SBB - Sächsischer Bergsteigerbund
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Vom Zauber des Kletterns<br />
Klettern für Menschen mit Behinderung<br />
Voller Vorfreude auf das bevorstehende<br />
Wochenende mit Spaß, Spannung<br />
und einem Schuss Abenteuer trafen<br />
wir uns am Morgen des 12.09. am Pirnaer<br />
Bahnhof, um gemeinsam zu klettern.<br />
Bei diesem Kletterwochenende<br />
für Menschen mit Behinderung waren<br />
dabei: Claudia mit Ihren Helfern Mike,<br />
Lydia und Brit sowie die Teilnehmer<br />
Kristine, Jan, Frank und ich. Kristine<br />
hatte ihren Vater mitgebracht, der seiner<br />
Tochter gern beim Klettern zusehen<br />
wollte.<br />
Wir fuhren zum Parkplatz im Bielatal,<br />
wo sich Frank als letzter Teilnehmer<br />
zu uns gesellte. Nachdem wir die Klettersachen<br />
und den Proviant in den Rucksäcken<br />
verstaut hatten, machten wir uns auf den Weg<br />
zum Zauberberg. Das Beste an unserer Verpflegung<br />
war ein noch warmer Schokoladenkuchen,<br />
welchen Claudia mitgebracht hatte<br />
und die Vorfreude auf den Nachmittag mächtig<br />
ansteigen ließ.<br />
Vom Parkplatz ging es nur ein Stück die Straße<br />
entlang, anschließend rechts in den Wald<br />
hinein und sofort steil aufwärts. Mit meinen<br />
Siebensachen auf dem Rücken wurde mir<br />
schnell warm und die Atmung beschleunigte<br />
sich sprunghaft. Dennoch fiel Lydia und mir<br />
ein recht hoher freistehender Felsblock neben<br />
dem Weg auf, welcher uns aufgrund<br />
seiner Gesteinsform und -färbung vermuten<br />
ließ, im Zauberwald unterwegs zu sein. Die<br />
eine Seite war dunkel und mit Moosen in<br />
verschiedenen Grüntönen bewachsen, die<br />
andere hatte viele kleine runde Löcher und<br />
eine Gesteinsfärbung in verschiedensten<br />
Farbnuancen von hellgelb bis rotbraun.<br />
Als wir schließlich am Zauberberg ankamen,<br />
wurden sofort die Klettergurte angelegt und<br />
die Kletterseile ausgepackt. Die Sonne begann<br />
sich zwischen den Wolken durchzumogeln<br />
und wir wollten diesen schönen Tag voll<br />
auskosten. Während Claudia den Alten Weg<br />
vorstieg, war Mike an der Südkante zum Gipfel<br />
unterwegs. Somit bot sich die Möglichkeit,<br />
Thomas hat Spaß beim Klettern am Zauberberg<br />
dass zwei Teilnehmer gleichzeitig klettern<br />
konnten. Meine erste Besteigung des Zauberbergs<br />
an diesem Tag begann an der Südkante.<br />
Den Fels unter den Füßen und zwischen<br />
den Fingern, bewegte ich mich dem<br />
Gipfel entgegen. Langsam begann ich wieder<br />
einen Kletterrhythmus zu finden und kam<br />
nach Überwindung kleinerer Hindernisse<br />
oben bei Mike an. Die Sonne gab sich nun<br />
alle Mühe, die Wolkendecke endgültig zu<br />
durchbrechen, doch wollte ich mich nur kurz<br />
erholen, um auch auf dem Alten Weg den<br />
Zauberberg zu erklettern.<br />
Die Abseile am Zauberberg war aufgrund der<br />
vorhandenen Überhänge und meiner Beinbeweglichkeit<br />
für mich nicht ganz problemlos<br />
zu bewältigen. Jedoch sollte ich an diesem<br />
Tag noch mehrere Möglichkeiten erhalten,<br />
an dieser Stelle zu üben. Nachdem ich<br />
mich abgeseilt hatte, konnte ich mich sofort<br />
auf den nächsten Aufstieg vorbereiten. Im<br />
Vergleich zur Südkante ließ sich der Alte Weg<br />
für mich einfacher klettern, da es bessere<br />
Griffe für die Hände und auch Kanten zum<br />
Setzen der Füße gab.<br />
Als wir schließlich alle den Gipfel erreicht<br />
hatten, wurde unser Gipfeltreffen mit Gummibärchen<br />
und Schokolade gefeiert. Auf<br />
einem Gipfelfoto wurde unser fröhliches<br />
Beisammensein festgehalten. Der Himmel<br />
klarte weiter auf und die Sonne erwärmte<br />
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