Akzente 11_05.indd - Nordzucker AG
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<strong>Nordzucker</strong> erwartet für 2005/2006<br />
deutlich geringeres Jahresergebnis<br />
Verspätete Deklassierung bringt Einbußen<br />
für die gesamte EU-Zuckerbranche<br />
<strong>Nordzucker</strong> wird das sehr gute Ergebnis<br />
des Vorjahres im laufenden Geschäftsjahr<br />
2005/2006 nicht erreichen. Der mit<br />
der Vorjahreskampagne vergleichbaren<br />
guten Kampagne 2005 mit hohen<br />
Rüben- und Zuckererträgen, hohen<br />
Zuckergehalten und einer guten Qualität<br />
der Rübe stehen deutlich gestiegene<br />
Energiekosten und ein verstärkter Wettbewerb<br />
in der Europäischen Union<br />
gegenüber. Zuckerabsatz und -preise<br />
haben sich im ersten Halbjahr 2005/<br />
2006 aufgrund des unerwartet hohen<br />
Zuckerangebotes aus den zehn neuen<br />
EU-Staaten sowie der von der EU-<br />
Kommission für die Kampagne 2004<br />
unterlassenen Deklassierung wenig<br />
erfreulich entwickelt. Verbunden damit<br />
sind deutliche Erlösminderungen beim<br />
Termine Hauptversammlungen<br />
2005<br />
In Abstimmung mit den Holdings<br />
der <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> sind für die<br />
Haupt-, beziehungsweise Gesellschafterversammlungen<br />
folgende<br />
Termine vorgesehen:<br />
Union Zucker Südhannover GmbH<br />
Mittwoch, 05. Juli 2006, 10.00 Uhr<br />
Nordharzer Zucker <strong>AG</strong><br />
Mittwoch, 12. Juli 2006, 10.00 Uhr<br />
<strong>Nordzucker</strong> Holding <strong>AG</strong><br />
Donnerstag, 13. Juli 2006, 10.00 Uhr<br />
<strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong><br />
Freitag, 14. Juli 2006, 10.00 Uhr<br />
Versammlungsorte sind wie gewohnt<br />
die Stadthalle Braunschweig,<br />
beziehungsweise das Berghölzchen<br />
Hildesheim für die Gesellschafterversammlung<br />
der Union-Zucker.<br />
Export von Quotenzucker. Erstmalig<br />
seit 20 Jahren wurde in der EU wieder<br />
Zucker zur Intervention gegeben. Die<br />
insgesamt zu erwartenden Erlöseinbußen<br />
werden das <strong>Nordzucker</strong>-Ergebnis<br />
im laufenden Geschäftsjahr 2005/2006<br />
deutlich vermindern.<br />
Die angespannte Situation auf dem<br />
europäischen Zuckermarkt trifft ebenfalls<br />
unsere osteuropäischen Beteiligungen.<br />
So wird insbesondere Polen,<br />
wo 2004 positive Einmaleffekte realisiert<br />
werden konnten, nicht an das<br />
hervorragende Vorjahresergebnis<br />
anknüpfen. <strong>Nordzucker</strong> hat sowohl in<br />
Polen als auch in Ungarn Zucker der<br />
Intervention angedient.<br />
Schnelle Wende vorerst nicht in Sicht<br />
Im September 2005 hatte die EU-Kommission<br />
für das Zuckerwirtschaftsjahr<br />
2005/2006 die aus Sicht der Branche<br />
lange überfällige Deklassierung in Höhe<br />
von 1,9 Millionen Tonnen Quotenzucker<br />
entschieden. Das bedeutet EU-weit<br />
10,4 Prozent Kürzung der A-B-Quote,<br />
für die <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> entspricht dies<br />
14,3 Prozent der nationalen Höchstquote.<br />
Perspektivisch rechnen wir<br />
durch diese EU-Entscheidung mit einer<br />
Entlastung und Trendwende auf den<br />
europäischen Inlandsmärkten. Diese<br />
Trendwende ist allerdings abhängig<br />
von einem mit der Zuckernachfrage<br />
ausgeglichenen Zuckerangebot innerhalb<br />
der EU, das heißt insbesondere die<br />
Vermarktung des Interventionszuckers<br />
innerhalb der EU oder als Exportware<br />
wird unter anderem die weitere<br />
Entwicklung auf dem europäischen<br />
Binnenmarkt entscheidend beeinflussen.<br />
Die Deklassierung bedeutet vorerst jedoch<br />
noch keine schnelle positive Wende<br />
für das Zuckergeschäft. Zunächst führt<br />
die Deklassierung aufgrund geringerer<br />
<strong>Akzente</strong> Dezember 2005 I Aktuell I 9<br />
Jens Fokuhl,<br />
Vorstandsmitglied<br />
<strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong><br />
Quotenzuckermengen bei <strong>Nordzucker</strong><br />
zu rückläufigen Umsätzen.<br />
Drastisch gestiegene Energiepreise<br />
In der laufenden Kampagne erhöhen<br />
außerdem erheblich gestiegene Energiepreise<br />
die Produktionskosten. Durchgehend<br />
hohe Qualitäten der Rüben<br />
und die damit verbundene gute<br />
Verarbeitbarkeit können die drastisch<br />
gestiegenen Energiekosten bei weitem<br />
nicht ausgleichen.<br />
Einmaleffekte aus Sozialplan<br />
und Abschreibungen<br />
Belastet wird das Ergebnis des Geschäftsjahrs<br />
2005/2006 darüber hinaus durch<br />
die Bildung von Rückstellungen für den<br />
nach den Schließungsbeschlüssen für<br />
die Werke Wierthe und Groß Munzel<br />
verabschiedeten Sozialplan sowie<br />
durch zusätzliche Abschreibungen.<br />
Das Marktgeschehen in der Europäischen<br />
Union zeigt, wie sehr die Reform<br />
der Europäischen Zuckermarktordnung<br />
ihre Schatten bereits voraus wirft. Trotz<br />
kontinuierlicher Optimierung aller<br />
Kostenpositionen in den vergangenen<br />
Jahren zeigt der Verlauf des diesjährigen<br />
Geschäftsjahres, wie intensiv weiterhin<br />
alle Einsparmöglichkeiten und Erlösverbesserungen<br />
genutzt werden müssen.<br />
Die eingeleitete Maßnahme mit der<br />
Schließung der Werke Wierthe und<br />
Groß Munzel ist ein wichtiger Beitrag,<br />
um die Ertragsfähigkeit der <strong>Nordzucker</strong><br />
langfristig zu sichern. ■