Juergen<br />

Wesselman mit 4 Rth. gebrüchtet.<br />

Idem wegen unrichtig eingebrachter grober gewalt Clage wieder Juergen Wesselman mit 4<br />

Rth. gebrüchtet.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.49. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1655 Langen Erbe Siekman; 5 Pferde, 1 Endter, 7 Kühe, 8 Rinder, 16 Schweine.<br />

Leibzucht; 2 Pferde, 1 Endter, 5 Kühe, 3 Rinder, 1 Schwein.<br />

Schure; 1 Kuh, 1 Rind.<br />

Heidthaus; 2 Kühe, 1 Rind.<br />

Kleine Haus; 4 Kühe, 3 Rinder.<br />

Viehbeschreibung 1655 Dep.3b. I. Publica Fach 15. Nr.12. St.A.O.<br />

1661 Erbe Sieckman gibt 8 Rth. 7 Schill. 1½ Pf., Leibzucht 2 Rth. 3 Pf., Schuere 18 Schill.,<br />

Heidthaus 1 Rth. 4 Schill., Kleinhaus 1 Rth. 6 Schill. Viehschatz, welcher Betrag viermal im<br />

Jahr erhoben wurde.<br />

Veihsch. Reg. 1661 Amt Fürst. St.A.O.<br />

1670 Erbe Siekman gibt 2 Rth., Leibzucht 1 Rth., Schuere 1 Rth., Heidthaus 1 Rth.,<br />

Kleinehaus 1 Rth. Rauchschatz.<br />

Rauchsch. Reg. 1670 Amt Fürst. St.A.O.<br />

1672 ging ein heftiges Hagelunwetter über das Kirchspiel Badbergen nieder, das in der<br />

Bauerschaft Langen die Feldfrüchte fast völlig vernichtete.<br />

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19.10.1674 wurde Gretke, Tochter des Dietrich Sickman und dessen Frau Grete in der<br />

Bauerschaft Langen, der Freibrief erteilt.<br />

Rep.100. Abschn.59. Nr.4. St.A.O.<br />

1679 Anneke Sickman, von Derthenrick (Diederich) und Grete in Bauerschaft Langen ehelich<br />

geboren, für 24 Rth. freigelassen.<br />

Rep.100. Abschn.59. Nr.4. St.A.O.<br />

29.4.1698 Sickman hatt seines Sohnes Dietrichen Freyheit gedungen und ist ihm gelassen zu<br />

16 Rth.<br />

Rep.122. III. 1a. II. 5C. Nr.3. St.A.O.<br />

1698 Siekman in sedis vacantia seines Sohnes Diedrichs Freiheit mit 16 Thl. Und<br />

Ambtsgebühr 4 Thl. Bezahlt.<br />

Rep.VI. Nr.445. Fürst. St.A.O.<br />

1716 Juergen Sickman ad 70 Jahre, uxor Anneke vor 4 Jahren gestorben, 6 Kinder;/ Marcke<br />

ad 36 Jahr ist wegen der Mutter freigelassen./ Dirck ad 34 Jahr ist vorlängst in sedis vacantia<br />

1698 freigekauft./ Gretke ad 28 Jahr ist vor 10 Jahren von der Kammer freigekauft./ Anneke<br />

ad 25 Jahr similiter./ Juergen ad 24 Jahr, eigen./ Johan ad 19 Jahr, eigen.<br />

Eigenbehörigenliste Rep.106. VI. / y1. Nr.1aa. St.A.O.<br />

1717 ist Johan Sickman jetzt Gerding, in Vehs, als er von der Kirche kam, ertrunken und am<br />

29.1.1717 begraben.<br />

T.H.S. St. Georg Bdbg.<br />

1718 Schuldenverzeichnis Dyrk Sickman in Langen;<br />

Berendt Im Busche 80 Rth.<br />

Sickman Deverlake 50 Rth.<br />

Johan Klumpke 105 Rth.<br />

Arendt von Hoene 100 Rth.<br />

Juergen Wernsingk 40 Rth.<br />

Hille Klumpken 50 Rth.<br />

Herman Sickman 272 Rth.<br />

Juergen und Teepen Wesselinges 60 Rth.<br />

Teepen Wersingk 28 Rth.<br />

Johan Sickman und sein gebrüder 130 Rth.<br />

Herman Sickman der Juenger 72 Rth.<br />

Johan Thoele 40 Rth.<br />

Summa 1027 Rth.<br />

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Den Creditoren nach stammen die Schulden aus der Zeit vor 1700 und waren im Jahre 1718<br />

noch nicht beglichen.<br />

Schuldenverzeignis fürstl. Eigenbehöriger 1718 Rep.122. IIIB. Nr.484. St.A.O.<br />

1719 ein Kronleuchter der St. georgkirche zu Badbergen trägt die Inschrift; “Heinrich<br />

Sickmann zu Langen, gewesener evangelischer Provisor zu Badbergen, selige Maria<br />

Sickmanns, Witwe Warnefelds dederunt”.<br />

Über diese Eheleute Heinrich Sickmann und Marie Warnefeld habe ich nichts feststellen<br />

können.<br />

Dühne I. S.46.<br />

1722 Jürgen Sickmann zahlt an Monatschatz 5 Rth. 3 Schill. 9 Pf., Rauchschatz zu zweimal 4<br />

Rth., für die Heuerleute 4½ Rth., Dienstgeld 9 Rth., Lichtmessengeld 3 Schill 1½ Pf.,<br />

Herbstschatz 1 Rth. 14 Schill. 1½ Pf., Maigeld 2½ Rth.<br />

Und liefert jährlich ans Amthaus; 1 Pachtschwein, 2 Hühner, 1 Malter Roggen, 10 Scheffel<br />

Hafer.<br />

An Zehntkorn an das Capitel St. Johann in Osnabrück; 1 Malter Roggen, 3 Malter 6½ Scheffel<br />

Hafer.<br />

An die Prediger zu Badbergen 1 Scheffel Roggen und 2 Scheffel Hafer.<br />

An die Küster 1 Scheffel Hafer und 20 Roggengarben.<br />

An den Vogt 20 Garben Roggen.<br />

Zur unterhaltung der Zehntscheune 10 Dachschöfe.<br />

Für die Blut- oder Viehzehnten an St. Johann in Osnabrück gab Sickmann jährlich 12½ Schill.<br />

Den Badberger Küstern stand im Sommer die Sammlung der Hafer- und Roggengarben zu.<br />

Sie waren dafür verpflichtet, bei Blitz und Donner die Glocke zu läuten.<br />

15.3.1728 hat Sickmann die Auffahrt auf landesherrliche Sickmanns Erbe in Langen mit des<br />

Vatters Sterbefall gedungen mit 800 Rth., Ambt jura 160 Rth., Herrn Drosten Schreiber 1<br />

Rth., zusammen 961 Rth.<br />

Rep.122C. III. I. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />

9.9.1749 ist des Coloni Sickmanns Sterbefall gedungen zu in toto 51 Rth. 10 Schill. 6 Pf.<br />

Rep.122. III. 1b. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />

26.10.1751 haben Johann Jacob Meyling, zu Nortrup, und Anna Sickmann, Kirchspiel<br />

Badbergen, die Auffahrt auf des landesherrliche Meyling Erbe mit Einschluss der alten noch<br />

lebenden Colona Sterbefall zu 200 Rth., jura 40 Rth., Herrn Drosten Schreiber 1 Rth.,<br />

zusammen 241 Rth. gedungen.<br />

Rep.122C. III. I. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />

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Johann Jacob Meyvolding und Anna Sickmann wurden am 7.11.1752 domi (Nortrup)<br />

getraut.<br />

T.H.S. St. Georg Bdbg.<br />

25.8.1753 Sambstags, erscheint Dirck Sickmann, in Langen, mit seinem Oheim und<br />

Beistande Colono Roessmann, zu Wulfften, und zeigt an mündlich und schriftlich, dass er,<br />

Dirck Sickmann, als Anerbe der landesherrlichen Sickmanns Stette sein Anerberecht seinem<br />

älteren Bruder Jürgen Sickmann abgetreten habe, erklärt dieses nochmals ausdrücklich und<br />

erbittet Freiheit. Jürgen Sickmann zahlt seinem Bruder Dirck Sickmann 100 Rth. so<strong>for</strong>t und<br />

künftig gleich den übrigen abgehenden Kindern. Dirck Sickmanns Freiheit wird gelassen zu<br />

30 Rth., jura 6 Rth. 10 Schill. 6 Pf., facit 36 Rth. 10 Schill. 6 Pf.<br />

Rep.122. III. IB. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />

1757 wurde dem Kirchspiel Badbergen eine Fouragelieferung auferlegt. Das Erbe Sickmann<br />

hatte zu liefern 4 Scheffel hafer, 1 Zentner Heu und 1 Zentner Stroh. Das Futter war für die<br />

verbündeten Franzosen bestimmt.<br />

8.5.1762 dingen Jürgen Sickmann und Venne Catharina Thesfeld die Auffahrt einschliesslich<br />

der noch lebenden Mutter Sterbefall zu 800 Rth., Ambts jura 160 Rth., Herrn Drosten<br />

Schreiber 1 Rth. Zu dieser Zeit war das Erbe Sickmann Schuldenfrei.<br />

Rep.122C. III. I. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />

Erbe Sickmann in Langen.<br />

Jürgen Sickmann, * 1736, Auffahrt 961 Rth.mit Einschluss eines Sterbefalles, Sterbefall 51<br />

Rth. 10 Schill. 6 Pf., Catharina Thesfeld, * 1740, † 1797, Elsabein, * 1763, † 1771, Catharina,<br />

* 1765, † 1768, Johann, * 1768, freigelassen 1792 für 30 Rth., Jürgen, * 1771, † 1774,<br />

Johann, * 1779, † 1798, Johann Arend, * 1781.<br />

Coloni Schwester Margaretha freigelassen 1771 für 30 Rth.<br />

Rep.122. IIIB. Fach 70. Nr.1. St.A.O.<br />

14.3.1771 liess Colon Jürgen Sickmann per fratrem (durch seinem Bruder) Roesmann<br />

(diedrich) die Freilassung seiner Schwester Grete, welche von Elsabein Devermann<br />

(Sickmann-Deverlage) und Johann Sickmann auf der Vollerbigen Sickmann stelle zu Langen,<br />

Kirchspiel Badbergen, gezeuget inclusis juribus zu 30 Rth.<br />

Rep.122. III. IB. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />

1787 Colon Sickmann und Siemermann spannen bei den Rundefuhren zusammen.<br />

1803 Sickmann zahlt an Kriegs-Supplementar-Steuer 2 Rth.<br />

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1803 sind an Garten- und Ackerland 16 Malter 9 Scheffel, Wiesen 5 Malter 1½ Scheffel,<br />

geschlossenen Wieden 1 Malter 7½ Scheffel und Holzgrund 3 Malter vorhanden.<br />

Dühne II. S.164.<br />

1806 dingen Johann Arend Sickmann und die 1785 geborene Catharina Maria Klatte,<br />

Tochter des Colons Gerhard Bringmann sive Klatte und Maria Elsabein geborene Klatte, in<br />

Langen, das Colonat. Sie wurden am 7.6.1806 in der St. Georgkirche zu Badbergen copuliert.<br />

Die Ehe verblieb kinderlos. Sie vererbten den Hof testamentarisch an Hermann Klatte, in<br />

Langen, und Catharina Gerding in Vehs.<br />

1825 beantragte der Colonus Johann Arend Sickmann die Fixation der ungewissen Gefälle.<br />

Der dieserhalb aufgenommene Status praedii sagt;<br />

Der Hof ist 25 Malter 7 Scheffel 43 Quadratruten gross und liefert einen jährlichen<br />

Reinertrag von 398 Rth. 26 Mgr. 5 Pf. Von diesem Betrag gehen die folgenden jährlichen<br />

Abgaben ab;<br />

Rth. Mgr. Pfg.<br />

An jährlichen Steuern 52 24 2<br />

Cavallerieverpflegung 1/5 v. ad 1 10 15 2<br />

Dienstgeld für den Spanndienst 9 18 -<br />

Lichtmessenschatz -- 5 2½<br />

Herbstschatz 1 25 ½<br />

Zehntholzgeld 1 -- --<br />

2 Hühner -- 9 --<br />

1 Malter Roggen 10 -- --<br />

10 Scheffel Hafer 4 6 --<br />

1 Fettes Schwein von 100 Pfund 7 27 --<br />

10 Dachschöfe à 8 Pfund -- 10 --<br />

1 Malter 1 Scheffel Roggen 10 30 --<br />

an das Capitel St Johann.<br />

4 Malter 2 Scheffel Hafer 11 31 4<br />

1 Malter Halbspelz 5 -- --<br />

1 Scheffel Gerichtshafer -- 15 --<br />

20 Garben Roggen an den Richter -- 27 --<br />

20 Garben Roggen an den Vogt -- 27 --<br />

Abgaben an die Geistlichkeit 2 3 --<br />

12 Schilling Flachsgeld -- 20 4<br />

½ Scheffel Synodalhafer an -- 7 4<br />

Lindemann<br />

UnterhaltungWulfter Herrenwiese 1 -- --<br />

Summa 134 Rth. 2 Mgr. 3 Pfg.<br />

Bleibt mithein ein jährlicher Überschuss von 255 Rth. 24 Mgr. 2 Pfg.<br />

Die Verhandlungen wegen der beantragten Fixation blieben ergeblos.<br />

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9.1.1826 <strong>for</strong>derte die Königliche Landdrostei eine Fixationsrente von 3 Malter 6 Scheffel 3<br />

Viertel 3⅔ Becher Roggen. Dieser Forderung lag folgende Berechnung zugrunde;<br />

14 % des erwähnten Überschusse betragen 35 Rth. 19 gg. 3 7/50 Pf., welche principmässig<br />

zu Roggen, der Scheffel zu 20 gg. veranschlagt, die genannte Rente ergibt.<br />

Später sind die ungewissen Gefälle zu einer jährlichen Rente von 32⅔ Rth. fixiert und am<br />

20./27. October 1837 mit 816 Rth. 16 gg. Courant abgelöst worden.<br />

Dühne II. S.163-164.<br />

27.7.1837 ist Johann Arend Sickmann als Ehemann auf dem Erbe verstorben und 1.8.1837<br />

zu Badbergen begraben.<br />

T.H.S. St. Georg Bdbg.<br />

1839 habe ich 50 Rth geerbt von meinem Vater seinem Halbbruder (Johann Hermann<br />

Cappelmann-Bringmann, † 29.4.1838). Hernach wieder 250 Rth. von meiner Schwester<br />

Catharina Maria Sickmanns geborene Klatte, und mein Brautschatz von Klatten ist gewesen<br />

1000 Rth.<br />

Familienbuch bei Kerkhoff in Langen.<br />

4.6.1840 wurden mit 170 Rth. 3 gg. 4 Pf. Die Gefälle; Maigeld, Herbstschatz,<br />

Lichtmessengeld, Zehntholzgeld, 2 Hühner, 5 Gerichtshocken, 1 Scheffel Gerichtshafer und<br />

10 Dachschöfe, welche zusammen zu einer Jahresrente von 6 Rth. 19 gg. 4 Pf. berechnet,<br />

abgelöst.<br />

Dühne II. S.164.<br />

19.2.1844 Colona Witwe Sickmann, in Langen, zeigt an, dass am 17.2.1844 abends ein<br />

Fenster einer Kammer ihrer Wohnung erbrochen und aus solcher Kammer 1 silberne Tasche<br />

und 1 Pfeife mit Silberbeschlag gestohlen sei.<br />

Rep.452. Nr.21. Kriminalfälle St.A.O.<br />

31.5.1858 ist meine Schwester Catharina Maria Sickmann, geb. Klatte, gestorben und am<br />

4.6.1858 beerdigt, und am 5ten ist ihr Testament eröffnet worden. Die Erben sind Hermann<br />

Klatte und Catharina Gerdings aus Vehs. Von diesen habe ich wieder geerbt 1000 Rth. Die<br />

habe ich erhalten 23.5.1859.<br />

Niederschrift Helena Catharina Iding im Busche geb. Klatte.<br />

Die obigen Erben Hermann Klatte, aus Langen, und Catharina Gerdings aus Vehs, erbeten<br />

auf grund des Testamentes den Hof Sickmann.<br />

Auszug aus dem Kerkhoffschen Familienbuch.<br />

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Im Jahre 1857 ist mein Bruder Johann Jakob Klatte am 15ten November gestorben und<br />

beerdigt den 18ten. Da ist sein Brautschatz gewesen 2890 Rth. Das haben wir mit 5 1858<br />

geteilt, 5. September. Jeder hat davon erhalten 500 und 50 Rth.<br />

1. Colon Johann Hermann Bringmann, geb. Klatte, 500 und 60 Rth.<br />

2. Colona Anna ElsabeinMeyer, zu Gehrde, geb. Klatte.<br />

3. Helena Catharina Iding im Busche, geb. Klatte.<br />

4. Marie Elsabein Haferkamp, aus Wulften, geb. Klatte.<br />

5. Colon Hermann Gerhard Klatte,<br />

haben das Übrige behalten, davon müssen sie bezahlen 30 Rth. 30 Groote für die<br />

Beerdigung und Onkosten. Noch hat ihm seine Schwester Marie Sickmanns tausend Rth.<br />

beschreiben lassen, wovon wir wieder jeder 200 Rth. erhalten haben den 23ten Mai 1859.<br />

1865 zahlt das Erbe Sickmann an Grundsteuer monatlich 3 Rth. 29 Gr.<br />

15.4.1875 heiratet Catharina Maria Gerding, verwitwete Klatte sive Sickmann, in 2er Ehe<br />

Hermann Heinrich Giese, der sich dann Sickmann nannte.<br />

10.6.1895 ging über Badbergen ein heftiges Unwetter nieder, das besonders in der<br />

Bauerschaft Langen grossen Schaden anrichtete.<br />

9.3.1900 ist Catharina Sickmann, geb. Gerding, entschlafen.<br />

1.9.1904 hat Johann Diedrich Arnold Sickmann, in Langen, Anna Margaretha Charlotte<br />

Emma Wehriede geehelicht und ist auf den Wehriedenhof gezogen.<br />

16.6.1930 ist Hermann Heinrich Giese sive Sickmann gestorben.<br />

1959 und 1963 wird als Eigentümer Hermann Meyer-Sickmann, der mit Bertha Sickmann<br />

verheiratet ist, genannt. Hermann Meyer zu Devern-Sickmann hatte den Hof verpachtet und<br />

wohnte in einem neuerbauten modernem Wohnhaus auf dem Erbe. 1962 hiess der Pächter<br />

Heinrich Trimpe.<br />

9.11.1965 ist Hermann Meyer zu Devern, Colonus Sickmann, in Badbergen von einem<br />

jungen Burschen mit dem Auto angefahren worden und an den Folgen gestorben im Alter<br />

von 82 Jahren.<br />

Einführung.<br />

Das Osnabrücker Land und ehemalige Fürstentum Osnabrück stellt eine Einheit dar. In ihm<br />

tritt das Osnabrücker Nordland, der jetzige Kreis Bersenbrück, stark hervor. Die Landschaft<br />

wandelt sich von der hügelichen Waldlandschaft mit seinen fruchtbaren Tälern in eine<br />

norddeutsche Landschaft, das Tiefland. In diesem Kreise Bersenbrück nimmt wiederum das<br />

sogenannte <strong>Artland</strong> eine Sonderstellung ein. Über den namen <strong>Artland</strong> ist viel geredet und<br />

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geschrieben worden. Einige Forscher meinen, das <strong>Artland</strong> habe seinen Namen nach seiner<br />

spitzenförmig erfolgten Siedlung, andere sagen, nach den hier vor alters wohnenden<br />

Chausuariern oder nach dem Hasefluss. Mit Sicherheit darf aber angenommen werden, dass<br />

der Name <strong>Artland</strong>, Ackerland bedeutet. Bleiben wir bei unserer deutschen Sprache, in der<br />

“die Art” Pflügung, gepflügtes Land, Feldeinteilung bedeutet und “arten” pflügen. Also<br />

“<strong>Artland</strong>” ist gepflügtes Land oder Ackerland. Diese Ausdrücke sind veraltet und nur noch<br />

den alten eng mit der Scholle verbundenen Menschen bekannt. (siehe “Das Deutsche Wort”<br />

von Richard Pekrun, Leipzig 1933)<br />

Ferner ist ahd., “ardon, arton”; bebauen, beackern, ahd., “art, ard”; Ackerbau, Ackerung,<br />

got., “arjan”; pflügen, lat., “arare”; pflügen, as. “ard”; Wohnort, Wohnung und die idg.<br />

Wurzel “ar”; pflügen. Arth, 1222 Arthe, 1309 ambitus Aard, altnordisch in ardhr; Ackerland.<br />

Die im Jahre 1309 gebrauchte Bezeichnung ist dem gesamten Osnabrücker Nordland<br />

beizulegen. (Prinz, Terr. S.120., Anm.5., W.U.B.)<br />

In der du Plat’schen Landesvermessung von 1784-1790 taucht in der Grönloher Flurkarte ein<br />

Zuschlag auf, bei dem der Vermerk steht, dass er “bisher noch nicht artbar” ist. Diese<br />

Anführungen zeigen klar, dass <strong>Artland</strong>, Ackerland bedeutet.<br />

Das <strong>Artland</strong> begegnet uns zuerst in dem um 1490 erhobenen landesherrlichen Viehschatz.<br />

Dies Schatzregister hat die Überschrift “Dyt is de Schattincge over dat Ortland und over dat<br />

Ampte Vorstenouwe”. 1508 wird es in einer Urkunde des Klosters Gertrudenberg zu<br />

Osnabrück genannt. In ihr sagt der Klosterschreiber; “Als unse man Stuverman in dem<br />

artlande verstorven was, moste ich einen schoelder winnen, de mit unsen Knecht<br />

dahingenk, dat guet to beschriven”. Nach “Osnabrücker Chroniken, 1792, III. Teil, S.98”<br />

rechnete man um 1582 zum “Oertlande”, wo me es noemet, Quakenbruegk, Battbergen,<br />

Berssenbrugge, Ankum, Mensslage und darumbher. Das Kirchspiel Gehrde ist hier nicht<br />

genannt, wohl weil es zum Amte Vörden gehörte. Das <strong>Artland</strong> war also damals viel größer<br />

als heute. Die Einschrumpfung geht auf die Gegenre<strong>for</strong>mation und den westfälischen<br />

Frieden von 1648 zurück, als die Kirchspiele Ankum und Bersenbrück teils freiwillig, teils<br />

zwangsweise zur katholischen Kirche zurückkehrten. Das heutige <strong>Artland</strong>, die Kirchspiele<br />

Badbergen, Gehrde und Menslage umfassend, hat sich ohne jemals eine politische Einheit<br />

zu bilden, unter dem Einfluss der Bodenverhältnisse, der Abstammung und confessionellen<br />

Abgeschlossenheit im Laufe der Jahrhunderte wirtschaftlich und kulturell auffallend<br />

entwickelt. Besonders ist in ihm die Baukunst zu einer entzückenden Entfaltung gekommen.<br />

Der Artländer Volksschlag unterscheidet sich merklich von dem sonstigen mehr fälischen<br />

des Osnabrücker Landes. Er ist ausgesprochen nordisch, hochgewachsen, langschädelig,<br />

blond, blauäugig und hellhäutig bislang. Auch die Mundart des Artländers hat keine enge<br />

Verwandtschaft mit der mehr westfälischen, die südlich Bersenbrücks gesprochen wird,<br />

vielmehr mit der nördlichen des Emslandes, Oldenburgs und Frieslands. In der Mundart, die<br />

leider dem Untergange nahe ist, finden sich viele Spuren der gotischen Sprache. Mit<br />

Holland, Oldenburg und Friesland hat das <strong>Artland</strong> stets gute freundschaftliche Beziehungen<br />

unterhalten, und viele von Artländer Höfen abgehende Söhne und Töchter haben in diesen<br />

Ländern eine neue Heimat und ihr Brot gefunden. Die Bauerschaft Langen, in der das Rbe<br />

Siemermann oder Siemering liegt, hat ihren Namen nach ihrer Lage. Sie ist eine<br />

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altsächsische Siedlung, bestand also schon vor der Karolinger Zeit. Langen weist zwei<br />

Altsiedlungskerne auf. Die nördliche Hofgruppe umfasst die Vollhöfe oder Vollerben Boye,<br />

Harsing, Heye, Siemering und Volkering. Die zugehörige Langstreifenflur findet sich auf dem<br />

Esch “Ort Langen”. Das südliche Dorf besteht aus den Erben Broenne, Klatte, Sickmann,<br />

Vageding und Wesselmann, die alle am westlich der Strasse gelegenen Kernstück des Langer<br />

Esches beteiligt sind. 1287 in Vigilia Katrinae verglich sich das Nonnenkloster Bersenbrück<br />

durch den Probst zu Börstel und den Pfarrer zu Badbergen unter Teilnahme des<br />

verbündeten Ritters Otto Proyt mit dem Männern von Langen und Vehs um einen<br />

Wasserstrom, den diese gegraben hatten, dahin, dass der Schaden, den Wernsen Mühle zu<br />

Talge dadurch leiden möchte, jährlich mit 18 Scheffel hafer vergütet werden soll. In dieser<br />

lateinischen Urkunde heisst es;<br />

“Cives vero de Langen et Ves, pro restando dampni, quod claustrum et domus Wernzen ex<br />

inundatione aquae ipsius rivi in Molendino, in agris sustiner poterunt XVIII modios avenae<br />

per mensuram Batbergensem praedicto claustro in vigilia beati martini Episcopi annis<br />

singulis solvere et ad claustrum ducere sub excommunicatione promiserunt. (Arch. Kl.<br />

Bersenbrück)<br />

1636-1637 waren in der Bauerschaft 12 Leibzuchtswohnungen, von den 7 keine<br />

Contribution entrichten konnten. Von den 10 Vollerben zahlten nur 5 den vollen<br />

wöchentlichen Betrag von 1½ Rth., 4 Vollerben zahlten 15 Schill. 9 Pf. Der Vollhof,<br />

Bauerrichter Heye, zahlte nichts. Von den 9 Halberben zahlten 3 Höfe 15 Schill. 9 Pf., 2<br />

Halberben gaben 10 Schill. 6 Pf. und der Hof Gerd zu Walefeld zahlte nichts. Von den 7<br />

Erbköttern gaben 3 Höfe 10 Schill. 6 Pf., drei 7 Schill. 10½ Pf., und einer gab 3 Schill. 3 Pf.<br />

Von den 23 Markköttern zahlten 9 wegen Armut nichts, 4 gaben 7 Schill. 10½ Pf. und 7 nur 4<br />

Schill.<br />

1647 musste die Bauerschaft Langen jedesmal an Contribution 107 Rth. 6 Schill. Aufbringen.<br />

1648 zahlte Langen sowohl zur kaiserlichen als zur schwedischen Contribution 90 Rth. 20<br />

Schill. 7½ Pf.<br />

1722 ist die Größe der Bauerschaft mit 283 Malter 3 Becher an Garten- und Ackerland und<br />

Wiesen angegeben und im Jahre 1780 mit 667 Malter 3 Scheffel 21 Quadratruten. Zu<br />

bemerken ist hier, dass früher ein Teil der Talger Bauerschaft zu Langen gerechnet wurde.<br />

1772 ist die Einwohnerzahl mit 274 männlichen und 260 weiblichen Personen, also im<br />

Ganzen mit 534 Seelen angegeben. Am 26.4.1812, als das Land unter französischer<br />

Herrschaft stand, bescheinigt der Maire von Dincklage-Schulenburg, dass in Langen 90<br />

Wohngebäude vorhanden sind, die von 566 Personen bewohnt werden. 1873 berichtet der<br />

Gemeindevorsteher Iding im Busche, dass in der Bauerschaft 80 Wohngebäude vorhanden<br />

sind. Die Zahl der Einwohner ist mit 422 Seelen angegeben, davon 214 männliche und 208<br />

weibliche Personen. Unter diesen Einwohnern finden sich 53 Dienstboten. Am 1.1.1961<br />

betrug die Einwohnerzahl 390, Bürgermeister war zu dieser Zeit Heinrich Engelbrecht. Am<br />

30.6.1964 zählte man an Einwohner 359 Pesronen. Von diesen waren 181 männlich und 178<br />

weiblich.<br />

Siemermann.<br />

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Der Hof Siemermann oder Siemering, ein Erbe, ist in der Bauerschaft Langen des Kirchspiels<br />

Badbergen belegen und wurde in den Registern des 19. Jahrhunderts unter Nr.3. der<br />

Bauerschaft geführt. Die Höfe oder Bauernhöfe zerfallen in ihrer Gliederung in Vollerben,<br />

Halberben, Erbkotten und Markkotten. Die Vollerben sind die ursprünglichen Siedler, den<br />

die Halberben, die oft durch Teilung von Fronhöfen und Vollerben entstanden sind, folgen.<br />

Zur Nutzung der gemeinen Mark waren die Halberben in einem geringeren Masse als die<br />

Erben berechtigt. Aus der Mitte der Voll- und Halberben ging jährlich der Burrichter oder<br />

Bauerrichter hervor. Die Erbkotten, Markkotten, Brinksitzer und Anbauerstellen sind weit<br />

jüngere Gründungen. Siemermann oder Siemering ist abgeleitet von Siemer, der verkürzten<br />

Form von Sigimar, dass heisst der Siegberühmte. Sigimar hiess ein Cheruskerfürst, der ein<br />

Bruder Hermans, des Siegers über die Römer im Teutoburger Walde, war. Eng verwandte<br />

Namen sind Siegward, Sigismund, Siegmund. In Friesland findet sich noch heute Siem oder<br />

Siems. Siemermann war dem Landesherrn eigenbehörig und ein Hausgenosse des Meyers zu<br />

Devern. Das Erbe begegnet uns urkundlich zuerst in dem Tafelregister von um 1240 als<br />

“domus Wilhelmi”.<br />

Tafelreg. 1240 Möser, Ab.VIII. S.380, 381 und 387.<br />

1359 Tidericus van den Walle filius Wichboldi infrascripti infeudatus est cum decima<br />

domuum infrascriptarum post mortem eiusdem quondam Wichboldi videlicet cum decima<br />

domus to Zimering et luttiken Wernsing et domus Gerardi to Pole, item domus to<br />

Molencampe sitarum in burscapio Langhen in parrochia Batberghen.<br />

Wichbolus van den Wallecivis in Quakenbrugge infeudatus est cum decima domus to<br />

Zymering et luttiken Wernsing et domus Gerhardi ton Pole, item domus ton Molencampe<br />

sitarum in burscapio to Langhen in parrochia Batberghen.<br />

Osnbr. Gesch.-Quellen Bd.V. S.52. Bischof von Hoet 1350-1366.<br />

In Registrum Fedorum de anno 1350 ad a 1366 heisst es; “Tidericus filius Wichboldi van den<br />

Walle civis Quakenbrugge infeudatus est cum decima domus to Zymering et luttiken<br />

Wernsing et domo Gerhardi ton Pole, item domo ton Molenkampe sitarum in burscapio to<br />

Langhen in parrochia Batberghen”. 1359.<br />

St.A.Münster und Lehnbuch Bischof Johan von Hoet 1350-1366 und Osnabr. Gesch. Bd.V.<br />

1364-1379 item Otto van Haren tenet domum to Simerinch, domum tom Woltercampe,<br />

domum Krilles to Vees, Bereninch to Langen, domum to Molencampe in parochia Badberge.<br />

Lehnbuch Bischof Florenz von Wevelinghoven 1364-1379 St.A.Münster Msc.VII. Nr.401.<br />

17.3.1398 vor dem Knappen Kord von den Twizle, Richter zu Quakenbrück, verkaufen<br />

Wernete ton Molenkampe, seine Frau Taleke und ihre Kinder Hanneke, Heinnen, Wernete,<br />

Henneke, Fenneke, Enneke und Hilleke an Herman Thydinch (Iding) und dessen Frau Lubben<br />

für 4 Mark die 2 Stück Land, die vor Herman Tydinchs valde (Hof) gelegen sind und 3<br />

Scheffel Gerstensaat enthalten.<br />

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Zeugen dieses Verkaufes; Johan der Meier zu Devere, Herman to Mersch, Diedrich Brone,<br />

Gereke Bredekamp, Ludeke to Menkenhues, Friedrich Kuest, Reyneke Symerinch und<br />

Herman tor Wederyden.<br />

Osnabr. Urkundenbuch Urk.137.<br />

10.4.1491 Dominica Quasimodo geniti.<br />

Johan van Rede, bischöflicher Richter zu Quakenbrück, bekundet dass Rembert Symerman,<br />

Tepe ton Reuvekampe (Roewekamp) und Johan Brane, to Langen, sich schuldig erklärt<br />

haben, dem Armenhause St. Antonii zu Quakenbrück binnen bestimmter Frist 8 Mark Geld<br />

und 6 Scheffel Roggen zu entrichten bei Strafe des Einlagers in Quakenbrück.<br />

Vorsteher des Armenhauses; Herman Brawe, Knappe, Diricke van Rebbeke.<br />

Zeugen; Johan de Ruwe, Vogt zu Badbergen, Johan van Melle, Eylhart tor Godelinckhorst,<br />

Gerhardus Rulle.<br />

Dep.50a. Nr.31. (10.4.1491) St.A.O.<br />

1490 Bursscop to Lancgen, Reyneke Simerman; 9 Pferde, 4 Ochsen, 8 Kühe, 12 Rinder, 47<br />

Schweine.<br />

Ferner ist genannt;<br />

Gerd Symerman; 3 Kühe, 1 Rind, 1 Schwein.<br />

Viehschatzreg. Um 1490 Rep.100. Abschn.88. Nr.3. St.A.O.<br />

Ob es sich bei dem vorgenannten Gerd Symerman um einem Altenteiler oder Heuermann<br />

handelt, kann nur vermutet werden.<br />

1512 Langhen.<br />

Pfenneke to Simerynck 5 Schill.<br />

Hylle to Zimerync _ ,<br />

Johan Simerman 4 ,<br />

Rembert Zimerman 2 ,<br />

Wendel to Zimerync 2 ,<br />

Rep.100. Abschn.89. Nr.1. Kopfschatzreg. 1512 Amt Fürst. St.A.O.<br />

1511-1539<br />

dt. VIII schill. Rembert Zymerman, Styna concubina.<br />

dt. II marck Johan Zymerman, Taleke uxor IIII marck XVI schill.<br />

dt. ½ marck Hilla to Zymerdinck 1 marck.<br />

In obigem Rembert Zymerman, welcher mit der concubina Styna genannt ist, wird es sich<br />

um einen Heuermann handeln. In welchem verwandtschaftlichen Verhältnis er zu dem<br />

aufsitzenden Bauer Johan Zymerman und dessen Ehefrau Taleke steht, kann nicht gesagt<br />

werden. Bei Hilla to Zymerdinck dürfte es sich um die verwitwete Mutter des Aufsitzers<br />

Johan Zymerman handeln, die als Altenteilerin die Leibzucht bewohnt. Dafür sprechen die<br />

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genannten Steuerbeträge. Die zuletzt genannten Steuerbeträge werden für über 12 Jahre<br />

alte Familiengehörigen oder Dienstpersonal geleistet worden sein.<br />

Kopfschatzreg. 1511-1539 Rep.100. Abschn.89. Nr.1. St.A.O.<br />

1511-1539 Parrochia Badtberghen in den dorpe, dt. ½ marck Wendel to Zymerdinck I<br />

Godewyni de Knehem?<br />

(dieser Steuereintrag ist undeutlich und unklar. Wer dieser Steuerzahler ist, kann nur<br />

vermutet werden)<br />

Kopfschatzreg. 1511-1539 Rep.100. Abschn.88. Nr.1. St.A.O.<br />

1559-1560 Symerman 2 Gulden Rentgeld.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.2. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1574-1578 wütete im Osnabrücker Nordlande die Pest, welche viele Opfer <strong>for</strong>derte, sodass<br />

Höfe wüst wurden.<br />

1582 Hofbeschreibung.<br />

Simerman ein ganss erve.<br />

Erstlich 5 stuecke Landess up den Kuellande zwischen Werrensinck undt Veltmanss lande<br />

belegen, darinnen 16 scheffel roggen inseiet.<br />

Noch uff dem Osterfelde undt linesche 11 stuecke landess zwischen den semptlich, langer<br />

Mannen erven lande belegen, dar man 2 mold 2½ scheffel inseiett.<br />

Noch uff dem Northlande 12 stuecke Landess bei Stegemanss hove dar man 11 moldt undt 1<br />

scheffel roggen inseiett.<br />

Noch uff dem Northland 7 stuecke Landess, auch bei Stegemanss hove belegen, ist 10<br />

scheffel Korrnsaidt.<br />

Noch achter Werrensinck uffen Rakampe 2 stueck landess belegen, ist 4 scheffel Korrn saith.<br />

Noch 2 Kampe der eine bei dem Mollenkampe belegen, dar man 2 moldt Korrnss inseiett,<br />

der andere bei Boien huse belegen, dar man 8 scheffel Korrnss inseiett.<br />

Noch eine wische zwischen Kamanss walde belegen, ist 1½ hoy wasses.<br />

Noch eine wische achter erem huise, ist 3 foder Hoygewasses.<br />

Von eigenem holtze wan godt mast gifft 12 schweine mast.<br />

Wint auch umb 5. Jar 4 foder thunholz.<br />

Her kan Jarlichess keine koye binnen holden.<br />

Hefft noch ein Kolgarten von 5 scheffel linsadess.<br />

Undt ist von vorgemelte erve nichts Vorsetzet oder affkommen.<br />

Sachsenbuch conscribirt unter dem 25.1.1582 Msc. Nr.241. St.A.O.<br />

1590 am Mittwochen nach Maria Himmelfahrt, zog der Graf Herman von Berg mit 50<br />

Pferden, 80 Wagen und 150 Schütsen von Cloppenburg kommend in das Kirchspiel<br />

Badbergen ein und richtete grossen Schaden an.<br />

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12.8.1591 rückten 200 Reuter und 600 Fussknechte in das Kirchspiel Badbergen ein und<br />

verursachten beträchtlichen Schaden.<br />

1591 Jorrien Siemerman uff bevelch der Hafft wider verlassen den zu abtracht dessen Her<br />

seinen Nachbar Valtkamp mit betrawing (bedrohung) des Kriegsvolkes (infolge Wasserflecks<br />

nicht lesbar) ..Rth. abgeboetiggt geben 20 Thl.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.2. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1592-1593 Wilhelm Simerman wird wegen Scheltworte mit 2 Thl. gebrüchtet.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.5. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1593 Simerman gibt ein paar Hühner an den Landesherrn<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.7. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1597 Jorien Siemermans Fraw wird wegen verschwiegener Wroge mit einer Geldstrafe<br />

belegt. Sie ist aber arm, sodass die Geldstrafe nicht eingetrieben werden kann. Die<br />

Nachricht darüber lautet;<br />

Jorien Simermans Fraw verschwiegener Wroge, ist arm hatt keine pfande. – oo –<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.8. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1597 Herman Siemerman von den Langer Mennern gewrogter Zaunrichtung 1½ Thl.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.8. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1598 Simerman gibt 1 Goldgulden Rintgeld.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.9. Amt Fürst. St.A.O.<br />

7.11.1598 beschloss man auf dem Landtage eine Feuerstellenschatzung, und schon im<br />

folgenden Jahre wurde der Schornstein- und Feuerstättenschatz erhoben.<br />

1599 Simerman 1 Rth., 1 Liefftucht ½ Rth. Schornstein- und Feuerstättenschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.16. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1600 Herbordt Simerman wird wegen bluttruns mit 2 Thl. gebrüchtet.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.10. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1606 Siemerman gibt 8 Scheffel Hundehaber Fürstenauer Mass.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.14. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1615 Herman Simerman gibt meinem gnedigen Fürsten Herrn Postulierten für den Sterbfall<br />

seines Schwagers Herman Simerman dessen zu dem Erbe Ansprach 70 Thl. Idem gibtt für die<br />

Freiheit seines Schwagers Rudolffen 70 Thl.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.21. Amt Fürst. St.A.O.<br />

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1615 raubten brandenburgische Reiter im Kirchspiel Badbergen alles Pulver, Mehl und<br />

Pferdefutter usw.<br />

26.1.1616 wurde Rudolf Siemerman, Sohn von Herman Siemerman und Thale, aus der<br />

landesherrlichen Leibeigenschaft entlassen.<br />

Rep.100. Abschn.59. Nr.2. St.A.O.<br />

In den Jahren 1616 und 1617 litt das Kirchspiel unter Einquartierungen.<br />

1618 plünderten durchziehende Fusssoldaten und Reuter im Kirchspiel, und 1619 war<br />

Badbergen wiederum durch Einquartierung beschwert. In Dezember 1622 bezog Ernst von<br />

Mansfeld mit 250 Reitern und 150 Musketieren quartier in Badbergen.<br />

1624 Simerman gibt 1 Goldgulden Dienstgeld.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.26. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1626 mussten Tilly’sche Mannschaften mit Brot, Butter, Speck und Bier versorgt werden.<br />

1628 wurden wegen Verachtung des Gerichtes bestraft;<br />

Jorige Wesselinck, geschmehetes Gerichts 3 Thl. Desgleichen; Johan Rouekamp, Berndt<br />

Nietfeldt, Johan Bredekamp, Wilhelm Volckerding, Luedeke Wernsingk, Johan Harsingk und<br />

Tebbe Simerman.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.29. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1631 Bauerschaft Langen, Kirchspiel Badbergen, Erbe Siemerman gibt 6 Thl. Erbschatz. Eine<br />

Leibzucht oder ein Nebengebäude ist nicht angegeben. Wahrscheinlich ist die 1599<br />

genannte Leibzucht den Kriegswirren zum Opfer gefallen.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.34. Erbschatzung Amt Fürst. St.A.O.<br />

1636 zahlte Siemerman zur wöchentlichen Contribution 1½ Thl.<br />

St.A.O.<br />

1647 gab Siemerman an Contribution 5 Rth. 15 Schill. 3 Pf.<br />

1648 musste Siemerman kaiserliche und schwedische Contribution zahlen.<br />

1649 ist Herman Simerman zu 2 Thl. 5 Schill. Maygeld veranlagt.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.45. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1651 Langen, Siemeringhen Leibzucht, Johan et uxor, zwei Hussel Greteke und Trineke.<br />

Rep.100. Abschn.188. Bl.477-961 St.A.O.<br />

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Da in diesem Einwohnerverzeichnis das Erbwohnhaus nicht genannt ist, darf angenommen<br />

werden, dass solches in den Kriegsjahren abgebrannt war, zumal 1718 noch Ländereien für<br />

angeliehenes Geld zum Wiederaufbau des Erbhauses verstezt waren. Bei den obigen<br />

Eheleuten Johan und Ehefrau, in der Leibzucht, scheint es sich nicht um den Aufsitzer zu<br />

handeln.<br />

1653 hat sich Herman Siemerman, dessen Eltern Tebbe Siemerman und Margaretha sind, in<br />

Bauerschaft Langen für 15 Thl. freigekauft.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.47. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1655 Langen, Erbe Siemerman; 4 Pferde, 1 Endter, 5 Kühe, 5 Rinder, 8 Schweine.<br />

Leibzucht; 6 Kühe, 1 Rind, 3 Schweine.<br />

Kleine Haus; 1 Endter, 2 Kühe, 1 Schwein.<br />

Dep.3b. I. Fach 15. Nr.12. Viehbeschreibung 1655 St.A.O.<br />

1661 Bauerschaft Langen, Kirchspiel badbergen, Erbe Simerman 5 Rth. 5 Schill. 10½ Pf.,<br />

Leibzucht 2 Rth. 1 Schill., Kleine Hais 1 Rth. 6 Pf. Viehschatz, welchem Betrag viermal im Jahr<br />

erhoben wurde.<br />

Viehsch. Reg. 1661 Amt Fürst. St.A.O.<br />

1667 wurde eine neue Steuer Monatschatz erhoben.<br />

1670 Bauerschaft Langen, Erbe Simerman 2 Rth., Leibzucht 1 Rth., Kleine Haus 1 Rth.<br />

Rauchschatz.<br />

Rauchschatzreg. 1670 Amt Fürst. St.A.O.<br />

1672 wurde eine neue Steuer unter der Bezeichnung Rauchschatz eingeführt.<br />

St.A.O.<br />

1672 ging ein schweres Hagelunwetter über das Kirchspiel Badbergen. Die Bauerschaft<br />

Langen wurde besonders hart getroffen, ein grosser Teil der Feldfrüchte wurde zerschlagen.<br />

1677 wurde, obgleich der Viehschatz als ordentliche Steuer im Jahre 1556 <strong>for</strong>tgefallen war,<br />

dennoch ein sechsmonatlicher Viehschatz ohne Consens des Stiffts Stände erhoben.<br />

Nach einer Aufstellung wurden für Freibriefe gezahlt;<br />

1690; 41 Rth. 10 Schill. 6 Pf.<br />

1691; 41 Rth. 10 Schill. 6 Pf.<br />

1695; 48 Rth. 10 Schill. 6 Pf.<br />

Für welcher Kinder die Freiheit erkauft wurde, ist in der Aufstellung nicht gesagt.<br />

Rep.122. III.B. Fach 70. Nr.1. St.A.O.<br />

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FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsander<br />

1695 zahlten die Eheleute Tebbe Symerman und Luecke Thuman welche am 11.10.1695<br />

copuliert wurden, 73 Rth. Auffahrt.<br />

Rep.122. III.B. Fach 70. Nr.1. St.A.O.<br />

29.4.1698 Maria Siemermans freigekauft und gelassen ad 16 Thl.<br />

Rep.122. III.1A. IIC. Nr.3. St.A.O.<br />

Siemerman wegen gemachten Erbwinns an Sehligen Obristlieutnant Sprengel bezahlt in<br />

anno 1696; 20 Thl., 1697; 20 Thl. und 10.3.1698; 20 Thl. Item 25.7.1698 ihre Freiheit mit 16<br />

Thl. Und 4 Thl. Amtsgebühr. (siehe Handlung vom 29.4.1698)<br />

Rep.VI. Nr.445. Fürst. St.A.O.<br />

1705 verstarb auf Siemermans Erbe Tepe Wesselman und wurde am 23.6.1705 zu<br />

Badbergen begraben. In erster Ehe war er seit dem 19.11.1693 mit Geseke Symerman<br />

verehelicht gewesen. Geseke Symerman verstarb in puerperio und wurde am 24.9.1698 zu<br />

Badbergen zu Grabe getragen. In dieser Ehe wurden 3 Kinder tot geboren. Am 10.7.1700<br />

schritt Tepe Wesselman zur zweiten Ehe mit Hille Hackman. In dieser Ehe wurde eine<br />

Tochter geboren, die am 30.4.1701 in der Taufe den Namen Anna erhielt. Die Witwe Hille<br />

Wesselman, geborene Hackman, wurde am 7.11.1711 Ehefrau des Christian Kuist. Sie<br />

verstarb im März 1725 und wurde am 10.3.1725 begraben.<br />

1716 Tebbe Siemerman ad 45 Jahre, uxor Ancke mortua 30. April sede vacante gesstorben<br />

und der Sterbefall mit …. Bezahlt, hat keine Kinder. Coloni Vater Johan 85 Jahre.<br />

Rep.106. VI. Nr.1aa. Act. Nr.160. Specificatio Landesherren-Eigenbehörige St.A.O.<br />

Zur obiger Bericht ist zu berichten, dass der Name der Ehefrau Luecke ist und die Ehefrau<br />

am 3.4.1716 zu Badbergen begraben wurde.<br />

Tebbe Siemerman seine Frau Luecke den 30.4.1716 mortua, den Sterbfall mit 26 Rth. 10<br />

Schill. 6 Pf. bezahlet.<br />

Rep.106. VI. / y1. Nr.1aa. St.A.O.<br />

1716 Tebbe Siemerman ad 45 Jahre (richtiger 51 Jahre) uxor Luecke mortua 30. Aprilis sede<br />

vacante gestorben. Der Sterbefall mit 26 Rth. 10 Schill. 6 Pf. nebst Amtsgebühr mit 6 Rth.<br />

bezahlt. Coloni Vatter Johan 85 Jahre alt, ist noch auf dem Erbe. Coloni Bruder Herman ist<br />

vor 30 Jahren schon freigekauft. (jetzt Colon Einhaus)<br />

Rep.106. VI./ y1. Nr.1aa. St.A.O.<br />

1718 berichtet der Vogt in Badbergen; jetziger Colonus Tebbe Simmerman hat Anno 1714<br />

auff einen Stück Landes auffen Ohrtlanger Esch von Johan Brüning, Behuff des schweren<br />

geführten Process von dem Schlüssel zur Hamken, und hat Creditor das Landt vor die<br />

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Pension, biss das Capital wieder Erleget wirdt, unter, hat keinen Consens von den Herren<br />

Beambten , aufgenommen 100 Rth.<br />

Noch hat jetzigen Coloni Grossvatter Tebbe Simmerman ein Acker Landes auffm Orthlanger<br />

Esch an Johan Boyen Versetzet, zum Baw des Hauses welches in Krieges Zeiten, Verfallen,<br />

angewendet, kann nach Erlegung des Capitals wieder eingelöset werden, Creditor braucht<br />

das Unterpfandt pro pensionis, ist kein Consens von den Herren Beambten vor. 28 Thl.<br />

Rep.122. IIIB. Nr.484. St.A.O.<br />

1718 Johan Simmerman zu Langen schuldet Johan Wehride 6 pro Cento 40 Rthl. und noch<br />

an Schuld. Zinsen anno 1647 berechnet, davor alss Zinsen bis dato Zinssen geben muessen<br />

24 Rth.<br />

Johan Giessen 68 Rth. geprauchet dafür dass halbe Leibzuchtshaus mit etwass Landereyen<br />

und weillen es hoher in der Heuer den die Pension ertragett, muess dass übrige jahrliches<br />

heraussgeben.<br />

Johan Ohrbrinck 40 Rth. davuer die halbe Leibzucht wohntt, gibtt das übrige wieder zurueck.<br />

Rep.122. IIIB. Nr.484. St.A.O.<br />

(die 1718 genannten Schulden waren 1788 noch nicht abgelöst)<br />

1722 gab Tebbe Siemerman an Monatschatz 4 Rth. 15 Schill. 9 Pf., Rauchschatz 4 Rth. und<br />

von den Heuerhäusern 2½ Rth., Dienstgeld und Herbstschatz 1 Rth. 12 Schill. 1½ Pf., Maigeld<br />

2 Rth. 15 Schill. 7½ Pf.<br />

2 Hühner.<br />

An das Amtshaus 8 Scheffel Roggen, 8 Scheffel Hafer.<br />

An die Prediger 1 Scheffel Roggen, 3 Scheffel Hafer und ein Brod.<br />

An die Küster 1 Scheffel Hafer, 20 Roggengarben.<br />

An den Vogt 20 Roggengarben.<br />

1 Fuder Zehntholz.<br />

10 Dachschöfe.<br />

Praestationsreg. 1722-1723 St.A.O.<br />

1722 Größe des Erbes 13 Malter 3 Viertel 1 Becher.<br />

Landesvermessung 1722 St.A.O.<br />

1725 führten die Bauern von Langen und Vehs einen Prozess gegen die Nortruper Mannen,<br />

die einen Zuschlag in ihrer Mark, wo die Marken zusammenstossen, errichten wollen, was<br />

aber die Langer und Vehser nicht dulden wollen.<br />

Dühne, Geschichte d. Kirchspiels Badbergen 1873.<br />

11.10.1736 wurden Johan Gerding, aus Vehs, und Anna Alheit Ziemerman, die Anerbin, in<br />

der Kirche St. Georg zu Badbergen copuliert. Die Auffahrt wurde mit 250 Rth. gedungen.<br />

T.H.S. Bdbg. Und Rep.122. IIIB. Fach 70. Nr.1. St.A.O.<br />

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Erbe Siemerman in Langen, Johann Gerding, * 1716, † 1776, Sterbefall 29 Rth. 15 Schill. 9 Pf.<br />

Auffahrt 250 Rth., Anna Adelheid Siemermann, * 1719, † 1779, Sterbefall 32 Rth. 10 Schill. 6<br />

Pf., Kinder;/ Hermann, * 1741, freigelassen 1773 für 25 Rth./ Johann, * 1744, freigelassen<br />

1780 für 25 Rth./ Maria Adelheid, * 1748, freigelassen 1778 für 25 Rth./ Hermann Dirck, *<br />

1752, succediret.<br />

Rep.122. IIIB. Fach 70. Nr.1. St.A.O.<br />

1757 wurde dem Kirchspiel Badbergen eine fouragelieferung auferlegt. Das Erbe<br />

Siemermann hatte zu lefern 4 Scheffel hafer, 1 Zentner Heu, 1 Zentner Stroh. Das Futter war<br />

für die verbündeten Franzosen.<br />

27.2.1758 morgens 10 Uhr, wurde bei Siemermanns Hause bei der P<strong>for</strong>te ein Kindlein<br />

gefunden. Dies Kind war in der Nacht von 26 auf 27 Februar 1758 in Wulferts Hause in<br />

Badbergen, in der vordesten Stube, geboren worden. Die Mutter des Kindes war eine<br />

Deutsche evang. Religion aus Bremen und der Vater ein auf der Flucht befindlicher<br />

Franzose. Die Namen der Eltern sind nicht genannt. Dieser Findling wurde am 27.2.1758<br />

nachmittags in Siemermanns Hause getauft und ihm der Name gegeben “Franz Langen”.<br />

Man Wählte den Vornamen Franz, weil der Vater ein Franzose war, und den Familiennamen<br />

Langen, weil der Taufling in Langen gefunden war. Was aus diesem Kinde geworden und wo<br />

es verblieben ist, ist unbekannt. In den Kirchenbüchern von Badbergen und den<br />

benachbarten Pfarren wird der Getaufte nicht wieder erwähnt.<br />

T.H.S. St. Georg Bdbg.<br />

16.10.1773 wurde die Freilassung des von Johann Gerding sive Siemermann und Anna<br />

Adelheid Siemermann, zu Langen, gezeugten Sohnes Tobias Hermann inclusis juribus<br />

bedungen zu 25 Rth. (er wurde Colon Boernhage)<br />

Rep.122. III. 1B. Fach 54. Nr.4d. St.A.O.<br />

1773 wurde Tobias Hermann Siemermanns Freiheit mit 25 Rth. erkauft. Er ehelichte am<br />

25.11.1773 Lücke Margaretha Ahrenhorst, Witwe des Johann Bornhage, und wurde durch<br />

diese Heirat Colonus Boernhage.<br />

Rep.122. IIIB. Fach 70. Nr.1. St.A.O. und T.H.S. St. Georg Bdbg.<br />

13.2.1776 starb Johann Gerding sive Siemermann, sein Nachlass wurde mit 29 Rth. 15 Schill.<br />

9 Pf. gedungen.<br />

Rep.122. IIIB. Fach 70. Nr.1. St.A.O.<br />

27.5.1778 wurde Maria Adelheid Siemermann Ehefrau des Hermann Gerdt Wehriede. Ihre<br />

Freiheit wurde zu 25 Rth. gedungen.<br />

Rep.122. IIIB. Fach 70. Nr.1. St.A.O. und T.H.S. St. Georg Bdbg.<br />

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FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsander<br />

29.12.1778 starb Anna Alheit Siemermann, Witwe des Johann Gerding sive Siemermann. Ihr<br />

Sterbefall wurde zu 32 Rth. 10 Schill. 6 Pf. gedungen.<br />

Rep.122. IIIB. Fach 70. Nr.1. St.A.O. und T.H.S. St. Georg Bdbg.<br />

Nach der Häuserliste von anno 1778 ist auch der Markkotte Oyemann sive Brüning, in<br />

Langen Nr.50, im Besitz des Colons Siemermann. J.H. Siemermann war 1825 noch<br />

Eigentümer dieses Kottens, hat ihn aber später an Colon Wesselmann, in Langen, verkauft.<br />

St.A.O.<br />

1778 wurde Johann Siemermann aus der landesherrlichen Leibeigenschaft entlassen und<br />

seine Freiheit zu 25 Rth. gedungen. Er freite am 15.12.1780 Lücke Margaretha Söncke sive<br />

Landwehr.<br />

Rep.122. IIIB. Fach 70. Nr.1. St.A.O. und T.H.S. St. Georg Bdbg.<br />

1780 wurde dem Colon Siemermann aus der Stiftskasse eine Prämie von 4 Rth. gezahlt, weil<br />

er in diesem Jahre die mehristen Bienen angezogen, und der Colon Lüdeling, in Vehs, erhielt<br />

eine Prämie von 5 Rth., weil er doe mehristen Bienen nach der Beschwärmung gehabt.<br />

Stiftskasse S.296. Dep.3b. I. Nr.12. St.A.O.<br />

1780 Größe des Hofes;<br />

8 Malter 9 Scheffel Garten und Ackerland.<br />

2 Malter 9 Scheffel Wiesen.<br />

1 Malter 10 Scheffel Holzgrund.<br />

Landesvermessung 1780 St.A.O.<br />

1787 bei den Rundefuhren spannen Sickmann und Siemermann zusammen.<br />

Cod. Const. II. S.287. St.A.O.<br />

Nach dem Schuldenverzeichnis fürstlicher Eigenbehöriger von 1788, ruhten auf dem<br />

Colonate Simmermann 1383 Rth. Schulden.<br />

Rep.122. IIIB. Nr.484. St.A.O.<br />

1789 stellten die Colonen Groenenloh, Bracke und Greve, sämtlich in Grönloh, und<br />

Siemermann, in Langen, und Meyer zu Wehdel, in Wehdel, Antrag auf Ablösung der<br />

unsicheren Gefälle mit einer feststehenden Kornabgabe oder mit einem sicheren Geld<br />

Quanto bei Friedrich von Gottes Gnaden, Herzog von York und Albanien, Bischof zu<br />

Osnabrück.<br />

St.A.O.<br />

1790 dungen Hermann Diedrich Simermann und Catharina Elsabein Wolthaus die Auffahrt<br />

zu 400 Rth. Die Eheleute wurden am 15.12.1790 in Badbergen getraut.<br />

Rep.122. IIIB. Fach 70. Nr.1. St.A.O. und T.H.S. St. Georg Bdbg.<br />

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FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsander<br />

1790 haben Hermann Dirck Siemermann, * 1752, Catharina Elsabein Woldhaus, * 1770, die<br />

Auffahrt gedungen zu 400 Rth., Kinder;/ Margaretha Elsabein, * 1792, † 1795./ Lena Maria,<br />

* 1795.<br />

Rep.122. IIIB. Fach 70. Nr.1. St.A.O.<br />

1795 mussten Siemermann und Stegemann die Strasse bei Meyer zu Devern ausbessern.<br />

St.A.O.<br />

2.6.1798 wurden zu Badbergen Hermann Henrich Brüning und Catharina Adelheid<br />

Koppelmann getraut. Beide Eheleute sind als Heuerleute auf Siemermanns Hofe in Langen<br />

Nr.3 verstorben. Hermann Henrich Brüning starb anm 27.2.1837 und seine hinterlassene<br />

Witwe am 14.4.1847.<br />

T.H.S. St. Georg Bdbg.<br />

3.9.1798 verstarb ein gebürtig aus dem Hannoverschen stammender auf der Rückreise von<br />

Holland befindlicher Arbeitsmann, dessen Name im Kirchenbuch nicht angegeben ist, bei<br />

Siemermann in Langen, und wurde begraben am 5.9.1798 in Badbergen.<br />

T.H.S. St. Georg Bdbg.<br />

1803-1805 Siemermann zahlte an Kriegs-Supplementar-Steuer 2 Thl.<br />

1805 während der französischen Besatzungszeit, war das Brotgetreide derart knapp, dass<br />

die Badberger Bauern in Kriegsfuhren den auf dem Wasserwege aus Ostfriesland<br />

hergebrachten Roggen von Ellerbrock, einem Ort an der Soeste und Marka herholen<br />

mussten. Das ist eine Entfernung von 64 Kilometer.<br />

1826 Größe des Colonates 54 Morgen 116 Quadratruten Ackerland und 17 Morgen 36<br />

Quadratruten Wiesen, die zur Grundsteuer veranlagt sind.<br />

Dühne II. S.164.<br />

1836 löste Siemermann die sämtlichen ungewissen gutsherrlichen Gefälle, deren jährlicher<br />

Reinertrag auf 16 Rth. festgesetzt worden war, mit 400 Rth. ab.<br />

Dühne II. S.164.<br />

10.3.1840 löste Johann Henrich zur Wehde sive Siemermann den wöchentlichen<br />

Spanndienst mit 428 Rth. 19 gg. 8 Pf. ab.<br />

Dühne Ii. S.164.<br />

1865 betrug die Grundsteuer 2 Rth. 10 1/5 Gr.<br />

Dühne II. S.165.<br />

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FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsander<br />

19.7.1870 als der Krieg zwischen Preussen und Frankreich ausgebrochen war, mussten die<br />

Bauern der Kirchspiele Badbergen und Menslage mit ihrer Pferden zur Aushebung auf dem<br />

Marktplatz in Quakenbrück erscheinen.<br />

Hausbuch Netheler in Grönloh.<br />

10.6.1895 ging über Badbergen ein heftiges Unwetter nieder, das besonders in der<br />

Bauerschaft Langen grossen Schaden anrichtete.<br />

Hausbuch Pohlsander in Langen.<br />

Kurz vor 1900 wurde auf Siemermanns Gründen im Osterfelde beim Sandgraben eine Urne<br />

gefunden. Sie war roh gearbeitet und ohne jegliche Verzierung.<br />

1959 Eigentümer Frau Linda Wassmann, Ehefrau des Albert Wassmann, geborene Meyer-<br />

Siemermann.<br />

Die Mohrenhand und die Joejagd.<br />

Auf dem Erbe to Zymerdinck, in Langen, befand sich seit undenklichen Zeiten ein alter<br />

schwarzer Knochen mit verdorrter Haut, der das Aussehen einer abgehauenen Hand hatte.<br />

Sie wurde im Volksmunde die Mohrenhand genannt, und über sie waren allerlei<br />

Geschichten im Umlauf. Zur Zeit des Dreissigjährigen Krieges, in welchem sich auch ein Sohn<br />

des Hofes Simering oder Siemermann von den Schweden anwerben liess, wurde die Hand<br />

von Siemermanns Knechten, die Kriegsfuhren nach dem Rheine leisten mussten, mit auf die<br />

Fahrt genommen und in den Strom geworfen. Als die Knechte von der Kriegsfuhr<br />

zurückkamen, fanden sie zu ihrem Schrecken auch die Hand wieder auf dem Hofe. Auch<br />

wurde von der schwarzen Hand erzählt, dass sie nicht das Spinnen im Hause am Sonnabend<br />

dulde. Eine Magd, die heimlich versuchte zu spinnen, wurde aber von der Hand daran<br />

gehindert und vertrieben. Diese und andere Geschichten haben manchen Landstreicher und<br />

Spitzbuben vom Hofe fern gehalten. 1870 befand sich eine solche Hand auf dem Hofe, die<br />

aber von dem Dreschler Johann Hermann Kuhlmann-Lehmkuhle in Grothe, gestorben 1848,<br />

gefertigt war. Die Heimatdichter Josef Crone hat die Mohrenhand-Sage in einem Gedicht<br />

festgehalten.<br />

1<br />

(auf Siemermanns Hofe)<br />

Der wilde Jäger zieht am Waldessaum<br />

Mit tobender Schaar hoch durch der Lüfte Raum.<br />

Am Fenster steht der Bauer und hört die Jagd,<br />

Und ruft mit Spott hinaus in stürmische Nacht:<br />

Viel Glück, du höllisches Geisterheer, viel Glück!<br />

Erlegt auf euer Fahrt auch für mich ein Stück !<br />

Da saus’t es blitzschnell neben dem Bauern hin ;<br />

Da ist – so toent’s – des frechen Spötters Gewinn!<br />

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FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsander<br />

Und als der Bauer schnell sich umgewandt,<br />

Erkennt er eine blutige Mohrenhand.<br />

Entsetzen fasst ihn nun, den kecken Mann,<br />

Der immer die Hand vom Hofe verbannen kann.<br />

Wohin er sie auch schafft, sie kehrt zurück,<br />

Bald warnend, bald verkündend Trauer, bald Glück.<br />

J. Crone<br />

Inschriften.<br />

Erbwohnhaus.<br />

Tobias Siemermann Seliger Mette Merschmanns Wittwe Siemermanns.<br />

Johann Gerding jetzt Siemermann und Anna Adelheid Siemermanns E.L. 1748.<br />

Scheune mit 2 Scheunentoren.<br />

1e Scheunentor.<br />

Gerhard Heinrich Meyer jetzt Siemermann, Katharina Maria Adelheid Siemermann E.H.L.<br />

Johann Hermann Heinrich, Maria Margareta Auguste unsere Kinder.<br />

2 e Scheunentor.<br />

Johann Heinrich Siemermann geb. zur Wahde sel.<br />

Katharina Maria Siemermann geb. Middendorf Wwe.<br />

Johann Bernhard Arnold und Anna Catharina Margarethe unsere Kinder.<br />

Diese Inschriften fanden sich 1966 auf dem Hofe.<br />

Haus Soegeln (Sögeln)<br />

Der Rittersitz Sögeln war von 1590-1747 im Besitz der Familie von Langen aus dem hause<br />

Kreyenburg. Der erste Besitzer Heinrich von Langen war vermählt mit Hille von Aswede aus<br />

dem hause Arkenstede. Noch im Jahre 1963 befindet sich ihr Dopeplwappen, das die<br />

Eheleute 1600 setzen leissen, am Torhaus des Gutes, es hat also alle Kriegswirren bis auf<br />

den heutigen Tag überstanden.<br />

Eine Wegstunde nur von Bramsche entfernt, im vormaligen Amte Vörden des Hochstiftes<br />

Osnabrück, ist das Gut Sögeln belegen. Es hat nichts von seinem Reiz und seiner alten<br />

Würde verloren. Noch immer ist es ein Zeugnis einstiger Größe und Stärke, Würde und<br />

Hoheit. Die Anfänge dieser alten Burg sind in ein geheimnisvolles Dunkel gehüllt.<br />

Höchstwahrscheinlich war das Ministerialengeschlecht von Braken, das in und um Sögeln in<br />

alten Zeiten reich begütert und ursprünglich Inhaber des Gogerichtes Bramsche war, auch<br />

Eigentümer des Rittersitzes Sögeln. Der Zweig dieses Geschlechtes, der in Sögeln sass, wird<br />

im Laufe der Zeit den Namen der Bauerschaft angenommen haben. 1303 wird Henricus de<br />

Sogelen genannt. 1323 ist Henricus de Brake Herr zu Sögeln. Im Jahre 1326 werden 2 Brüder<br />

Thethard und Heinrich von Sögeln urkundlich erwähnt, die das gleiche Wappen führten wie<br />

das Geschlecht von Braken. 1350 hören wir von der Burg, dass sie im Besitz der<br />

Ministerialen-Familie von Ledebur ist, die sie vom Bischof zu Osnabrück zu Lehn trug. Die<br />

Burg wird in dieser Urkunde als ritterliche Wohnung bezeichnet und bestand vermutlich wie<br />

die meisten Rittersitze damaliger Zeit aus einem einfachen Bauernhaus, dem zur Erhöhung<br />

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der besseren Verteidigung ein Steinwerk angebaut war, das von einem Wassergraben<br />

umflossen und von einem Erdwall mit krönendem Patisadenzaun umgeben war. 1963 findet<br />

sich am Torhaus rechts die Inschrift;”Heinrich von Langen – Hille Aswede 1600”.<br />

Links; “G. von Rappard – C. von Derenthall 1877”<br />

1920 war die Größe des Gutes 295,92,99 Hektar.<br />

Der Ort Sögeln wird zuerst genannt in dem Verzeichnis der bischöflichen Tafelgüter von<br />

etwa 1240; “in Sogehelen unum solidum”. Diese kleine Abgabe von 1 Schilling wird jährlich<br />

aus Sögeln an den bischöflichen Haupthof in Bramsche gezahlt.<br />

Abeken Mösers Werke Bd.8. S.388.<br />

Sogehelen oder Sögeln bedeutet vermutlich Weideland, und in der Tat ist der Ort von<br />

fruchtbaren Weiden und Wiesen rings umgeben.<br />

1285 wird ein Gograf Gerhard von Bramsche genannt, der mit Gerhard von Braken zu Sögeln<br />

personengleich sein wird.<br />

9.8.1295 beurkundet der Bischof Konrad von Osnabrück den Verkauf eines Zehntens aus<br />

dem Erbe “ton Swange” in “Sugelen” an das Kloster Iburg. Es handelt sich hier um den<br />

heutigen Hof Schwankhaus in Sögeln.<br />

Osnabr. Urkundenbuch Bd.IV. Nr.437.<br />

In nachstehender lateinischen Urkunde von 1303 wird Henricus de Sogelen genannt, als<br />

Hunold von Varendorf in Quakenbrück vor dem Bischof Ludewig, dem Grafen Otto von<br />

Ravensberg und den Burgmännern daselbst eine Urfehde in Betreff der von Knehem, von<br />

Schnetlage und von Kedinghem schwört.<br />

Nos Lodewicus dei gratia Osnaburg. Ecclesiae Epus universus praesentia visuris seu audituris<br />

esse volumus manifestum publice nihilominus protestantes, quod super discordia inter<br />

Hunoldum dictum de Varendorp Militem et suos amicos ex una, et inter illos de Knehem et<br />

Snetlaghe ac Kedinghen et ipsorum amicos parte ex altera exorta, mediantibus nobis, Nobili<br />

viro Ottone fratra nostro Comite de Ravensbergh, capitulo Ecclesiae nostrae ac Dyoc. talis<br />

compositio intervenit, et sub hac <strong>for</strong>ma quod videlicet Hunoldus de Varendorp miles<br />

praedicttus et sui amici cautioni de non vindicando quae vulgariter Orveide appellatur parti<br />

alteri praedictae fide praestita corporali observare promiserunt et jure jurando firmaverunt,<br />

et per oscula videlicet pacis signa solidarunt, taliconditione apposita, quod Dominus<br />

Hunoldus de Varendorp miles praefatus neminem ex praedictis vel eorum amicis laedet aut<br />

molestabit indebite, quod si tum faceret, idem Hunoldus miles postquam monitus ab<br />

eisdem fuerit dehinc infra quindenam coram Castellanis nostris in Quakenbrugge de illatis<br />

faciet, quod juris fuerit vel amoris, nec etiam ulli ex suis amicis auxilium ali quod impendet<br />

contra de Knehem, de Snetlaghe et Kedinghem praefatos aut amicos eorumdem<br />

qualescunque pauperesvidelicet sive divites, qui coram Castellanis nostris in Quakenbrugge<br />

amicitiae parere voluerint sive juri, vel denuo coram Nobis. Porro si de Knehem, de<br />

Snetlaghe ac Kedinghem vel eorum amici saepedicti Dno. Hunoldo aut suorum amicorum<br />

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alicui quocunque casu emergente justitiam facere recusarent, quae viderentur dictis<br />

Castellanis nostris in Quakenbrugge de jure facienda sive nobis, Dnus. Hunoldus posset de<br />

injura tali querimoniam facere et amicumn suum juvare si placeret, dummodo parti alteri<br />

per quindenam ante suas inimicitias intimaret …., ita tamen quod cum sopiretur hujusmodi<br />

dissensio cautio de non vindicando praedicta inter ipsos integra remanebit sicut prius.<br />

Cacterum de hijs quae dicta sunt in dissensione praefata neque Dnus. Hunoldus nec amici<br />

sui quempiam ex parte altera dampnifivabunt, vel quocunque modo alio incusabunt. Ad<br />

firmiorem autem observantiam praemissorum omnium ae singulorum Dnus. Hunoldus<br />

cautionem de non vindicando quae Orveide appellatur fide praestita corporali promisit et<br />

jurejurando observare confirmavit ac post ae fidejussores statuit duodecim qui fide praestta<br />

promiserunt, et quilibet eorum in solidum quod si in praemissis aliquis defectus ex parte<br />

dicti Dni. Hunoldi, quods absit, evenerit, dicti fidejussores infra quindenam postquam ipsis<br />

hoc significatum fuerit Quakenbrugge intrabunt non abinde recessuri donec talis defectus<br />

integrum restauretur. Nomina autem fidejussorum suorum sunt haec : Otto dictus Proyt,<br />

Hermannus de Sutholthe, Henricus de Werwe Milites, Engelbertus Bernewede, Bruno de<br />

Lulle, Machorius Lode, Gerhardus de Werwe, Huneke de Duthe, Johannes Wicbrandi,<br />

Nycholaus de Bochrode, Fredericus Vos, Rabodo de Pennethe. Haec omnia ac singula<br />

praemissa Baldeewinus de Varendorp miles, et sui fidejussores quorum nomina sunt haec :<br />

Nobilis vir Otto Comes in Ravensberg, Hildeboldus Nobilis Comes in Brochusen, Ethehardus<br />

de Lodere, Everhardus de Varendorp, Ludolphus Hake, Fredericus de Horne, Liborius de<br />

Alen, Johannes Linghe, Otto Proyt, Henricus Gogreve, Hermannus Keseling, Everhardus de<br />

Astorpe Milites. Et Johannes de Varendorpe miles ac sui fidejussores, quorum nomina sunt<br />

haec : Everhardus de Varendorpe, Baldewinus de Varendorp Milites. Henricus de Sogelen,<br />

Gerhardus de Werwe, Huneke de Duthe, Johannes de Rene, Reynherus de Linenstede,<br />

Ludike Hake, Hinricus Korf, Rabodo de Pennethe, Henricus et Hardradus fratres de Horst,<br />

famuli. Et Conradus de Horne Miles ac sui fidejussores Johannes dictus Bere, Johannes de<br />

Linge, Fredericus de Horne, Liberius de Alen Milites. Hermannus, Everhardus, Giselbertus<br />

fratres dicti Bere, Johannes de Kappelen, Henricus et Hardradus fratres de Horst, Johannes<br />

Keseling, Johannes de Rene famuli. Et Henricus Sogelen ac sui fidejussores Everhardus,<br />

Baldewinus fratres de Varendorp, Johannes de Linge Milites. Hermannus, Everhardus,<br />

Gyselbertus Fratres dicti Bere. Henricus Korf, Gerhardus Budde, Gerhardus de Werve,<br />

Rabodo de Pennethe, Albertus Ledebur, Reynhardus de Rocgarden famuli. Et Gerhardus<br />

dictus Budde ac sui fidejussores, Ludolfus Hake, Everhardus de Varendorp, Johannes de<br />

Linghe, Johannes Bere, Hermannus Keselingh, milites. Henricus Korf, Hermannus,<br />

Everhardus, Gyselbertus dicti Bere fratres, Johannes de Kappeln, Johannes de Rene,<br />

Henricus de Horst, famuli. Et Ludolfus dictus Hake ac sui fidejussores Ludolfus Hake,<br />

Everhardus, Baldewinus fratres de Varendorp, Johannes de Linghe, Conradus de Horne,<br />

milites. Henricus, Hadradus, fratres de Horst, Henricus de Horst, Henricus Korf et<br />

Hermannus Korf, Johannes de Kappelen, Johannes de Rene, Gyselbertus Bere famuli. Et<br />

Conradus Hake ac sui fidejussores, Ludolfus Hake miles, Giselbertus Bere, Henricus Korf. Et<br />

Henricus Eyflere et Henricus Ludgeri ac eorum fidejussores, Arnoldus Eyflere Cantor Eccliae<br />

Osnabrugge, Liborus de Alen miles Nychlaus Eyflarius, Johannes Blome et Hermannus<br />

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Retlage, Johannes de Melle, Ludierus Richtere, Johannes Oltmann, Johannes Keseling. Et<br />

Hermannus de Vredderen cum suis fidejussoribus, Otto Kersecorf, Hermannus Kersecorf,<br />

Engelbertuis de Darlage, Gerhardus de Rumbeke. Et Hermannus de Dranthem et sui<br />

fidejussores Otto vir Nobilis Comes in Ravensberg, Albertus Ledebur, Otbertus de<br />

Kersenbroke, Liberius de Alen miles. Et Otto de Vredderen et sui fidejussores, Engelbertus<br />

de Darlage, Rudolfus Amerkorn, Everhardus de Rumbeke. Et Suedrus de Monasterio et sui<br />

fidejussores Ludolfus Hake miles, Otto Korf, Johannes de Rene. Et Johannes de Sladen ac sui<br />

fidejussores, Suederus de Monasterio. Gerhardus Budde, Hermannus de Vredderen, Otto de<br />

Hanghe. Et Wickerus de Bramsche ac sui fidejussores Hermannus Keselingh miles, Otto Korf,<br />

Suederus van Monster, Johannes de Sladen. Et Hermannus de Langen ac sui fidejussores<br />

Henricus Gogreve Miles, Wizelius Friso, Johannes de Rene, Johannes Kedinghem Senior. Et<br />

Johannes Keseling ac sui fidejussores, Hermannus Keseling miles, Johannes de Rene,<br />

Gerhardus Budde, Johannes Keseling famuli. Et Arnoldus de Stricet ac sui fidejussores<br />

Hermannus Scharre, Hugo filius suus, Johannes de Rene, Johannes de Boclo. Et Johannes de<br />

Northusen ac sui fidejussores Johannes de Linge miles, Wescelius de Staden, Hugo Scharre,<br />

Domesmann. Et Henricus de Scholtbroke et suus patruus Gerbertus ac ipsorum fidejussores<br />

Jacob Keding, Lambertus de Snetlage, Conradus de Horne miles, Rotgerus. Et Huneveld ac<br />

sui fidejussores Liborius de Alen de Alen miles, Everhardyus Bere, Baldewinus de Knehem,<br />

Berdeworde. Et Johannes de Langen ac sui fidejussores, Johannes de Linge miles,<br />

Hermannus Bere, Wickerus de Bramsche, Henricus Korf. Et Bernhardus de Mase ac sui<br />

fidejussores, Johannes de Langen, Henricus Korf. Et Godeschalcus de Holenbeke ac sui<br />

fidejussores Rabodo de Pennethe, Rudolphus Amerkorn. Et Keve ac sui fidejussores Henricus<br />

de Scholtbroke, Hermannus de Vredderen. Et Grope ac sui fidejussores Nycholaus<br />

Ketinghem, Henricus de Scholtbroke. Et Hermannus de Haren ac sui fidejussores Johannes<br />

de Rene, Rudolphus de Haren. Et Johannes de Hinckampe ac sui fidejussores Nycholaus de<br />

Bocroden, Fridericus dictus Vos, Engelbertus de Bernewede, Johannes Elemenn. Haec<br />

videlicet praemissae et praemissorum quodlibet Hunoldus de Varendorp miles saepe dictus,<br />

sui amici praenominati ac ipsorum fidejussores praescripti fide praestita corporali, et<br />

quilibet eorum in solidum promiserunt inviolabiter observare. In quorum omnium ac<br />

singulorum testimonium nos Lodewicus dei gratia Osnabrugensis Eccliae Epus praedictus,<br />

Otto Nobilis vir Comes praedictus de Ravensbergh frater noster, ac universi Castellani nostri<br />

in Quakenbrugge praedicti sigilla nostra duximus praesentibus apponda. Datum et actum in<br />

Quakenbrugge anno dni. M.CCC. tertio feria sexta proxima ante festum Penthecostes.<br />

Sudendorfs Beiträge 1840 Urk.40. S.88.<br />

24.4.1323 bekundet der Osnabrücker Bischog Gottfried, dass er die Gografschaft über das<br />

Gogericht Bramsche von dem Knappen Henricus de Brake, seiner Gattin Jutta und ihren<br />

Sohne Heinrich für 130 Mark gekauft oder vielmehr gegen den meyerhof zu Holte und einen<br />

Hof in Osterdamme eingetauscht habe. Dem Verkäufer Heinrich von Braken wurde hierbei<br />

zugestanden, dass die ihm gehörigen Bauerngüter im Gogericht Bramsche, nämlich die 4<br />

Höfe und 8 Kotten in Sögeln, sowie ein Hof und ein Kotten in Hesepe, von den Lasten, die<br />

die Zugehörigkeit zum Gogericht mit sich brachte, nämlich die Entrichtung von Gokorn und<br />

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Gohelligen und der Teilnahme am echten Goding, der ordentlichen Gerichtsversammlung,<br />

befreit sein sollten.<br />

Domum ton Tye in Hesepe, domum que dicitur Santhus in Sogelen, domum Gerdeken<br />

Wescelinc in Sogelen, domum Papeken ibidem, domum Olrici in Sogelen, casam Mechtyldis<br />

in Hesepe, casam Reynoldi, casam Everhardi dicti Lemere, casam Conegundis de Gartlaghe,<br />

casam Hermanni dicti Byndelaghe, casam Everholdis dicte ton Stubbolde, casam Fenne dicte<br />

Koninchinge, casam Rotberti, casam Alberti Camlade in Sogelen.<br />

Dom Archiv Osnabr., gedruckt Sandhof Bd.II. S.222.<br />

25.9.1326 treten nebeneinander handelnd auf der Ritter Albert Ledebur, Heinrich von<br />

Braken und Heinrich von Sögeln, Knappen, die vor dem Bischof Gottfried auf das Lehnsrecht<br />

verzichten, das sie an sechs Morgen Land auf dem Knolle bei Osnabrück haben. Die<br />

Entschädigung von 9 Mark, welche der Inhaber des Lehns, der Osnabrücker Bürger Konrad<br />

von Hellete, ihnen zahlte, teilten sie gleichmässig unter einander. Heinrich von Braken und<br />

die Brüder Thethard und Heinrich von Sögeln waren eines Geschlechtes, denn Heinrich von<br />

Braken besiegelt die Urkunde mit einem Schilde, das im Schildeshaupt einen Zickzackbalken<br />

zeigt, während das Siegel Thethards von Sögeln einen stehenden gepanzerten Ritter zeigt,<br />

dessen Linke den Brakischen Schild mit dem Zickzackbalken führt.<br />

Universis presentia visuris et audituris. Nos Albertus Ledebur miles, Henricus de Braken,<br />

Tethardus et Henricus fratres de Sogelen famuli volumus esse notum publice protestantes,<br />

quod nos in presentia reverendi patris et domini, domini Godefridi Osnabrugge episcopi<br />

constituti resignavimus et in his scriptis resignamus omagium, quod vulgariter dicitur<br />

manscap, quod habuimus in sex jugeribus agrorum super Knolle positorum, quos Conradus<br />

de Hellete civis Osnabrugge possidet atque tenet, renuntiante cum hoc omni juri, quod<br />

nobis in dictis agris competebat seu comptere posset in futurum. Pro cujus omagii<br />

resignatione dictus Conradus dedit nobis novem marcas denariorum Osnabrugge legalium<br />

inter nos equaliter dividendas, quas ab eodem profitemur sustulisse. In cujus resigbationis<br />

testimonium et evidens munimen sigilla nostra presentibus duximum apponenda. Et ego<br />

Henricus de Sogelen supradictus quia proprio sigillo carec, sigillo Tethardi fratris spradicti<br />

coutor adpremissa. Actum et datum anno domini millesimo CCC o vicesimo sexto feria<br />

quinta proxima ante festum sancti Mychaelis.<br />

Anhängende Siegel ;<br />

1. den Ledeburschen Sparrenschild zeigend. Umschrift Albert …<br />

Theb….<br />

2. Schild mit Zickzackbalken im Schildhaupt, Helm mit darum<br />

gelegten Reif, der mit Federn bedeckt ist. Umschrift; S. Hinrici de<br />

Braken.<br />

3. Schild mit stehenden gepanzerten Ritter, der den Brakischen<br />

Schild in der Linken hält. Umschrift; S. Dethardi de Braken<br />

Famuli.<br />

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13.8.1344 verkaufte der Ritter Albert Ledebur mit seinen beiden Söhnen Dethard und<br />

Gerhard dem St. Sylvesterkapitel in Bramsche eine jährliche Rente von einer Mark aus drei<br />

Kotten in Sögeln. Diese drei Kotten sind de Strotkote, dar nu Hinrich Dalman inne wonet,<br />

Lüken Kote ton Buchthaus, Johannes Koten Botterbrodes. Also zu dieser Zeit (1344) war er<br />

Schon Herr in Sögeln.<br />

1350 werden unter den Lehnsträgern genannt Berner Korf, Bernhard Amerkorn, filius<br />

Dethard de Zogelen, Giselbert de Scholde, Henricus Vos, Helmbert de Horst, Herman Weder,<br />

Herman Scharre und Dethward von Knehem. Nach diesem Lehnsbuche des Bischofs Johann<br />

Hoet hören wir von der Burg zum ersten Male. Sie ist im Besitz des Dethard von Zogelen,<br />

offenbar Sohn des Albert von Ledeburg, er hatte die ritterliche Wohnung und 4 Höfe in<br />

Sögeln, sowie 2 Höfe in Strohe bei Bramsche als landesherrliche Lehen unter, ferner, wohl<br />

von Ledeburscher Seite her, ein Burglehn in der Landesburg Groenenberg und fünf Höfe in<br />

Ahle, Kirchspiels Bünde. Die Urkunde lautet;<br />

Item Dethardus dictus Leydebur infeudatus est habit acione et IIII domibus in Zoghelen cum<br />

attinentiis earundem et duabus in parrochia Bramsche. Item de V domibus, quas Dethardus<br />

Leydebur et Herman Budde simul. habent de eccl. Osnabrugge jure ministeriali in Alen in<br />

parrochia Bunde cum attinentiis earundum, et de phedo suo castrensi in Gronenberghe.<br />

Acte Osnabr. Bnd.I. S.89, 170. St.A.O.<br />

1.8.1357 ist unter den 12 Rittern und Knappen, die neben 3 Städtern den geschworenen Rat<br />

bilden in Osnabrück, auch Dethard Ledebur.<br />

Osnabr. Mitteilungen Bnd.II. S. 77 und 305. St.A.O.<br />

1363 ist der Knappe Dethard Ledebur als erwählter Richter genannt.<br />

Herm. Frommeyer. Gau und Stadt Bramsche S.21.<br />

30.8.1366 bekundet der Knappe Dethard Ledebur, der sich nun auch de Zogelen nennt, in<br />

der Sakristei der Bramscher Kirche als gewählter Richter eine Memorienstiftung des Ludolf<br />

von Horne an das St. Sylvesterkapitel daselbst.<br />

8.9.1375 verkauft Dethard mit seiner Gattin Beke und seinen Söhnen Johan und Albrecht<br />

eine Jahresrente von 8 Schillingen an das Kloster Malgarten, zahlbar aus seinem Hofe zur<br />

Hofestadt im Dorfe Sögeln, den damals Menke zum Dalhaus bebaute.<br />

Osnabr. Mitteilungen Bnd.II. S.77 und 305. Str.A.O.<br />

Bald nach dem 8.9.1375 muss Dethard Ledebur gestorben sein, den am 13.7.1384<br />

verschrieb Johan Ledebur, offenbar Dethards Sohn, dem St. Sylvesterkapitel in Bramsche<br />

aus seiner Stelle Middendorf, zu Schagen im Kirchspiel Bramsche, 12 Schilling Rente und am<br />

15.12.1388 verschrieben Johan Ledebur genannt von Sögeln, seine Frau Woldeke und ihre<br />

Tochter Ida, aus ihrer Stelle Hermannus in der Stroden, zu Sögeln, 8 Schilling Rente an das<br />

Kapitel.<br />

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Osnabr. Mitteilungen Bnd.II. S.238.<br />

2.10.1402 als der neugewählte Bischof Heinrich von Holstein dem Domkapitel zu Osnabrück<br />

den Eid leistete, war unter der Dienstmannschaft Drost Friedrich Bare, Johan von Bockraden<br />

und Johan Ledebur.<br />

Stüve Geschichte des Hochstifts Osnabrück Bnd.I. S.288.<br />

Von diesen 1402 neugewählten Bischof Heinrich erhielt Johan Ledebur Haus Sögeln nebst 4<br />

Erben und 10 Kotten in Sögeln sowie 2 Höfen in Strohe zu Lehen.<br />

Lehnsbuch Bischof Heinrich von Holstein St.A.O.<br />

19.1.1412 verkaufte Johan von Ledeburs Witwe Woldeke und ihre Tochter Ida durch ihren<br />

Vormund, den Knappen Heinrich von Varencampe, das Erbe Heinrich Middendorf und den<br />

Luebben Kotten in der Bauerschaft Schagen dem Thessaurar Ludolf von Scaghen am St.<br />

Johann in Osnabrück.<br />

24.12.1412 verkaufen die Witwe Woldeke Ledebur und ihre Tochter Ida aus ihrer Woltorper<br />

Stelle und Tebbe Gerdings Stelle in Sögeln eine Rente von 9 Schillingen an das St.<br />

Sylvestercapitel.<br />

Original im Domarchiv Osnabrück und Osnabr. Mitteilungen Bnd.II. S.240.<br />

1412-1424 erscheint Ida von Ledebur noch als Lehnsträgerin von 12 Erben und anderen<br />

Lehngütern im Kirchspiele Bramsche. Sie muss dann als letzte des Ledebur’schen Stammes<br />

auf Burg Sögeln gestorben sein.<br />

Lehnsbuch Bischof Otto von Hoya 1412-1424 St.A.O.<br />

Während in der vorgenannten Lehnbuche des Bischofs Otto von Hoya Ida Ledebur noch in<br />

den Jahren 1412-1424 erwähnt wird, trug Boldewin von Knehem den Rittersitz Sögeln mit<br />

einem Bauernhof als Lehn.<br />

Boldewins von Knehem Brüder waren Claus und Brand, sein Vater der im Jahre 1400<br />

genannte Boldewin von Knehem, welcher seine Güter unter seine 3 Söhne teilte. Es waren<br />

die Güter Schulenburg und Sögeln.<br />

Dühne II. S.59. und Osnabr. Mitteilungen Bnd.II. S.221.<br />

Die von Knehem siegelten mit einem geteilten und fünfmal gespaltenem Schilde und<br />

gehörten der Quakenbrücker Burgmannschaft an. Unter ihnen wurde nun das Ritterhaus zu<br />

einer richtigen Burg ausgestattet, mit Hauptburg, Vorburg, dreifachem Wassergraben,<br />

Mauer mit Schiessscharten, Torturm über der Einfahrt, die durch eine Brücke und<br />

eisenbeschlagene Torflügel gesichert wurde, versehen.<br />

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1426 erhält Boldewin von Knehem die Burg zu Sögeln mit 3 Höfen und 3 Kotten zu Lehen. Es<br />

heisst in dem Lehnsbuch;<br />

Boldewyn van Knehem hefft entfangen de borch to Sogelen myt erer tobehoringe,<br />

Hakemans hus to Sogelen, Dalemans hus to Sogelen, des Lenners koten, Dussemans koten,<br />

Roloves koten tor Wyntspecken.<br />

Lehnsbuch Bischof Johan von Diepholz St.A.O.<br />

1442 Claves van Knehem hevet entfangen de borch to Zogelen myt erer tobehoringe<br />

Hakemans erve, des Lemers koten in parrochia Bramsche.<br />

Lehnsbuch Bischof Heinrich von Moers St.A.O.<br />

1450 gehörte Claus von Knehem nach dem Tode des Bischofs Heinrich von Moers zu den<br />

Führern der Ritterschaft.<br />

Stüve Bnd.I. S.379, 411. St.A.O.<br />

1461 Claus van Knehem ys beleent myt der Woninge und borch to Sogelen myt erer<br />

tobehoringe, Hakemans erve, des Lemers kotten, Delmans erve, Burmans erve, Gerdinghus<br />

erve, Borchardes kotten, de Wonynge, Buchtkotten, Strötkotten, Klunckerdes hus in der<br />

burschopp to Sogelen.<br />

Lehnsbuch Bischof Konrad von Diepholz St.A.O.<br />

1471 war Claus von Knehem mit seinem Sohne Boldewin in einer Fehde mit Johan von<br />

Elmendorf, den sie verwundeten. Johan von Elmendorf hatte vergeblich Bischof, Kapitel,<br />

Ritterschaft und Stadt angerufen und das Gericht gesucht, die von Knehem aber hatten das<br />

Recht verweigert. Johan von Elmendorf, durch die jahrelange Kosten verarmt, klagte an<br />

Herren und Magistrat, worauf Johan von Dwingelo, sein Schwager, den von Knehem die<br />

Fehde ankündigte. Als nun die von Knehem sich an Kapitel und Rath wandten und der<br />

Bischof zu Osnabrück sich der Sache annahm, suchte Johan von Elmendorf auszuweichen.<br />

Der Bischof aber griff durch, verlangte streng die Abstellung der Fehde und drohte, wenn<br />

ferner Schaden geschehe, alles vom ersten bis zum letzten von ihm selbst beizutreiben.<br />

Stüve Geschichte Hochstift Osnabr. Bis 1508 S.401. St.A.O.<br />

1510-1532 ist Haus Sögeln auffallenderweise in den Lehnbüchern nicht genannt.<br />

1536 hat Cord von Knehem, Sohn des zuvorgenannten Baldewin von Knehem, eine<br />

Wassermühle angelegt. Durch diese Anlage entstanden heftige Streitigkeiten mit dem<br />

Kloster Malgarten, weil von Knehem die Wasserzuleitung von der Hase graben liess. Dieser<br />

Streit hielt Jahrhunderte an.<br />

1549 war Cord von Knehem ritterschaftlicher Landrat.<br />

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22.5.1556 wurde Cord von Knehem zwischen Fürstenau und Schagstorf in der Frühe des<br />

morgens von seinem Knecht erschossen. Der Bericht lautet;<br />

Im sulven Jare (1556) van Donnerdach upn Frigdach nach Exaudi den Morgen ward der<br />

Edele und Erentfeste Cord van Knehem, Erbgesessen zu Sogelen im Kerspele Bramessche,<br />

Fürstliche ossenbruggischer Raeht, tusschen Furstenauwe und Swastruppe van synen eignen<br />

Knechte oder Dener Sixto, de ein Docinger edder Mise gewesen, dorchgeschaten, iss thor<br />

Furstenauwe weder ingehalet worden, gestorven und in de Kerken begraven, de Dener<br />

quam wech.<br />

Osnabrücker Chronik Osnabr. 1792, 3.Teil S.6.<br />

Cord von Knehem hatte 5 Söhne und 1 Tochter. Auf Vorschlag des Kaisers Karl vom 4.7.1546<br />

erhielt der Sohn Claus von Knehem eine Domherrnstelle und ist anno 1557 in Marburg<br />

totgestochen unter Hinterlassung vieler Schulden.<br />

Moennichs Sammelband Bl. 140, 153. St.A.O.<br />

Die anderen Kinder des 1556 erschossenen Cord von Knehem waren; Rudolf, Kord, Otto und<br />

Johan welcher in Hamm lebte, und Luecke. Anno 1557 iss de Ehrwürdige Here Nicolaus van<br />

Knehem, Domhere tho Ossenbrugge, tho Marburgh im Fürstendomb Hessen, dar he in de<br />

Universität tho studerende hengesant, upr Wachte doetgestecken worden.<br />

Osnabr. Chronik Bnd.III. S.9. St.A.O.<br />

Der zuvor genannte erstochene Domherr Claus von Knehem hinterliess viele Schulden, die<br />

zu Prozessen mit den Gläubigern Bürgermeister Erdwin von Dumstorf und Ratsherrn<br />

Badewin von Rameshausen, die sogar durch den Osnabrücker Gografen Eberhard Vorbruch<br />

in den Erbanteil des Schuldners 1561 eingesetzt wurden.<br />

1561 Claus Bruder Otto erhielt die Dompraebende und studierte mit geborgtem Gelde in<br />

Frankreich. Domherr Otto von Knehem verstarb am 14.4.1582.<br />

Osnabr. Chronik Bnd.III. S.107. St.A.O.<br />

1561 klagte Rudolf von Knehem beweglich “in wes Verwaltunge die Sögeler Güter hernach<br />

geraden” und appellierte gegen die Einsetzung der Gläubiger in das Erbanteil des 1557<br />

erstochenen Bruders Claus.<br />

Hist. Verein I. 77. Knehem zu Sögeln St.A.O.<br />

1563 kämpfte Rudolf von Knehem im spanischen Solde unter dem Herzog Elrich von<br />

Calenberg, der in diesem Jahre in Bramsche raubte. An diesen Raubzug erinnert noch heute<br />

ein Spottvers;<br />

“Speckgerei kieke int Land, heft den Brameschern ehre Tune verbrannt, das<br />

Ossenbruggesche Speck was em so leif, darum quam he darin sliken als ein Deif”.<br />

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1565 waren die Gebrüder Boldewin von Knehem zu Schulenburg und Heinrich von Knehem<br />

zur Horst und Cord von Knehem zu Sögeln noch zusammen auf dem Landtage in Osnabrück.<br />

Lodtmann Acta Osnabr. Bnd.II. S.82.<br />

1565 ist Johan von Knehem auf einer Hochzeit in Quakenbrück meuchlings von einem<br />

Bastart von Lutten erstochen worden.<br />

Stüve Gesch. d. Hochstifts Osnabr. Bnd.II. S.255.<br />

Doch in Chroniken Band III. Seite 26 heisst es; “in sulven Jare (1565) Sondages Trinitatis hefft<br />

de Edelfeste Rudolf von Knehem zu Sogelen, alss he binnen Quakenbrugk upr Brudlacht<br />

gewest und na der van Assfede Hoff upr Borch gain willen, eine Bastart van Lutten vor dem<br />

Glinde stillewigs doetgesteken. (diese Nachricht wird stimmen)<br />

1568 trat Rudolf von Knehem aus Not in fremde Kriegsdienste und in einer Klageschrift von<br />

1568 ist gesagt, dass Rittmeister Rudolf von Knehem mit Jobsten von Peine und 50<br />

wohlgerüsteten, reisigen Leuten und Pferden, die er in Bramsche angeworben hatte, ins<br />

Niederland gezogen sei, ihnen aber viermonatliche Besoldigung schuldig geblieben sei und<br />

das Haus Sögeln zum Pfande gesetzt habe. Im Jahre 1577 waren die Soldschulden noch nicht<br />

bezahlt.<br />

1573 setzte sich Rudolf von Knehem mit seinen Geschwistern auseinander und trat im<br />

folgenden Jahre den Besitz Sögeln an.<br />

1574 finden wir Rudolf von Knehem mit einer von ihm geworbenen Fahne Reuter unter den<br />

unruhigen Herzog Erich von Braunschweig-Lüneburg im Spanischen Solde gegen die<br />

Niederländer.<br />

Im Herbst des Jahres 1574 brachte Rudolf von Knehem die Pest aus dem Felde nach Sögeln,<br />

von wo sie im Frühjahre 1575 sich auf Osnabrück, Bramsche und Quakenbrück verbreitete<br />

und grosse Opfer <strong>for</strong>derte. Allein in dem kleinen Bramsche verstarben an der Pest 444<br />

Personen.<br />

Chroniken Bnd.III. S.71, 80.<br />

1575 verehrte Rudolf von Knehem dem neuen Bischof zu Osnabrück zum Willkommen einen<br />

“koestlichen Guel”, den er für 184 Thl. erstanden hatte.<br />

Chroniken Bnd.III. S.73.<br />

1577 wird berichtet, dass Kaspar von Schele, Vormund der von Knehem Kinder, sich die<br />

Feindschaft des Rudolf von Knehem zugezogen hatte und nur von Reisigen begleitet über<br />

Land ritt und seine Burg mit Leuten und Reisigen versah.<br />

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1579 kehrten Rudolf von Knehem und sein Bruder Kord aus dem Kriege heim und<br />

verstarben an der Pest. Der diesbezügliche Bericht lautet;<br />

“Im sulven Jare sind de Edlen und Erenfesten Rudolf von Knehem, Erbgesessen zu Sogelen,<br />

Rittmeister, Kord von Knehem sein Bruder und Johan Brauwe, Ergesessen zu Slependorpe<br />

im Kirchspiel Alfhausen, uthen Kriege gekomen und nicht lange darna in der Pestilens oft<br />

Bloetgange gestorven”.<br />

Chroniken Bnd.III. S.88.<br />

1579 nur Cord von Knehem hatte eheliche Kinder, 2 Töchter, Dorothea, die mit Henning von<br />

Mandelsloh im Braunschweigerlande, und Anna, welche mit Kaspar von Hadewich zu Eickel<br />

im Stifte Minden verheiratet waren.<br />

1579 nach dem Tode Rudolfs von Knehem übernahm seine Schwester Luekke von Knehem,<br />

die unverheiratet war, die Sögelnsche Erbschaft.<br />

Um 1589 verstarb Luecke von Knehem und die Sögelner Güter wurden zur Befriedigung der<br />

Gläubiger zwangsweise verkauft. Erwerber war der Drost von Fürstenau und Vörden<br />

Heinrich von Langen, aus dem Geschlechte mit der Schafschere im Wappen stammend, der<br />

mit Hille von Aswede kinderlos verehelicht war. Heinrich von Langen lebte offenbar in guten<br />

Verhältnissen, denn er lieh dem Weinhändler Arning in Quakenbrück ansehnliche Summen.<br />

Arning verehrte ihm zum Dank “zu Zeiten wohl etliche Masse Weins und andere Getränke,<br />

auch einmal 2 Kannen Branntweins, wofür der Drost ihm einen Malter Roggen<br />

wiederverehrte”.<br />

Hist. Ver. Osnabr. Rep.195. III. 5. St.A.O.<br />

6.7.1590 Bischof Bernhard von Osnabrück belehnt Claus von Langen, des seligen Clauses<br />

Sohn, vermittels seines Bevollmächtigten Heinrich von Langen zu Sögeln mit mehreren<br />

Lehnstücken, die vordem Heinrich von Langen zu Stockum selig zu Lehen gehabt hat.<br />

Die Werlter Langen, Dr. Veltmann S.16 und 88.<br />

23.12.1590 belehnt Bischof Bernhard von Osnabrück den Heinrich von Langen für sich und<br />

seine Brüder Claus und Engelbert, Söhne des seligen Engelbert von Langen zur Kreienborg,<br />

und den Bevollmächtigten Herman Notbeck des Johan von Langen u.a. mit dem Zehnten zu<br />

Waden (Wahn) im Kirchspiel Sögeln auf dem Hümmling und zu Lahre im Emslande belegen.<br />

Die Werlter Langen, Dr. Herm. Veltmann, Wetzlar 1896 S.16.<br />

1590 in Sögeln erhielt der Holzgraf Heinrich von Langen das duerre Holz und die Windfälle,<br />

die als Zimmerholz taugten, die übrigen Windfälle erhielten die ersten Finder des Holzes.<br />

Norddeutsche Bauernhöfe in der Geschichte, Wilh. Hasemann 1933 S.105.<br />

1590 nach dem Sögelner Höltingsprotokoll vom Jahre 1590 begann die<br />

Holzgerichtsverhandlung damit, dass der Sögelner Gutsherr Heinrich von Langen als Holzgraf<br />

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der Versammlung eine Reihe Fragen über Rechte, die er als Holzgraf hatte und solche, die<br />

die gemeinen Markgenossen besassen, wie auch Strafen, welche auf Markfrevel standen,<br />

vorlegte, die dann von den Markgenossen durch einen von ihnen gewählten Vorsprecher,<br />

im Jahre 1590 war es der Halberbe Brinckmann, beantwortet wurden. Nachdem so Rechte<br />

und Gewohnheiten in Erinnerung gebracht waren, schritt man zu den eigentlichen<br />

Handlungen, die sich zumeist auf Anzeigen wegen Markfrevel und ihre Bestrafungen<br />

bezogen.<br />

2.1.1595 der Drost von Langen ging als Holzgraf mit Strafen gegen die Eheleute Helmich<br />

Sandman in Sögeln vor, die eine Schütten Anna bei sich aufgenommen hatten, musste sich<br />

aber von diesen sagen lassen, “dass der Droste selbsteigene Leute dreie Feuerstette uff<br />

einer Wehr haben und gleichvol derswegen nicht gestrafet werden”<br />

1598 legte Heinrich von Langen sein Drostenamt nieder.<br />

1600 bauten Heinrich von Langen und Helena von Aswede das Torhaus und setzten ihre<br />

Wappen an es.<br />

18.8.1609 wurde von Bischof Philipp Sigismund auf Bitten des Klosters Malgarten dem<br />

Drosten zu Vörden Kaspar von der Wenge und dem Rentmeister Molan befohlen, Heinrich<br />

von Langen zur Samtreparation des Flutwerkes anzuhalten.<br />

6.1.1616 schloss Heinrich seine Augen. Seine Witwe aber verstand mit Hilfe ihres Bruders<br />

Jasper von Aswede zu Arkenstedt ihre Rechte nachdrücklich zu wahren.<br />

Heinrichs Grabstein zeigt den Ritter in voller Rüstung, zu seiner Siete die Edelfrau. Auf dem<br />

Grabsteine sind folgende Wappen angebracht; Langen – Klae – Aswede – Brawe – Stafhorst<br />

– Fresen – Hadewich – Bockraden.<br />

Die von Langen mit ihren Frauen liegen alle bis auf den letzten auf dem Chor der Kirche zu<br />

Bramsche begraben. Als aber in späteren Jahren die Bramscher Kirche einen Umbau<br />

unterzogen wurde, wollten die Provisoren die Grabsteine nicht in der Kirche wieder<br />

aufgestellt wissen.<br />

1619 klagt die Witwe Helene von Langen, geborene von Aschwede, dass von den gemeinen<br />

Sögelner Markgenossen am 11. November die Mast aufgegeben und ihr die Schuldschweine<br />

gebracht worden seien und folgenden Tages nach altem Herkommen ein jeder seine<br />

Faselschweine überall frei durch die Markungen und Holzungen laufen gelassen hätten.<br />

(Faselschweine sinfd Ferkel oder Sau mit Ferkeln)<br />

Act. Hist. Ver. B.392. und Norddeutsche Bauernhöfe, Wilh. Hasemann, S.95.<br />

1619 konnte der Sögelner Gutsherr von Langen, der 3 volle und 3 halbe Waren oder Quoten<br />

der Schweinemast beanspruchte, auf jede volle Quota oder Ware 6 Schweine in die Mast<br />

treiben ausser den Schweinen, die seine Sögelner Hörigen für ihn noch in die Mark trieben.<br />

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Das ist ein merklicher Unterschied zum Jahre 1590, in welchem die Sögelner berechtigt<br />

waren, für jede volle Ware 12 Schweine in die Mast gehen zu lassen.<br />

Sögelner Höltungsprotokollen 1590, Rep.12. Abschn.106. Nr.37. St.A.O.<br />

Hist. Ver. Bnd.III. S.192.<br />

Die Eheleute Heinrich und Hille von Langen, welche ohne Leibeserben waren, hatten in<br />

einem gemeinschaftlichen Testamente bestimmt, dass des Gatten Bruders Sohn Heinrich<br />

Adam von Langen, Sohn des Engelbert von Langen auf West-Kreyenburg und der Adelheid<br />

von Voss zu Diek und Quakenbrück, die Helene von Aswede, Tochter von Jasper von Aswede<br />

und Meta von Nagel, heiraten und beide dann Erben von Sögeln werden sollten. Der<br />

Verwirklichung dieses Testamentes standen das verwandtschaftliche Verhältnis und der<br />

verweigerte Dispent zur Eheschliessung “ob defectum religionis” entgegen. Beide Brautleute<br />

waren lutherisch, und eben daher versagte der Bischof Itel Friedrich von Zollern, der eifrig<br />

die Gegenre<strong>for</strong>mation betrieb, den Dispent.<br />

1633 höchstwahrscheinlich, als die Schweden einzogen, wird die Copulation vollzogen<br />

worden sein, denn der Sohn dieser Eheleute ist im Jahre 1635 geboren und wurde Heinrich<br />

Engelbert genannt.<br />

1635 Helene von Aswede brachte ihrem Gatten Haus Arkenstedt und einen Burgmannssitz<br />

der Stadt Quakenbrück je zur Hälfte in die Ehe.<br />

1635 wurde Heinrich Adam von Langen von dem kaiserlichen Kommandanten von Rheine<br />

als Geisel für eine hohe vom Hochstifte ge<strong>for</strong>derte Contribution verschleppt. Gegen<br />

Erlegung eines Lösegeldes von 3000 Talern wurde er wieder freigesetzt.<br />

Osnabr. Mitteilungen Bnd.VI. S.322. St.A.O.<br />

1652 waren dem Heinrich Adam von Langen Höfe in den Kirchspielen Belm, Ostercappeln,<br />

Bissendorf, Schledehausen und Wallenhorst, die aber in späteren Registern nicht mehr<br />

gefunden werden, eigenbehörig.<br />

Osnabr. Mitteilungen Bnd.VI. S.322. St.A.O.<br />

4.10.1652 verstarb Heinrich Adam von Langen, zu Sögeln, und am 28.2.1655 seine Witwe<br />

und Cousine Helene, geborene von Aswede. Ihr gemeinsamer Grabstein zeigt folgende<br />

Wappen; Voss – Langen – Aswede – Nagel – Klae – Brawe – Aswede – Grothus – Stafhorst –<br />

Hadewich – Klüwer – Vonlho – Fresen – Hadewich – Smerten – Bockraden.<br />

1658 führten die Erben des Heinrich Adam von Langen einen weitläufigen Prozess gegen das<br />

Amt Vörden wegen der Erstattung des 1635 gezahlten Lösegeldes von 3000 Talern.<br />

Osnabr. Mitteilungen Bnd.12. S.200. und Gesch. d. Hasegaues Heft 11. S.27.<br />

Die Eheleute Heinrich Adam von Langen und Helene von Aswede hatten 7 Kinder;<br />

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1) Heinrich Engelbert, der beim Besitzantritt noch minderjährig war.<br />

2) Christine Marie, welche 1650 in das Stift Börstel eintrat und im Jahre 1674 dessen<br />

Abtissin wurde. Sie verheiratete sich 1675 mit Arend Philipp von Lutten auf Schwede.<br />

3) Adelheid Elisabeth, getraut 9.7.1661 mit Otto Andreas von Voss zu Mundelburg bei<br />

Quakenbrück. Sie starb am 16.3.1707.<br />

4) Helen Mechtild, welche Gattin des Herman Caspar von Quernheim zu Harenberg<br />

wurde.<br />

5) Adam, ältester Sohn, erbte West-Kreyenburg von seinem Onkel Engelbert von<br />

Langen und dessen Gattin Magdalene von Klencke. Adam wohnte zu Kamphaus und<br />

heiratete am 30.5.1683 Maria Elisabeth von Schwencke zu Fresenburg.<br />

6) Otto Burchard, der 1659 genannt ist.Herman Carl, 1659-1666 genannt.<br />

Die Reihenfolge der hier aufgeführten Kinder ist unsicher.<br />

Zuvor unter 2) genannter Heinrich Engelbert von Langen war zweimal verheiratet.<br />

1. mit Sybilla Agneta von Westerholt, der Erbin des Hauses Sand<strong>for</strong>t, eines kleinen<br />

Rittersitzes bei Osnabrück. Sie starb am 6.4.1660, wie ihre Grabinschrift meldet “im<br />

Notstand” dass heisst bei der Geburt ihres Sohnes Joachim Henrich. Heinrich Engelberts, des<br />

Junkers und Erbherrn zu Sögeln, Grabstein mit seiner ersten Gattin Sybilla Agneta von<br />

Westerholt zeigt folgende Wappen; Vos – Langen – Westerholt – Kule – Clae –<br />

Oldenbockum – Aswede – Bieker – Aswede – Rolant – Nagel – Schwenke – Brave – Grothus<br />

– Dorgelo – Monnich.<br />

2. mit Anna Elisabeth von Steuben, welche 1695 noch als Witwe in Osnabrück lebte. 1695<br />

stifteten Heinrich Engelbert von Langen und seine Gemahlin Anna Elisabeth von Steuben der<br />

Jirche zu Bramsche den schönen Hauptaltar, der ihr Doppelwappen trägt.<br />

Woebking Chronik der Kirche zu Bramsche 1893 S.42.<br />

1680-1689 war dem Bramscher Kirchenbuche nach Gerdt Duvel als Schreiber oder<br />

Secretarius auf Gut Sögeln tätig. Er heiratete am 14.11.1680 zu Bramsche Anna Margaretha<br />

auff der Heide. Kinder wurden diesen Eheleute in dem Jahren 1681, 1683, 1686 und 1689<br />

geboren. Ferner weist das Buch der Getauften in Bramsche einen Dierich von Sögeln,<br />

welcher am Dom. 22. p. Trin. 1691 ein Söhnlein auf den Namen Johan Ebbeke taufen lässt<br />

auf, ob dieser Tauffall irgend eine Verbindung mit der Familie von Langen auf Haus Sögeln<br />

hat ist unsicher.<br />

1667 führten die Eigenbehörigen über ungebührliche Behandlung durch ihren Gutsherrn<br />

von Langen Klage. Die Behörde verbot dem Sögeler Gutsherrn Heinrich Engelbert von<br />

Langen das Schlagen und Prügeln seiner Hörigen.<br />

Akten der Justizkanzlei S.88.<br />

1671 ist des Koch auf Gut Sögeln sein Hurkindt Hinrich Roleff getauft Dom. Rem. 1671<br />

Bramsche. Der Name des Vaters und der Mutter des Kindes ist nicht gegeben.<br />

T.H.S. der Kirche zu Bramsche.<br />

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4.5.1675 verstarb der Junker Heinrich Engelbert, nachts zwischen 12 und 1 Uhr, zu Sögeln,<br />

und wurde am 20.5.1675 nachts in der Kirche uffn Chor zu Bramsche beigesetzt. Seine<br />

Witwe schenkte in diesem Jahre eine Altarbibel der Kirche.<br />

T.H.S. Ev.L. Kirche Bramsche.<br />

Woebking Chronik der Kirche zu Bramsche 1893 S.42.<br />

10.1.1683 hat Brinkman zu Niedersögeln einen Swög vom Baume gehauen vor seinem<br />

Hause aus Eigenmacht, weil er sich einbildet, dass die Bäume seine wären. Aber ich habe es<br />

ihm anders bewiesen, als habe ich ihm als Holzgräfe ein Pferd nehmen lassen, welches war<br />

zum Wahrzeichen, eine Stärke, und er mir zwei Scheffel Hafer dafür zur Strafe gegeben hat<br />

und angelobt in Beisein des Bippers, er woll es sein Lebenlang nicht wieder thun.<br />

Hausbuch Joachim Henrich von Langen.<br />

1685 wurde der am 6.4.1660 geborene Joachim Henrich von Langen, dessen Vormund bis<br />

dahin Generalmajor von Offener war, mündig. In diesem Jahre hat er auch Judith Sybille von<br />

Scheele aus dem Hause Hundebeck in der Grafschaft Ravensberg geheiratet. Sie war die<br />

Tochter von Jobst Caspar von Scheel und Agnes Catharina Sophia von Graugreben. Judith<br />

Sybille von Scheele wurde die Mutter von 9 Kindern.<br />

1687 wurde Joachim Henrich von Langen mit Sand<strong>for</strong>t belehnt, verkaufte es jedoch schon<br />

im gleichen Jahre.<br />

1688, so berichtet sein Hausbuch, hat mein Schäfer mir meine Amme beschlafen, wovor er<br />

zu Bettemunde gegeben, weilen es auf dem Hofe geschehen ist, aber auf Fürbitte so gering<br />

gelassen als 20 Taler.<br />

1688 berichtet das Hausbuch von Joachims Hand;<br />

Engelbert Dunker, der 1688 den Lohkotten übernommen, sich zu eigen gegeben und 30 Thl.<br />

auf die Stätte zu bringen versprochen hatte, und seine Frau Elske baten am 23.12.1689 mit<br />

weinenden Augen, weil sie kein Brot im Hause hatten und nirgend etwas zu bekommen<br />

wüssten und vor Hunger sterben müssten, um einen gitsherrlichen Consens, um leihweise<br />

ein Stück Geld zu bekommen, welches ich dann aus Mitleid ihnen einen Consens mitgeteilt,<br />

weilen sie an Eidesstatt und in Beiwesen Herman Husman und Lübbert Brinkman Jäger<br />

allhier angelobet, dass sie sich oder ihre Nachkömmlinge ihre Tage nicht weigerlich machen<br />

wollten, wenn sie verbotet wären und wie vorhin gethan haben, und was auf der Kanzlei<br />

gemacht worden, ich als Gutsherr nicht daran gebunden sein sollte und sie darauf nicht<br />

reflektieren wollten, sondern wollten dienen, wie sie zuvor getan haben. Und wann sie<br />

dieses alles nicht hielten, soll ich bemächtigt sein, ihr Alles ihr Vieh wegzunehmen und<br />

hernacher von den Kotten abzujagen.<br />

1. 0 ARCH 22-9-2011 152 / 201


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Joachim Henrich von Langen, Osnabrücker Oberst und Kommandeur von Osnabrück, hatte<br />

einen Bruder namens Herman Engelke, der ihm sein Erbrecht abtrat, sich dem<br />

Soldatenstande widmete und nach langer Abwesenheit als Kapitän aus dem Kriege 1709<br />

zurückkehrte. Dieser Hatte einen Sohn, der vermutlich 1682 in Bramsche getauft. Der Sohn<br />

hiess Karl, doch das Bramscher Taufbuch spricht nur von einem getauften Kinde, das zu<br />

Sögeln geboren ist. Auch der Tag ist nicht angegeben.<br />

Auch hatte Joachim Henrich von Langen eine Schwester Helen Sybille, die Friedrich Roetger<br />

von Quadt-Wybradt zu Alsbach ehelichte.<br />

12.10.1689 wurden Streitigkeiten mit dem Kloster Malgarten dahin verglichen, dass das<br />

Kloster berechtigt sein solle, in seinen Wrechten ohngehindert garn auszustellen, auch<br />

durften der Pater, Vogt und Küster mit Flinten am Darnsee und in Epe Enten schiessen.<br />

5.12.1689 seindt die Wessels botenweiss nach der Hudenbecke (Kreis Luebbecke) gewesen<br />

und haben einen Hasen dem Herrn von Schele gebracht, seindt den 8. dieses um Mittag<br />

wieder zu Hause gekommen.<br />

1695 trat Joachim Henrich von Langen als Offizier in Osnabrück’sche Dienste. 1695 war er<br />

als Kapitän (Hauptmann) in publica expeditione bellica für das Vaterland abwesend von<br />

Sögeln. Später rückte er auf zum Major und Oberstleutnant und Kommandant von<br />

Osnabrück. Neben seinem Soldatenberufe führte Joachim Henrich von Langen in Sögeln das<br />

Leben eines Landedelmannes auf grossen Fusse. Er war ein leidenschaftlicher Jäger und hielt<br />

eine grosse Meute, da er in den Kirchspielen Bramsche, Engter, Ueffeln usw. zu jagen<br />

berechtigt war. Auch hielt er das Fischrecht im Sögeler Mühlenbach. Im Osnabrücker<br />

Nordlande erzählt man noch heute (1963) folgende aber gläubige Geschichte, die sicherlich<br />

hierher gehört. Im <strong>Artland</strong>e heissen die Hexen “Waolreesken” oder “Waalridersken”,<br />

welches soviel wie “Totenreiterin” bedeutet.<br />

“Einstmal befand sich ein Herr von Langen mit seinen Freunden auf Jagd. Nach langem<br />

Suchen fanden seine vielen Hunde einen grossen Hasen, welchen sie bis in die Nähe eines<br />

Bauernhauses verfolgten. Ein kleiner Bauernjunge hinter der Hecke stehend, sah dies und<br />

rief; “Moor, loop, dei langesken Hunde sind achter yu”. Der fast zu Tode gehetzte Hase<br />

hörte diese Warnung und schlüpfte rasch durch das Hühnerloch ins Haus, und als die Jäger<br />

bald darauf das Haus betraten, fanden sie eine alte Frau atemlos am offenen Herdfeuer<br />

sitzend”.<br />

1695 haben Theiberent und Wonning ihre Dienste in natura gethan, als nämlich so oft man<br />

in der Woche mit Spann und Handdienst hat zuthun gehabt, das ganze Jahr durch, es ist<br />

einmal oder zweimal oder dreimal in der Woche gewesen, einmal auch garnicht.<br />

25.4.1695 seufzt die Frau von Langen, geborene von Scheele, als sie für ihren in “Campagne”<br />

abwesenden Gatten einen Prozess aufnehmen muss; “Ach, was hat man Ärgernisse mit den<br />

schlechten Buren”.<br />

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1699 ist Arend beim Mesche gestorben und habe ich als Gutsherr alle seine ausstehenden<br />

Gelder mir genommen, welche sich über 100 Thl. belaufen.<br />

Desselben Jahres hat Heinrich Dammerman Arendts Sterbefall und seine Auffahrt mit mr<br />

gedungen für 94 Thl. und 8 Thl. Weinkauf, worauf er so<strong>for</strong>t bezahlt 12 Thl.<br />

Hausbuch von Langen in Sögeln.<br />

2.3.1701 verkauft Joachim Henrich von Langen die Rothenburg an den Kanzlei- und<br />

Regierungsrat von Weselau, kauft sie aber am 24.11.1706 wieder zurück für die Summe von<br />

5358 Thl. Die Rothenburg diente dem Gute Sögeln als Altenteil und Witwensitz.<br />

9.8.1712 als Heinrich Winterspeck und Anna Catharina zu Dreele das Winterspecken<br />

Vollerbe annahmen, versprach der Vater der Braut Lampert zu Dreele, in Drehle Kirchspiel<br />

Gehrde, einen Brautschatz von 250 Thl., 2 Pferde, 2 Kühe, 2 Schmalrinder, 2 Schweine und 1<br />

Schlachtbeest, eine Anrichte, Kiste und Lade. Winterspeck zahlte für den Sterbefall des<br />

Vaters und für die Auffahrt 100 Thl., dazu den Weinkauf für 10 Thl. an Frau von Langen und<br />

für den Freikauf eines abgehenden Bruders 30 Thl. Der Schwiegervater Lampert zu Dreele<br />

zahlte so<strong>for</strong>t 100 Thl.<br />

1713 übernahm Herman sein väterliches Vollerbe Hussman und zahlte für die Auffahrt 100<br />

Thl. und für den Weinkauf 10 Thl. und 50 Thl. im voraus für den künftigen Sterbefall des<br />

Vaters.<br />

22.1.1716 verstarb Frau Judith Sybilla von Langen, geborene von Schele.<br />

Im Jahre 1717 liess der Bischof Ernst August II ein Regiment zu Fuss aufstellen, dem Joachim<br />

Henrich von Langen als Obrist vorgesetzt wurde und noch 1720 angehörte.<br />

Corpus constituonum Osnabr. Bnd.I. S.1505, 1508, 1538.<br />

3.3.1722 starb Joachim Henrich von Langen. Die Grabinschrift nennt ihn Kommandant von<br />

Osnabrück und Landkommissarius. Er wurde am 17.3.1722 erst begraben. Seine Leiche<br />

stand also 14 Tage über der Erde, ehe sie in der Kirche beigesetzt wurde. Sie wurde täglich<br />

eine Stunde lang beläutet. Die Bauerschaft Sögeln stellte dazu die Läuter.<br />

Joachim Henrich von Langen hatte viele Kinder;<br />

1) Engelbert Kaspar, * 7.1.1686 Malgarten.<br />

2) Friedrich Hinrich, * 18.11.1687 Malgarten.<br />

3) Isabella, ˜ 28.9.1690, sie war später Abtissin in Börstel, bekannt durch ihre schlechte<br />

Verwaltung (1732-1762), durch ihre Misswirtschaft geriet das Kloster in bedrängliche<br />

Lage.<br />

4) Anna Agnes Sybilla, vermutlich ist sie mit der 1690 getauften Isabella<br />

personengleich.<br />

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5) Christine Dorothea, Gemahlin des Gerhard Johan Daniel von Dincklage, Kurköniglmünsterscher<br />

Oberstleutnant, Burgman in Quakenbrück.<br />

6) Adolph Christoph, * 10.2.1694, ∞ (1) 1733, Sophie Albertine von Hasbergen, ∞ (2)<br />

1747 NN von Schenck.<br />

7) Marie Charlotte Margarethe, ∞ 1.11.1729, Georg Christian Gruner, Pastor an St.<br />

Katharinenkirche zu Osnabrück, zuvor Hauslehrer in Sögeln. Sie wurde die<br />

Grossmutter des preussischen Staatsmannes Justus Gruner.<br />

8) Judith Sybille, welche am 18.4.1746 als Stiftsdame in Stift Levern eintrat.<br />

9) Eine namentlich mir nicht bekannte Tochter, welche Gattin von Clamor Heinrich<br />

Wilken von Steding zu Holzhausen war.<br />

1723 Hörige des Hauses Sögeln und deren Abgaben ;<br />

1) Luebke Buerman, im Esche zu Sögeln, Monatschatz 2 Thl., 12 Schill., 2 Malter<br />

Roggen, 1 Malter 8 Scheff. Gerste, 2 Hühner, bei Mast ein feistes Schwein ca 100<br />

Pfund schwer, wöchentlich einen Spanndienst mit 4 Pferden oder 5 Handdienste<br />

oder 6 Thl. Dienstgeld.<br />

2) Rolf Sandman, in Sögeln, Monatschatz 3 Thl. 2 Schill. 7½ Pf., 5 Malter Roggen, 1<br />

Malter 6 Scheff. Gerste, 4 Malter 6 Scheff. Weisskorn, 6 Thl. Dienstgeld, 1 Thl.<br />

Liengeld (Lein- oder Flachsgeld), 8 Schill. Nadelngeld, 8 Hühner, jährlich 3<br />

Spanndienste und 5 Handdienste. Ausserdem gab er noch an Barenau 2 Thl.<br />

Heugeld.<br />

3) Herman Grosse Huessman, in Sögeln, Monatschatz 3 Thl., 3 Malter 6 Scheff. Roggen,<br />

4 Malter Korn, 2 Malter Hafer, ein mager Schwein oder 2 Thl., 3 Gänse, 6 Hühner, 16<br />

Schill. Nadelngeld, wöchentlich 1 Spanndienst mit 4 Pferden oder 5 Handdienste<br />

oder 6 Thl. Dienstgeld.<br />

4) Schwanghaus, in Sögeln, Monatschatz 2 Thl. 5 Schill. 3 Pf., 3 Malter Roggen, 2 Malter<br />

Korn, 2 Malter Hafer, ein mager Schwein oder 2 Thl., 3 Gänse, 6 Hühner, 16 Schill.<br />

Nadelngeld, wöchentlich einen Spanndienst mit 4 Pferden oder 5 Handdienste oder<br />

6 Thl. Dienstgeld.<br />

5) Dietrich Kamlage, Halberbe in Sögeln, Monatschatz 1 Thl. 13 Schill. 6 Pf., Pachtgeld 3<br />

Thl., 15 Hühner und wenn Mast in Bruechen, 1 Schuldschwein, sonst keins,<br />

wöchentlich 1 Spanndienst mit 2 Leuten von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang<br />

oder 6 Thl. Dienstgeld, ausserdem 3 Spanndienste und 5 Handdienste.<br />

6) Johan Buchtman, Halberbe in Sögeln, Monatschatz 1 Thl. 5 Schill. 9 Pf., 8 Scheffel<br />

Roggen, 4 Scheffel Korn, 1 Malter Gerste, 18 Hühner, 2 Thl. Hopfengeld, Nadeln- und<br />

Pfennigrente, 2 Gänse, wöchentlich 1 Spanndienst mit 4 Pferden oder 5 Handdienste<br />

oder 6 Thl. Dienstgeld.<br />

7) Ploes, in Achmer, der 1667 an Junker Heinrich Engelbert von Langen eigen war, ist<br />

1722 eigen an das Gut Eggermühlen.<br />

8) Johan Rolf Buerman, in Sögeln, war 1723 noch dem Grafen von Tastungen eigen und<br />

kam erst später an Gut Sögeln. Dieser Hof gab; Monatschatz 2 Thl. 10 Schill. 6 Pf., 4<br />

Malter 6 Scheff. Roggen, 4 Malter 6 Scheff. Hafer, 4 Malter 6 Scheff. Gerste, 6 Thl.<br />

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Dienstgeld, 1 Thl. Liengeld, 8 Hühner, 1 mager Schwein oder 1 Thl., ausserdem gab er<br />

½ Thl. an Kloster Malgarten.<br />

Diese Angaben über Pflichten, Leistungen und Abgaben haben die hörigen Bauern selbst<br />

den Vördener Beamten gegenüber gemacht, daher stimmen sie manchmal nicht mit<br />

anderen urkundlichen Nachrichten überein. Ausser diesen zuvorgenannten Leistungen an<br />

ihren Gutsherrn, hatten die Bauern noch Abgaben an den Richter, die Geistlichen und Küster<br />

zu entrichten.<br />

29.4.1730 übertrug Engelbert Kaspar, ältester Sohn der Eheleute Joachim Henrich von<br />

Langen und Judith Sybille von Schele, seinem Bruder Adolph Christopher die Sögelner<br />

Lehngüter. Adolph Christopher von Langen, Herr zu Sögeln, tratt als Offizier in hannoversche<br />

Dienste, und brachte es bis zum Königl. Grossbritannischen, Kurfürstlichen Braunschweig-<br />

Lüneburgischen Obristleutnant. 1733 vermählte er sich mit Sophie Albertine von Hasbergen,<br />

Tochter des Conrad Albrecht (auch Eberhard Albrecht genannt) von Hasbergen zu<br />

Landsbergen und der Sophie Ilse Schenck von Winterstadt. 15.5.1743 verstarb Frau Sophie<br />

Albertine von Langen, geborene von Hasbergen, welche am 26.4.1702 zu Nienburg a.d.<br />

Weser geboren war, in Gifhorn. 1747 ging Adolph Christopher seine 2 e Ehe ein mit einen<br />

Fräulein von Schenck, aber noch im selbigen Jahre 2.7.1747 fiel er in dem Gefecht bei<br />

Lauffeld in der Nähe von Maastricht. Seine Schwester Judith Sybille von Langen vermerkt<br />

den Tod ihre Bruder im Hausbuch wie folgt;<br />

2.7.1747 ist Adolf Christoffer von Langen, Herr zu Sögeln, in Campagne geschossen und doet<br />

geblieben und in Maestrick begraben in der re<strong>for</strong>mirten St. Martinikirche.<br />

Adolph Christoph von Langen war 1728 Hannov. Capitän unter Vincke. 1739 Major unter<br />

Campen und 1742 Oberst unter Spoerken. Adolph Christoph war der letzte von Langen im<br />

Mannesstamme auf Sögeln. Er hatte 2 Töchter;<br />

1) Judith Sybille Sophie, * 15.11.1735 Osnabrück.<br />

2) Justine Wilhelmine, * 25.1.1740 Osnabrück. Sie wurde im Januar 1762 zu Levern die<br />

Gattin des Majors Georg Heinrich Albrecht von Scheither.<br />

Mit Adolf Christoffers Tode am 2.7.1747 war das DieseGeschlecht von Langen auf Sögeln im<br />

Mannesstamme erloschen. Unter Vormundschaft seiner Schwester Judith Sybille ging der<br />

Besitz auf seine Tochter Judith Isabella Sophie über. Heiratete am 5.11.1750 Julius August<br />

Friedrich von der Horst, Erbherrn auf Halden im Fürstentum Minden. Von der Horst<br />

entstammt einer alten, ursprünglichen Adelsfamilie und war 1723 geboren. Er war<br />

Stiftspropst zu Levern, Kriegs- und Domänenrat in Lingen. Sein Wappen ist ein schwarz und<br />

rot gespaltener Schild. 1763 wurde von der Horst als President der kurmärkischen Kriegs-<br />

und Domänenkammer nach Berlin gerufen und am 13.6.1766 von Friedrich dem Grossen<br />

zum Wirklichen Geheimen Staats- Kriegs- und dirigierenden Minister ernannt. 1752 baute er<br />

mit landesherrlicher Genehmigung die 1536 errichtete Mühle mit einem zweiten Mahlgang<br />

und mit Müllerhaus für 2000 Rth. neu auf, obgleich die Familie nur selten auf Gut Sögeln<br />

lebte.<br />

1. 0 ARCH 22-9-2011 156 / 201


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6.8.1732 wurde bei der Übertragung des Gerdinghofes der Sterbefall der Eltern, die eigene<br />

Auffahrt und der Freibrief für 2 abgehende Schwestern mit 50 Thl. gedungen.<br />

10.11.1732 es hat Meschsohn Herman Rolf bei mich gewesen um seinen Freibrief, aber<br />

nicht accordieren können, sondern mich was äffen wollen. Als habe ich ihm zwaren den<br />

Freibrief für 20 Thl. gelassen, aber er mich nur 12 Thl. geben wollen. Als habe ich<br />

versprochen, dass er ihn sein Lebe nicht haben wollt unter 30 Thl.<br />

Notiz des Adolph Christopher von Langen Haus Sögeln.<br />

1734 übergab Herman Hussman seine Stelle seinem Schwiegersohne Dietrich Iding. An<br />

Sterbefall, Auffahrt und Freibrief für eine abgehende Tochter und für das erste Kind der<br />

Jungen Leute Iding waren 75 Thl. gedungen.<br />

1740 wurde dem Karl non Langen, Sohn des Hermann Engelbert von Langen, welcher auch<br />

auf Sögeln lebte, Schulden wegen die Staatspension gepfändet.<br />

1790 schenkte Frau von der Horst, geborene von Langen, der Kirche in Bramsche 2 Velen<br />

oder Kelchtücher.<br />

3.7.1792 starb Julius August Friedrich von der Horst in Selters, seine Witwe folgte ihm am<br />

10.4.1802 in Her<strong>for</strong>d.<br />

1792 der Sohn Friedrich Adolf von der Horst, Propst zu Levern, machte 1792 öffentlich<br />

bekannt, dass Sögeln stückweise verkauft werden solle, aber die Sögelner Bauerschaft<br />

widersprach der Aufteilung aus steuerlichen Gründen. Das Gut ging dann ungeteilt an den<br />

Freiherrn von von Münster über, der bald darauf es wieder veräusserte.<br />

1793 lieh das evangelische Consistorium in Osnabrück von Gerdt Meyer zu Bergfeld in<br />

Grothe, Kirchspiel Badbergen, 600 Rth. zu 3 % Zinsen, um den Ankauf des Gutes Sögeln<br />

finanzieren zu können. Noch am 1.1.1803 wurden für das geliehene Kapital an Meyer zu<br />

Bergfeld Zinsen gezahlt.<br />

1793 erscheint als neuer Besitzer Landdrost Friedrich Philipp Freiherr von Hammerstein auf<br />

Equord, welcher 1736 als 4er Sohn des Freiherrn Hans Werner von Hammerstein geboren<br />

war. Er war Domherr in Osnabrück und Burgmann in Quakenbrück, er bewohnte Haus<br />

Sögeln und baute es gross aus. Friedrich Philipp von Hammerstein riss die alte Hauptburg ab<br />

und liess an ihrer Stelle ein schlichtes klassisches Herrenhaus mit Terrasse zum Schlossteich,<br />

Mittelrisalit und Dreieckgiebel errichten. Der trennende innere Burggraben wurde<br />

zugeschüttet und nur im Osten zu einem ausgedehnten Schlossteiche erweitert usw.<br />

22.12.1802 verstarb Friedrich Philipp von Hammerstein als Junggeselle auf Sögeln unter<br />

Hinterlassung seines Testamentes, durch das er Sögeln zum Fideikommiss der Familie von<br />

1. 0 ARCH 22-9-2011 157 / 201


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Hammerstein erklärte. Das Testament wurde aber der Überschuldung wegen hinfällig. Der<br />

Wert des Gutes wurde auf 80.000 Rth. geschätzt. Das Gut fiel dann Friedrich Philipp’s<br />

älteren Bruder Georg August Freiherr von Hammerstein, der am 7.5.1813 starb.<br />

1807 musste Grosse Buermann in Sögeln für Sterbefall und Auffahrt 400 Rth. an das Gut<br />

Sögeln zahlen.<br />

Hofesnachrichten Buermann in Sögeln.<br />

1813 Erbe wurde der Sohn des Georg August von Hammerstein, Hans Friedrich, welcher der<br />

“tolle Hammerstein” genannt wird. Er war geboren am 17.9.1771. Er ist bekannt durch seine<br />

tollen Streiche, Zweikämpfe, Liebesabenteuer und Zechgelagen. Er besuchte die<br />

Hochschulen in Göttingen, Helmstedt und Jena, wurde aber überall bald relegiert, in<br />

Göttingen allein dreimal. 1799 entführte er in Mecklenburg die junge Gräfin Schweinitz<br />

ihrem Gatten und brachte sie als eine angebliche Schwester zeitweise im Nonnenkloster auf<br />

dem Gertrudenberge bei Osnabrück unter, während er sich selbst als spanischer Mönch im<br />

Kloster Iburg einführte und in dieser Verkleidung Zusammenkünfte mit der Geliebten<br />

ermöglichte. Eine Zeitlang gehörte er sogar der Osnabrücker Geistlichkeit an als lutherischer<br />

Domherr und Propst von St. Sylvester. Ernster wurde sein Leben, als er Militärdienste<br />

annahm. Er war ein glänzender Soldat und focht mit hohen Auszeichnungen in Spanien und<br />

Russland, zuletzt auf westfälischer Seite und brachte es unter Napoleon bis zum<br />

Generalleutnant. Als 1813 sein Bruder General Wilhelm von Hammerstein mit seiner<br />

westfälischen Husarenbrigade zu den Österreichern überging, wurde Hans Friedrich von<br />

Hammerstein auf Befehl Jeromes festgenommen und nach Frankreich verschleppt. Nach<br />

dem Pariser Frieden und aus Gefangenschaft entlassen widmete er sich mit der<br />

wissenschaftlichen liebhaberei für deutsche Geschichte und der Bewirtschaftung seiner<br />

Güter. 1817 musste er Schulden halber Haus Sögeln verkaufen. Er starb am 9.12.1841 in<br />

Hildesheim.<br />

Generalainnehmer Rathgen, in Bremen, erwarb Haus Sögeln, auf welchem allein 51.000 Thl.<br />

haftende Schulden lagen, für 75.000 Thl. Rathgen liess ebenfalls viele bauliche<br />

Veränderungen vornehmen. Er baute rechtwinklig zum Herrenhaus 2 Seitenflügel an mit<br />

niedrigem Dach und entfernte die Freitreppe vor dem Eingange. Durch diesen Umbau<br />

wurde der noch heute (1963) sich zeigende Charakter des Schlosses geschaffen. 1846<br />

verstarb Generaleinnehmer und Gutsbesitzer Rathgen. Seine einzige Stieftochter Amalie von<br />

Puechler, die mit Ferdinand von Stoltzenberg aus dem hause Lutmersen vermählt war,<br />

wurde Erbin. Ferdinand von Stoltzenberg, der dem kalenbergischen Uradel entstammte,<br />

stand in hannoverschen Diensten und brachte es bis zum Obersten und war in späteren<br />

Jahren sogar Adjudant des Königs Georg V. in Hannover. Sein Sohn Ernst von Stoltzenberg,<br />

welcher nach der Schlacht bei Langensalza als Hauptmann seinen Abschied nahm, war<br />

ansehender Erbe des Gutes Sögeln. Er war verheiratet mit Agnes Freiin von Dincklage.<br />

30.1.1871 verstarb Ernst von Stoltzenberg kinderlos.<br />

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4.3.1871 setzte der Oberst Ferdinand von Stoltzenberg ein Testament auf, nach welchem<br />

die männlichen Nachkommen seiner am 18.11.1828 geborenen Tochter Adelheid, die seit<br />

dem 7.5.1850 mit dem Königlichen Preussischen Oberstleutnant Hugo von Rappard<br />

verheiratet war, ein.<br />

7.9.1872 verstarb Ferdinand von Stoltzenberg.<br />

Aus der Ehe Hugo von Rappard und Adelheid von Stoltzenberg gingen 2 Kinder hervor;<br />

1) Georg von Rappard. Er besuchte die Universitäten Berlin und Bonn und übernahm<br />

1875 die Bewirtschaftung des Gutes, dessen Besitz ihm die Mutter 1893 übertrug.<br />

2) Irmgard von Rappard, * 19.6.1853, starb am 27.4.1871 als Braut des Leutnants, im 3 e<br />

Garderegimentes zu Fuss, Paul von Beneckendorf-Hindenburg in Hannover.<br />

7.3.1896 starb Witwe Adelheid von Rappard, geborene von Stoltzenberg, auf Sögeln.<br />

14.8.1877 heiratete Georg von Rappard Charlotte von Derenthall, Tochter des Obersten von<br />

Derenthall, Kommandeur des 1en. Garderegimentes zu Fuss und Flügel-Adjudant Kaiser<br />

Wilhelm I.<br />

5.7.1895 starb Georg von Rappard. Seine Witwe Charlotte, geborene von Derenthall war<br />

dann eine Zeitlang als Hofmeisterin am Grossherzoglichen Hofe in Oldenburg wirkend. Haus<br />

Sögeln ging auf den ältesten Sohn Werner von Rappard, welcher am 2.8.1879 geboren war,<br />

über. 1.8.1914 wurde er mit Dolores Rogalla von Bieberstein kriegsgetraut. Sie war die<br />

Tochter des Generalleutnants Rogalla von Bieberstein. Diese Familie stammt aus einer alten<br />

ostpreussischen Adelsfamilie. Als Rittmeister nahm er am I. Weltkrieg teil, wurde aber 1917<br />

heimgerufen, als Landrat des ostpreussischen Kreises Preuss. Eylau zu wirken.<br />

Sein Bruder Fritz Georg von Rappard, geboren am 15.8.1892, machte den Weltkrieg 1914-<br />

1918 mit, zuletzt als Hauptmann im westfälischen Jägerbattaillon Nr.7 stehend, und wurde<br />

bei Luettich verwundet. Als General und Kommandeur einer Infanterie-Division geriet er<br />

beim Waffenstillstand 1945 in russische Gefangenschaft und wurde 1946 liquidiert. Seine 2<br />

Söhne starben ebenfalls den Soldatentod in Russland. Fritz Georg von Rappard war ein<br />

hochbegabter Schüler des Ratsgymnasium in Osnabrück und ehemaliger Klassenkamerad<br />

von Rudolf Pohlsander, welcher am 7.8.1907 in Osnabrück verstarb. Werner von Rappard<br />

heiartete in 2er Ehe Maria von Egidy. Sein einziger Sohn Friedrich Wilhelm von Rappard fiel<br />

1941 in Rusland. Drei Töchter Werners leben noch 1963. Werner von Rappard und Gattin<br />

Maria von Egidy bewohnen (6.2.1963) noch heute Schloss Sögeln. Werner von Rappard<br />

steht im 84. Lebensjahr und ist seit Jahren erblindet. Mit ihm erlischt der Mannesstamm auf<br />

Sögeln.<br />

` Stapelberg.<br />

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Nachrichten über die 3 Erben Stapelberg in der Bauerschaft Hesepe des Kirchspiels<br />

Bramsche.<br />

Stapelberg ist ein Ortsteil der Bauerschaft Hesepe im Kirchspiel Bramsche, Kreis<br />

Bersenbrück. Ursprünglich hat es hier früher nur einen grossen Hof “Stepelberg” gegeben,<br />

der aber später in 3 Vollerben aufgesplittert worden ist. Wann das geschehen ist, kann nicht<br />

gesagt werden. Die erste urkundliche Erwähnung eines Hofes to Stapelberge ist im Jahre<br />

1350, doch wird der Hof schon in altsächsischer Zeit bestanden haben. Die vorgenannten 3<br />

Stapelberghöfe erscheinen zusammen erst in dem landesherrlichen Viehschatzregister von<br />

um 1490;<br />

1) Gerlach to Stapelberge,<br />

2) Gerke to Stapelberge, und<br />

3) Wibbolt to Stapelberge.<br />

Die 3 Höfe sind hernach als die Vollerben; Herman-Stapelberg, Wessel-Stapelberg, und<br />

Gerd-Stapelberg bekannt.<br />

Die Zufügung von Vornamen zu dem Familienname ist lediglich erfolgt, um eine bessere<br />

Unterschiedung der Höfe und Familien zu haben. Diese Bezeichnung taucht überhaupt erst<br />

im 17. Jahrhundert auf. Wessel-Stapelberg wird seinen Namen nach dem Kirchenprovisor,<br />

der in der Urkunde vom 6.8.1648 als Zeuge genannt ist, erhalten haben. Der Wesselhof wird<br />

einmal auch “Mittelste Stapelberg” genannt. (Totenbuch Bramsche 1771 Nr.22)<br />

1187 wird die Bauerschaft Hesepe urkundlich zuerst genannt.<br />

Quelle; O.U.B.1. S.388. (Osnabrücker Urkundenbuch I. S.388)<br />

Vermutlich sind die Stapelberger Höfe in frühmittelalterlicher Zeit durch Teilung eines<br />

altsächsischen Edelingssitzes entstanden. Es findet sich nämlich auf dem Stapelberge auch<br />

nicht eine eschartige Ackerflur, vielmehr hat ein jedes der 3 Erben seinen Acker blockartig<br />

zusammen liegen.<br />

Albertus Buck de Yborch est infeudatus cum medietate bonorum infrascriptorum videlicet<br />

domus Hologhen in Harpenvelde, domus Johannis to Eylstede, domus Oumannes to Husede<br />

in parrochia Essene prope castrum Witlaghe, item domus Johannis de Wendes in<br />

Westerhusen in parrochia Oldendorpe, item domorum Lamberti Havere et Henrici to<br />

Velsten in parrochia Ostercappeln, item domorum des Hoyeres to Richardincg et Alberti ton<br />

Hukeshole in parrochia Engetere, item domus Tolen to Stapelberge in parrochia Bramesche,<br />

item domus Gerardi to Welingerhove in parrochia Belhem et cum medietate domus<br />

Lubberti tor Hukeriden in parrochia Sledehusen, cum medietate reliquorum dictorum<br />

bonorum infeudatus Ecghardus natus quondam Johannis Haverbeke.<br />

Lehnbuch Bischof Johan Hoet 1350-1366 und Herm. Rothert “die mittelalterliche<br />

Lehnbücher” Bnd.V. S.7.<br />

Item domina Bertradis de Zoghelen infeudatus fuit de domo Olrici de Stapelberghe, item de<br />

duabus domibus in Enghetere, item una domo to den Hukeshole usw.<br />

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Lehnbuch Bischof Johan Hoet 1350-1366 und Herm. Rothert “die mittelalterliche<br />

Lehnbücher” Bnd.V. S.9. – 1360.<br />

Benedicta relicta quondam Johannis de Melle et filie eiusdem infeudatus sunt iure<br />

ministeriali cum domo Conradi de Borchlo, item cum decima in Osede, item cum dimidietate<br />

in domo Jahnnis in Vockestorpe, item cum medietate in domo Cluten in Haltere, item cum<br />

domo Theodderici in Haren, item cum domo Johannis in Herinchusen, item cum decima in<br />

Stapelberghe cum cassis universis.<br />

Lehnbuch Bischot Johan Hoet 1350-1366 und Herm. Rothert “die mittelalterliche<br />

Lehnbücher” Bnd.V. S.10. – 1360.<br />

Johannes Haverbeke infeudatus est cum domo Oumannes in Hurede, item cum domo<br />

Hollaghen in Harpenvelde in parrochia Essene, item cum duabus domibus in Welsten et<br />

duabus casis in Oldendorpe, item cum duabus domos in Enegtere et una casa, item cum una<br />

domo in Stapelberghe in parrochia Bramesche.<br />

Lehnbuch Bischof Johan Hoet 1350-1366 und Herm. Rothert “die mittelalterliche<br />

Lehnbücher” Bnd.V. S.34.<br />

Stacius de Coldenhove * infeudatus est …., item cum domo to Stepelberghe, item cum<br />

domo … usw.<br />

Lehnbuch Bischof Johan Hoet 1350-1366 und Hm. Rothert “die mittelalterliceh Lehnbücher”<br />

Bnd.V. S.50.<br />

* am Rande Cord Greve.<br />

Albertus Buck infeudatus est cum bonis infrascriptis, primo cum decima in Haghen un<br />

Quatuor domibus, cum domo Henrici to Rekelinctorpe in parrochia Hilter, cum domo<br />

Johannis Werninch, cum casa Johannis Hoffmanns sitis in Bursscop to Mentorpe in parrochia<br />

Haghen, cum domo Henrici Stapelberghes in parrochia Bramesche et cum dimidia domo to<br />

Rutgerinck in parrochia Engter usw.<br />

Lehnbuch Bischof Heinrich von Holstein 1402-1404 und Hm. Rothert “die mittelalterliche<br />

Lehnbücher” Bnd.V. S.57.<br />

Hermannus de Elmendorpe filius domini Hermanni militis infeudatus est cum domo<br />

Johannis des Roden to Stapelberghe, item cum casa des Cronen to Stapelberghe, item cum<br />

decima super domo Hermanni to Rekentynen et super domibus Toliken ton Droppele to<br />

Tynen et Johannis Swederinch to Tynen et Kukens to Anchem et Lubberti to Bockroden et<br />

Johannis to Aspelaninch to Heke.<br />

Lehnbuch Bischof Heinrich von Holstein 1402-1404 und Hm. Rothert “die mittelalterliche<br />

Lehnbücher” Bnd.V. S.73.<br />

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Conradus Riithus infeudatus est cum curia libertata in Widenbrugge cum pertinenciis suis,<br />

item cum domibus Johannis to Stapelberge in parrochia Bramesche, item Hermanni des<br />

Beren et Johannis Nyemannincg in Bursscop Ketinchem in parrochia Anckem.<br />

Lehnbuch Administrator Otto von Hoya 1410-1424 und Hm. Rothert “die mittelalterliche<br />

Lehnbücher” Bnd.V. S.93. (20.5.1422)<br />

Albert van Burse heft entfangen Henken hus Hukeryden Bursscop Crevinchusen parrochia<br />

Sledehusen, item dat hus to Stapelberge Bursscop Hezepe parrochia Bramesche myt erer<br />

tobehoringe in dst.<br />

Lehnbuch Bischof Johan von Diepholz 1424-1437 und Hm. Rothert “die mittelalterliche<br />

Lehnbücher” Bnd. V. S.128.<br />

Bernd Swartewolt Berndes sone heft entfangen den hof to Hersen parrochia Holte<br />

Monasteriensis docesis, item Dirikes hus des Bullen, Henken hus to Stapelberge parrochia<br />

Bramesche.<br />

Lehnbuch Bischof Johan von Diepholz 1424-1437 und Hm. Rothert “die mittelalterliche<br />

Lehnbücher” Bnd.V. S.129.<br />

Hinrik van Horne heft entfangen dat grotehus Bursscop Hezepe, dat nu to tiden bouwet<br />

Johann van Stapelberge parrochia Bramesche in dst.<br />

Lehnbuch Bischof Johan von Diepholz 1424-1437 und Hm. Rothert “die mittelalterliche<br />

Lehnbücher” Bnd.V. S.139. (1426)<br />

4.5.1426 der Administrator von Osnabrück Johan von Diepholz gibt seine Zustimmung, dass<br />

Herman von Elmendorp und seine Frau Else eine jährliche Rente von 7 Schill. aus dem vom<br />

Osnabrücker Stifte gehenden Erbe Stapelberg in dem ghene, die das Bramscher Kapitel<br />

bezieht, einlösen und dem Kapitel dafür eine gleiche hohe Rente aus dem Erbe<br />

Aspelanynckhus zu Heeke im Kirchspiel Alfhausen verkaufen.<br />

Urk.164. St.A.O.<br />

26.5.1426 vor Herman Kure, Richter zu Quakenbrück, verkaufen Herman von Elmendorpe,<br />

Knappe, Sohn des Ritters Herman von Elmendorpe, und seine Ehefrau Elseke dem Kapitel<br />

Bramsche 7 Schillinge jährlicher Rente, erste Rente, aus dem Erbe Aspelanynck in der<br />

Bauerschaft Heeke, Kirchspiel Bramsche.<br />

Bewohner des Erbes in Heeke sind; Henke und Fenneke.<br />

Bürgen; Herman von Bocraden, Kord von Astorpe, Heinrich Brawe und Wernike Drele,<br />

Knappen.<br />

Zeugen; Wessel Teltinck (Elting in Vehs), Bertram Sturlagen (dieser ist am 7.12.1446 Besitzer<br />

des Altars Nicolaus in Quakenbrück) und Johannes Ottensten.<br />

(vermerk: Rente hat früher auf dem Erbe Stapelberg in dem Ghene gehaftet)<br />

Urk.164b. St.A.O.<br />

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1490 (H) Gerlach to Stapelberge; 5 Pferde, 11 Kühe, 9 Rinder, 25 Schweine.<br />

(W) Gerke to Stapelberge; 8 Pferde, 2 Fohlen, 14 Kühe, 9 Rinder, 30 Schweine.<br />

(G) Wibbolt to Stapelberge; 6 Pferde, 10 Kühe, 4 Rinder, 17 Schweine.<br />

Viehschatzregister um 1490 Rep.100. Abschn.88. Nr.3. St.A.O.<br />

(Bemerkung (H) ist Hof Hermann-Stapelberg, (W) ist Hof Wessel-Stapelberg, (G) ist Hof<br />

Gerd-Stapelberg)<br />

Albert van Burse is beleent myt den huse to Stapelberge belegen in parrochia Bramesche in<br />

der bursscop to Hesepe und myt der Hukeride belegen in parrochia Sledehusen in der<br />

bursscop to Krevinchusen unde mit den Rithus, Vrienhoff belegen bynnen unde buten<br />

Widenbrugge myt alle eren tobehoringe.<br />

Lehnbuch Administrator Heinrich von Moers 1442-1450 und Hm. Rothert “die<br />

mittelalterliche Lehnbücher” Bnd.V. S.156. (1442)<br />

Diderich Swartewolt hevet entfangen in dst. als eyn vormunder Greten und Stenseken<br />

seligen Berndes Swartenwoldes kinderen to Hesepe to behof der kinderen vurscreven<br />

Hencken hus des Bullen to Penthe und Diderichs hus des Bullen to Penthe, Hartiken hus to<br />

Stroden und Johans hus to Stapellenberge, dat nu Diderich to Stapellenberge bouwet, myt<br />

alle eren tobehoringe, alle in parrochia Bramesche.<br />

Lehnbuch Administrator Heinrich von Moers 1442-1450 und Hm. Rothert “die<br />

mittelalterliche Lehnbücher” Bnd.V. S.161.<br />

Erdwiin Erdman heft entfangen und ys beleent myd Hermans hus Vructen ton Hukeshole<br />

kerspell Engeter, Tebben hus to Penthe und Gerken hus to Stapelberge kerspell Bramesche,<br />

den tegeden to Selingen uppe dem Westerwolde, Hasberges erve to Malbergen bursscop<br />

Malbergen kerspell sunte Johans to Osenbrugge in dst.<br />

Lehnbuch Bischof Konrad von Diepholz 1455-1482 und Hm. Rothert “die mittelalterliche<br />

Lehnbücher” Bnd.V. S.200.<br />

Johan Stempell ys beleent myd Gerken hus to Stapelberge, Tebben hus to Penthe, Gerken<br />

hus to Penthe usw.<br />

Lehnbuch Bischof Konrad von Diepholz 1455-1482 und Hm. Rothert “die mittelalterliche<br />

Lehnbücher” Bnd.V. S.216. (1459)<br />

Johann Erthman is belenet myt Berendes erve tom Stapelberge kesrpell Bramesche, myt<br />

eyner mark geldes in der Bouwerschen huse, usw.<br />

Lehnbuch Bischof Erich von Grubenhagen 1508-1532 und Hm. Rothert “die mittelalterliche<br />

Lehnbücher” Bnd.V. S.261. (22.6.1530)<br />

1590 wendet sich Bernd Stapelberg zu Hesepe, dessen Hof Heinrich Missing zu Osnabrück in<br />

Lehn trägt, an die Amtsleute zu Vörden um Schutz, da er von dem Lehnsträger mit Diensten<br />

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und Auflagen über Vermögen beschwert werde, gepfändet sei und einen bedeutenden<br />

Brüchten zahlen solle. Auf Stapelbergs Beschwerde erwidert der Lehnsträger Missing;<br />

1) Vor einem Jahre sei Stapelberg gebeten worden, nach Münster zu Fahren, aber er<br />

habe sich verweigert.<br />

2) In der Ernte habe Stapelberg Korn nach Osnabrück fahren sollen, doch nicht aus<br />

Pflicht.<br />

3) Er habe Briefe auf das Erbe, die ihm zu halten nicht gebühre.<br />

4) Er habe Ostern ½ Scheffel Lein säen sollen.<br />

5) Er habe ihn bei dem Lic. Barmeier (Stapelbergs Verwandten) dem Bürgermeister<br />

angeschwärzt.<br />

6) Er wolle für ihn keine Schweine in die Mast nehmen usw.<br />

Bernd Stapelberg dagegen behauptet, für die Schweinemast gebe er dem Grundherrn 7<br />

Schillinge.<br />

Auf Antrag ddes Amtes gibt nun der Fürst dem Lehnträger Missing auf, bei seinem<br />

Lehnseide die gepfändeten Pferde loszugeben. Da aber die Pferde von Missing nach<br />

Osnabrück gebracht worden sind, stellt Missing dem Rate vor;<br />

Stapelberg sei ungehorsam, habe seit 3 Jahren nicht gedient und seit 2 Jahren keine<br />

Schweine in die Mast genommen. Auch habe er ein in Bramsche gepfändetes Pferd wieder<br />

zu erlangewusst. Deshalb seien jetzt die Pferde nach Osnabrück gebracht worden und dafür<br />

(weil er die Pferde aus dem Gerichte gebracht hatte) habe das Amt auf Befehl des Fürsten<br />

ihm das Erbe nicht mit Arrest belegt.<br />

Auf Bitten des Rates hebt nun der Fürst den Arrest auf und befiehlt den Amtleuten in<br />

Vörden, Bernd Stapelberg anzuhalten, seinem Gutsherrn gegenüber die Pflichten zu<br />

erfüllen, wie andere sie auch tun.<br />

In einem Termin wird Stapelberg bewogen, statt der 6 Dienste, zu welchen er bereit ist, 10<br />

Dienste zu leisten. Missing aber ist damit nicht zufrieden und <strong>for</strong>dert mehr. Verärgert über<br />

das Verhalten seines Leibeigenen Bernd Stapelberg verkauft Missing nun das Erbe.<br />

Stüve Geschichte des Hochstifts Osnabrück Bnd.II. S.850.<br />

16.9.1594 wird Frederich Stapelberg aus Osnabrück Bürger zu Münster in Westfalen und im<br />

selbigen Jahre in das Kammeramt aufgenommen.<br />

Familien Chronik Johan Wedemhove v. 1610 in Westfalen. XL. S.136. St.A.Münster.<br />

25.10.1598 wird Tobe, Tochter des Herman Stapelbergh und seiner Ehefrau Elsche<br />

Sundorpf, zu Hesepe geboren, der Freibrief gegeben.<br />

Rep.3. Nr.2093 St.A.O.<br />

21.11.1601 wurde Herman, Eltern Johan Stapelberg und Elsche, Bauerschaft Hesepe, aus<br />

dem Leibeigentum entlassen.<br />

Rep.100. Abschn.59. Nr.2. St.A.O.<br />

1602 (Erbe Hermann-Stapelberg) Burschap Hesepe.<br />

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Johan Stapelberg, Grethe uxor, Herman ein Knecht, Hille soror.<br />

Lieftucht; Grethe de Moder, Herman, frater Stapelberg, Elsche uxor.<br />

Merkwürdigerweise ist kein Schatz vermerkt.<br />

1602 (Erbe Wessel-Stapelberg) Burschap Hesepe.<br />

Berndt Stapelberg 3 Daler, Trine uxor 1½ Daler, Wessel filius 12 Schill., Johan filius 12 Schill.,<br />

Berndt filius 12 Schill., Gerd famulus 9 Schill., Stine famula 6 Schill., Marieke eine Derne 1<br />

Schill.<br />

1602 (Erbe Gerd-Stapelberg) Burschap Hesepe.<br />

Gerdt Stapelberg 3 Daler, Elsche uxor 1½ Daler, Herman frater 12 Schill., Hinrich, Scheper<br />

Junge 1 Ort., Tale famula 6 Schill., Theske de moder 8 Schill.<br />

Kopfsch. Reg. 1602 Hauptschatz, 1. Termin. Nr.10. Abschn.89. Nr.2. St.A.O.<br />

1609 Dieterich bey der Heide zu Hesepe im kerspel Bramesche obligatio super 50 Thl. et<br />

annua pensione 3 thalerorum in dominca Invocavit. hypotheca casetta, hortus et agri eius in<br />

der baurschafft Hesepe, fideiussores Johan auffn Tye und Wessel Stapelberg.<br />

(am Rande) nunc Kobaum, redemit capitale anno 1697 den 4 Martii mit 50 Thl. ducaten und<br />

4 Thl. auffgebot.<br />

Osnabrück 11. Pfarrarchiv St. Johann S.66. St.A.O.<br />

15.5.1619 Margaretha und Catharina, Töchter von Gerd Stapelberg und Elsche, Bauerschaft<br />

Hesepe Kirchspiel Bramsche, wurden aus landesherrlicher Leibeigenschaft entlassen und der<br />

Freibrief gegeben.<br />

Rep.100. Abschn.59. Nr.2. St.A.O.<br />

1628-1630 (Erbe Hermann-Stapelberg) Bauerschaft Hesepe.<br />

Herman Stapelberg 2 Thl., uxor 1 Thl., 2 Söhne 16 Schill., 2 Töchter 8 Schill.<br />

1628-1630 (Erbe Wessel-Stapelberg) Bauerschaft Hesepe.<br />

Wessel Stapelberg 2 Thl., uxor 1 Thl., 2 Brüder 16 Schill., 1 Knecht 6 Schill., Halb Magd 2<br />

Schill., ein Schepferjunge 5 Schill. 3 d. (Pf)<br />

1628-1630 (Erbe Gerd-Stapelberg) Bauerschaft Hesepe.<br />

Gerdt Stapelberg 2 Thl., uxor 1 Thl., 2 Söhne 16 Schill., 1 Tochter 4 Schill., eine Derne 9 d.<br />

Kopfsch. Reg. 1628-1630 Nr.11. Abschn.89. Nr.9. St.A.O.<br />

15.12.1629 wurde Margaretha und Catharina, Eltern Gerdt Stapelberg und Elsche,<br />

Bauerschaft Hesepe Kirchspiel Bramsche, freigekauft.<br />

Dep.6b. B.III. Nr.145. St.A.O.<br />

6.8.1648 Mittwoch, vormittags, ungefähr um 8 Schlagen, erscheinen vor dem Notar<br />

Johannes Berger in Bramsche, Diederich Bockwede, Herman Portener, Herman Ekelman,<br />

Heinrich Brogelman, Tebbe Riesenbeck, Johan Meyer, Meyer zu Rieste, Wessel Stapelberg,<br />

Luedeke Westerhus, Tebbe Hoidtmacher, Bernhard Ulenkamp, Everd Bragelman, Johan<br />

Glintekamp, Luebbeke Buerman, Gerd Horstman und Heinrich Frankamp und bezeugen,<br />

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dass in dem Normaljahre 1624 in der Kirche evangelischer Gottesdienst gehalten sei, die<br />

Kollekten deutsch gesungen und das Evangelium und die Epistel deutsch vorgelesen worden<br />

seien, aber sub Administrationie coenae (unter Mitwirkung des Abendmahls) habe der<br />

Pastor ein Messgewand angehabt, und wenn er gepredigt, Alben (Talar) angezogen.<br />

Mitt. Osnabrück Bnd.23. S.156.<br />

1693 Erbe Hermann-Stapelberg Bauerschaft Hesepe.<br />

Erbe Leibzucht<br />

Vater so mit uf den Erbe seyn - -<br />

Mutter so mit auf den Erbe seyn 1 -<br />

Männer 1 1<br />

Frauwen 1 2<br />

Söhne 12 Jahr - 1<br />

Töchter 12 Jahr - -<br />

Vollknechte 1 -<br />

Halbknechte - -<br />

Magde 1 -<br />

Erbe Wessel-Stapelberg<br />

Vater so mit uf den Erbe seyn 1 -<br />

Mutter so mit uf den Erbe seyn 1 -<br />

Männer 1 1<br />

Frauwen 1 1<br />

Söhne 12 Jahr - -<br />

Töchter 12 Jahr - -<br />

Vollknechte 1 -<br />

Halbknechte 1 -<br />

Magde - -<br />

1.1. Erbe Gerd-Stapelberg<br />

Vater so mit uf den Erbe - -<br />

Mutter so mit uf den Erbe - -<br />

Männer 1 2<br />

Frauwen 1 2<br />

Söhne 12 Jahr - -<br />

Töchter 12 Jahr - -<br />

Vollknechte - -<br />

Halbknechte 1 -<br />

Magde 1 -<br />

Konskription Amt Vörden 1693 Nr.12. Abschn.88. Nr.106. St.A.O.<br />

Hermann Stapelberg.<br />

Der Vollhof Hermann Stapelberg war eigenbehörig.<br />

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1350 Hof Olrici de Stapelberghe nach Sögeln.<br />

1561 an Johan Erdman.<br />

1590 an Heinrich Missing.<br />

1667 an von Beesten zum Oberkamp.<br />

1723 an Bernau (Barenau).<br />

1720 gab Wessel Stapelberg an Monatschatz 3 Thl. 4 Schill. 6 Pf., Hodegeld an das Amthaus<br />

(Schutzgeld) 2 Schill. 1723 heisst es, dass der Hof frei ist.<br />

Als im Jahre 1877 der Erbe des Gerd-Stapelberg Hofes die Anerbin des Wessel-Stapelberg<br />

Hofes heiratete, fielen die beiden Höfen zusammen. Kurz vor dem I Weltkrieg (1914-1918)<br />

brannte der Gerdhof nieder, er wurde nicht wieder aufgebaut. Somit verschwand die Stätte<br />

völlig.<br />

Neubauerei Strodtmann.<br />

Nach Dühne ist Strodtmann eine Anbauerstelle auf einem Teile der landesherrlichen<br />

Abfindung aus der Grönloher Mark. Das ist zutreffend, denn in der Du Plat’schen<br />

Landesvermessung von 1784-1790 ist Strodtmann nicht vorkommend, so auch nicht unter<br />

den Markbeteiligten, die 1828 in den Besitz der ihnen zufallenden Grundstücken<br />

eingewiesen wurden. Die Neubauerei wurde in den Registern des 19. Jahrhunderts sub<br />

Nr.34 der Bauerschaft Grönloh geführt. Als erster Besitzer der Neubauerei erscheint Johann<br />

Strodtmann, der am 28.6.1788 zu Grönloh geborene Sohn der Heuerleute Johann Heinrich<br />

Strodtmann und dessen 1 e Ehefrau Anna, geborene Wehage. Johann Strodtmann, der am<br />

2.1.1813, nach dem Zivilregister am 31.12.1812, Helena Maria Kroeger geheiratet hat, war<br />

anfangs Heuerling auf dem Markkotten Hamke in Grönloh Nr.22. Ab 1824 wird er als<br />

Neubauer in Grönloh Nr.34, wo ihm Kinder geboren, er selbst 1831 und seine Witwe 1841<br />

gestorben sind, bezeichnet. 1843-1844 zahlte Neubauer Strodtmann zum Neubau der<br />

Grönloher Schule einen Baukostenbeitrag von 6 Rth. 23 ggr.<br />

In den Jahren 1844-1848 ist nach dem Badberger Taufbuch Hermann Heinrich Queckemeyer<br />

auf Grönloh 34 wohnend. Bei seiner Verehelichung am 14.12.1843 in Badbergen mit<br />

Catharina Maria Adelheid Haverkamp wird er Heuermann genannt. 1850 wohnt er als<br />

Neubauer in Grönloh 33 und im Jahre 1852 ebenda als Heuermann, aber nach Dühne hat es<br />

die Hausnummer 33 in der Gemeinde Grönloh nicht gegeben.<br />

Hermann Strodtmann hat den akquirierten Teil aus der landesherrlichen Abfindung an den<br />

Neubauer Schulte verkauft, sodass die Größe der Neubauerei Strodtmann 1870 nur 25½<br />

Morgen betrug. An Pacht gab Strodtmann früher 2 Malter 5 Scheffel 2 Viertel Roggen und<br />

ebensoviel Hafer. Diese Pacht war 1873 bereits abgelöst.<br />

1926 Größe der Hofstelle 7,1 ha.<br />

1926 Einheitswert 5200 RM.<br />

1957 Besitzer Renzenbrink.<br />

Stegemann.<br />

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Der Hof tor Stege oder Stegemann ist in der Bauerschaft Langen des Kirchspiels Badbergen<br />

gelegen. Des namens Bedeutung ist; eine Hofstätte, welche in der Nähe einer Stege oder<br />

Brücke liegt, oder ein mann, der in der Nähe oder bei einer solchen wohnt. Bei einem<br />

Umbau im Jahre 1950 stiess man beim setzen der Grundmauern auf einen grossen über 50<br />

cm. dicken Balken, der wahrscheinlich vor alters eine Stege gewesen ist. Leider nahm man<br />

sich nicht die Zeit, den Eichenbalken bloszulegen. Der Hof wurde in den Steuerlisten des 19.<br />

Jahrhunderts sub Nr.18 der Bauerschaft geführt und galt der Classification der Höfe vom<br />

Jahre 1565, als man einen neuen Erbschatz ausschrieb, als ein Halberbe. Die Bauerrschaft<br />

Langen hat ihren Namen nach ihrer Lage und ist eine altsächsische Siedlung, doch wird die<br />

Stätte tor Stege erst 1319 urkundlich erwähnt. Sie war ein Münstersches Lehn, die von<br />

Raden, die von Voss und hernach die von Hammerstein trugen es als Lehen.<br />

1278 in Vigilia Katrinae verglich sich das Kloster Bersenbrück durch den Probst zu Börstel<br />

und den Pastor zu Badbergen und unter Mitwirkung des verbündeten Ritters Otto Proyt mit<br />

den Männern von Langen und Vees um einen Wasserstrom, den diese gegraben hatten,<br />

dahin, dass die Bauern von Langen und Vees den der Wernsen Mühle zu Talge zugefügten<br />

Schaden jährlich mit 18 Scheffel Hafer vergüten sollen.<br />

1434 die beati Confessoris bezeugt der Richter Herman Kure, zu Quakenbrück, dass vor ihm<br />

erschienen Hille de Radersche und deren Kinder, und haben Bernd Brinkman und Frau<br />

Toben den Zehnten über das Haus ton Pole, welcher der verstorbene Raden besessen, und<br />

das Land, welches Stegeman in Langen besitzet, für eine genügsame Summe Geldes<br />

verkauft.<br />

Item Ghysekinus Vos tenet domum to Haderstinch (Harsing, Harsmann), domum Stege<br />

(Stegemann), mansum dictum Tamerland (Amerland) et mansum dictum Poelwisch (tom<br />

Pole, Pohlsander).<br />

Lehnbuch Bischof Florenz von Wevelinghoven 1364-1379 Msc.VII. 401. St.A.Münster.<br />

1364 ff. Item Ghisekinus Vos tenet domum to Haderstinch, domum Stege, mansum dictus<br />

Tamerland et mansum dictum Poelwisch.<br />

Msc.VII. 401. S.18R. Bischof Franz von Wevelinghoven 1363-1379<br />

1393 ff. Giseke Vos, Bolteken hus to Haderstynk, Haneken hus tor Stege, dat hus ton Velde,<br />

dat Amerland und dryer huse tegeden in parrochia Batberge Denstmangud.<br />

Msc.II. 162 Lehnbuch Bischof Otto von Hoya 1393-1424.<br />

Item ik Giseke Vos hebbe entfangen van mynen heren to lene Bolteken hus to Haderstinck,<br />

Hanneken hus tor Stege, dat hus ton Velde, dat Amerland und dryer huse tegenden in<br />

parrochia Batbergen denstmangud.<br />

Msc.VII. 403. Lehnmuch Bischof Heinrich Moers 1424-1450.<br />

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1458 Item Otto Voss hefft entfangen dat hues to Hadersinck, dat hues tor Stege, den Kotten<br />

ton Amerlande, Ringelduven hus in D., den tegeden over dat hus to Hadersinck, over dat hus<br />

to Volckquardinck, over Boyen hus to Langen, in den kerspell van Badbergen to Manleyne,<br />

twe huse to Gravenhorst in dat kerspell to Essene, myt der Broeckmoelen und eyn hus ton<br />

Varwerk in den kerspell van Lastorpe, und eyn hus ton Sande in den kerspell van Badbergen<br />

in Manstat<br />

Msc.II. 162. S.225. Nr.350. Lehnbuch Johann von der Pfalz 1457-1465.<br />

Item Otto Vos hefft entfangen dat hus to Hadersinck, dat hus tor Stege, den Kotten tom<br />

Amerlande, Ringelduven hus in denstmans stat, den tegenden over dat Hadersinck, over dat<br />

hus to Volckerquarding, over Boyen hus to Langen in dem Kerspele von Badbergen in<br />

manstat.<br />

Msc.VII. 404. Lehnbuch Bischof von Simmern 1458-1466.<br />

1472 feria sexta post Johannes baptista wird Otto Voss mit dem hus tor Stege belehnt.<br />

Msc.II. 163.Lehnbuch Bischof Heinrich von Schwarzberg 1467-1496<br />

1490 Ludeke tor Stege; 6 Pferde, 1 Fohlen, 6 Kühe, 6 Schweine.<br />

Die zu zahlende Steuer betrug für 1 Pferd 8 Pf., 1 Fohlen 4 Pf., 1 Kuh 6 Pf., 1 Schwein 2 Pf.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.3. Blatt 39 ff. St.A.O.<br />

1492 nach Valentin wird Boldewin Voss mit dem huys tor Stege belehnt.<br />

Msc.II. 163. Lehnbuch Bischof Heinrich von Schwarzberg 1467-1496.<br />

1512 wird in dem Kopfschatzregister Ludyke Stegheman genannt. Wahrscheinlich ist er mit<br />

dem anno 1490 genannten Ludeke tor Stege personengleich.<br />

Ludyke Stegheman 5 Schill. Kopfschatz.<br />

Kopfschatzreg. 1512 Badbergen Rep.100. Abschn.89. Nr.1a. St.A.O.<br />

1516 up dinxtach na vincula Petri wird Boldewin Voss mit dem hues tor Stege belehnt.<br />

Msc.VII. 405. Lehnbuch Bischof Erich von Sachsen-Lauenburg 1509-1522.<br />

1525 Dienstag nach Visitatio Mariae wird Boldewin Voss mit dem hus tor Stege belehnt.<br />

Msc.VII. 406. Lehnbuch Bischof Friedrich von Wied 1522-1532.<br />

1525 heisst es; dedit marcam Katharina tor Stege, kynder und denst, 4 Marc 20 Schill.<br />

Kopfsch. Reg. 1512-1539 Rep.100. Abschn.89. Nr.1. St.A.O.<br />

Auf dem Lehntag tor Vechte (nach 1536) wird Boldewin Voss mit dem huse tor Stege<br />

belehnt.<br />

Msc.II. 165. Lehnbuch Bischof Franz von Waldeck 1532-1552.<br />

1. 0 ARCH 22-9-2011 169 / 201


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1556 vor Dyderick tor Mollen, Richter des Bischofs von Münster und Osnabrück, für<br />

Quakenbrück und Badbergen, erscheinen Henrich Syckeman, Johan Wesselman, Tepe<br />

Rovessings (Rovekamp), Luebbert Buenyck (Luebbeke Brunynck 1520), Brun Corbecke,<br />

Henrich to Vagedinck, Roleff Klatte, Johan Biekamp (Brekamp), Johan Mencke, Johan Kuist,<br />

Johan to Idinck, Berndt Volquardt, Zwaneke to Hersinck (Harsing), Luedeke to Wernsynck,<br />

Johan Boje, Gottschalck Heye, Herman Symerinck und Tebbe tor Stege, Markgenote de<br />

Burschop to Langen in den Kerspell Batbergen, und verkaufen dem Johan von Bursewynchell<br />

und seiner echten Husfrau und Erben einen lynen orth vor den Langer Mersche by<br />

Burswynckeles … belegen … vor eine genugsame summe Gulden.<br />

Zeugen; Wythen Moerinck und Johan …..<br />

Urk. auf Meyer zu Bergfeld.<br />

29.4.1560 wird Hinrich Voss mit dem huse tor Stege belehnt.<br />

Msc.VII. 408 Lehnbuch Bischof Bernhard von Raesfeld 1557-1566.<br />

23.9.1568 wird Hinricch Voss mit dem Hause zur Stege belehnt.<br />

Msc.VII. 409. Lehnbuch Bischof Johann von Hoya 1566-1574.<br />

Gleichzeitig wurden die Gebrüder Heinrich und Otto Voss belehnt mit dem hause zu<br />

Hadersinck, dem Kotten to Amerland in der Bauerschaft Langen, mit dem huse tom Sande in<br />

der Bauerschaft Devern, Ringelduven Hauss, dem Tegenden over dat Haus zu Hadersinck<br />

over dat Haus zu Volquerdingk, over Boyenhaus zu Langen alle im Kerspell Badtbergen.<br />

Der Lehnbrief beginnt; Wir Johann von Gottes Gnaden Bischoff zu Münster, und Postulirter<br />

der Kirchen zu Paderborn usw. Thun kundt und bekennen, das wir belehnt haben und<br />

belehnen in macht dieses Briffs Henrichen Voss, mit zubehuff seins Bruders Otten, mit dem<br />

Hause zur Stege usw. In massen die von uns und unserm Stifft von Münster zu lehen gehen<br />

und sein Vatter Baldewin Voss vorhen von unserm Stiffte zu lehen getragen.<br />

Hausarchiv Haus Loxten.<br />

Durch heirat kam dann das Lehngut an die von Hammerstein, von denen sich Stegemanns<br />

kurz nach 1800 freigekauft haben. Bis dahin waren Stegemanns Leibeigene des Gutsherrn.<br />

1573 betrug die Erbschatzsteuer für das Halberbe 1 Rth.<br />

1576 wurde Tebben zum Middendorp so Stegeman nutzlich holt affgehouwen und vor<br />

worde tegen Otto Voss gebrüchtet.<br />

Geldregister 1576-1577 Rep.123./ 71C. Fürst. Nr.71. St.A.O.<br />

1589 zahlte Stegeman 2 Thl. 6 Schill. und für die Leibzucht 15 Schill.<br />

Schatzreg. 1589 Rep.100. Abschn.88. Nr.15. St.A.O.<br />

1592-1593 Gerdtt Steggeman wird wegen pfandt weigerung mit 1 Thl. gebrüchtet.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.5. Amt Fürst. St.A.O.<br />

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1594 Gerdtt Stegeman wird wegen eigenes vornemens wider genommenen pfande mit 1<br />

Thl. gebrüchtet.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.8. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1597 Henrich Harsinck gewrogtt von den Langern, dass Her seinem Nachbar Steggeman<br />

etlich holtz Zweigen vom Baume gehawen 1 Thl. Brüchte.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.8. Amt Fürst. St.A.O.<br />

2.6.1598 Wir Heinrich von Langen, Drost, und Herman Morrien, Rentmeister zur Fürstenaw,<br />

thun hie mitt kundt vor unss unsere nachkommende Beampten am Hausse und Ampte<br />

Fürstenaw, offentlich bezeugende, alss unseres gnedigen Fürsten und Herrn Postulierten<br />

und dieses Ampthausses eigenbehoriger Johan Meyer zu Deveren im Kerspell Battbergen,<br />

sich befreiet und eine freie Frawens Person, Taleken von der Luttiken Nestlage auss dem<br />

Kerspell Mensslage uff Fürstlicher gnaden Meyerhoff zu Deveren genommen, die welche<br />

sich hernacher in hochgl. Unsers g.f. und Herrn Postulierten und dieses Ampthausses<br />

eigenthumb begeben und ihr angeborene Freiheitt verlassen. So habe wir nach altem<br />

lantsittlichen gebrauche, vor unss und unsere nachkommende Beampte, dagegen<br />

nachgeben und bewilligtt, gebe nach und bewilligen hie mitt und in crafft dieses Brieffs, dass<br />

obgemelte Johan Meyers zu Deveren und Taleken eheleuten eheliche Kindt und Metlin<br />

Greiteke genannt, an statt seiner Mutter Tale widderumb frei sein und pleibe, davor von<br />

unss und unsere nachkommende Beampten gehalten und in ewigen kunfftigen Zeitten, wen<br />

ess sein gebürende alter erreiche mochte, nicht beschwertt, noch darüber bemühett sonder<br />

bei solcher seiner an statt seiner Mutter erlangter freiheitt rühiglich gelassen und nicht<br />

anders alss Andere eheliche und frei geborne leutte geschetzet und geachtett und gehalten<br />

werden solle, ohne alle gefehrde und argelist. In urkundt der warheitt, haben wir Heinrich<br />

von Langen, Drost, und Herman Morrien, Rentmeister obengemelt, unsere angeborne<br />

Pittschaftte zu endt vorgedruckt und unss mit eigene Hande underschrieben, welches<br />

geschehn am zweitten der Monat Junij, ihm Jahr nach Christi geburtt Fünffzehnhundert,<br />

Neuntzig und Achte.<br />

Hinrich van Langhen manu pp., Herman Morrien manu pp.<br />

NB. 8.4.1639 ist eine urkundt ertheilt dass ein Sohne soll wieder frei gegebe werden, wenn<br />

diese Gretke sich an Jurgen Stegeman befreiet, und in Hern Johan Henrich Vosses<br />

Eigenthumb ergeben.<br />

1599 Stegeman gibt 3 Ortt., 1 Liefftucht ½ Rth. Schornstein- und Feuerstättenschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.16. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1599 wurde Stegeman wegen Newenrungk in der Mark mit 2 Rth. gebrüchtet.<br />

Geldregister 1599 Rep.123./ 140. St.A.O.<br />

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1618 dinget Albert tho Deitmarinch, Sohn des verstorbenen Ludeken tho Deitmarinch und<br />

dessen Ehefrau Gese Gouverdinch, mit Stegemans Tochter Trine die Infahrt für 65 Thl., in<br />

das Detmering Erbe in Druchhorn.<br />

27.5.1627 Montag, Coram Judice Leuningk, in des Vogtes zu batbergen Behausung, findet<br />

eine Verhandlung betreff des Äusserungsprozesses des Jürgen Stegeman statt. Stegeman<br />

sagt das Erbe auf. In der gefertigten Schuldenaufstellung erscheinen unteranderen Wessel<br />

Elting mit 40 Rth. und dessen Bruder Johan Elting mit 20 Rth. Ferner bekennt Jürgen<br />

Stegeman, seinen beiden Töchtern Hillen und Talen je 9 Rth. schuldig zu sein.<br />

1627 wurde Jürgen zur Stege junior zu Langen wegen schlegerei mit 1 Rth. gebrüchtet.<br />

Werden Jorrien zur Stege, dessen Bruder Johan und Schwester Hillecke und Elsse wegen<br />

schlegerei zusammen mit 2 Rth. gebrüchtet.<br />

Wegen nochmaliger schlegerei zusammen mit 1 Rth gebrüchtet.<br />

Geldregister Rep.123./ 201. St.A.O.<br />

25.7.1628 Coram me erscheint der Woledler Jungker Johan Henrich Voss zum Deiche<br />

Erbgesessen und elorirt Jorrien Stegeman den jungen in Langen Kirchspiel Batbergen, den<br />

Hof in Pacht laut Vertrag.<br />

Rep.958. Nr.2. S.129-131 Quak. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

1628 zahlte Jürgen Stegeman 1 Thl., sponsa 10 Schill. 6 Pf., 2 Dochter 6 Schill.<br />

Leibzuchtsman 10 Schill. 6 Pf., uxor 5 Schill. 3 Pf.<br />

Husselte Mann 4 Schill., uxor 2 Schill.<br />

Schatzreg. 1628 Rep.122. Nr.205. Fürst. St.A.O.<br />

1628 kam das Erbe infolge Verschuldung und Unfähigkeit, die auferlegten Contributionen<br />

und Steuerlasten aufzubringen, zur Discussion.<br />

Das Halberbe Stegeman zahlte Dez. 1633 Januar 1634, 3 Th. 15. Schill. 9 Pf., Febr. 1634<br />

veräussert 15 Schill. 9 Pf., Juli und Aug. 1634 veräussert 5 Schill. 3 Pf., Sept. 1634 veräussert<br />

5 Schill. 3 Pf., Okt. 1634 veräussert 15 Schill. 9 Pf., Nov. 1634 veräussert 15 Schill. 9 Pf., Dez.<br />

1634 veräussert 15 Schill. 9 Pf., Sonderabgabe Juli 1634 veräussert 13 Schill. 1½ Pf., Januar<br />

1635 veräussert 15 Schill. 9 Pf.<br />

Der wiederholt erscheinende Vermerk veräussert zeigt, dass wegen der erfolgten Discussion<br />

die Steuer oder Contribution nicht in voller Höhe erhoben wurde.<br />

Der Beamten vorzubeugen.<br />

Größe des Hofes.<br />

Nach einem Verzeichnis, welches wohl 1630-1631 anlässlich der Discussion bei Befriedigung<br />

der Kreditoren aufgestellt worden ist und sich bei den übrigen Discussion-Material im Archiv<br />

des Hauses Loxten befindet, gehörten zu Stegemans Erbe folgende Ländereien.<br />

1) Ufn Esche das gantze Flagh gegen Boyen Hagen.<br />

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2) Hinter der Heitlage der Neuwer Kamp.<br />

3) Das Heyen Land (ist frei).<br />

4) Einen kleinen Acker bei Nemedingk (frei).<br />

5) Ein Acker im Zuschlage (frei).<br />

6) Drei Breden hinter der Heitlage (2 sein frei, die 3 e ist zehntbar).<br />

7) Eine Brede und Acker ufr Haar (frei).<br />

8) Noch ein Acker daselbst ufr Haar (frei).<br />

9) Ein halb Acker, Lein-Acker geheissen (frei).<br />

10) Ein klein langen Acker nahe dem Middendorpschen (frei).<br />

11) Item die Leibzucht, neben Garten und Kampf (frei).<br />

12) Item die Wische bei Klumpen Hause, cum pertinenties.<br />

13) Item der Holt Kampf.<br />

Hierin sollen, wenn hoch gerechnet wirt, allein achte Molt gesaeet werden … ufn Roggen<br />

Naesse gesetzet neben einem Futter (Fuder) Hewes …. 12 Molt Haver einsadt. Aus dem<br />

Flage, darvor Nr.1., gehen sieben Scheffel zu Zehenden. Aus dem Neuwen Kampf Nr.2. gehet<br />

der Zehent gentzlich.<br />

1635 wurden an Viehschatz 4 Thl. 6 Schill. erhoben. Der volle Anschlag scheint hier gezahlt<br />

worden zu sein, denn der Vermerk der Veräusserung fehlt. Eine Leibzucht ist nicht genannt.<br />

1636 wurde die Stätte durch die auferlegte Contribution sehr bedrückt, so auch in dem<br />

Jahre 1647.<br />

1648 wurde sogar eine kaiserliche und schwedische Contribution ausgeschrieben, sodass<br />

viele Höfe zahlungsunfähig wurden und verfielen.<br />

1651 heisst es im Register nach Confessionen unter Langen als lutherisch; Stegeman et uxor<br />

ein Doghter.<br />

Leibzucht; Johan et uxor, zwei pohr, Jürgen et uxor.<br />

Conf. Reg. 1651 Rep.100. Abschn.188. Nr.7. St.A.O.<br />

1652 zahlt das Halberbe Stegeman an Erbschatz 1 Rth. 10 Schill. 6 Pf., Feuerstättenschatz 2<br />

Rth., Supplementsteuer 8 Rth. und für die Leibzucht an Erbschatz 7 Schill. 7½ Pf.,<br />

Feuerstättenschatz nichts, Supplementsteuer 8 Rth.<br />

Erbsch. Feuerst. Und Supplementsreg. v. Juni 1652 St.A.O.<br />

Notarielles Protokoll über den Münsterschen Lehnsbesitz der von Voss, aufgenommen zu<br />

Quakenbrück am 8., 9. und 10. Februar 1652 durch den Notar Arnold Duvelt nach Angaben<br />

der Eigenbehörigen und Zehntleute.<br />

Am 8. Februar erscheint als zweiter Jürgen Stegeman.<br />

1. 0 ARCH 22-9-2011 173 / 201


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Vort hernacher persohnlich sistirt und erschienen Jorgen Stegeman in der Bauerschafft<br />

Langen, Kerspelss Battbergen, ein Halberbiger und derselbe auff furgehende Advisation bei<br />

seinen wahren Worten an statt Aidtsbekennet daselbst vorhanden zu sein.<br />

Sei daselbst ein Erbwohnhauss, ein Backhauss, ein Scheunen auffm Höffe.<br />

Zwei Garten, deren einss vor weinig Jahren daran gekaufft, jeder Garte von anderhalb<br />

Schepffel Saet, in sambt drei Schepffel Saet.<br />

Ein Leibzuchtshaus mit dem Garten zu einem Schepffel drei Viertell Saet Landes.<br />

An Landerei; Uffr Nortlangen hin und wieder belegene Landerei zu funff und zwantzigh<br />

Stucken, darunter ein Molt Saeth an Junckern Dincklagen zur Schulenborgh zehendtpflichtig,<br />

thuen in sambt drei Molt und zehen Schepffel Saet.<br />

Ein Kampff bei der Leibzucht bei neun Schepffel Saet.<br />

Ein Kampff, die Wischen geheissen, dabei etwas fur weinig Jahren zugeschlagen, neben<br />

einem kleinen dabeigehorigen Ohrt Landes in sambt zu ein Molt Saet und acht Schepffel<br />

Quakenbrücker Massen.<br />

Heugewachs; In vorgemelten Kampff die Wische geheissen ein Foder.<br />

Noch daneben einen Ohrt ausgerottet, so jahrlich mit den Kuhen betrieben, bissweilen auch<br />

woll gemeyet wirtt, thuet ungefehr zwey Foder Hewess.<br />

Holtzungh; Sei nur wenig Holtz auffm Hoffe vorhanden, und wan Gott Mastungh bescheret,<br />

konnen bei Schweinen da feist werden. Welches er gestendig sein wollte und bei seinem<br />

Gewissen anders nicht sagen konnte.<br />

Actum ut supra zwischen zehen und eilff Uhren vormittags.<br />

Testibus requisitis Johannes Meyer, Notarius, und Herman Ohrtlandt.<br />

1655 Bauerschaft Langen, Halberbe Stegeman; 4 Pferde, 5 Kühe, 6 Rinder, 6 Schweine.<br />

Noch 4 Schweine.<br />

Leibzucht; 5 Kühe.<br />

Viehsch. Reg. 1655 Dep.3b. I. Fach 15. Nr.12. St.A.O.<br />

16.3.1666 wurden auf dem Halberbe Stegeman gezählt; 3 Pferde, 1 Endter, 4 Kühe, 5<br />

Rinder, 3 Schweine.<br />

In der Leibzucht wurden gezählt 1 Kuh und 2 Rinder.<br />

Beschreibung Krsp. Badbergen Bauersch. Langen Rep.100. Abschn.88. Nr.60. St.A.O.<br />

1667 heisst es im Schatzregister; Halberbe Stegeman in Langen 2 Thl. 10 Schill. 6 Pf., Classis<br />

4.<br />

Revisionsreg. Amt Fürst. Krsp. Badbergen Rep.100. Abschn.88. Nr.77. v. 25.8.1667 St.A.O.<br />

1667 Bauerschaft Langen, Halberbe Stegeman 1 Rauchfewr Stette, Leibzucht 1 Nebenfewr<br />

Stette. Eigenbehöriger Stätte Land nach Scheffelsaet so zu hewr thuet;<br />

1 Rth. ¾ Rth.<br />

48 9<br />

Wiesenwachs nach fuder Zall; 3.<br />

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Gartenlandt nach scheffelsaet; 2.<br />

Kauf- und Handelsleuthe; 1.<br />

Leibzucht; Gartenlandt nach scheffelsaet; 1.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.79. Hofbeschreibung St.A.O.<br />

1668 fanden sich auf dem Hofe 4 Pferde, 4 Kühe, 4 Schmalrinder, 2 Kälber, 1<br />

Mutterschwein, 7 einjährige Schweine und 12 Hühner.<br />

24.2.1668 wurde 1 Hauptfeuerstelle und 1 Leibzucht-Nebenfeuerstelle festgestellt.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.75. II. Revisionreg. Fürst. St.A.O.<br />

In einem Verzeichnis der Länderen des Pohlzehnten vom Jahre 1707 hatte Stegeman 4<br />

Stücke Landes von dem untergegangenen Pol-Erbe in Besitz, von den der Zehnte an die von<br />

Dincklage zur Schulenburg zu geben war.<br />

1721-1722 gab Johan Steding an Monatschatz 2 Rth. 15 Schill. 9 Pf., Rauchschatz 3 Rth. und<br />

1½ Rth. für die Heuerhäuser, an die Pastoren 2 Scheffel Hafer, die Küster 1 Scheffel Hafer<br />

und an den Richter 5 Hocken.<br />

1722 gab Stegeman an das Gut Loxten, dem er leibeigen war, 6 Scheffel Roggen, 2½ Malter<br />

Gerstkorn, 2½ Malter Weisskorn, 2 Rth. Torfgeld, 1 fettes Schwein, 2 Hühner, 60 Eier, 10½<br />

Schill. Flesselgeld. Ferner musste wöchentlich ein Hand- und Spanndienst geleistet werden.<br />

Ausserdem waren jährlich 2 magere Schweine aufzufüttern.<br />

1722 ist die Größe des Hofes mit 7 Malter 8 Scheffel 2 Viertel 1 Becher angegeben.<br />

1725 führten die Bauern von Langen und Vehs einen Prozess gegen die Nortrupper, die<br />

einen Zuschlag in ihrer Mark, wo die Marken zusammenstossen, machen wollten, welches<br />

aber die Männer von Langen und Vehs nicht dulden wollen.<br />

1754 mussten ausser dem in natura gelieferten Pachtkorn, jährlich 13 Rth. 3 Schill. 6 Pf. für<br />

alle sonstigen Abgaben, Verpflichtungen und Dienste dem Hause Loxten bezahlt worden.<br />

1780 Die Größe des Hofes ist mit 7 Malter 8 Scheffel 2 Viertel 1 Becher angegeben wie anno<br />

1722<br />

1787 spannte bei den Rundefuhren Stegemann mit den Erbköttern Möhlenkamp und<br />

Amerland zusammen.<br />

1799 Heisst es in einer Designation der Münsterschen vormals von Voss jetzt von<br />

Hammersteinschen Lehn und Zehntleute;<br />

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Stegemann ein Halberbe hat unter Heinrich Stegemann und Frau Margaretha Feldker. Daran<br />

gehört ein Erbwohnhaus, eine Scheune, zwei Garten dabei ad 3 Scheffelsaat, ein Leibzucht,<br />

Haus und Garten, auf dem Nortlande 25 Stücke zu 3 Malter 10 Scheffel, davon 1 Malter, so<br />

Zehntbar an von Dincklagen, ein Kamp bei der Leibzucht von 9 Scheffel, die Wiese neben<br />

dem Zuschlag 1 Malter 8 Scheffel, eine Wiese liegt zwischen Elting und Harsings, eine<br />

andere liegt zwischen dem Leibzuchtgarten und dem Felde.<br />

Das in dieser Beschreibung genannte 1 Malter, so Zehntbar an die von Dincklagen zur<br />

Schulenburg, ist schon in dem Ländereiverzeichnis von 1630-1631 und vom 8.2.1652 und in<br />

dem Vertrage von 1434, in welchem die Witwe Reden und ihre Kinder den Zehnten aus<br />

diesen früher zum Polerbe gehörenden Landstücken dem Bernd Brinkmann und dessen<br />

Ehefrau Toben verkauft, erwähnt. Noch in der Franzosenzeit 1809-1813 bezog der Junker<br />

von Dincklage den Pohlzehnten aus diesen Ländereien. Stegemann hat bald darauf den<br />

Zehnten, so heisst es, von 9 Scheffel, 26 Quadratruten, 53 Quadratruten und 53<br />

Quadratruten, also 4 Stücke Landes, mit 91 Rth. 19 Grote abgelöst.<br />

1802 verbesserten Verzeichnis der Münsterschen vormals von Voss jetzt von<br />

Hammersteinschen eigenbehörigen Lehn- und Zehntleute, wie deren Höfe, Ländereien,<br />

Wiesen, pp. angegeben und verzeichnet sind. Haus Loxten den 18.10.1802.<br />

Hans Georg Christian Wilhelm von Hammerstein.<br />

Anzweiter Stelle ist aufgeführt;<br />

Stegemann ein Halberbe im Kirchspiel Badbergen, Bauerschaft Langen, hat unter Heinrich<br />

Stegemann und seine Frau Margaretha Feldcker daran gehöret.<br />

1) Ein Erbwohnhaus, ein Backhaus,<br />

2) eine Scheune,<br />

3) zwey Gärten zwischen Horstmann und Stegemanns Hofe ad 3 Scheffel Saat<br />

Quakenbrücker Maasse gross,<br />

4) ein Leibzuchtshaus und Garten zwischen Horstmanns Gründen und dem<br />

Leibzuchtshause belegen ad 1 Scheffel 3 Viertel gross,<br />

5) auf dem Nortlangen 9 Stück zwischen Nemelmanns und Wernsings Lande, 3 Stück<br />

zwischen Boyen und Simermanns Lande, 1 Breede zwischen Wernsing und<br />

Simermanns Lande, 1 Acker zwischen Wersing und Simermanns Lande, 1 Acker<br />

zwischen Boyen und Heyen Lande, 1 Bült zwischen Middendorfs Land, sind 3 Malter<br />

10 Scheffel gross, wovon aber 1 Malter an Dincklage Zehndtbar,<br />

6) auf dem Kampe 5 Stück zwischen Horstmanns und Stegemanns Gründen belegen, 9<br />

Scheffel Saat Quakenbrücker Maass,<br />

7) die Wische 18 Stück zwischen dem Felde und Horstmanns Gründen, 1 Malter 8<br />

Scheffel Saat Heugewachs, die Wische zwischen Eltings und Horstmanns Wiesen, 1<br />

Fuder. Noch eine Wiese zwischen den Leibzuchtsgarten und dem Felde, 2 Fuder.<br />

Holzung, auf und vor dem Hofe belegen.<br />

1803 bestehen die Ländereien aus 7 Malter 8 Scheffel 2 Viertel 1 Becher. Eine Vergrößetung<br />

ist also seit 1722 nicht eingetreten.<br />

1. 0 ARCH 22-9-2011 176 / 201


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1807 sind vorhanden 11 Malter 6 Scheffel 12 Quadratruten.<br />

Tebbe Stegeman und Trine Eheleute haben das Erbe bewohnet und zusammen an Kindern<br />

gezeuget;<br />

Jürgen Stegeman, der Alte hat 3 Brüder und 6 Schwestern gehabt, so alle frei gewesen sein<br />

sollen, ausgenommen eine mit Namen Taleke, so in Flatemerschs Leibzucht, Kirchspiel<br />

Ankum, gewohnet und gezeuget gehabt auch eine Tochter, auch Taleke, hat mit Johan<br />

Oyeman, zu Vehs, einen Sohn gezeuget, geheissen Jürgen.Noch mit Johan Wernsing, so<br />

hernach Wesseling zu Langen geworden, einen Sohn genannt Johan, so ein Schneider<br />

geworden.<br />

Vorgemelter Jürgen Stegeman, der Alte, hat mit Hillen Brunsswinkels gezeuget 5 Kinder als;<br />

1) Catharina, soll frei sein.<br />

2) Hille, soll auch frei sein.<br />

3) Taleke, hat mit Wessel Elting sive Vahlkamp, zu Vehs, eine Tochter gezeuget,<br />

geheissen Alheid, nata anno 1638. Anno 4.2.1652 diese beiden Taleke und Tochter<br />

Alheid freigelassen und zu Lahr berechnet de anno 1661.<br />

4) Jürgen, der Besitzer.<br />

5) Elsche hat mit Johan Buerlagen einen Sohn gezeuget, so geheissen Herman, dieser<br />

hat sich 12.6.1653 freigekauft.<br />

Jürgen Stegeman, zn.v. Jürgen Stegeman en Hillen Brunsswinkel, hat sich anno 1630 an<br />

Greten, des Meyers Tochter zu Devern befreiet und eine Urkund erhalten, dass an ihrem<br />

Platz ei Kind inskünftig wieder frei sein solle, haben aber zusammen gezeuget erstlich 3<br />

Kinder, so verstorben gar jugendlich. Hernacher;<br />

1) Johan, natus anno 1635, so anstatt der Mutter anno 8.4.1639 laut Urkund frei<br />

gescholten und den Freibrief dato 14.9.1659 erlangt.<br />

2) Hillen, nata 1640, hat sich 1664 mit Herman Sander verehelicht und eine Tochter<br />

Gesche, 6.5.beider Freiheit gedungen, aber 7.2.1667 den Brief von der Wittiben<br />

Vosses erlangt, laut Ratifications Protocolli vom 30 und 31.7.1668.<br />

3) Jürgen, natus 1641, anno 1661 uf Michaelis zu Lahr in den Dienst.<br />

Jürgen Stegeman, natus 1641, zn.v. Jürgen Stegeman en Grete Meyer, hat sich 17.9.1670 an<br />

Hillen Kuhre von seligen Johan Kuhr und Annen, Eheleuten ausm Grönlohe, ehelich geboren,<br />

verehelicht, sich eigengegeben und das erste Kind, da ihnen Gott mehr bescheren würde,<br />

wieder frei gebeten, so ihr uf Ratification versprochen. Haben gezeuget;<br />

1) Jürgen, natus 1671 umb Ostern, 1696 Ostern Loxten gedienet, 1705 Ostern de nuo<br />

gedienet.<br />

2) Annen, nata 1673, gestorben in Dec. 1673.<br />

3) Johan, natus 1674, 1710 Ostern Loxten gedienet.<br />

4) Gretke, nata 1676 (richtich 1677), gestorben 1691 an den Blattern.<br />

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5) Hilleke, nata umb Martini 1678, Ostern 1699 in Loxten zu Dienste.<br />

6) Anneke, nata 16.5.1681, 1702 Ostern zu Dienste gangen.<br />

7) Trincken, nata 1684, Ostern 1706 Loxten gedienet.<br />

8) Herman, verstorben 1691 an den Blattern.<br />

14.11.1618 Johan Voss zu Quakenbrück manumittiert Hille, eheliche Tochter des Jürgen zur<br />

Stege und dessen Ehefrau Hille.<br />

23.6.1628 Herman Broamesswinkell bei mich erssugt und angeben, wass massen Er<br />

Stegeman (Jorrien Stegeman), wie Er seine Tochter (Trine) an Deitmeringk bestattet, eine<br />

Kue verlehnet, und weilen Ihme von dieser Eusserungh nichts ausserhalb was fuer wenig<br />

Wochen geschehen vuergekommen, alss patt (bat) Er dieses dem Guetherrn anzumelden<br />

und diesen woledl. freundtlich seinsthalb zu bitten, dass ihme guet gethan werden muege.<br />

Rep.958. Nr.2. S.98. Quak. Hm. Meier Not. St.A.O.<br />

Zu bemerken ist hier, dass Jürgen Stegemans Tochter Trine anno 1618 Ehefrau des Colons<br />

Albert to Deitmerinck in der Bauerschaft Druchhorn wurde und Jurgen Stegeman am<br />

27.5.1627 Zahlungsunfähigkeit erklärte, sodass das Erbe zur Äusserung kam.<br />

10.9.1629 mane circa nonam erschien persönlich die ehrbare und tugendsame Gretcke<br />

Middendorffs, seligen Johan Lindemans im Kerspel Battbergen Bauerschaft Langen<br />

wohnhaft hinterlassene Wittibe und dieselbe nüchteren wohl vorbedachten Gemüte<br />

freiwillig und öffentlich mit Consent Jürgen Hillebrandts im Kirchdorffe Battbergen<br />

wohnhaft, ihres in dieser Sache gekorenen Vormundes, sagte und bekanndte. Nach dehme<br />

hiebevorne der ersame Agathen Hinrich zu Langen in gemelten Kerspel jetzo sich<br />

verhaltendt, zu behuf ihrer Gretcken Kinder, deren Vormünder Wilhelm Linesch, in<br />

Stegemans Erbe zu Langen zwantzig Reichsthaler getan, und alsolche zwantzig Reichsthaler<br />

mit vier Jahren darauf verschienen Pensionen zusammen, nun eins vor alle mit Consens<br />

Wilhelm Linesches als Vormünder ihrer Kinder gedachtem Stegeman gelassen worden<br />

wehren, uf fünftzehn Reichsthaler, welche fünftzehn Reichsthaler dann zu bedarf ihrer<br />

Kinder von Jürgen Stegeman dem jüngeren auch allbereits ausgegeben und bezahlt worden,<br />

als wollte sie obgemeldete Wittibe hiemit für sich und alle die Ihrigen mit Consent und<br />

Zulassung ihres obberürten Vormünders gemelten Jürgen Stegeman den jüngeren desselben<br />

seine Eltern und alle die jeniglichen, die das nun oder hiernachmals zuthun haben oder<br />

kriegen möchten von sothanen Geldern bester Formb quitirt und deswegen aller ferner<br />

Ansprache gäntzlich in und zu ewigen Zeiten begeben, vertziehen und verlassen haben.<br />

Dabey wahren für Getzeugen mit an und vor die erbaren undt wolgeachteten Wilhelm<br />

Blancken<strong>for</strong>th und Johan Vossholl, hierzu absonderlich er<strong>for</strong>dert und berufen. Geschehen in<br />

Herman Lüdeling des jüngeren daselbsten belegenen Behausung in der Stuben, im Jahr und<br />

Zeit wie anfangs vermeldet. Johannes Calenbergh adhaec requisitus et rogatus in veritatis<br />

testimonium manu sua scripsit et subscripsit.<br />

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1630 Stegeman zu Langen wird wegen eines Unrichtigen Scheffels, 1½ Kannen zu klein,<br />

ratione pauertatio mit 2 Thl. gebrüchtet.<br />

Rep.450. Fach 53a. Nr.30. Amt Fürst. St.A.O.<br />

1631 Halberbe Stegeman gibt 3 Thl., Leibzucht 1 Thl. Erbschatz.<br />

Rep.100. Abschn.88. Nr.34. St.A.O.<br />

17.5.1631 Stegemans Creditoren allhier zu Quakenbrück im Hofe vorbescheidet gewesen<br />

und mit ihnen gütlich accordiert, dass also wann eines Jedweden der dritte Pfennig<br />

abgetragen, pleibt die Schuld mit den bewilligten Schulden 1350 Thaler. Was nun der 3<br />

Kinder, so noch nicht bestattet oder vom Erbe ihre kindliche quote bekommen, einer<br />

Jedweden 30 Thaler gegeben, machet 90 Thaler. Den zwei Töchtern jeder 20 Thaler für die<br />

Freiheit, zusammen 40 Thaler. Die Upfuhr ad minimum 50 Thaler. Was den Olden zu einem<br />

Handpfennig vermacht werden soll, stehet zu ein Scheffel Landes. Was die Fraue uf das Erbe<br />

bringen wirt, soll also<strong>for</strong>t darein verwendet oder den Schuldern zugewiesen werden, darauf<br />

der Frauen Mutter zugegen erscheinen und sich dessen handfestiglich verpflichten solle, wie<br />

viele.<br />

6.6.1632 Kundt offenbahr und zuwissen sey hiemitt jedermänniglichen, das im Jahre nach<br />

der heilsahmen und gnadenreichen geburt Christi, als man zalte tausend sechshundert und<br />

zwei und dreissig, in der fünfzehenden Judictione zu teuttsch Römer Zinszahl geheissen<br />

Sonntags uffn Fest der Heiligen und Hochgelobten Dreifaltigkeit, wann unterschiedlich der<br />

sechste Monatztag Junij, mittagszeit um zwölf Schlagen, vür mir offenbahren Notario<br />

niedergesetzet und in gegenwärtigkeit der endtsbemelten glaubhafte Getzeugen personlich<br />

erschienen und kommen die Ehrsamen und Bescheidenen Herbordt zu Nemedingk der<br />

Eltere, Berendt Volquardingk, Heinrich Ortman und Johan de Chuer mit Roleff Jutteman und<br />

dieselben eindrechtigen gemüts öffentlich zustunden sagten und bekandten, ingestalt<br />

Jurgen zum Stege der Jüngere ihnen sampt und besonders zu erkennen geben hette, wie<br />

dass sein Nachbar Johan Harsman in kurz entwichener Zeit, ungefehr bei Philippi Jacobi<br />

Apostolorum Fest ihm einen Fussweg durch Harsmans Hage schiessend, abgeschnitten und<br />

benommen, der Meinung, er Stegeman nicht dazu berechticht gewesen wehre, vielweniger<br />

zu dieser Zeit datzu berechtigt werden könne, weilen den, er Jürgen zur Stege vürbemelt<br />

von ihnen hierab Kundschaft zu geben, und ob er datzu berechtigt gewesen wehre, oder<br />

nicht, instendig hatte begehret. Als haben sie erstbemelte Herbordt zu Nemedingk der Elter,<br />

Berend Volquardingk, Heinrich Ortman, Johan der Chuer und Roleff Jüttmans uff solch<br />

billichenriges Ansuchen mit verhalten wollen, sundern soviel ihnen hierab bewust<br />

derogestalt angezeigt, dass der Fussweg durch Harsmans Hagen, Jurgen zur Stege dem<br />

Eltern wie imgleichen Jürgen zur Stege dem Jüngeren, als jetzigen Besitzer, bei ihren<br />

Lebzeiten und bishero niemals sei versperrt noch abgeschnitten worden. Dass sie also<br />

demselben über die Scheven, Gaden eingangk und ausgangk in und alle Zeit gewesen, frei<br />

und unverhinderlich hetten gebrauchet, welches sie keinand zu lieb oder zu leid bei ihren<br />

wahern worten … und … haben confirmiret und bestettiget. Gelobten derowegen stipulatio<br />

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und vestiglich ahn, dass sie semptlich diesem ihrem freiwillich gethaner Zeugnüss vür<br />

allermanniglichen jederzeit gestendig sein wolten. Imfahl auch dass sie über kurtz oder lang<br />

noch von anderen weitern herumb gefraget werden mügten, wollten sie dan, als nun, und<br />

nun als dan mit anderen Zeugen noch vorbringen, und seind diese obegemeldeten Dinge<br />

geschehen in meiner Notarii Behausung in beiseins der Ehrbaren Everdt Wielagen und<br />

Herman den Gasten so hiertzu absonderlich requirirt und berufen.<br />

In fidem et veritatis testimonium Theodorus Schütte, Notarius publicus adhaec specialiter<br />

rogatus, manu propria attestante scripsit et subscripsit.<br />

Anno, mense, die et hora quibus supra vür mir Notario und den niedergesetzten Getzeugen<br />

bekandte Berend Volquarding, welcher gestalt er oft und vielmals gehört, dass Johan<br />

Harsman seinen Hagen über die Cantzel in Arrest ziehen lassen und sonderlich darumb, dass<br />

keinand ungewöhnliche Wege darüber und durchlegen sollte, Stegeman aber hatte diese<br />

und dergleichen Arreste nit geachtet, sundern seinen Fussweg je und je dadurch gehapt und<br />

bishero behalten. Testes Herbordt zu Nemedingk und Johan der Chuere, so hiertzu<br />

sonderlich berufen usw.<br />

Tehodorus Schütte, Notarius, qui supra, haec quoque, scripsit et subscripsit.<br />

3.7.1632 Zu wissen sey hiemit allermanniglichen, dass im Jahre nach der Heilsamen und<br />

gnadenreichen Geburdt Christi unseres leven herrn, als man zalte Sösteinhundert twey und<br />

dreitigh, ahm Saterdage, welcher do wass der drüdte Monatztag Julius, vormittahs ungefähr<br />

umb zeven Uhren, vor mir endsbenannten Notario und denen nachbemelten und<br />

glaubwürdigen Getügen Gegenwäetigkeit persönlichen sind erschienen und fürkommen de<br />

Ersame und wolbescheidene Teyes Jelman tho Wehle und Teyes Harsingk to Langen, alle<br />

beide Kerspels Battbergen wohnhaftig, und dieselben haben allda bei ihren wahren Wortten<br />

ein helligen und ein jeder besondern, in eidesstatt, düsse nachfolgende geschichte,<br />

offedinge, offentlichen, freiwilligen, unbenödiget von Jemanden, bekennet, vertellet, heruth<br />

gesprochen, und von sich gesagt, wollen solches auch ferner uff rechtmetigen Er<strong>for</strong>ent,<br />

dasselbe alle, mit ihres leives aideskrefften wahr wolgestendig, kühne und dreiste sein. Wie<br />

to maken hiebevorn, vor undenklichen Jahren, doch ihnen dasselbe wohlbewusst, wie das<br />

allda eine Scheve oder Steke uth Boyen Hagen, in Harsings Hagen, über die Beke gelegen,<br />

welche von seligen Harsingk und desselben Voreldern, oder von dem Possessor Harsings<br />

Erves, ist erlegt und erflichen erholden bis auf düssen heutigen Tag. Sint deswegen also<br />

niemandt keinen Erfweg daher gestandig. Allein dass solche Scheve oder Steken über die<br />

Beke Harsingk tostendig und angehörig und to Harsingk Erve erflichen to gebruken<br />

ermechtigt seint, denselben Staken oder Scheven uff- und af- to nehmen mögen, wenn<br />

ihnen solches gelüstet und gelegen ist, von jemanden unbehindert, welches über vifftige<br />

Jahren vor Jellmans gedenken geschehen ist. Hatten also auch die Harsingks niemandt von<br />

ihren Voroldern keinen, ehr hatte den gewesen, ob er wolle, darüber gehen lassen, es wäre<br />

denn mit ihrem guten Willen und Bede geschehen. Und gedachte obgemeldeter Jellman,<br />

wie dass ihm wohl gantz wissentlich sey, dass die Hagens mit Brömmelken und mit<br />

Hülschebüschen oder Untüch bewassen gewesen, dass to Nauwer noitt ein mensche<br />

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dadurch hette durchschlingen können, da nuhn Landt davon ist gemacht worden, und to<br />

deren Tydt kein Erfweg daraver und noch ist. Ferner bekannte Tyes Jellman, wie damahlen,<br />

als Stegemans Lieftuchten Huess ist upgesettet worden, und er, Jellman darto geholfen,<br />

dass sich to derer Tydt Harsingk und Stegeman sich verglichen und vereinbaret hätten, mit<br />

getaner Handtastunge, dass Stegeman Harsingk vergünnt, bewilliget und togelaten hätte,<br />

und also auch freundlich, ewig und unwedderroplich vordragen, dass Harsingk eine kleine<br />

Wohnung oder Zimmert gegen Stegemans dass seine uffzusetzen möge uf und seine, mit<br />

Vorbeholde, dass er, und niemand anders, ihme Harsingk offe seine Nakommlingen, Wege,<br />

Stege offe ungewontlichen Wege darüber leggen oder machen solle noch wolle, auch von<br />

keinen Biestern, Hühnern, Gösen offe Andten tofügen, damit Harsingk offe des Erves<br />

deswegen soll togefügt werden. Wo ferner als Stegeman anderer und besser Gettüchnis<br />

bringen konnte, als Tyes Jellman, bekanndt und getan hatte, will ich, dass ein leiden sein,<br />

der meines Olders sein mag von viff und seventigk Jahren und haben also ihre Aussage<br />

hiermit beschlossen, und sint düsser Bekenntnüs und Wahrmachung mit mir Notario<br />

vorrgetüggen bei ahn und für gewesen die ehrsamen Hinrich Lobecke und Johan Planckman,<br />

Johans Sohne, hirto sünderlinge er<strong>for</strong>dert geheischet und gebetten.<br />

In fidem omnium et singulorum praemissorum, Andreas Stylerus Notarius publicus de<br />

latioris extensione et instrumenti confectione quis praestando manu propria scripsit et<br />

subscripsit.<br />

4.7.1632 Zu wissen sei hiemit allen und jedermänniglichen denen dies iegenwertiges<br />

protocollum künftich zu sehen, lesen, oder hören lesen vürkommen wirt, dass im iahre nach<br />

der heilsahmen gebuert Christi unseres einigen Erlösers und Seligmachers, als man zalte<br />

Sechszehn hundert zwei und dreitzig, Sontags den vierten Monatz Julij mittagszeit zu zwolf<br />

Schlagen, in den fünfzehnten Indiction, für mir offenbahren Notario niedenbestimbt, und in<br />

dem entsbemelt, glaubhaften gezeugen in dem Persohn erschienen und kommen die<br />

Ehrbar, und tugentsahme Tale und Wübbe Stegemans geschwestern, wie imgleichen Trine<br />

in der Horst und Johan Brüningk im Kirchspiel Batbergen, aber in verschiedenen<br />

Bauerschaften wohnhaftig, alte betagte und über fünftzig Jahre alte Leuthe, und dieselben<br />

sampt und sonders bekannten öffentlich und nüchternes freiwilligen Gemüts bestendigst zu<br />

allen Rechten nit umb gunst oder gabe, nit umb freundschaft oder Verwandtschaft, sondern<br />

der Wahrheit zum steuerkommen und beizupflichten, dass weilandt Tebbe Stegeman,<br />

jetzigen Besitzers uf Stegemans Erbe Grossvattern den kleinen Fussweg durch Harsmans<br />

Hagen schiessend je und soweit sie denken können, habe mit seinem gantzen Hausgesinde<br />

wan er nach dem Lande und von der Arbeit kommen, auch von und nach der Kirche gangen,<br />

ohne seligen Heinrich Harsmans Beschwerung und ohne jemandes Beschwerung oder<br />

Verhinderung, gebrauchet. Zudem bekannten obgenannte Tale und Wübbe Stegemans,<br />

Trine in der Horst und Johan Brüningk, dass weilandt Tebbe Stegeman und die seinigen von<br />

weiland Heinrich Harsman und gleichfalls den seinigen durch den Hagen in dem kleinen<br />

Fussweg zu gehen niemalls sein genot worden, sundern frei und frangk dadurch gangen und<br />

vür Stegemans Erbweg gehalten, auch niemalls die Schnur davür hergeschmissen, welches<br />

sie, wenn es die Noth erfürdern würde, oder das heilsahme Recht sie dartzu strengende,<br />

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wollten sie solches mit ihrem leiblichen side confirmiren und beteuern, und solches<br />

jederzeit gestendig sein vür allermänniglichen, bei Untersetzung ihrer Haab und guiter.<br />

Ohne gefehrde und Arglist undt sein vor getzeugen hirmit bei ahn und übergewesen die<br />

Ehrbaren Herman zur Stadt und Heinrich Gossman, so hirtzu absonderlich requirirt und<br />

berufen.<br />

Theodorus Schütte Notarius publicus ad haec specialiter rogatus in fidem manu propriam<br />

scripsit et subscripsit.<br />

24.3.1660 Talke Stegeman, in Langen, Ehefrau des Arend von Hoine, in Vehren Wehrieden<br />

Leibzucht in Langen wohnhaft, hat mit Arend von Hoine keine Kinder, sie vermacht daher<br />

ihren Nachlass ihrer mit Wessel Elting, jetzigem Colonen Vahlkamp, gezeugten unehelichen<br />

Tochter Alheid Elting.<br />

1661 Halberbe Stegeman gibt 4 Rth. 10 Schill. 6 Pf., Leibzucht 1 Rth. 20 Schill. Viehschatz.<br />

Welcher Betrag viermal im Jahr erhoben wird.<br />

Viehsch. Reg. 1661 Amt Fürst. St.A.O.<br />

7.2.1665 In Namen der Heiligen Dreyfaltigkeit Amen.<br />

Kundt und zu wissen sey hiemit Jedermenniglichen, dass im Jahre nach Christi geburth und<br />

Menschwerdung Ein Tausendt Sechshundert fünff und Sechsig, in der dritten Indiction,<br />

Sambstags am Siebenden Februarius, Nachmittags zwischen glock zwey und drey, vor mir<br />

offenbahren Kayserlichen Notario und nachbenannten Gezeugen persönlich erschienen und<br />

gekommen ist, der Ehrsame Johan Stegeman, des auch Ehrsamen Jürgen Stegemans Sohn zu<br />

Langen Kirchspiels Battpergen, von Stegemans Erbe daselbsten geporen. Und derselbe für<br />

sich und seine künftigen Erben, sagte und bekannte freywillig, öffentlich und mit<br />

wollfürbedachten gemüthe, wie dass Ihme seine zugesagte und versprochene ahlinge<br />

legitima, kindtlicher antheill und Brautschatz, aus besagtem seinen Elterlichen Stegemans<br />

Erbe zu Langen zu guter genüge vollenkommentlich entrichtet und bezahlt sey worden,<br />

deswegen und alsolcher aufrichtiger abfind- und Bezahlung halber sich hiemit fleissig<br />

bedanken und darauf bestergestalt rechtens quitiren thate. Und wolte derohalben Er Johan<br />

Stegeman, für sich und seine mittbeschriebenen, auf vorgemeldetes sein Elterliches<br />

Stegemans Erbe und guet, hiemit und in Kraft dieses Briefes, wie solches zu recht oder nach<br />

gewohnheit am bestendigst, und krefftigsten immer geschehen sollte, konte oder mugte,<br />

erblich, ewig und unwiederruflich renuncyrt und verlassen, auch dieserhalben daran<br />

durchaus keine Zusage, fürterung oder ansprache sich hinfüro vorbehalten, sondern dessen<br />

vielmehr einen ewigen und unwiederruflichen abstandt und renunciation, verlass- und<br />

quitung Jederzeit gestendig, herren undt wahrent zu sein, für Allermenniglichen, bei<br />

Verpfendung seiner samptlichen Haab und Guiter, ohne gefehrde und argelist, Exceptiones<br />

und einsage rechtens in genere et specie, wie die nahmen haben muegen, hiemit gäntzlich<br />

ausgeschlossen. Darbey seint neben mir Notario glaubhafte Gezeugen mit an, und<br />

übergewesen, die Ehrsame Hans Martin Busch des Gerichts zu Quakenbrügk pedellus und<br />

Detert Brüning zu Langen Kirchspiels Battpergen, hiezu sonderlich requirirt und berufen.<br />

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Actum Quakenbrügk in Herrn Obristlieutnants und Drosten von Böselagern Höffe, in der<br />

kleinen Stuben, in dato ut supra. In fidem praemissorum; salve latiori extensione;<br />

Hermannus Blancken<strong>for</strong>dt, publ. approbatus et immatriculatus Notarius, dahaec specialiter<br />

requisitus, manu propria scripsit et subscripsit.<br />

7.2.1665 Zu wissen als Jürgen Stegemans Sohne Johan Stegeman heut seinen Freibrief<br />

erlangt und gestern vorm Herrn Gerichtsschreiber Herr Blanckenfohrt als Notario Verlassung<br />

uf das Erbe gethan, aber etwa viertzig Rth. zur kindlichen absohne ge<strong>for</strong>dert, welche ihme<br />

nicht zugesagt und völlig versprochen werden können, ehe man den Zustand des Erbes,<br />

Verzeichnis der Creditoren und bestendige Nachricht erlangt, was und wieviel die Person,<br />

daran sich zein Bruder Jürgen Stegeman der Jünger befreien wirt, in das Erbe bringen und<br />

damit verbessern würde, so wird hiemit versprochen, dass ihm Johan Stegeman solche<br />

gethane renunciation und Verzig insoweit soll nicht praejudiciert oder schädlich sein,<br />

sondern was dem Befinden nach, nach meister Billigkeit dem Erbe verträglich von und aus<br />

demselben hier durch mich als Gutsherrn solle zugelegt und verstattet werden, hinzwischen<br />

des Erbes Besten zu thun und sich aller thätigkeit zu enthalten, bei Verlust erlangter<br />

Freiheit. Urkundt dieses so geben Quakenbrück am 7. Februarius 1665/ (keine Unterschrift).<br />

Sterbefall Jürgen Stegeman Anno 1668.<br />

Anno 1668, den 1. Februarius.<br />

Als Jürgen Stegeman zu Langen für etlichen Tagen verstorben, ist dessen Verlassenschaft<br />

nach hiesiger westphalischer Eigenthumbsgerechtigkeit auf Anzeige der Wittibe so etwa<br />

krank, und des Sohnes Jürgen folgender Gestalt uffgeschrieben.<br />

Thl. Schill. Pf.<br />

4 Pferde, davon 1 dem Sohne Johan 20 __ _<br />

4 Kühe 16 __ _<br />

4 Schmalrinder 8 __ _<br />

2 kleine Kälber 1 __ _<br />

1 Mutterschwein 1 10 6<br />

7 jährige Schweine 5 5 3<br />

12 Hühner __ 10 6<br />

3 Unterbetten 4 10 6<br />

3 Oberbetten 4 10 6<br />

3 Hauptphüle 1 5 3<br />

2 Haauptküssen __ 10 6<br />

3 Bettebühren 1 10 6<br />

2 Bettelachen __ 15 9<br />

1 Tischlachen, 2 Handlachen __ 10 6<br />

1 Kessel von 3 Eimer Nasses 2 5 3<br />

1 Eisern Pott von 5 Gz. 1 __ _<br />

1 Eisern Pottspieser Pott 4 Gz. 1 5 3<br />

1 Tiegel, 1 Pfannekuchenpfanne, 1 Zange,<br />

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1 Roste, 1 Haal ufm Herde, 1 Lengehaal,<br />

1 Brantruste, 1 Lampe, 2 Emmers, 1 Ringell,<br />

1 alter Trogh, 1 Bohrntrogh, 1 Schiebekahren,<br />

1 gross alt Fass worinne Kohren pflegen zu<br />

begiessen, zusammen 3 __ _<br />

2 Mältzeböcke 6 __ _<br />

1 Trinkelstanne __ 7 _<br />

1 Zapftoete, 1 Krugh, 1 Esselschapf,<br />

1 Kohlfass, 1 Schobbecke, 1 Lincker,<br />

1 Kahrre, 4 Milchsetten, 1 Schüsselkorf,<br />

1 Saltzfass, 1 langer Tisch, 1 runder Tisch,<br />

6 Stühle, 2 Stuhküssen, 1 Kleyderkiste,<br />

1 Schrein,<br />

Flachs nicht vorhanden, zusammen 6 10 6<br />

3 Bracken, 1 Hechgell, 2 Spinräder,<br />

2 Haspels, 1 Schepfel, 1 Flachsreppe, zu 2 15 9<br />

2 alte Wagens 6 __ _<br />

1 Sawenpflug, 1 Brackepflug 2 __ _<br />

1 eisernen, 3 hölzerne Eggen 1 __ _<br />

1 Ströhelade mit dem Messer, 1 Schwaren,<br />

1 Korensegede, 1 Schoffel, 1 Spaden,<br />

1 Exen, 1 Harcken, 1 breede Bylen,<br />

1 Stückzagen, 2 Plaggensegede,<br />

3 Mist<strong>for</strong>ken, 2 Schor<strong>for</strong>ken, 4 Flegels,<br />

2 Wennen, 2 Säcke, 4 Schweineschincken,<br />

zusammen 7 5 3<br />

1 Malter 8 Scheff. Roggen, 3 Fuder annoch<br />

ufm Balken ungedroschen 36 __ _<br />

3 Fuder Gärstig Kohren ungedroschen 6 __ _<br />

1 Fuder Weisskohren 1 15 9<br />

2 Fuder Hawer 3 __ _<br />

1 alt Dull Kleidt, so armen Leuten gegeben.<br />

Belegt Geld sey nicht vorhanden, sondern<br />

Viele Schulden, so mehrenteils bewilliget.<br />

Summa 151 17 6<br />

Halbscheid 75 19 3<br />

1670 Halberbe Stegeman zahlt 2 Rth., Leibzucht 1 Rth. Rauchschatz.<br />

Rauchsch. Reg. 1670. Amt Fürst. St.A.O.<br />

Hillecke Chure gibt sich eigen.<br />

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23.10.1670 hat Jürgen Stegeman sich an Hillecke Churs, Johan Churs Tochter ausm<br />

Grönlohe, verheiratet, und hat sie an Ihme gebracht 320 Rth. jährlichs mit 40 Rth. uf Ostern,<br />

1 Pferd, 2 Kühe, Kleider Kisten, Schweine.<br />

Die Mutter Anna Bracke cum curatore Herman Siemerman genannt Kuhlman coram Notario<br />

Casparus Hembstede.<br />

Kundt und zu wissen sey hiermit allermännlichen, dass im Jahre Christi Tausend<br />

Sechshundert Siebentzig auf Montags dem Siebenzehenden tage Mohnats Novembris<br />

Nachmittags zwischen Ein und Zwey Uhren, zu Quakenbrück, in mein Notarii Behausung und<br />

Stuben vor mir und Gezeugen nachbenand, persönlich erschienen die Thugendsahme Hille<br />

Chures und mit derselben erwehlter und zugelassener curator ad actum der Ehrbare<br />

Diethardt Brüningk zu Langen, und dieselbe Hilla Chures mit Consens und autoritat gemeltes<br />

ihres curatoren und Vormundes sagte und bekannte nüchterens Gemühtes freywillig und<br />

öffentlich, wasgestalt sie, willens mit Jürgen Stegeman sich in die Ehe und auf dessen<br />

älterliches Stegemans Erbe nach meyerstättlicher Gerechtigkeit zu begeben, auf die von<br />

ihren Eltern angeborene Freyheit renuncyret habe und thäte dass hiermit woll bedacht<br />

bester gestalt rechtens und landüblicher Gewohnheit, gegenwärtig würklich, übergab sich in<br />

das volschuldige Leibeigenthumb der Hochadelichen Schenkischen Pupillen Namentlich<br />

Gerdrut Agnesen und Johannen Sophien geborenen Schencken von Winterstett, als<br />

Erbtöchtern zum Teiche und Quakenbrück usw. als ihrer Gutsherrinnen, gestalt dass aber<br />

nach meyerstättlicher Gerechtigkeit mit ihrem künftigen Ehemanne zu cultiviren, die<br />

altgewöhnlichen Pfachtschulden und Dienste zu verrichten. Sich wie einer getreuen colonae<br />

gebürt neben ihrem Ehemanne zu verhalten, das Erbe in rechten Zimmerten und esse zu<br />

verwahren, die Holtzunge nicht zu verhowen, sich und die Ihrigen erbtheilen zu lassen und<br />

falls sie das Erbe in unbewilligte Schuldt setzen und die pertinentien an unbewilligte<br />

Creditoren vermutlich verhypothecieren würde, ihrer erlangten meyerstättlichen<br />

Gerechtigkeit dadurch verlustig geworden sein solle und wolle. Gelobte vor sich, ihre Kinder<br />

und Nachkommen dieses alles stets fest und unverbrochen zu halten sub hypothecae aller<br />

ihrer Haab und kriegender Güter low t…. nominem et actionem, pacto executionis per actio<br />

und in leiblich geschworenen eidts statt mit Verzichtung aller widrigen Rechtseinreden wie<br />

doli metus, indictionis, und sinistrae persuasiagris und dass eine gemeine Verziehung ohne<br />

vorherige Sonderung nicht gültig. So Ihnen zur Genüge verteutschet und handt geloblich<br />

angenommen worden ohne Gefehrde in gegenwart glaubhaft er<strong>for</strong>derter Gezeugen der<br />

Ehren achtbare Herr Herbordten Völckers, Senior des Rechts, und Henrichen Kloppenburgs<br />

von Frühren aus der Grafschaft Lingen.<br />

In modum et fidem protocolli simplicis, salve semper latiori extensione. Georgh Kramer,<br />

Notarius publicus specialiter requisitus manu propria.<br />

Bürge ; Johan Mengert, viduus in Badbergen, und Arend Sander auf dem Fresenbrinke.<br />

1672 ging ein schweres Hagelunwetter über das Kirchpiel Badbergen nieder. Besonders hart<br />

getroffen wurde die Bauerschaft Langen, die Feldfrüchte wurden gänzlich zerschlagen. Auch<br />

Stegemanns erlitten einen grossen Schaden.<br />

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20.4.1693 erscheint vor dem Oeconom Holtman in Osnabrück, Jürgen Stegeman als<br />

Beistand des Herman Brunsswinkell zu Langen, welcher seine eigenbehörige Stätte<br />

zugunsten seines Sohnes, des rechtmässigen Anerben, aufsagt.<br />

1729 war Johann Stegemann Bauerrichter.<br />

1744 im Hirtenmonat, wurde bei der Aufrichtung des Wehrieden Hauses, in Langen, Johann<br />

Stegemann, Sohn der Eheleute Colon Johann Stegemann und Fencke Eltings, im blühenden<br />

Alter von 17 Jahren 7 Monaten und 4 Tagen, getötet, von einem Pfahrholtz beim Aushebung<br />

des Weriden Hauses erschlagen.<br />

T.H.S. St. Georg Bdbg.<br />

1757 wurde dem Kirchspiele Badbergen eine Fouragelieferung auferlegt, zu welcher<br />

Halberbe Stegemann 2 Scheffel Hafer, ½ Zentner Heu und ½ Zentner Stroh zu liefern hatte.<br />

1763 so berichteten die Gutsaten des Hauses Loxten, haben Henrich Stegemann und<br />

Margaretha Feldkers mit gutsherrlicher Genehmigung das Colonat angetreten.<br />

1795 mussten die Colonen Stegemann und Siemermann die Strasse bei Meyer zu Devern, in<br />

Grothe, ausbessern.<br />

1799 war Johann Stegemann Bauerrichter.<br />

1803-1805 An Kriegs-Supplementar-Steuer zahlt Stegemann 1 Thl. 7 Schill.<br />

Johann Jürgen Stegemann, Soldat im 128. französische Infanterie Regiment.<br />

Johann Jürgen Stegemann wurde am 17. des Herbstmondes oder September des Jahres<br />

1790 zu Langen, als ehelicher Sohn des Heuermannes Johann Henrich Stegemann und<br />

dessen Ehefrau Adelheid Catharina Schuermann geboren und am 23. desselben Monates<br />

und Jahres nach dem evangelisch lutherischen Ritus in der Kirche zu Badbergen getauft. Er<br />

wurde mit vielen anderen jungen Männern des Landes in der schrecklichen Franzosenzeit<br />

zum westfälischen oder französischen Militärdienst gezwungen. Im Feldzuge gegen Russland<br />

geriet er auf der Retirade 1812 in russische Gefangenschaft und verstarb Ende des Jahres als<br />

französischer Soldat im Wotätigkeitslazarett zu Wilna und wurde daselbst im blühender<br />

Alter von 22 Jahren und 3 Monaten begraben. Nach langen Jahren banger Ungewissheit traf<br />

endlich Ende des Jahres 1818 die sichere Nachricht seines Todes ein in der Heimat, sodass<br />

erst dann für ihn und viele andere Artländer die Leichenpredigt in der ev.luth. Kirche<br />

gehalten werden konnte.<br />

23.6.1867 hat sich der Heuermann Gerhard Heinrich Stegemann, seines Alters 26 Jahre 5<br />

Monate und 12 Tage, in der Sandkuhle zu Vehs erschossen. Er wurde am 25.6.1867 abends<br />

in der Stille um 7 Uhr in Badbergen begraben. Zwei Monate zuvor am 23.4.1867 war er mit<br />

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Catharina Maria Landwehr, eines Heuermanns Tochter aus Grothe, getraut worden. Einen<br />

Monat nach seinem Tode, am 23.7.1867, wurde ein Töchterlein geboren, welches die<br />

Namen Anna Hermine Margarethe erhielt und am 9.5.1871 im Alter von nur 3 Jahren 9<br />

Monaten und 16 Tagen, in Grothe verstarb.<br />

Eine schwere Hagelkatastrophe schlug am 10.6.1895 die Bauerschaft Langen. Es war am<br />

zweiten Tage des Gehrder Schützenfestes, an welches der Königsschuss getan werden sollte,<br />

als gegen 4 Uhr nachmittags plötzlich eine gelbgraue Wand hinter den Wäldern der<br />

Bauerschaft Hastrup emporstieg, die sich mit aussergewöhnlicher Schnelligkeit über den<br />

ganzen Himmel schob. Dann plötzlich prasselte ein heftiger Regenguss wie ein Wolkenbruch<br />

hernieder, ununterbrochen zuckten die Blitze und die Donner rollten un ungekannter<br />

Heftigkeit. Man glaubte, die Stunde des Weltunterganges sei gekommen. So unvermutet der<br />

Regenguss gekommen war, hörte er auch wieder auf. Dafür aber wurde plötzlich die<br />

schwüle Sommerluft so kalt, als ob sie eine Flut von Eis ausströmte. Und dann prasselte es<br />

hernieder mit grosser Wucht und fruchtbarer Grausamkeit, taubeneigrosse, weisse,<br />

tanzende und springende Hagelgeschossen. Das wilde Wetter tobte, riss alles nieder, was<br />

auf den Felden gruente und reifte, und vernichtete alle Feldfrüchte. Fensterscheiben<br />

zersplitterten klirrend, Dachziegel wurden losgerissen und fielen polternd auf die Erde,<br />

armdicke Bäume und Aeste wurden wie Streichhölzer gebrochen von einem heulenden mit<br />

Eishagel begleiteten Sturm. Eine Stunde währte der Schrecken. Nach ihm bot sich ein<br />

trauriges Bild der Landschaft, und nur langsam trat helliges Tageslicht wieder ein, das das<br />

geschlagene Land als eine Winterlandschaft mit Schnee erkennen liess. Das Dorf Gehrde, die<br />

Bauerschaften Gehrde, Rüs<strong>for</strong>t, Talge und Langen waren am härtesten getroffen worden,<br />

dabei war das Dorf Badbergen, die Bauerschaften Vehs, Gross- und Klein Drehe, Helle und<br />

Hartmann-Lobeck glimpflich abgekommen. Auf 1 Million Mark wurde der gesamte<br />

Hagelschaden geschätzt. Ein Schützenkönig ist in diesem Jahre des Unwetters nicht<br />

geschossen worden in Gehrde.<br />

Der Winter 1899-1900 war besonders hart und Schneereich, sodas Wege und Strassen völlig<br />

verschneit waren. Die als Folge der Langener Verkoppelung neu gebauten Gräben waren<br />

völlig zugeweht und nicht mehr erkennbar. Der neben dem Pohlhause herführende<br />

Pohlbach, der in gerader Linie auf die Vehser Gebiete in der Nähe des Harsings Hagenhauses<br />

zuläuft, war gänzlich schneeverweht und nicht mehr zu erkennen. Der alte Landbriefträger<br />

Winterspecke, welcher am Neujahrstage 1900 Briefe zustellen wollte, kam damals vom<br />

Wege ab, brach durch die Schnedecke 2 m tief ein und hätte sicherlich in dem Pohlbach<br />

unbemerkt sein Leben lassen müssen, wenn nicht zufällig Heinrich Stegemann des Weges<br />

gekommen währe und die Hilferufe gehört hätte.<br />

Heute abend 10½ Uhr entschlief sanft und ruhig nach einem arbeitsreichen Leben meine<br />

liebe Frau, unsere gute, treusorgende Mutter, Schwiegermutter und Großmutter Margarete<br />

Fregres-Stegemann, geb. Pohlsander, im fast vollendeten 76. Lebensjahre. In tiefer Trauer;<br />

Familie Fregres-Stegemann, Familie Strangmeier. Langen den 20. November 1935.<br />

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Die Beerdigung findet statt am Montag, dem 25. November, nachmittags 2 Uhr in<br />

Badbergen. Versammlung um 11 Uhr im Trauerhause.<br />

Nach Gottes heiligen Willen entschlief im Krankenhaus zu Mülheim/Ruhr meine liebe<br />

Tochter, unsere herzensgute, treue Schwester, Schwägerin und Tante, die Lehererin Adele<br />

Fregres-Stegemann im 48. Lebensjahre.<br />

In tiefer Trauer Familie Fregres-Stegemann, Familie Strangmeier.<br />

Langen, den 8. Juli 1943<br />

Die Beerdigung findet statt am Montag, den 12. Juli 1943, nachmittags 2 Uhr, in Badbergen.<br />

Versammlung um 11 Uhr im Trauerhause. Wir bitten von Beileidsbesuchen abzusehen.<br />

Im Laufe der Jahrhunderte waren einige Ständer in der Front des Erbwohnhauses schadhaft<br />

geworden, man nahm daher im Jahre 1950 eine Ausbesserung und einen Umbau vor. Der<br />

untere Teil des Hauses, der den Giebel trägt, wurde leider nicht in seinem Fachwerk-Gebälk<br />

erneuert, sondern durch ein massives Mauerwerk ersetzt. Die Toreinfahrt wurde ein wenig<br />

erweitert und erhöht, die alte Hausinschrift über der Missetür aber blieb erhalten. Durch<br />

dieses Steinmauerwerk und das Anbringen einer zweiten Stalltür und mehrerer Fenster im<br />

unteren und oberen Teile der Frontseite ging der altvertraute Character des Hauses<br />

verloren. Anlässlich dieses Umbaues erhielt der untere Längsbalken des Giebels die Inschrift;<br />

Nicht Kunst, noch Fleiss und Arbeit nützt, wenn Gott der Herr das Haus nicht Schützt.<br />

Während dieses Umbaues stiess man beim Setzen der Grundmauer auf einen grossen 50 cm<br />

dicken eichenen Balken, der sicherlich früher ein Steg gewesen ist. Leider nahm sich nicht<br />

die Zeit, weiter zu graben und den Eichenbalken bloszulegen.<br />

1961 an Stelle des alten Harsing-Fusswege durch den Hagen führt jetzt der Gemeindeweg in<br />

gleicher Linie, dessen Name noch an die alte Zeit erinnert und vom Volke “Stegestraoten”<br />

genannt wird. Der Gemeindeweg geht vom Tore des Hofes Stegemann vorbei in Richtung<br />

auf Hof Siemermann. Sonst aber hat die Umlegung in den Jahren 1900-1905 dort viel<br />

verändert.<br />

(zie 6.6.1632, 3.7.1632 und 4.7.1632)<br />

Erbwohnhaus.<br />

Wann das bislang so schöne, zum Teil noch Strohgedeckte Erbwohnhaus erbaut wurde, ist<br />

unbekannt. Jedenfalls ist es weit älter als die am Hause befindliche Jahreszahl 1641. Die<br />

Eheleute Jürgen Stegemann und Grete Meyer zu Devern hatten 1630 gefreit und den in<br />

Discussion geratenen Hof angetreten. Der Meyer zu Devern war selbst durch den Krieg<br />

überschuldet, sodass die Eheleute nicht die Bauherren sein können. Sie werden den Walm<br />

entfernen und den Giebel errichten haben lassen. Es find sich folgende Inschriften.<br />

Am Balken über der Missetür;<br />

Jürgen Stegemann * Grete Meierse. 20. Junius 1641.<br />

Her erhöre mein Gebet, vernimb mein Flehen um Deiner Warheit Willen, Erhöre mich um<br />

Deiner gerechtigkeit Willen. Psalm der C.43. N.1.<br />

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Wessel Stegemann Anerbe, Johann Stegemann, Catharina Sanmanns.<br />

Der Baumeister setzte seine Zeichen; M.T.V.O. (wahrscheinlich Tebbe Ven-Otte)<br />

Am unteren Hausbalken steht eingeschnitten;<br />

Gott behüte unser Haus und Land für Wassers Noth auch für Brandt und Theuerung von uns<br />

kehr, ein Selig Ende und bescheer.<br />

Im laufe der Jahre waren einige Balken in der Front des Erbwohnhauses schadhaft<br />

geworden. Man nahm daher im Jahre 1950 einen Umbau vor. Der untere Teil des Hauses,<br />

der den Giebel trägt, wurde leider nicht in seinem Gebälk erneuert, sondern durch ein<br />

massives Steinmauerwerk ersetzt. Die Toreinfahrt wurde ein wenig erweitert und erhöht,<br />

die alte Balkeninschrift blieb aber erhalten. Durch Anbringen einer zweiten Stalltür und<br />

mehrere Fenster im unteren und oberen Teile des Giebels ging der alten so vertraute wahre<br />

Character des Hauses verloren.<br />

Nach dem im Jahre 1950 erfolgten Umbau des Erbwohnhauses befinden sich folgende<br />

Inschriften;<br />

Am Längsbalken über der Einfahrt;<br />

Gott, behüte unser Haus und Land vor Wassersnot und auch vor Brand, auch Krieg und<br />

Teuerung von uns kehr ein selig Ende uns bescher.<br />

Der Einfahrtstorbalken hat die Inschrift;<br />

Fritz Strangmeier und Emma geborene Fregres-Stegemann Eheleute.<br />

Heinrich, Hermann, Jürgen unsere lieben Kinder.<br />

Meister August Poske Sept.1950.<br />

Gleichzeitig mit diesem Umbau erhielt der obere Giebelbalken die Inschrift;<br />

Nicht Kunst, noch Fleiss und Arbeit nutzt, wenn Gott der herr das Haus nicht schutzt.<br />

Auch der schöne Speicher des Hofes ist mehrere Jahrhunderte alt, er hat den 30 jährigen<br />

Krieg 1618-1648 und auch den 2ten Weltkrieg 1939-1945 überstanden.<br />

Der Hoftor wurde 1904 erbaut. Die künstlerisch eingeschnittene Inschrift am Torbalken<br />

lautet;<br />

Den Ausgang und den Eingang mein, lass Dir o Herr befohlen sein.<br />

Am Balken des Hoftores der Hausfront zu befindet sich die Inschrift;<br />

Heinrich Fregres und Margaretha Stegemann, geborene Pohlsander, Eheleute.<br />

Ella, Adele und Emma unsere Kinder.<br />

Auch der Zimmermeister setzte nach altem Brauch seinen Namen;<br />

Friedrich Redeke Meister – 1 December 1904.<br />

Die über der Einfahrtstür befindliche Inschrift hat viel Anlass zu Spötteleien gegeben, da<br />

Catharina Maria Sanmanns nicht Wessel Stegemanns Frau, sondern seine Schwägerin war.<br />

Der Nachbar Col. Aachte hatte einmal gesagt; “Wer weit, ob sei nich doch Wessel sine Fru<br />

is”. Als Johann Stegemann dies hörte, hat er seinen Nachbar Aachte ganz fürchterlich<br />

verhauen, sodass Aachte laut um Hilfe schrie und Leute herbeieilten. Diese Prügelei hatte<br />

auch noch ein gerichtliches Nachspiel, doch Aachte sagte in der Verhandlung, mit Sicherheit<br />

könne er nicht sagen, ob Wessel oder Johann ihn geschlagen hätte.<br />

Aufsitzende Bauern des Stegemann Hofes.<br />

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1424 Hanneken tor Stege.<br />

1490 Ludeke tor Stege.<br />

1512 Ludyke Stegheman.<br />

1525 Katharina tor Stege.<br />

1560 Tebbe tor Stege und uxor Trine.<br />

1628 Juergen tor Stege und Hille Brunswinkel.<br />

1630 Juergen Stegeman und Grete Meyer zu Devern.<br />

1670 Juergen Stegeman und Hilleke Kuhre.<br />

1717 Johan Stegeman und Fencke Elting.<br />

1763 Henrich Stegemann und Margaretha Veilcker.<br />

1818 Wessel Stegemann, ledig, * 1771, † 1846.<br />

1847 Johann Stegemann und Trine Marie Sannemann.<br />

1866 Johann Hermann Henrich Stegemann und Anna Maria Hackmann.<br />

1890 Heinrich Hermann Fregres-Stegemann en Margaretha Pohlsander.<br />

1925 Friedrich Strangmeyer und Emma Fregres-Stegemann.<br />

1947 Heinrich Strangmeier, * 1926, war 1860 noch ledig.<br />

Wenn nun auch der Familienname Stegemann auf dem Hofe erloschen ist, so ist doch das<br />

Stegemannsche Blut die vielen Jahrhunderte hindurch bis auf den heutigen Tag erhalten<br />

geblieben.<br />

Heinrich Stegemann, welcher von seinem Grossvater Heinrich Fregres-Stegemann das<br />

Halberbe Stegemann in Langen erbte, heiratete im August 1962 zivilrechtlich eine um viele<br />

Jahre jüngere Frau namens Frauke Schroeder aus Quakenbrück, Tochter eines im 2ten<br />

Weltkrieg gefallenen Lehrers. Erst sechs Monate später, am Sonnabend, den 2.2.1963,<br />

wurden die Eheleute nach evang. luth. Ritus in der Kirche zu badbergen von Pastor<br />

Bueltmann getraut und die Hochzeit gross in dem neuerbauten Gasthaus Spark zu Suttrup<br />

bei Nortrup gefeiert.<br />

Tebbe tor Stege, Col., Leibeigen, * ca 1525 Langen, ∞ Bdbg., Trine NN, * ca 1529, Kind.;/<br />

Sohn NN, * ca 1556 Langen, freigelassen./ Sohn NN, * ca 1558 Langen, freigelassen./ Sohn<br />

NN, * ca 1560 Langen, freigelassen./ Juergen, Col., Leibeigen, * ca 1562 Langen, † nach 1631<br />

Langen, ∞ ca 1593 Bdbg., Hille Brunsswinckel./ Tochter NN, * ca 1564 Langen, freigelassen./<br />

Tochter NN, * ca 1566 Langen, freigelassen./ Tochter NN, * ca 1568 Langen, freigelassen./<br />

Tochter NN, * ca 1570 Langen, freigelassen./ Wübbe, * ca 1572 Langen, freigelassen, † nach<br />

1632./ Taleke, Leibeigen, * ca 1574 Langen, † nach 1632 in Flatemersch Leibzucht in Talge.<br />

Juergen tor Stege, Col., * ca 1562 Langen, † nach 1631 Langen, zn.v. Tebbe tor Stege en<br />

Trine NN, ∞ ca 1593 Bdbg., Hille Brunsswinckel, * ca 1566 Langen, Kind.;/ Catharina, ist frei,<br />

* ca 1594 Langen, ∞ ca 1618, Albert to Deitmerinck in Druchhorn./ Hille, * ca 1596 Langen,<br />

am 14.11.1618 manumitiert./ Taleke, * ca 1598 Langen, macht 24.3.1660 ihr Testament, hat<br />

mit Wessel Elting sive Vahlkamp eine uneheliche Tochter (Adelheid Elting, * 1638), hat sich<br />

mit ihre Tochter 4.2.1652 freigekauft, ∞, Arend von Hoine./ Juergen, * ca 1599 Langen, ist<br />

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FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsander<br />

am 25.7.1628 Col. geworden, † -.1.1668 Langen, □ Bdbg., ∞ ca 1630 Bdbg., Grethe Meyer zu<br />

Devern./ Elsche, * ca 1601, später freigelassen, ∞ ill., Johan Buerlage.<br />

Wessel Elting sive Vahlkamp, * ca 1604 Vehs, † vor 1667 Vehs, □ Bdbg., zn.v. Johan to Elting,<br />

Col., en Alheit Grosse Warnefeld, ∞ ill., Taleke tor Stege sive Stegeman, * ca 1598 Langen,<br />

macht 24.3.1660 ihr Testament zugünsten ihre 1638 geborene Tochter Alheid Eltig, dr.v.<br />

Juergen tor Stege, Col., en Hille Brunsswinckel, Kind.;/ Alheid (Elting), * ca 1638 Langen,<br />

spuria, mit Mutter Taleke am 4.2.1652 freigelassen und zu Lahr berechnet de anno 1661.<br />

NB. Taleke tor Stege sive Stegeman, ∞, Arend von Hoine.<br />

Juergen tor Stege sive Stegeman, Col., * ca 1599 Langen, † -.1.1668 Langen, Ehemann, □<br />

Bdbg., zn.v. Juergen tor Stege, Col., en Hille Brunsswinckel, ∞ ca 1630 Bdbg., Grethe Meyer<br />

zu Devern, * ca 1598 Devern, gab sich 1630 eigen, dr.v. Johan Meyer zu Devern en Taleke<br />

Nesslage, Kind.;/ NN, * ca 1631 Langen./ NN, * ca 1632 Langen./ NN, * ca 1633, diese<br />

zuerstlich gezeugten 3 Kinder alle verstorben./ Johan, * 1635 Langen laut Protocoll, 1639 für<br />

die Mutter freigelassen, □ 5.7.1698 Bdbg., ∞ ca 1665 Bdbg., Fenna Ossing./ Hille, * 1640<br />

Langen laut Protocoll, 7.2.1667 freigelassen, □ 15.1.1720 Bdbg., ∞ ca 1664 Bdbg., Herman<br />

Sander./ Juergen, Col., * 1641 Langen laut Protocoll, 1661 auf Michaelis zu Lahr in den<br />

Dienst, † -.12.1719 Langen, 78 J., □ 1.1.1720 Bdbg., ∞ -.12.1670 Bdbg., Hilleke Kuhre.<br />

Johan Buerlage, von Talge, ∞ ill., Elsche tor Stege sive Stegeman, * ca 1601 Langen, ist<br />

später freigelassen, dr.v. Juergen tor Stege, Col., en Hille Brunsswinckel, Kind.;/ Herman<br />

(Buerlage), * ca 1621 Langen, spurius, hat sich am 12.6.1653 freigekauft.<br />

Johann Stegemann, * 1635 Langen laut Protocoll, □ 5.7.1698 Bdbg., zn.v. Juergen Stegeman<br />

en Grethe Meyer zu Devern, ∞ 1665 Bdbg. (Freibrief), Fenna Ossing, * ca 1639 Vehs, □<br />

5.2.1716 Bdbg., dr.v. Johann Ossing en Schwancke Beuting, Kind.;/ Grethke, ˜ 1672 Bdbg.,<br />

RK, □ 24.6.1726 Bdbg., ∞ 14.10.1698 Bdbg., Gerdt Liere, Kötter in Wehdel 22./ Schwanke, ˜<br />

25.11.1674 Bdbg./ Hille, ˜ 27.5.1677 Bdbg., □ 10.4.1731 Bdbg., 53 J., Ehefrau, ∞ 20.10.1714<br />

Bdbg., Hinrich Moehlenkamp sive Aachte./ Johann, ˜ 18.6.1679 Bdbg., † 26.6.1756, 78 J.,<br />

Zufall, □ 29.6.1756 Bdbg.., ∞ 7.2.1729 Bdbg., Margaretha Kemper./ Jürgen, ˜ 11.11.1687<br />

Bdbg., □ 4.8.1726 Bdbg., 39 J., ∞ 24.7.1717 Bdbg., Lücke Pohlmann.<br />

Juergen Stegemann, Col., * 1641 Langen laut Protocoll, † -.12.1719 Langen, 78 J., □ 1.1.1720<br />

Bdbg., zn.v. Juergen Stegemann en Grethe Meyer zu Devern, ∞ -.12.1670 Bdbg., Hilcke<br />

Kuhre, * ca 1644 Grönloh, gab sich 17.11.1670 eigen, † 4.5.1716 Langen, 72 J., □ 7.5.1716<br />

Bdbg., dr.v. Johann de Chuer (Chure, Kuhre) en Anna Bracke, Kind. alle geboren in Langen;/<br />

Jürgen, * um Ostern 1671, ˜ 1671 Bdbg., 1696 Ostern zu Loxten gedienet, 1705 Ostern zu<br />

Loxten gedienet, □ 31.12.1729 Bdbg., 59 J., ∞ 29.10.1705 Bdbg., Anna Thumann./ Annecke,<br />

* -.12.1672 laut Protocoll, ˜ 1672 Bdbg., □ 19.9.1672 Bdbg./ Johann, Anerbe, ˜ 29.9.1674<br />

Bdbg., † 15.9.1762 Langen, □ 18.9.1762 Bdbg., ∞ 24.11.1717 Bdbg., Fencke Elting./ Grethke,<br />

˜ 4.3.1677 Bdbg., □ 3.6.1691 Bdbg., Blattern./ Hillcke, * um Martini 1678 laut Protocoll<br />

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(29.11.1678), ˜ 3.12.1678 Bdbg., 1699 Ostern in Loxten zu Dienste, † 13.5.1752, 73 J.,<br />

Witwe, □ 15.5.1752 Bdbg., ∞ 2.4.1718 Bdbg., Jürgen Cappelmann./ Anne, * 16.5.1681, ˜<br />

23.5.1681 Bdbg., 1702 Ostern zu Dienste gangen, □ 24.3.1731 Bdbg., 48 J., ∞ 28.7.1725<br />

Bdbg., Johann Volckert, Witwer./ Trinke, ˜ 3.9.1684 Bdbg., □ 4.3.1736 Bdbg., 53 J., ∞<br />

15.10.1725 Bdbg., Jürgen Devermann./ Hermann, ˜ 29.8.1688 Bdbg., □ 24.5.1691 Bdbg.,<br />

Blattern.<br />

Jürgen Stegemann, * um Ostern 1671 Langen, ˜ 1671 Bdbg., □ 31.12.1729 Bdbg., zn.v.<br />

Jürgen Stegemann, Col., en Hilcke Kuhre, ∞ 29.10.1705 Bdbg., Anna Thumann, * ca 1669, □<br />

13.3.1743 Bdbg., 78 J., Kind.;/ Johann, ˜ 23.4.1707 Bdbg., □ 1725 Bdbg., 18 J., pauper./<br />

Margaretha, ˜ 25.11.1709 Bdbg., ∞ 12.5.1744 Bdbg., Johann Henrich Vehslage./ Anna<br />

Alheit, ˜ 25.2.1713 Bdbg., † 16.12.1792, 80 J., □ 18.12.1792 Bdbg., ∞ 10.10.1737 Bdbg.,<br />

Jürgen Söncke./ Helena, ˜ 29.9.1716 Bdbg., † 18.12.1777, Ehefrau, □ 20.12.1777 Bdbg., ∞<br />

30.4.1757 Bdbg., Hermann Brormann (Brörmann).<br />

Jürgen Stegemann, ˜ 11.11.1687 Bdbg., □ 4.8.1726 Bdbg., zn.v. Johann Stegemann en Fenna<br />

Ossing, ∞ 24.7.1717 Bdbg., Lücke Poelmann (Pohlmann, 1723 Lücke Wehriede), ˜ 2.10.1689<br />

Bdbg., □ 6.9.1730 Bdbg., 39 J., Witwe, hitzige Fieber, dr.v. Wessel Poelmann en Fenna<br />

Wehriede, Kind.;/ Johann, ˜ 9.12.1717 Bdbg., † 8.2.1799, □ 12.2.1799 Bdbg., ∞ 16.5.1754<br />

Bdbg., Anna Adelheid Brundert./ Wessel, ˜ 24.8.1720 Bdbg., † 3.1.1801, Schwäche, □<br />

7.1.1801 Bdbg./ Jurgen, ˜ 24.8.1720 Bdbg., † 29.1.1776, 55 J., □ 1.2.1776 Bdbg., ∞<br />

22.10.1746 Bdbg., Catharina Roessmann (Rossmann)./ Gerd, ˜ 24.8.1720 Bdbg., † 24.8.1720<br />

nach der Nottaufe, □ 25.8.1720 Bdbg./ Gerdt, ˜ 17.12.1723 Bdbg., □ 18.3.1726 Bdbg.<br />

Taufpaten.<br />

1671 Johan Siemerman, Herman Sander, Venne Steggeman.<br />

1672 Hille Pollmans, Alheit Eltings, Johan Kuhre.<br />

1674 Johan Stegeman, Johan Meyer, Trine Kuhresche.<br />

1677 Grete Brackes, Anna Kuhresche, Tepe Sander.<br />

1678 Herman Brunswinkel, Hille Brackes, Grete Kuhresche.<br />

1681 Herman Meyer zu Devern, Marcke Hegesche, Talke Boyesche.<br />

1684 Marcke Ossings, Herman Sander, Hilcke Bojesche.<br />

1688 Herman Middendorf, Juergen Brunswinkel, Trinke Kuhrs.<br />

Johann Stegemann, Col., * Langen, ˜ 24.9.1674 Bdbg., † 15.9.1762 Langen, Schwäche, □<br />

18.9.1762 Bdbg., zn.v. Jürgen Stegemann, Col., en Hilcke Kuhre, ∞ 24.11.1717 Bdbg., Fencke<br />

Elting, * 8.4.1690 Vehs, ˜ 13.4.1690 Bdbg., † 16/17.1.1786 Langen, 95 J., □ 20.1.1786 Bdbg.,<br />

dr.v. Wessel Elting, Col., en Anna Hamcke, Kind. alle geboren in Langen;/ Helena, ˜ festo<br />

anima sancta 1718 Bdbg., □ 19.2.1720 Bdbg., 1 J./ Anna, ˜ 18.9.1720 Bdbg., □ 18.3.1726<br />

Bdbg., 5 J./ Jürgen, ˜ 21.2.1722 Bdbg., □ festo Joh. Bapt. 1722 Bdbg./ Wessel, ˜ 26.8.1723<br />

Bdbg., † 14.1.1807 Bdbg., Brustkrankheit, 83 J., □ 17.1.1807 Bdbg., ∞ 29.11.1753 Bdbg.,<br />

Anna Catharina Elting./ Johann, ˜ 4.9.1725 Bdbg., □ 6.9.1725, 1 Tag alt./ Johann, ˜ 8.9.1726<br />

1. 0 ARCH 22-9-2011 192 / 201


FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsander<br />

Bdbg., bei der Aufrichtung des Wehrieden Hauses getötet, 17 J., □ -.4.1744 Bdbg./ Henrich,<br />

Col., * 4.4.1730 laut Protocoll, ˜ 10.4.1730 Bdbg., † 7.12.1818 Langen, □ 10.12.1818 Bdbg.,<br />

∞ 17.12.1763 Bdbg., Margaretha Veilcker.<br />

Taufpaten.<br />

1718 Johann Stegemann, Helena Stegemann, Catharina Elting.<br />

1720 Johann Brohrmann, Anna Hamcken uxor Elting, Anna Stegemann.<br />

1722 Henrich Elting, Jürgen Kappelmann, Lücke Poelmann.<br />

1722 Wessel Elting, Catharina Stegemann.<br />

1726 Dierich Sandmann, Hermann Cuer, Anna Elting.<br />

1730 Wessel Arssing sive Stichtmann, Hermann Sander, Maria Elting.<br />

Johann Stegemann, ˜ 18.6.1679 Bdbg., † 26.6.1756, 78 J., Zufall, □ 29.6.1756 Bdbg., zn.v.<br />

Johann Stegemann en Fenna Ossing, ∞ 7.2.1729 Bdbg., Margaretha Kemper, * ca 1701, ∞<br />

(2) 8.9.1766 Jurgen Wrocklage, Kind.;/ Johann, ˜ 7.6.1730 Bdbg., † 2.11.1800, Ruhr, □<br />

4.11.1800 Bdbg./ Jürgen, ˜ 28.3.1733 Bdbg., □ 21.3.1738 Bdbg., 5 J./ Margaretha, ˜<br />

23.8.1736 Bdbg., † 10.4.1782, 45 J., Ehefrau, □ 13.4.1782 Bdbg., ∞ (1) 19.10.1752 Bdbg.,<br />

Herboldt Nannen Mustermann, ∞ (2) 16.12.1758 Gehrde, Johann Ameling Kramer./ Venna<br />

Adelheid, ˜ 28.11.1739 Bdbg., † 12.11.1781, □ 16.11.1781 Bdbg., ∞ (1) 5.12.1760 Bdbg.,<br />

Johann Beucke, ∞ (2) 15.4.1779 Bdbg., Hermann Wohninger./ Jurgen, ˜ 15.8.1747 Bdbg., ∞<br />

22.4.1775 Bdbg., Margaretha Elsabein Früchte.<br />

Jürgen Stegemann, * 24.7.1720, ˜ 24.7.1720 Bdbg. Nottaufe, † 29.1.1776 Vehs, 55 J.,<br />

Brustkrankheit, □ 1.2.1776 Bdbg., zn.v. Jürgen Stegemann en Lücke Poelmann, ∞<br />

22.10.1746 Bdbg., Catharina Rosmann (Roessmann), * Wulften, ˜ 14.9.1700 Bdbg., †<br />

9.10.1774 Vehs, 74 J., Ehefrau, □ 12.10.1774 Bdbg., dr.v. Gerdt Roessmann en Hille Hillige.<br />

Wessel Stegemann, Heuermann in Langen, * 22.8.1723 Langen laut Protocoll, ˜ 26.8.1723<br />

Bdbg., † 14.1.1807 Langen, 83 J., Brustkrankheit, □ 17.1.1807 Bdbg., zn.v. Johann<br />

Stegemann, Col., en Fencke Elting, ∞ 29.11.1753 Bdbg., Anna Catharina Elting, * Vehs, ˜<br />

31.8.1727 Bdbg., † 26.9.1799 Langen, Wassersucht, □ 28.9.1799 Bdbg., dr.v. Jürgen Elting en<br />

Marcke Spöde, Kind. alle geboren in Langen;/ Jürgen, ˜ 27.5.1756 Bdbg., † 12.4.1757<br />

Langen, Brustfieber, □ 15.4.1757 Bdbg./ Lücke Maria, ˜ 5.3.1758 Bdbg., † 30.12.1832<br />

Grothe, Witwe, □ 2.1.1833 Bdbg., ∞ 5.7.1788 Bdbg., Johann Friedrich Schnieder vel<br />

Schneider./ Johann Henrich, ˜ 16.10.1760 Bdbg., † 8.8.1822 Wulften 24, Schwindsucht, □<br />

10.8.1822 Bdbg., ∞ 7.11.1782 Bdbg., Catharina Adelheid Schürmann./ Wessel, ˜ 20.12.1763<br />

Bdbg., † 17.5.1844 Vehs, Ehemann, □ 20.5.1844 Bdbg., ∞ 22.11.1788 Bdbg., Catharina<br />

Elsabein Borgmann./ Jürgen Diedrich, ˜ 15.9.1767 Bdbg., † 5.8.1843 Langen 8, Witwer, □<br />

8.8.1843 Bdbg., ∞ 8.10.1798 Bdbg., Anna Adelheid aus der Ohe sive von der Ohe.<br />

Johann Stegemann, Heuermann, ˜ 9.12.1717 Bdbg., † 8.2.1799, Altershalber, □ 12.2.1799<br />

Bdbg., zn.v. Jürgen Stegemann en Lücke Poelmann, ∞ 16.5.1754 Bdbg., Anna Adelheid<br />

1. 0 ARCH 22-9-2011 193 / 201


FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsander<br />

Brundert (1754 Adelheid Schnieder), ˜ -.11.1716 Bdbg., † 23.3.1793, 76 J., Alteshalber, □<br />

26.3.1793 Bdbg., dr.v. Hermann Brundert en Adelheid Borgstede, Kind. alle geboren in<br />

Langen;/ Jürgen, ˜ 6.10.1754 Bdbg., † 8.1.1829 Langen 8 auf Hof Harsing, Witwer, □<br />

12.1.1829 Bdbg., ∞ 3.8.1782 Bdbg., Catharina Adelheid Rüter, Witwe Hermann Gräner./<br />

Catharina Adelheid, ˜ 1.3.1757 Bdbg., † 19.1.1829 Langen, Witwe, □ 21.1.1829 Bdbg., ∞<br />

8.11.1792 Quak., Wessel Diedrich Dinckgreve./ Lücke Margaretha, ˜ 27.4.1760 Bdbg., †<br />

13.3.1815 Grothe, □ 19.3.1815 Bdbg., ∞ 12.1.1786 Bdbg., Johann Sannemann sive<br />

Sandmann.<br />

Henrich Stegemann, Col., * 4.4.1730 Langen Nr.18 laut Protocoll, ˜ 10.4.1730 Bdbg., 1753<br />

Ostern den Zwangsdienst geleistet, † 7.12.1818 Langen 18, 88 J., Altersschwäche, □<br />

10.12.1818 Bdbg., zn.v. Johann Stegemann en Fencke Elting, ∞ 17.12.1763 Bdbg.,<br />

Margaretha Veilcker (Feldker, Feilker), * Talge, ˜ 16.1.1735 Bdbg., † 2.1.1806 Langen 18, 70<br />

J., Schwäche, □ 7.1.1806 Bdbg., dr.v. Johann Wielage sive Veilker vel Feldker en Lücke<br />

Esselmann, Kind. alle geboren Langen 18;/ Johann, * 15.12.1765 laut Protocoll, ˜ 20.12.1765<br />

Bdbg., 1787 den Zwangsdienst geleistet, nach seines Bruders Wessel Tode wurde er Col., †<br />

12.2.1860 Langen 18, Schlagfluss, □ 15.2.1860 Bdbg., ∞ 7.12.1811 Bdbg., Catharina Maria<br />

Sannemann./ Wessel, Anerbe, * 9.4.1771, ˜ 13.4.1771 Bdbg., ging als Brauer nach Holland,<br />

im Sommer 1791 den Zwangsdienst geleistet, † 23.5.1846 Langen 18, 75 J., Wassersucht, □<br />

25.5.1846 Bdbg., ledig.<br />

NB Unter Wessel und Johann wurden alle auf dem Halberbe rhenden Lasten abgelöst und<br />

gleichzeitig die persönliche Freiheit erlangt.<br />

Jürgen Stegemann, ˜ 15.8.1747 Bdbg., zn.v. Johann Stegemann en Margaretha Kemper, ∞<br />

22.4.1775 Bdbg., Margaretha Elsabein Früchte, * ca 1751.<br />

Jürgen Stegemann, Heuermann auf Hof Harsing, * Langen, ˜ 6.10.1754 Bdbg., † 8.1.1829<br />

Langen 8 auf Hof Harsing, Witwer, □ 12.1.1829 Bdbg., zn.v. Johann Stegemann en Anna<br />

Adelheid Brundert, ∞ 13.8.1782 Bdbg., Catharina Adelheid Rüter, ˜ 4.4.1739 Bdbg., †<br />

30.3.1808, 69 J., □ 2.4.1808 Bdbg., dr.v. Johann Rüter en Margaretha Adelheid Liere.<br />

Johann (Henrich) Stegemann, Heuermann, * Langen, ˜ 16.10.1760 Bdbg., † 8.8.1822<br />

Wulften 24, Witwer, Schwäche, □ 10.8.1822 Bdbg., zn.v. Wessel Stegemann en Anna<br />

Catharina Elting, ∞ 7.11.1782 Bdbg., Catharina Adelheid Schürmann, ˜ 15.8.1753 Bdbg., †<br />

7.4.1821, Ehefrau, □ 9.4.1821 Bdbg., dr.v. Hermann thor Schüren en Helena Margaretha<br />

Eckhoff, Kind. alle geboren in Langen;/ Johann Henrich, ˜ 22.2.1783 Bdbg., † 21.5.1848<br />

Wulften 24, □ 24.5.1848 Bdbg., ∞ 14.10.1809 Bdbg., Lücke Elsabein Rossmann./ Christina<br />

Maria Adelheid, ˜ 26.5.1785 Bdbg., † 5.11.1820, Wassersucht, □ 8.11.1820 Bdbg., ledig./<br />

Jürgen Wessel, * 5.2.1787, ˜ 12.2.1787 Bdbg., † 6.12.1787, Blattern, □ 8.12.1787 Bdbg./<br />

Catharina Adelheid, * 19.12.1788, ˜ 23.12.1788 Bdbg., † 8.8.1789, Termin, □ 10.8.1789<br />

Bdbg./ Jürgen Friedrich, * 19.12.1788, ˜ 23.12.1788 Bdbg., † 24.1.1789, Brustseuche, □<br />

26.1.1789 Bdbg./ Johann Jürgen, * 17.9.1790, ˜ 23.9.1790 Bdbg., † Ende 1812 Wilna in<br />

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FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsander<br />

Russland Bericht 1818 im Totenbuch Bdbg., ledig./ Catharina Maria, * 11.7.1793, ˜<br />

15.7.1793 Bdbg., † 22.3.1821 Langen, □ 26.3.1821 Bdbg., ∞ 8.4.1820 Bdbg., Johann<br />

Sannemann sive Sandmann.<br />

Wessel Stegemann, ˜ 20.12.1763 Bdbg., † 17.5.1844 Vehs auf Hof Elting, Ehemann, □<br />

20.5.1844 Bdbg., zn.v. Wessel Stegemann en Anna Catharina Elting, ∞ 22.11.1788 Bdbg.,<br />

Catharina Elsabein Borgmann, * 25.7.1760 Talge, ˜ 30.7.1760 Bdbg., † 26.6.1848 Vehs 4, 87<br />

J., Witwe, □ 29.6.1848 Bdbg., dr.v. Gerdt Borgmann, Heuermann in Talge, en Margaretha<br />

Sickmann, Kind. alle geboren in Talge;/ Hermann Henrich, * 26.8.1789, ˜ 31.8.1789 Bdbg./<br />

Lucia Margaretha, * 31.5.1791, ˜ 4.6.1791 Bdbg./ Hermann Diedrich, * 7.2.1793, ˜ 11.2.1793<br />

Bdbg./ Johann Gerhard, * 14.12.1797, ˜ 18.12.1797 Bdbg., † 31.1.1862 Vehs, □ 4.2.1862<br />

Bdbg., ∞ 21.10.1845 Bdbg., Catharina Adelheid Kaiser./ Catharina Adelheid, * 13.3.1800, ˜<br />

20.3.1800 Bdbg., † 7.5.1877 Vehs, 77 J., □ 11.5.1877 Bdbg., ∞ 1844 ill., Hermann Levedag./<br />

Hermann Henrich, * 10.5.1802, ˜ 15.5.1802 Bdbg., † 12.1.1868 Talge, 65 J., □ 15.1.1868<br />

Bdbg., ∞ 17.5.1838 Bdbg., Christina Margaretha von Felde.<br />

Jürgen Diedrich Stegemann, * Langen, ˜ 15.9.1767 Bdbg., † 5.8.1843 Langen 8 auf Hof<br />

Harsing, 76 J., Witwer, □ 8.8.1843 Bdbg., zn.v. Wessel Stegemann en Anna Catharina Elting,<br />

∞ 8.10.1798 Bdbg., Anna Adelheid aus der Ohe sive von der Ohe, * 23.11.1768 (von<br />

Grönloh), † 26.1.1838 Langen 8, Ehefrau, □ 29.1.1838 Bdbg., dr.v. Hermann Anton aus der<br />

Ohe en Catharina Adelheid Diercker, Kind. alle geboren in Langen;/ Wessel Jürgen Henrich, *<br />

11.10.1799, ˜ 17.10.1799 Bdbg., ∞ 29.3.1828 Bdbg., Helena Catharina Holzkamp./ Johann<br />

Henrich, * 27.5.1803, ˜ 30.5.1803 Bdbg., † 17.5.1848 Langen 8, Ehemann, Schwindsucht, □<br />

20.5.1848 Bdbg., ∞ 11.5.1838 Bdbg., Maria Adelheid Hegewisch./ Johann Hermann Wessel,<br />

* 9.3.1808, ˜ 12.3.1808 Bdbg., ∞ (1) 17.3.1837 Bdbg., Anna Catharina Vossbrink, ∞ (2)<br />

2.11.1844 Bdbg., Catharina Maria Schnetlage.<br />

Johann Henrich Stegemann, Heuermann, Schneider, * Langen, ˜ 22.2.1783 Bdbg., †<br />

21.5.1848 Wulften 24, Nervenschlag, Witwer, □ 24.5.1848 Bdbg., zn.v. Johann Henrich<br />

Stegemann en Catharina Adelheid Schürmann, ∞ 14.10.1809 Bdbg., Lücke Elsabein<br />

Rossmann, * 7.2.1782 Wulften, ˜ 12.2.1782 Bdbg., † 2.3.1846 Wulften 24, 64 J., Ehefrau,<br />

Brustkrankheit, □ 5.3.1846 Bdbg., dr.v. Johann Gerdt Rossmann, Heuermann, en Elsabein<br />

Bracke, Kind. alle geboren in Wulften;/ Johann Henrich, * 5.7.1810, † 5.7.1810, Termin, □<br />

6.7.1810 Bdbg./ Catharina Elsabein, * 10.7.1811, ˜ 12.7.1811 Bdbg., ∞ 7.10.1842 Bdbg.,<br />

Johann Gerhard Wesselmann, † 1843./ Catharina Maria, * 1.12.1813, ˜ 6.12.1813 Bdbg./<br />

Johann Hermann, * 3.4.1816, ˜ 13.4.1816 Bdbg., ∞ 15.9.1846 Bdbg., Catharina Maria<br />

Margaretha Vortmann./ Johann Diedrich, * 11.2.1819, ˜ 18.2.1819 Bdbg./ Lucia Margaretha,<br />

* 6.6.1822 Wulften 24, ˜ 10.6.1822 Bdbg., † 21.2.1838 Wulften 24, 15 J., □ 24.2.1838 Bdbg./<br />

Anna Maria, * 2.3.1827 Wulften 24, ˜ 12.3.1827 Bdbg.<br />

Johann Stegemann, Col., * 14.12.1765 (15.12.1765) Langen 18, ˜ 20.12.1765 Bdbg., †<br />

12.2.1860 Langen 18, □ 15.2.1860 Bdbg., zn.v. Henrich Stegemann en Margaretha Veilcker,<br />

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FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsander<br />

∞ 7.12.1811 Bdbg., Catharina Maria Sannemann sive Sandmann, * 20.9.1786 Grothe, ˜<br />

23.9.1786 Bdbg, † 11.9.1879 Langen 18, □ 15.9.1879 Bdbg., dr.v. Johann Gerdt Sannemann<br />

sive Sandmann, Heuermann, en Margaretha Brundert, Kind. alle geboren Langen 18;/<br />

Johann Henrich, * 19.2.1812, ˜ 22.2.1812 Bdbg., † 19.3.1866 Rüs<strong>for</strong>t, □ Gehrde, ∞<br />

25.7.1840 Bdbg., Catharina Maria Siltmann geb. Schierding, Witwe./ Anna Catharina<br />

Margaretha, * 10.10.1814, ˜ 17.10.1814 Bdbg., † 9.11.1838 Drehle, □ 12.11.1838 Gehrde, ∞<br />

30.11.1837 Bdbg., Bernhard Heinrich Meyberg, Col./ Johann Wessel, * 14.5.1817, ˜<br />

27.5.1817 Bdbg., † 30.7.1898 Langen 18, □ 2.8.1898 Bdbg., ledig./ Johann Hermann, Col.<br />

Jellmann in Wehdel, * 25.3.1819, ˜ 1.4.1819 Bdbg., † 19.4.1887 Helle, □ Gehrde, ∞ (1)<br />

19.5.1847 Bdbg., Anna Christina Maria Jellmann, ∞ (2) 30.11.1854 Bdbg., Helena Catharina<br />

Siltmann./ Hermann Henrich, * 1.2.1822, ˜ 11.2.1822 Bdbg., † ca 1852 U.S.A., ledig./ Johann<br />

Hermann Henrich, * 18.9.1823, ˜ 24.9.1823 Bdbg., † 5.2.1890 Langen 18, □ 8.2.1890 Bdbg.,<br />

∞ 12.5.1866 Bdbg., Anna Maria Hackmann (Hacker)./ Helena Catharina, * 29.2.1828, ˜<br />

8.3.1828 Bdbg., † 18.11.1911 Osnabrück Hasemauer 7, □ 21.11.1911 Hase Friedhof<br />

Osnabrück, ∞ 16.2.1854 Bdbg., Hermann Gerhard Brunswinkel sive Pohl-Sander,<br />

Pohlsander.<br />

Wessel Jürgen Henrich Stegemann, * 11.10.1799 Langen, ˜ 17.10.1799 Bdbg., zn.v. Jürgen<br />

Diedrich Stegemann en Anna Catharina Adelheid aus der Ohe sive von der Ohe, ∞ 29.3.1828<br />

Bdbg., Helena Catharina Holzkamp, * 16.2.1801 Vehs 33, ˜ 21.2.1801 Bdbg., dr.v. Johann<br />

Hermann Borcherding sive Holzkamp en Helena Catharina Elsabein Holzkamp.<br />

Johann Hermann Wessel Stegemann, Heuermann auf Wulfert, * 9.3.1808 Langen, ˜<br />

12.3.1808 Bdbg., zn.v. Jürgen Diedrich Stegemann en Anna Catharina Adelheid aus der Ohe<br />

sive von der Ohe, ∞ (1) 17.3.1837 Bdbg., Anna Catharina Vossbrink, * 2.12.1819 Grönloh, ˜<br />

9.12.1819 Bdbg., † 7.11.1837 Grönloh 5, 17 J., bei der Entbindung, □ 10.11.1837 Bdbg., dr.v.<br />

Johann Heinrich Vossbrink, Heuermann, en Catharina Adelheid Reuter, Kind,;/ Johann<br />

Hermann, * 7.11.1837 Grönloh 5, 17.11.1837 genottauft Grönloh 5, † 17.11.1837 Grönloh 5,<br />

□ 20.11.1837 Bdbg.<br />

Johann Hermann Wessel Stegemann, Heuermann auf Wulfert, * 9.3.1808 Langen, ˜<br />

12.3.1808 Bdbg., zn.v. Jürgen Diedrich Stegemann en Anna Catharina Adelheid aus der Ohe<br />

sive von der Ohe, ∞ (2) 2.11.1844 Bdbg., Catharina Maria Schnetlage, Witwe Hermann<br />

Heinrich Pahlmann (∞ 3.6.1842), * 2.3.1820 Langen, ˜ 7.3.1820 Bdbg., † 24.3.1847 Grönloh<br />

5 auf Hof Wulfert, Ehefrau, □ 29.3.1847 Bdbg., dr.v. Johann Hermann Schnetlage sive<br />

Amerland, Col. in Langen, en Catharina Maria Amerland, Kind. alle geboren in Grönloh 5;/<br />

Johann Hermann Heinrich, * 14.3.1845, ˜ 22.3.1845 Bdbg., † 23.6.1847 Grönloh 5, □<br />

26.6.1847 Bdbg./ Johann Hermann Diedrich, * 23.12.1846, ˜ 5.1.1847 Bdbg., † 27.3.1847<br />

Grönloh 5, Krämpfe, □ 29.3.1847 Bdbg.<br />

Hermann Henrich Stegemann, Heuermann, * 10.5.1802 Talge, ˜ 15.5.1802 Bdbg., †<br />

12.1.1868 Talge, 65 J., □ 15.1.1868 Bdbg., zn.v. Wessel Stegemann en Catharina Elsabein<br />

1. 0 ARCH 22-9-2011 196 / 201


FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsander<br />

Borgmann, ∞ 17.5.1835 Bdbg., Christina Margaretha von Felde, * 2.4.1810 Vehs 12 auf<br />

Halberbe Middendorf, ˜ 4.4.1810 Bdbg., † 2.6.1861 Talge, 51 J., Brustkrankheit, □ 5.6.1861<br />

Bdbg., dr.v. Hermann Henrich von Felde en Catharina Margaretha Meskendorf sive<br />

Meschendorf, Kind.;/ Hermann Heinrich, * 2.7.1838 Vehs 12, ˜ 9.7.1838 Bdbg., ∞ Bdbg.,<br />

Helena Catharina Margaretha Sandmann./ Gerhard Heinrich, * 11.1.1841 Vehs 12, ˜<br />

19.1.1841 Bdbg., † 23.6.1867 Vehs, Selbstmord, □ 25.6.1867 Bdbg., ∞ 23.4.1867 Bdbg.,<br />

Catharina Maria Landwehr./ Catharina Margaretha, * 2.3.1851 Vehs 12, ˜ 7.3.1851 Bdbg., ∞<br />

19.7.1874 Gehrde, Johann Heinrich Diedrich (“Johannes”) ….<br />

Johann Henrich Stegemann, Heuermann, Schneider, * 27.5.1803 Langen, ˜ 30.5.1803 Bdbg.,<br />

† 17.5.1848 Langen 8 auf Hof Harsing, Ehemann, □ 20.5.1848 Bdbg., zn.v. Jurgen Diedrich<br />

Stegemann en Anna Catharina Adelheid aus der Ohe sive von der Ohe, ∞ 11.5.1838 Bdbg.,<br />

Maria Adelheid Hegewisch, * 27.8.1817 Vehs 22, ˜ 3.9.1817 Bdbg., dr.v. Johann Hermann<br />

Haverkamp sive Hegewisch, Col., en Catharina Adelheid Hegewisch, Kind.;/ Johann Diedrich,<br />

* 25.11.1840 Langen 8./ Hermann Heinrich, * 1.3.1842 Langen 8./ Helena Catharina<br />

Adelheid, * 11.12.1845 Langen 8, ˜ 27.12.1845 Bdbg.<br />

Hermann Levedag, Heuermann, * ca 1800 Gehrde, ∞ ill., Catharina Adelheid Stegemann, *<br />

13.3.1800 Talge, ˜ 20.3.1800 Bdbg., † 7.5.1877 Vehs, □ 11.5.1877 Bdbg., dr.v. Wessel<br />

Stegemann en Catharina Elsabein Borgmann, Kind.;/ Catharina Elsabein, * 26.1.1844 Vehs<br />

12 auf Halberbe Middendorf, ˜ 2.2.1844 Bdbg., spuria, † 17.10.1846 Vehs, 2 J., Auszehrung,<br />

□ 20.10.1846 Bdbg.<br />

Johann Gerhard Stegemann, Heuermann, Schneider, * 14.12.1797 Talge, , ˜ 18.12.1797<br />

Bdbg., † 31.1.1862 Vehs, □ 4.2.1862 Bdbg., zn.v. Wessel Stegemann en Catharina Elsabein<br />

Borgmann, ∞ 21.10.1845 Bdbg., Catharina Adelheid Kaiser, * 1.1.1819 Vehs 4 auf Hof Elting,<br />

˜ 5.1.1819 Bdbg., † 25.12.1890 Vehs, □ 29.12.1890 Bdbg., dr.v. Johann Henrich Kaiser en<br />

Margaretha Adelheid Borcherding, Kind. alle geboren Vehs 4;/ Catharina Elsabein, *<br />

24.1.1846, ˜ 10.2.1846 Bdbg., † 13.4.1880 Grothe, ∞ (1), NN Meyer, ∞ (2), NN Schulenburg,<br />

Heuermann./ Hermann Heinrich, * 5.11.1849, ˜ 15.11.1849 Bdbg., † 26.12.1876 Vehs, 27 J.,<br />

□ 2.1.1877 Bdbg.<br />

Johann Hermann Stegemann, Heuermann, * 3.4.1816 Wulften, ˜ 13.4.1816 Bdbg., zn.v.<br />

Johann Henrich Stegemann en Lücke Elsabein Rossmann, ∞ 15.9.1846 Bdbg., Catharina<br />

Maria Margaretha Vortmann, * 30.5.1824 Lechterke 7 auf Vollerbe Hilge, ˜ 5.6.1824 Bdbg.,<br />

dr.v. Jürgen Vortmann en Anna Catharina Hildebrand, Kind.;/ Johann Jürgen Heinrich, *<br />

5.9.1847 Wulften 24, ˜ 18.9.1847 Bdbg.<br />

Johann Heinrich Stegemann sive Siltmann, * 19.2.1812 Langen, ˜ 22.2.1812 Bdbg., †<br />

19.3.1866 Rüs<strong>for</strong>t, □ Gehrde, zn.v. Johann Stegemann en Trine Marie Sannemann oder<br />

Sandmann, ∞ 25.7.1840 Bdbg., Catharina Maria Schierding, Witwe Johann Hermann<br />

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FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsander<br />

Siltmann (∞ 13.12.1831), * 12.4.1810 Wehdel, ˜ 14.4.1810 Bdbg., † 11.3.1851 Rüs<strong>for</strong>t, □<br />

Gehrde, dr.v. Johann Heinrich Schirding en Helena Catharina Ottmann.<br />

Johann Hermann Stegemann sive Jellmann, * 25.3.1819 Langen 18, ˜ 1.4.1819 Bdbg., †<br />

19.4.1887 Helle, □ Gehrde, zn.v. Johann Stegemann en Trine Marie Sannemann oder<br />

Sandmann, ∞ (1) 19.5.1847 Bdbg., Anna Christina Maria Jellmann, * 2.4.1823 Wehdel 2, ˜<br />

9.4.1823 Bdbg., † 6.6.1850 Wehdel 2, Ehefrau, □ 8.6.1850 Bdbg., dr.v. Johann Gerhard<br />

Landwehr sive Jellmann en Maria Helena Anna Dorothea Jellmann, Kind.;/ Anna Catharina<br />

Maria, * 27.11.1847 Wehdel 2, ˜ 14.12.1847 Bdbg., † 10.7.1930 Wehdel, □ Bdbg., ∞, Johann<br />

Hermann Wallmann./ Anna Catharina Louise, * 19.3.1850 Wehdel 2, ˜ 5.4.1850 Bdbg., †<br />

21.6.1903 Wehdel, □ Bdbg., ∞ 4.10.1883 Standesamtlich Bdbg., Hermann Heinrich Dietrich<br />

Twelbeck sive Jellmann.<br />

Johann Hermann Stegemann sive Jellmann, * 25.3.1819 Langen, 18, ˜ 1.4,1819 Bdbg., †<br />

19.4.1887 Helle, □ Gehrde, zn.v. Johann Stegemann en Trine Marie Sannemann oder<br />

Sandmann, ∞ (2) 30.11.1854 Bdbg., Helena Catharina Siltmann, * 29.12.1833 Rüs<strong>for</strong>t, ˜<br />

Gehrde, † 9.12.1897 Wehdel, □ Bdbg., dr.v. Johann Hermann Siltmann, Col., en Catharina<br />

Maria Schiering oder Schierding, Kind.;/ Johann Heinrich, * 14.2.1855 Wehdel, † 16.8.1904<br />

Borg auf Hof Rumpenhorst, ∞ (1) 23.10.1875 Bdbg., Catharina Maria Bottermann, ∞ (2)<br />

13.6.1895 Bdbg., Anna Elisabeth Caroline Schüssler./ Anna, * ca 1858 Wehdel, ∞, Gerhard<br />

Bruns, Bäckermeister in Fürstenau./ Hermann, * ca 1860 Wehdel, † jung in Wehdel./ Elise<br />

Anna Margaretha, * 10.7.1863 Wehdel, † 9.12.1922 Wehdel, ∞ 7.12.1886 Bdbg., Johann<br />

Hermann Heinrich Boske, Pächter auf Oing./ Wilhelm Johann Dietrich, * 8.11.1868 Wehdel,<br />

† 18.9.1949 Eichede, ∞ 23.5.1893 Bdbg., Elise Catharina Maria Wehmhoff.<br />

Johann Hermann Heinrich Stegemann, Col., * 18.9.1823 Langen 18, ˜ 24.9.1823 Bdbg., †<br />

5.2.1890 Langen 18, □ 8.2.1890 Bdbg., zn.v. Johann Stegemann en Trine Marie Sannemann<br />

oder Sandmann, ∞ 12.5.1866 Bdbg., Anna Maria Hackmann (Hacker), * 27.6.1824 Grothe<br />

15, ˜ 5.7.1824 Bdbg., † 11.12.1878 Langen 18, □ 16.12.1878 Bdbg., dr.v. Johann Heinrich<br />

Von Felde sive Hackmann en Catharina Maria Dettmer.<br />

Sie vererbten den Hof an Catharina Margaretha Adelhid Pohlsander, * 8.12.1859.<br />

Gerhard Heinrich Stegemann, Heuermann, * 11.1.1841 Vehs 12 auf Hof Middendorf, ˜<br />

19.1.1841 Bdbg., zur Zeit seiner Ehe war er Knecht in Vehs, † 23.6.1867 Vehs, 26 J.,<br />

Ehemann, Selbstmord, er erschoss sich in der Sandkuhle zu Vehs, □ 25.6.1867 Bdbg. Abends<br />

7 Uhr in aller Stille, zn.v. Hermann Henrich Stegemann en Christina Margaretha von Felde,<br />

∞ 23.4.1867 Bdbg., Catharina Maria Landwehr, * 10.1.1842 Grothe 66, ˜ Bdbg., dr.v. Johann<br />

Hermann Landwehr, Heuermann, en Maria Gertrud Wessendorf, Kind.;/ Anna Hermina<br />

Margaretha, * 23.7.1867 Vehs, † 9.5.1871 Grothe, 3 J., □ 12.5.1871 Bdbg.<br />

Hermann Heinrich Stegemann, Heuermann, * 2.7.1838 Vehs 12 auf Hof Middendorf, ˜<br />

9.7.1838 Bdbg., zn.v. Hermann Henrich Stegemann en Christina Margaretha von Felde, ∞<br />

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FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsander<br />

Bdbg., Helena Catharina Margaretha Sandmann, * 15.9.1839 Langen 8 auf Hof Harsing, ˜<br />

Bdbg., dr.v. Hermann Diedrich Sannemann sive Sandmann en Anna Maria Hetlage, Kind.;/<br />

Johanna Catharina Marie, * 20.6.1870 Vehs, ˜ 2.7.1870 Bdbg., † 12.9.1894 Ankum im<br />

Krankenhaus, □ 12.9.1894 Bdbg., ∞ 25.2.1892 Bdbg., Heinrich Dietrich Schone.<br />

Heinrich Hermann Fregres-Stegemann, Col., * 25.9.1860 Achmer, ˜ Bramsche Ev.L., †<br />

27.6.1947 Langen 18, □ Bdbg., zn.v. Johann Heinrich Dietrich Fregren, Col., en Anna Maria<br />

Louise Strietmann, ∞ 25.9.1890 Bdbg., Catharina Margaretha Adelheid Pohlsander, Anerbin<br />

von Stegemann, * 8.12.1859 Langen 37, ˜ Bdbg. Ev.L., † 20.11.1935 Langen 18, □ 25.11.1935<br />

Bdbg., dr.v. Hermann Gerhard Brunswinkel sive Pohl-Sander en Helena Catharina<br />

Stegemann, Kind.;/ Ella Helena Louise Fregres, * 14.1.1892 Langen 18, ledig./ Catharina<br />

Wilhelmina Adele Fregres-Stegemann, * 14.8.1895 Langen 18, † 18.7.1943 Mülheim/Ruhr<br />

im Krankenhaus, Unterl. Krebs, □ 12.7.1943 Bdbg., ledig./ Emma Marie Fregres, *<br />

12.12.1897 Langen 18, ∞ 6.8.1925 Bdbg., Friedrich August Hermann Strangmeier,<br />

Interimswirt auf Stegemann.<br />

Friedrich August Hermann Strangmeier, Wirt auf Stegemann, * 27.4.1897 Quak., zn.v. Ernst<br />

Friedrich Karl Strangmeier, Med. Rat, en Karoline Auguste Frieda Fillmer, ∞ 6.8.1925 Bdbg,<br />

Emma Marie Fregres, * 12.12.1897 Langen 18, dr.v. Heinrich Hermann Fregres-Stegemann<br />

en Catharina Margaretha Adelheid Pohlsander, Kind.;/ Heinrich Karl August, Erbe von<br />

Halberbe Stegemann, Col., * 11.6.1926 Langen 18, ∞ 2.2.1963 Bdbg., Frauke Schroeder./<br />

Hermann Gustav, Landwirt, Pachter, * 30.12.1928 Bdbg., ∞ 1.7.1954 Osnabrück, Brunhilde<br />

Ringe./ Hermann Günther Jürgen, * 5.11.1931 Bdbg., ˜ 26.11.1931 Ev.L. Bdbg., Conf.<br />

8.4.1945, hat auf Annenhof in Klein-Bokern Kirchspiel Bippen geheiratet, ∞ 4.8.1957<br />

Bippen, Kaethe Anne.<br />

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