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Die Jugend<strong>seite</strong>n 1/ 2005<br />
Die Jugend<strong>seite</strong>n<br />
Es ist Zeit für uns, Bäumchen<br />
zu pflanzen<br />
Patenschaft der NAJU-<strong>München</strong> für einen bedrohten Bergwald<br />
Keine Apfelbäumchen,<br />
sondern saftige, kleine<br />
Bergkiefern wachsen seit<br />
dem Herbst 1988 in der<br />
Erde des steilen Berghanges<br />
am Antoniberg direkt<br />
an der Deutschen Queralpenstraße<br />
zwischen Inzell<br />
und Bad Reichenhall. Vor<br />
sechzehn Jahren war der<br />
Hang nahezu baumlos,<br />
bedroht von Erosionen,<br />
Lawinen und überwuchert<br />
von hemmungslos<br />
wachsendem, mannshohem<br />
Gras. Heute wachsen<br />
etwa 1300 Hoffnungsträger<br />
(Kiefern, Ebereschen,<br />
Ahorne, Buchen, Mehlbeeren<br />
und Lärchen) neugierig<br />
dem nächsten Frühling<br />
entgegen. Sie wurden<br />
alle im Laufe dieser 16<br />
Jahre von jungen Leuten<br />
der Naturschutzjugend<br />
<strong>München</strong> 300 Höhenmeter<br />
hinaufgeschleppt,<br />
eingepflanzt, gewässert,<br />
gehegt, vermessen und<br />
beobachtet. All das gehört<br />
zum Projekt „Antoniberg“,<br />
das inzwischen schon eine<br />
Abb. 1: Ein stattlicher Baum in spe Foto: Roland Schwenk<br />
Abb. 2: „Unser Wald“ Foto: Holger Sindlinger<br />
umfangreiche Geschichte<br />
erlebt hat, darunter eine<br />
Dokumentation zum<br />
„Lebensraum Alpen“, eine<br />
Anerkennungsurkunde<br />
des Europäischen<br />
Umweltrates, eine Auszeichnung<br />
des BayerischenUmweltministeriums<br />
und ein Buch: „Projekt<br />
Naturschutzarbeit am<br />
Beispiel einer Patenschaft<br />
für einen bedrohten Bergwald”<br />
(Verlag Ökologie<br />
und Pädagogik <strong>München</strong>).<br />
Neugierde ist der<br />
Beginn des Wissens<br />
Es begann mit Wochenendseminaren<br />
zu dem<br />
Thema „Bergwald“, zu<br />
dem Fachleute wie Dr.<br />
Georg Meister und Dipl.<br />
Biologe Karl Partsch als<br />
Referenten eingeladen<br />
wurden. Ein achttägiger<br />
Studienaufenthalt noch im<br />
selben Jahr führte uns mitten<br />
hinein in die Problemzone,<br />
nach Berchtesgaden/Reichenhall<br />
in den<br />
Nationalpark. Wanderun-<br />
gen, Gespräche und<br />
Diskussionen mit der<br />
Nationalparkverwaltung,<br />
mit Jägern, Sennern, Touristen<br />
und der Forstverwaltung,<br />
all das gab langsam<br />
ein Gesamtbild vom<br />
Großökosystem Bergwald,<br />
von seinen Menschen<br />
und von seinen<br />
Nöten.<br />
Nicht nur reden,<br />
sondern handeln<br />
Durch die Seminare<br />
und vor allem durch einen<br />
achttägigen Studienaufenthalt<br />
hatten wir so viele<br />
persönliche Kontakte<br />
geknüpft und waren<br />
inzwischen auch persönlich<br />
betroffen, dass die<br />
Gruppe beschloss, selbst<br />
etwas für den bedrohten<br />
Bergwald zu tun. Bald<br />
war aus der Idee ein fester<br />
Plan geworden: wir übernahmen<br />
die Patenschaft<br />
für ein 30 x 100 m großes<br />
Stück eines stark gefährdetenBergwald-Hangstückes<br />
direkt über der<br />
Deutschen Queralpenstra-