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2<br />
Aus Liebe zum Wald –<br />
Bitte unterschreiben Sie JETZT!<br />
Mit dem Volksbegehren<br />
Aus Liebe zum Wald wollen<br />
der Landesbund für<br />
Vogelschutz, der Bund<br />
Naturschutz, der Deutsche<br />
Alpenverein, Green<br />
City und mehr als 30 weitereUnterstützerorganisationen<br />
die Bedeutung des<br />
Waldes für Gemeinwohl<br />
und Umwelt langfristig<br />
sichern. Es wurde ein<br />
Gesetzesentwurf entwickelt,<br />
der den natürlichen<br />
und den Gemeinwohlfunktionen<br />
des Waldes<br />
Vorrang vor der Gewinnmaximierung<br />
einräumt.<br />
Für diesen Vorrang der<br />
Natur und des Gemeinwohls<br />
bitten wir Sie vom<br />
16. bis 29 November um<br />
Ihre Unterschrift und<br />
dafür haben wir gute<br />
Gründe:<br />
Der Staatswald in<br />
Bayern muss Allgemeingut<br />
bleiben<br />
Jeder neunte Quadratmeter<br />
in Bayern ist Staatswald.<br />
Damit ist Bayern<br />
der größte Waldbesitzer in<br />
Mitteleuropa. Die großen<br />
Erholungswälder im<br />
Münchner Süden, der Perlacher<br />
Forst und die Wälder<br />
des Isartals sind<br />
genauso Staatswald wie<br />
der überwiegende Teil des<br />
Waldes in den Alpen.<br />
Immerhin besitzt damit<br />
statistisch jeder der etwa<br />
12 Millionen Bayern ein<br />
630 Quadratmeter großes<br />
Stück Wald. Bisher darf<br />
keine Holzfirma, kein<br />
Investmentfond und kein<br />
Grundstückmakler über<br />
die Zukunft des Staatswaldes<br />
mitentscheiden. Er<br />
1/ 2005<br />
ist Allgemeingut und wird<br />
allein nach den Vorgaben<br />
des Bayerischen Waldgesetzes<br />
gepflegt und<br />
bewirtschaftet.<br />
In den letzten zwanzig<br />
Jahren hatte im bayerischen<br />
Staatswald eine<br />
Entwicklung hin zum<br />
Allgemeingut im besten<br />
Sinne des Wortes eingesetzt.<br />
Es wurde begonnen,<br />
Fichtenmonokulturen<br />
durch naturnahen Mischwald<br />
zu ersetzen, die<br />
Wilddichte der Verjüngungskraft<br />
des Waldes<br />
anzupassen und Rad- und<br />
Wanderwege neu anzulegen.<br />
Diesen Vorrang der<br />
Gemeinwohlfunktionen<br />
vor wirtschaftlichen<br />
Erwägungen will das<br />
Volksbegehren Aus Liebe<br />
zum Wald gesetzlich verankern.<br />
Warum diese Verankerung<br />
notwendig ist,<br />
lässt sich an einem Beispiel<br />
deutlich machen:<br />
Große Rotwildbestände<br />
bringen kurzfristig große<br />
Einnahmen aus der Jagdpacht,<br />
Waldumbau mit<br />
Bergahorn und Buche<br />
kostet kurzfristig nur viel<br />
Geld. Wem wird ein<br />
Angestellter im neuen,<br />
allein auf Gewinn ausgerichteten<br />
bayerischen<br />
Forstbetrieb den Vorzug<br />
geben, dem Wald oder<br />
dem Wild?<br />
Die Antwort ist in<br />
vielen österreichischen<br />
und skandinavischen<br />
Forsten zu besichtigen.<br />
Ein in erster Linie gewinnorientierter<br />
Forstbetrieb<br />
kehrt, trotz aller hehren<br />
Vorsätze, mittelfristig zur<br />
Fichtenplantagenwirtschaft<br />
zurück.<br />
Leitartikel<br />
Vom 16. bis zum 29. November können Sie mit Ihrer Unterschrift über die<br />
Zukunft der bayerischen Wälder bestimmen<br />
„Als Rechtsform des<br />
neuen Unternehmens ist<br />
die Anstalt des öffentlichen<br />
Rechts zu wählen.<br />
Die Anstalt muss eine<br />
klare betriebswirtschaftlich<br />
ausgelegte Struktur<br />
und einen entsprechenden<br />
unternehmerischen Freiraum<br />
erhalten…“ Die<br />
Rede ist hier nicht von der<br />
Gründung einer Bank<br />
oder von der Privatisierung<br />
der Bahn. Nein,<br />
gemeint ist der Staatswald<br />
in Bayern. Obiges Zitat<br />
stammt auch nicht aus der<br />
deutschen Börsenzeitschrift,<br />
sondern aus dem<br />
Entwurf der bayerischen<br />
Staatsregierung für das<br />
neue Waldgesetz.<br />
Das ist erschreckend!<br />
Nicht weil sich der<br />
Gesetzgeber bemüht,<br />
gewinnorientiert zu wirtschaften,<br />
sondern weil<br />
dieses Gesetz unsere<br />
natürlichen Lebensgrundlagen<br />
auf den Wert<br />
gewöhnlicher Wirtschaftsgüter<br />
reduzieren will.<br />
Trinkwasser, Luft und<br />
eben auch der Wald entziehen<br />
sich eindimensionalen<br />
und kurzfristigen<br />
Gewinn- und Verlustrechnungen.<br />
Die Qualitäten<br />
dieser Grundlagen unserer<br />
Existenz müssen nachhaltig<br />
und langfristig gesichert<br />
werden. Die Art wie<br />
wir und künftige Generationen<br />
in Bayern leben<br />
werden, hängt unmittelbar<br />
davon ab. Hier ist deshalb<br />
kein „unternehmerischer<br />
Freiraum“ vorhanden<br />
und auch eine rein<br />
„betriebswirtschaftliche<br />
Struktur“ ist hier fehl am<br />
Platze.<br />
Wald ist der beste<br />
Trinkwasserschutz<br />
In der Münchner Schotterebene<br />
bilden sich pro<br />
Sekunde 15.000 Liter<br />
Trinkwasser neu (Angaben<br />
Landratsamt <strong>München</strong>).<br />
Dieses Wasser ist<br />
das Lebenselixier der<br />
Münchner Landkreisgemeinden.<br />
Wer einmal als<br />
Kind im Kies gespielt hat,<br />
weiß, wie schnell dort<br />
Wasser versickert. Leider<br />
gilt das in gleichem Maße<br />
für Schadstoffe jeglicher<br />
Art. Der beste Schutz für<br />
das Grundwasser ist dort<br />
der Wald. In seinen biologisch<br />
aktiven Humusböden<br />
werden viele Schadstoffe<br />
abgebaut oder<br />
gebunden. Ähnliches gilt<br />
auch für die Wasserversorgung<br />
<strong>München</strong>s. Die<br />
bundesweit gerühmte<br />
Qualität des Münchner<br />
Trinkwassers ist vor allen<br />
Dingen der Schutzwirkung<br />
der Staatswälder im<br />
Mangfall- und Loisachgebiet,<br />
wo das Trinkwasser<br />
gefördert wird, zu verdanken.<br />
Eine weitere wichtige<br />
Funktion des Waldes ist<br />
der Hochwasserschutz.<br />
Wer glaubt, dass hauptsächlich<br />
der Sylvensteinspeicher<br />
<strong>München</strong> vor<br />
Hochwässern bewahrt,<br />
irrt. Es sind die großen<br />
Waldflächen im Isareinzugsgebiet,<br />
die mit ihren<br />
Kronen Unmengen an<br />
Wasser auffangen, es mit<br />
ihren kapillarreichen<br />
Böden speichern und<br />
allmählich versickern.<br />
Gerade naturnahe<br />
Buchenwälder mit ihrem