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SBB - Sächsischer Bergsteigerbund

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Bücher – Bücher – Bücher – Bücher – Bücher – Bücher – Bücher<br />

Die jungen Vereinsmitglieder<br />

sollten weiter<br />

am Thema arbeiten.<br />

Um zu eigenen Urteilen<br />

zu kommen, ist<br />

weiteres Quellenstudium<br />

unerlässlich. Dann<br />

erhalten die „Roten<br />

Bergsteiger“ vielleicht<br />

den Platz in der Geschichte,<br />

den sie verdienen.<br />

Rote Bersteiger. Unterwegs auf ihren<br />

Spuren im Elbsandsteingebirge; Alternatives<br />

Kultur-und Bildungszentrum e. V. Pirna<br />

2008; 96 Seiten, 5,00 Euro<br />

Felsen, Bergsteiger und Grenzen<br />

Hiermit liegt uns eine 100 Seiten umfassende<br />

Erlebnisschilderung mit einigen Bildern<br />

vor, die sich aus der Sicht des Oberlausitzers<br />

Klaus Zimmermann von 1958 bis in unsere<br />

Tage erstreckt. Bemerkenswert seine<br />

jeweilige Darstellungskürze und Ausdruckskraft,<br />

womit der Autor die Geschehnisse beschreibt.<br />

Der Buchtitel will offenbar sagen:<br />

Es war halt, wie’s war. Zusammen mit unsern<br />

Kameraden und Angehörigen haben wir<br />

die Zeit – allem zum Trotz – in unsrer naturgegebenen<br />

Umwelt durchweg fröhlich und<br />

erlebnisreich genossen!<br />

1958 fand Klaus Zimmermann Anschluss zu<br />

den in der DDR eigentlich unerlaubten „Naturfreunden“<br />

von Jonsdorf. Aus ihnen,<br />

inzwischen zu einer klettersportlichen Gruppe<br />

geworden, entstand 1959 der Kletterverein<br />

„Wilde Gesellen 59“. Wie alle Kletterklubs<br />

des Zittauer Gebirges wurden im Sommer<br />

1960 auch die „Wilden Gesellen“ durch das<br />

für derlei zuständige Kreisamt verboten, was<br />

im Dresdner Raum von der dort wirkenden<br />

DDR-Behörde seinerzeit bemerkenswerterweise<br />

nicht geschafft worden war. Wenngleich<br />

nun namenlos, blieb die Wilde-Gesellen-Gemeinschaft<br />

in der Folge nach wie vor<br />

als frohe Runde beim Wandern, Klettern und<br />

Skilaufen beieinander. Unterwegs natürlich<br />

primär in ihrer heimischen Oberlausitz, doch<br />

auch in anderen ostdeutschen Landen, etwa<br />

dem Elbsandsteingebirge oder dem Harz. Ab<br />

Phase 2 der sozialistischen Nachkriegszeit<br />

gab es dann als neue Ziele, wenn auch reichlich<br />

umständlich erreichbar, die Sandsteinfelsen<br />

vom nachbarlichen Nordböhmen sowie<br />

das Iser- und Riesengebirge, um noch<br />

einiges weiter die Hohe Tatra, den Kaukasus,<br />

ja sogar die Mongolei. Letztlich kam<br />

auch ein Teil des Balkans in Betracht, zumal<br />

das von der Zimmermann-Gruppe mehrfach<br />

besuchte landschaftlich recht attraktive, aber<br />

äußerst arme Rumänien, wohin sich alsbald<br />

eine hilfreiche Verbundenheit ergab.<br />

Nach der von niemandem erwarteten „Wende“<br />

wurde endlich alles weithin anders. Das<br />

jahrzehntelange Ostblock-Dasein war somit<br />

Vergangenheit, die Gegenwart weit mehr als<br />

jene längst begrabene Hoffnung auf den<br />

„Prager Frühling“, ihren damals so herbeigesehnten<br />

„Sozialismus mit menschlichem Antlitz“.<br />

Nicht anders ziemlich alle sonstigen der<br />

hier geschilderten Probleme, etwa die vom<br />

reichlich ausgedienten alten Klettermaterial<br />

bis hin zu vielerlei Ähnlichem, ebenso manch<br />

abenteuerliches Grenz- und Polizei-Erlebnis,<br />

wohl als Letztes da der 1989er Ausgang des<br />

Verteilens jener „Gründungsaufrufe fürs Neue<br />

Forum“ usw. usf. Von all dem ist zum Glück<br />

allein Erinnerung geblieben. – Endlich Freiheit<br />

und für Menschen wie Klaus Zimmermann<br />

samt allen anderen weithin mögliche<br />

Erfüllung ihrer wunschgemäßen Ziele, nicht<br />

nur das Kennenlernen des übrigen Europas<br />

mit den Alpen oder Griechenland, wovon er<br />

hier erzählt, auch<br />

sonst noch vielerlei.<br />

Eine rundum recht<br />

persönliche sowie gemeinschaftsbezogene,<br />

dabei überaus lebendig<br />

zu Papier gebrachte<br />

Schilderung<br />

von all dem, somit<br />

zweifellos ein lesenswertes<br />

Büchlein.<br />

(D. Hasse)<br />

Klaus Zimmermann: Es ist nicht alles<br />

schlecht gewesen; Eigenverlag Zittau 2009;<br />

100 S., 11,80 Euro; ISBN 978-3-929744-42-2<br />

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