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14<br />
rohrsänger (mindestens<br />
5 Paare). Im Frühsommer<br />
konnten kämpfende Rebhuhnhähne<br />
beobachtet<br />
werden, eine Brut ist<br />
wahrscheinlich. Im Vorfrühling<br />
und Herbst war<br />
die Fläche beliebter Rastplatz<br />
von Watvögeln.<br />
Bekassinen, Kiebitze und<br />
eine weitere Art (wahrscheinlichWaldwasserläufer)<br />
konnten mehrfach<br />
beobachtet werden.<br />
Sensationell war der<br />
Populationsanstieg der in<br />
Bayern vom Aussterben<br />
bedrohten Wechselkröte.<br />
Während 2002 noch keine<br />
Wechselkröten vorkamen,<br />
enthielten 2004 mehr als<br />
20 Tümpel und Pfützen<br />
wohl zusammen einige<br />
zigtausend Kaulquappen.<br />
Dies ist ein faszinierender<br />
Beweis, wie schnell diese<br />
1/ 2005<br />
Naturschutz ist erfolgreich!<br />
Viele gefährdete Arten besiedeln <strong>LBV</strong>-Fläche in Riem<br />
Die seit dem Frühjahr<br />
2003 vom <strong>LBV</strong> durchgeführten<br />
Bau- und Gestaltungsmaßnahmen<br />
auf<br />
einem etwa 20.000 qm<br />
großen Grundstück in<br />
Riem haben sich gelohnt<br />
(vgl. Bericht im NaturschutzReport<br />
1/2003).<br />
Zwar blieb die als Zielart<br />
vorgesehene Uferschwalbe<br />
2004 noch aus und die<br />
Brutröhren unbesetzt,<br />
dafür haben sich aber<br />
viele andere gefährdete<br />
Tierarten angesiedelt.<br />
Der Flussregenpfeifer hat<br />
erfolgreich gebrütet<br />
(3 Junge). Beobachter, die<br />
sich unserer Fläche auch<br />
nur von weitem näherten,<br />
wurden von den besorgten<br />
Eltern gnadenlos ausgepfiffen.<br />
Gebrütet hat<br />
auch die Schafstelze<br />
(1 Paar) und der Sumpf-<br />
Art neue Lebensräume<br />
besiedeln kann.<br />
Von den Libellen kommen<br />
als bemerkenswerte<br />
Pionier-Besiedler vegetationsarmer<br />
Kleingewässer<br />
die Kleine Pechlibelle und<br />
der Südliche Blaupfeil vor.<br />
Letztgenannte Art wurde<br />
damit erstmalig im Osten<br />
<strong>München</strong>s nachgewiesen.<br />
Insgesamt wurden bereits<br />
11 Libellenarten festgestellt.<br />
Auch die Blauflügelige<br />
Ödlandschrecke ist,<br />
vermutlich vom 500 m<br />
westwärts gelegenen RiemerContainerbahnhofgelände,<br />
auf die Fläche vorgedrungen.<br />
In den Jahren 2003 und<br />
2004 wurden auf dem<br />
Grundstück insgesamt<br />
139 Pflanzenarten gezählt.<br />
Vom Frühsommer 2003<br />
bis zum Spätsommer 2004<br />
<strong>LBV</strong> - Fläche in Riem<br />
hat die Artenzahl auf dem<br />
Kies-Rohboden von 19 auf<br />
60 und im Bereich der neu<br />
geschaffenen Kleingewässer<br />
von 8 auf 30 Arten<br />
zugenommen. Besonders<br />
hier auf den verdichteten<br />
staunassen Lehmböden,<br />
welche vor allem im Frühjahr<br />
und Frühsommer<br />
zeitweilig flach mit Wasser<br />
bedeckt sind und<br />
anschließend weitgehend<br />
trockenfallen, haben sich<br />
einige bemerkenswerte,<br />
kleinwüchsige Pflanzenarten<br />
angesiedelt. Es ist<br />
anzunehmen, dass die<br />
winzigen Samen dieser<br />
recht unscheinbaren Arten<br />
der sogenannten Zwergbinsenfluren<br />
durch Watvögel<br />
eingetragen wurden,<br />
welche im Frühjahr<br />
die Pfützen zur Nahrungssuche<br />
aufgesucht haben.<br />
Abb. 1: In über 20 Tümpeln und Pfützen auf unserer Biotopfläche laichte die vom Aussterben bedrohte Wechselkröte<br />
Foto: Antonius von Vacano